vielen Dank für Ihr E-Mail. Diese neue Ausrichtung mit der Fokussierung bei den Elite-Läufer/innen auf der Marathon-Distanz auf das Einzugsgebiet der Veranstalterländer Deutschland, Österreich und der Schweiz (inkl. Liechtenstein) ist durch einen langen Prozess entstanden, der es zum Ziel hatte, die Afrika-Dominanz bei den Europa-Läufen mit einem klaren Zeichen gegen zu steuern.
Nachdem wir der einzige Lauf mit drei inkludierten Ländern, davon auch ein Nicht-EU-Land, sind, hat sich diese Fokussierung angeboten. D.h. Sieger/innen mit Hauptwohnsitz oder eben der Staatsbürgerschaft haben Anspruch auf das Preisgeld. Es steht ihnen natürlich frei, Ihren Hauptwohnsitz zu verlegen und so in den Genuss des Preisgeldes zu kommen, nachkontrollieren werden wir das nicht können.
Jedenfalls würde es uns sehr freuen, Sie bei uns am Start begrüßen zu dürfen.
Mit sportlichen Grüßen
............"
Zitat:
Zitat von captain hook
Ohne es werten zu wollen mal einige Gedanken dazu: .............
Captain,
aus meiner Zeit als Mitorganisator eines Strassenlaufes "kenne" ich Leute wie Volker Wagner und Dorothee Paulmann. Auch erinnere ich mich gerne an ein Telefonat, als ein "Manager" bei uns angerufen hatte und Antrittsprämie aushandeln wollte. Mein Kollege sagte "5 DM". Der "Manager": "Glaubt Ihr wir kommen für 5 DM pro Läufer zu euch?" Mein OK-Kollege: "5 DM kostet das Startgeld für jeden Ihrer Läufer". Der "Manager" hat dann kommentarlos den Hörer aufgelegt.
Aus sportlich/moralischer Sicht ist es IMHO trotzdem ein absolutes NoGo.
Ich möchte 42k2 unterstützen. Und ich bitte Euch, jetzt nicht gleich die Rassismuskeule auszupacken, denn die geplante Maßnahme versucht tatsächlich ein vorhandenes Problem zu lösen. Ob das mit dem Preisgeld ein guter Lösungsansatz ist, möchte ich hier nicht diskutieren, aber so zu tun, als gäbe es das Problem nicht, hilft uns auch nicht weiter.
Was ist denn das Problem? Ich selbst war jahrelang (=vor meiner Triathlon-"Karriere") in der österreichischen Laufsportszene sehr aktiv und bei vielen heimischen Läufen vorne dabei. Ich komme aus einem kleinen Laufklub, für den Erfolge lebenswichtig sind: für die lokale Presse, für Sponsoren, für Unterstützung der lokalen Politik, ...
Wenn gelegentlich ein ausländische Hobbyläufer vor mir war, war das ja kein Problem. Doch irgendwann hat ein Laufsportmanager damit begonnen, kenianische Läufer in größerer Zahl für die Sommersaison nach Österreich zu holen. Die Läufer haben monatelang wie Profis trainiert und sämtliche Läufe in Österreich abgeklappert, wo es was zu holen gab. In den Ergebnislisten waren dann oft nur Kenianer unter den ersten Drei (=Preisgeldrängen), dahinter das restliche Feld.
Ich habe das selbst als unfair empfunden, und zwar weniger wegen der paar Euro Preisgeld, die mir entgangen sind, als wegen der ungleichen Voraussetzungen: hier kenianische Profiläufer - da heimische Hobbyathleten, die mit viel Aufwand und Einsatz neben ihrem Alltagsleben klassischen Amateursport betreiben. In der öffentlichen Wahrnehmung bleibt aber nur über: was sind denn unsere Läufer für Flaschen, wenn sie sich regelmäßig von drittklassigen Kenianern abzocken lassen!
Warum sollte ich als Hobbyläufer mit (für einen Hobbyläufer) durchaus guten Bestzeiten (M 2:29, HM 1:10) zu so einem Rennen kommen, wo ich vorher schon weiß, dass ich nur verlieren kann? Nämlich sowohl selbst, als auch (wie schon beschrieben) für meinen Verein?
Dieser kenianische Massenauftritt hat in Österreich viel kaputt gemacht! Und ich bitte Euch wirklich, darüber nachzudenken, ob das fair ist, wenn z.B. ein Verein, der sich um Nachwuchsarbeit, Gesundheits- und Breitensport kümmert, an den Rand der Existenz getrieben wird, weil die Aushängeschilder dieses Vereins regelmäßig hinter kenianischen Legionären landen? (wobei ich natürlich zugestehe, dass das nicht das einzige Problem von Laufvereinen ist.)
Wenn man wenigstens sagen könnte, dass die kenianischen Läufer selbst davon profitieren, dass sie gewinnen und Preisgeld kassieren. Das tun sie aber nicht. Ab-Cashen tut der Manager. Und da stell ich mir schon die Frage: muss eine lokale Laufsportveranstaltung das fragwürdige Geschäftsmodell von findigen Managern tatsächlich fördern?
Da "ambitionierte Freizeitläufer" ihr Geld in ihrem Job verdienen besteht für sie doch überhaupt keine Notwendigkeit, bei Strassenläufen Geld zu gewinnen. Man müsste also nur die Siegprämien streichen und durch Sachpreise ersetzen und das Problem hätte sich erledigt.
Da "ambitionierte Freizeitläufer" ihr Geld in ihrem Job verdienen besteht für sie doch überhaupt keine Notwendigkeit, bei Strassenläufen Geld zu gewinnen. Man müsste also nur die Siegprämien streichen und durch Sachpreise ersetzen und das Problem hätte sich erledigt.
Stimmt, aber nur fast. Ich habe zum Beispiel von einem Freund erzählt bekommen (und der ist für mich absolut glaubwürdig), dass ein Manager nach einem Lauf auch einen Sachpreis einkassiert hat, wohl (=Achtung, ist jetzt meine Spekulation) um ihn selbst zu Geld zu machen.
Aber ich gebe Dir recht, dass Sachpreise das Problem entschärfen würden.
Wenn gelegentlich ein ausländische Hobbyläufer vor mir war, war das ja kein Problem. Doch irgendwann hat ein Laufsportmanager damit begonnen, kenianische Läufer in größerer Zahl für die Sommersaison nach Österreich zu holen. Die Läufer haben monatelang wie Profis trainiert und sämtliche Läufe in Österreich abgeklappert, wo es was zu holen gab. In den Ergebnislisten waren dann oft nur Kenianer unter den ersten Drei (=Preisgeldrängen), dahinter das restliche Feld.
Es steht Dir doch frei auch als Profi anzutreten und schnell(er) zu laufen.
Ich versteh das Problem immer noch nicht. In Berlin/Hamburg/FFM freuen sich alle (vielleicht doch nicht, wenn ich das hier so lese), wenn die Kenianer kommen.
Warum brauchen deutsche Hobby-Sportler, die ein Arbeitsverhältnis haben, Geld als Anerkennung ihrer Leistung?
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
Vermutlich werden einfach die finanziellen Anreize fehlen, aber stellt euch mal vor, in Großbritannien gäbe es mit Skispringen Geld zu verdienen und dann würden die deutschen Skispringer aus der zweiten und dritten Reihe (die im Weltcup keine Chance haben, aber jeden Engländer locker im Sack hätten) von den Preisgeldern ausgeschlossen, damit "Eddie the eagle" und andere Locals von ihrem Sport leben könnten und/oder bei Abwesenheit der Deutschen schön weit oben stehen würden.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.