Wow, das sind aber viele tolle Beiträge. Vorab ein großes Dankeschön an alle!
Zitat:
Zitat von ThomasG
Text
24 km jeden Tag? Nicht schlecht, Thomas!
Wo du die Ruhetage ansprichst: Ich habe sie eingeplant, um mich vor „zu viel“ zu schützen. Es ist gar nicht lange her, da habe ich von vier auf fünf Trainingstage umgestellt. Jetzt teste ich, wie ich das vertrage, ob es auf Dauer zu anstrengend ist oder ob ich in Zukunft vielleicht sogar einen sechsten Trainingstag einplanen kann. Bisher fühle ich mich aber ganz gut damit.
Außerdem, so gerne ich mich auch körperlich betätige, ich weiß Ruhetage und ihre Wirkung zu schätzen. Es heißt immer, man wird nach dem Training schneller, nicht währenddessen. Den Spruch habe ich mittlerweile verinnerlicht und möchte mich generell daran halten. Deswegen, im Zweifel lieber ein Ruhetag zu viel als zu wenig. Natürlich gilt auch hier wieder, die richtige Balance zu finden.
Zitat:
Zitat von Eber
Im Grunde ist es ganz einfach:
Im Anfang trainerst du was du willst.
Sobald du keine Fortschritte mehr machst, obwohl du genügend regenerierst, trainierst du das, was du in deinem bisherigen Training vernachlässigt hast.
Irgendwann ist deine Trainingslast so gross, dass du nachdenken musst. Dann musst du Schwerpunkte setzen, während du das andere, beim Versuch es zu erhalten, womöglich etwas vernachlässigst.
Machs erst mal wie der Captain gesagt hat und spätestens wenn du wie ThomasG bei 7x24km angelangt bist, wenn du zu so was überhaupt in der Lage bist, und Intensität einbauen möchtest, dann musst du den Plan umstellen. Ich empfehle dir es früher zu tun. Nur nicht unbedingt gleich schon am Anfang.
Ich habe da bisher etwas anders gedacht. Wenn es früher oder später sowieso unausbleiblich ist, nach Trainingsplan zu trainieren, kann ich doch von vornherein damit anfangen. Macht im Grunde ja auch keinen Unterschied.
Nimm‘s mir nicht übel, Captain Hook, aber ich habe nicht erwartet, dass sich hier im Forum solche Granaten rumtreiben.
Hut ab vor deiner Leistung!
Den Blog werde ich mir auf jeden Fall ansehen. Nur weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll bei über 1000 Seiten.
Zitat:
Zitat von captain hook
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Oberflächlich gelesen will ich nicht sagen, aber ich habe den Beitrag nicht in dem Licht betrachtet, wie er gedacht war. Nach diesem Post hier habe ich schon besser verstanden, was du ursprünglich meintest.
Im Prinzip nutzt dein Training einzig das eigene Körpergefühl als Grundlage. Wenn ich mich gut fühle, kann ich Intervalle machen. Wenn nicht, dann halt nur ein lockerer Lauf oder eine Runde mit dem Rad. Das habe ich kapiert.
Ich möchte auch dazu sagen, dass ich mein Körpergefühl natürlich nicht voll ausblende. Gerade darauf achte ich sehr. Stünden Intervalle an, wenn ich mich aber partout nicht danach fühle, lasse ich es eben bleiben und mache was Anderes stattdessen.
Erstaunlich finde ich, in welchem Maß du dein Training auf dein Körpergefühl auslegst. Habe ich in diesem Ausmaß noch gar nicht gesehen. Ich dachte immer, Leute auf deinem Niveau haben sowieso die allerbesten Trainer zur Seite, die ihnen die ausgeklügeltsten Trainingspläne an die Hand geben.
Zitat:
Zitat von rundeer
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Experimentieren müsste ich vielleicht noch mehr, auch wenn ich mich momentan schon kontinuierlich frage, wie mir dieses oder jenes gefällt und liegt. Wenn ich mein Training noch variabler gestalte, sollten da ja mehr und verschiedenere Reize zustande kommen.
Generell bin ich überrascht, wie viele Leute hier tatsächlich keinen festen Trainingsplan haben. Gerade wo doch überall ein anständiger Trainingsplan beinahe schon propagiert wird.
Ich werde mir in nächster Zeit mal Gedanken machen, ob ich nicht mein vergleichsweise steifes Konzept nicht wieder (zumindest teilweise) über den Haufen werfe und alles deutlich variabler gestalte.
Eine Frage hätte ich dazu noch: Wie wichtig ist die Abwechslung? Immer dasselbe machen, also gleiche Distanz und gleiches Tempo bei jeder Einheit, bringt auf Dauer auch nicht mehr den Trainingsreiz wie ursprünglich mal.
Keine Ahnung. Ich hab immer 40h gearbeitet. Minimum 1mal die Woche kommt es dazu, dass garantiert nicht geht was man vorhatte. Eher öfter. Was dann? Da brauchst Du schon nen Plan mit extremer Anpassungsoption. Gut, wer das zahlen will... dann mal los. Und wenn Du statt 3h halt nur eine Zeit hast und Dich gut fühlst, machst Du halt ne Stunde Sweetspot und hast gut trainiert. Blöd nur, wenn am nächsten Tag Intervalle drauf stehen. Was nun? Ich hab mich nach 20 Jahren im Leistungssport irgendwann von allzufesten Plänen verabschiedet. Das geht sich nur sehr bedingt aus. Für einen Marathon habe ich es dann mal für ein halbes Jahr nochmal getan. Und wenn ich was mache, dann richtig... die Einheiten wurden durchgeprügelt, dass es eine Freude war. Das erzeugt über ein halbes Jahr so einen enormen Druck auf das Ergebnis, dass man völlig irre wird in meinen Augen.
Es gibt bestimmt tolle Pläne und auch gute Trainer. Aber an allerster Stelle steht da der Austausch mit dem Athleten. Sonst kann Dir der beste Trainer nix zaubern. Hier im Forum kann man über Austausch und Kommunikation soviel Input, Abwechslung, Tipps etc bekommen, dass da manchmal sowas rauskommt wie bei einigen hier im Forum, oder auch bei mir. Man steht nämlich auch mit viel Erfahrung oft genug da und weiß nicht so recht weiter. Hier gabs immer mal nen Schubbs in die richtige Richtung. Manchmal anders als man es sich vorstellte, aber irgendwie scheint es nicht so schlecht gewesen zu sein.
Am besten bekommt man strukturiertes Training im leider auch abgeschlossenen Blog von AIMS vorgeführt. Sortier einfach die Blogs nach Hits. :-) Du wirst AIMS Blog weit oben finden. ;-) Da lernt man was über messen, auswerten, steuern, essen und sogar über Höhentraining!
Eine Frage hätte ich dazu noch: Wie wichtig ist die Abwechslung? Immer dasselbe machen, also gleiche Distanz und gleiches Tempo bei jeder Einheit, bringt auf Dauer auch nicht mehr den Trainingsreiz wie ursprünglich mal.
In den populärwissenschaftlichen Büchern von Neumann findet man Kapitel, in denen modellhafte Darstellungen von Anpassungsprozessen beschrieben werden.
Es dauert 4 - 6 Wochen bis dieser Prozess sich vollständig vollzogen hat.
Zwar sind bereits früher Anpassungsprozesse abgelaufen, aber wirklich strukturelle Veränderungen in den Zellen haben dann noch nicht stattgefunden bzw. sie sind zumindest noch nicht abgeschlossen.
Ich würde daraus ableiten, dass es durchaus sinnvoll sein kann das Training eben so lange auf gleichem Niveau zu belassen.
Von Neumann bzw. Hottenrott habe ich früher relativ viele Bücher gelesen.
Aktuell weiß ich nicht, wo die gelandet sind.
Hier eine ganz kurze Version:
Zitat:
Trainingsanpassung
Trainingsanpassung, ist die „funktionelle und morphologische Veränderung der Organsysteme auf wirksame Belastungsreize. Sie vollzieht sich stufenweise.“ (Neumann/ Schüler, 1989).
Der Vorgang der Trainingsanpassung ist willentlich, man benötigt 4-6 Wochen zur vollen Umsetzung. Dabei werden im wesentlichen vier Stufen vollzogen (nach Zintl, 1997):
Stabilisierung des momentanen Funktionszustand
Optimierung dieses Zustands über gewisse Vorhalteregulationen
Veränderung der Struktur der Funktionssysteme
Stabilisierung dieser veränderten Struktur
Trainingsanpassung wird auch Adaption genannt. Langfristig äußert sich die Trainingsanpassung in einer Vergrößerung und einer höheren Mobilisierungsfähigkeit der Leistungsreserven. Bei Hochtrainierten kann die Ausschöpfung von 90 bis 95% der maximalen Leistungskapazität gehen, bei Untrainierten liegt der Grenzbereich bei ca. 70%.
In den populärwissenschaftlichen Büchern von Neumann findet man Kapitel, in denen modellhafte Darstellungen von Anpassungsprozessen beschrieben werden.
Es dauert 4 - 6 Wochen bis dieser Prozess sich vollständig vollzogen hat.
Zwar sind bereits früher Anpassungsprozesse abgelaufen, aber wirklich strukturelle Veränderungen in den Zellen haben dann noch nicht stattgefunden bzw. sie sind zumindest noch nicht abgeschlossen.
Ich würde daraus ableiten, dass es durchaus sinnvoll sein kann das Training eben so lange auf gleichem Niveau zu belassen.
Von Neumann bzw. Hottenrott habe ich früher relativ viele Bücher gelesen.
Aktuell weiß ich nicht, wo die gelandet sind.
Hier eine ganz kurze Version:
Bei einem Einsteiger von der selben Anpassungsgeschwindigkeit auszugehen, wie bei einem fast austrainierten Sportler halte ich für unwahrscheinlich.
Alleine die Anpassungen im neuronalen Bereich bei der Ansteuerung der Muskeln und der Aquise der beteiligten Muskelfasern erfolgen deutlich schneller und erzeugen anerkannterweise einen Großteil der Zugewinne am Anfang! Im Kraftsport habe ich da Werte von bis zu 20% im Kopf.
Wenn ich zB lange kein Sprinttraining gemacht habe, stellen sich bereits nach 3-4 Einheiten in diesem Bereich massive Verbesserungen ein. Nicht, weil die Kraft so enorm zugenommen hat, sondern wegen der o.g. Faktoren.
Bei einem Einsteiger von der selben Anpassungsgeschwindigkeit auszugehen, wie bei einem fast austrainierten Sportler halte ich für unwahrscheinlich.
Alleine die Anpassungen im neuronalen Bereich bei der Ansteuerung der Muskeln und der Aquise der beteiligten Muskelfasern erfolgen deutlich schneller und erzeugen anerkannterweise einen Großteil der Zugewinne am Anfang! Im Kraftsport habe ich da Werte von bis zu 20% im Kopf.
Wenn ich zB lange kein Sprinttraining gemacht habe, stellen sich bereits nach 3-4 Einheiten in diesem Bereich massive Verbesserungen ein. Nicht, weil die Kraft so enorm zugenommen hat, sondern wegen der o.g. Faktoren.
Wenn sich die Leistungsfähigkeit verbessert, weil Bewegungsmuster optimiert worden sind oder die Ansteuerung der Muskelfasern besser koordiniert verläuft und daduch physiologisch mit weniger Aufwand eine bestimmte körperliche Leistung erbracht werden kann, würde ich das zu den Anpassungen zählen, die zumindest weitgehend sich ergeben, ohne dass sich körperlich im Sinne von verbesserte Durchblutung*, Blutvolumenzunahme*, Anpassungen des Enzymbesatzes bestimmter Körperzellen* oder Erhöhung der Mitochnondriendichte* usw. usf.* etwas verändert hat.
Wenn diese* Änderungen vollständig abgelaufen sind, dann hat man ein höheres körperliches Niveau wirklich erreicht im Sinne von, dann ist das Potenzial größer geworden und zwar aufgrund von "echt" körperlicher Veränderungen und nicht aufgrund einer Erhöhung der Effizienz.
Ich hoffe es ist zu verstehen was ich ausdrücken möchte.
So ähnlich sieht das glaube ich auch Georg Neumann.
Dem würde es leichter fallen die richtigen Worte dafür zu finden.
(Ich hätte nicht davon anfangen sollen.
Manchmal habe ich das Gefühl die halbe Forenwelt hält mich für ein bisschen Gaga.
So ein Typ der völlig zwanghaft immer wieder das gleiche trainiert völlig egal, ob das überhaupt nur ein ganz klein wenig geeignet wäre die sportliche Leistungsfähigkeit zu verbessern oder zu erhalten.
Zwei, drei Monate ein sehr gleichförmiges Training kann schon auch ganz gut wirken glaube ich zumindest.
Ich habe es halt schon arg oft und über lange Perioden immer wieder mal einfach so übertrieben, dass mein Körper bestenfalls seine Leistungsfähigkeit erhalten konnte.)
Ich habe mich entschieden, mich ich nächster Zeit noch mit den Intervallen zurückzuhalten (außer vielleicht mal ein Fahrtspiel). Stattdessen möchte ich viel Grundlage trainieren, dabei auch mehr als nur eine lange Einheit pro Woche einbauen. Gerade beim Laufen mache ich noch wöchentlich Fortschritte, ein langer Lauf scheint hier einen tollen Trainingsreiz zu setzen.
Auf der anderen Seite stagniert meine Leistung auf dem Rad, ich werde einfach nicht schneller. Woran könnte denn das liegen? An den relativ geringen Radumfängen bisher? Dennoch sollte sich doch die gewonnen Grundlagenausdauer vom Laufen bemerkbar machen
Auf der anderen Seite stagniert meine Leistung auf dem Rad, ich werde einfach nicht schneller. Woran könnte denn das liegen? An den relativ geringen Radumfängen bisher? Dennoch sollte sich doch die gewonnen Grundlagenausdauer vom Laufen bemerkbar machen
Beim Radfahren in der Ebene ist es deutlich schwerer eine Verbesserung der Leistung überhaupt zu bemerken, wenn man kein Messinstrument für die Tretleistung hat.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit bei vergleichbaren Bedingungen steigt mit zunehmender Leistungsfähigkeit deutlich weniger an als die Pace beim Laufen.
Außerdem haben die Umgebungseinflüsse wie Lufttemperatur und Windgeschwindigkeit und -richtung beim Laufen einen wesentlich geringeren Einfluß auf das Lauftempo bei einem bestimmten Energieumsatz oder Sauerstoffverbrauch (als Maß für den physiologischen Aufwand).
Das ist mit auch ein Grund dafür, dass sich die Messung der Tretleistung im Radsport so durchgesetzt hat.
Die Fahrgeschwindigkeit oder Durchschnittsgeschwindigkeit ist einfach kein gutes Maß für die Belastung.
Ich glaube, es gibt einfach Leute, die wesentlich weniger Talent zum Radfahren (in der Ebene) haben als zum Laufen.
Beim Radfahren wird eine kleinere Muskelgruppe eingesetzt, die aber intensiver.
Langstreckenlaufen zählt man zu den reinen Ausdauersportarten, während man Radfahren zu den Kraftausdauersportarten zählt.
Ich habe als Läufer angefangen und erst später kam zusätzliche Rennradfahren dazu.
Tendenziell hatte ich immer das Gefühl Radtraining bringt mir zwar insofern was, dass ich immer länger relativ (für meine Verhältnisse) zügig Fahren kann in der Ebene, aber sich die Intensität, die ich eine Stunde oder so halten konnte, kaum verbessern ließ.
Beim Laufen war das auch ein wenig so, aber deutlich weniger stark ausgeprägt.