Wir reden aber hier von 2 Wissenschaftlern, die eine breite Öffentlichkeit erreichen. Der eine präsentiert eine Studie nach der anderen, der andere bietet nichts eigenes, sondern kritisiert, und das von Anfang an. Das heißt auch (um mit Deinen Worten zu sprechen) der eine verschwendet seine Zeit mit Studien und Publikationen, um der Wissenschaft zu dienen; der andere schreibt für etwas Geld in Zeitungen, um sich selbst darzustellen.
Publikationen wie öffentliche Auftritte sind immer primär zur Selbsdarstellung. Der Wissenschaft dient (hehrer Begriff) die Arbeit, die man davor oder stattdessen macht (machen lässt). Unter Kekule als Lehrstuhlinhaber wird sicher auch mehr gemacht, als nur kritisiert; ob und warum er sich nicht wie andere Lehrstuhlinhaber auf die Veröffentlichungsliste setzt, muß er wissen.
Zitat:
Zitat von Neginroeb
Und übrigens sind viele, die im Team eines renommierten Wissenschaftlers mitarbeiten und auch mit an der Publikation beteiligt sind, mächtig stolz darauf und es ebnet den eigenen Weg für später.
Mir sind die sympathischer, die auf die eigene Arbeit stolz sind, nicht auf den Namen des Chefs. Aber natürlich bringt für die Karriere die richtige Verbindung mehr, als die Arbeitsinhalte.
Zitat:
Zitat von Estebban
Aber dient nicht gerade das veröffentlichen dazu, dass ich kritisiert werde? Nur so, können doch andere, vielleicht nicht so betriebsblinde, Kollegen meine Meinungen kontrollieren, verbessern, Anstösse liefern. Nur so kommt man doch als ganzes weiter, oder?
Das enspricht nicht meiner Erfahrung im Wissenschaftsbetrieb. Mitarbeiter und Kollegen erfüllen die von Dir beschriebene Rolle. Andere Firmen/Institute haben den Ehrgeiz, ihr Licht heller strahlen zu lassen, als Deins; Kritik gibt es also sehr wohl, aber im Sinne von Schwäche suchen, Kompetenz anzweifeln mehr als im Sinne von konstruktiver Verbesserung.
Zitat:
Zitat von Estebban
...der überwiegende Teil der Wissenschaft (auch alle, die die BILD bisher versucht irgendwie dazu zu kriegen, etwas negatives über ihn zu sagen), scheint Herrn Drosten ja für ausserordentlich kompetent auf dem Gebiet zu halten?
Ich enthalte mich einer fachlichen Wertung von Drosten; er dürfte schon eine Koryphäe seines Faches sein. Die öffentliche Kompetenzeischätzung wird aber leider immer extrem von der Selbstdarstellungsfähigkeit der jeweiligen Persion beeinflusst. Ich bekomme regelmäßig Startup-Firmen zur Beurteilung vorgelegt, die eine super Marketing bieten. Deshalb haben unsere Manager (auch nicht ganz tecnisch unbeleckt, aber nicht in den Details steckend) den Eindruck, das sind super kompetente Leute. Stimmt auch manchmal, aber genauso oft sind es Schaumschläger, bis hin zu einem der uns fast ein Perpetuum Mobile verkauft hätte.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Publikationen wie öffentliche Auftritte sind immer primär zur Selbsdarstellung.
Das ist Unfug - hätte ich fast gesagt.
Wie soll ein weltweiter Wissensaustausch ohne Publikationen funktionieren?
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IN Deutschland haben wir seit dem 9.5. weniger als 1000 Neuinfektionen Täglich. Dies führt dazu, dass unsere aktiven Fälle weniger werden, weil weniger neue Fälle dazukommen, als alte Fälle abgeschlossen werden durch Gesundung oder Tod. Mittlerweile sind wir unter 10.000.
In Schweden gab es von Anfang an nie mehr als 1000 Neuinfektionen pro Tag. Trotzdem steigt die Kurve der aktiven Fälle. Mittlerweile sind die über 25.000. dauert Corona in Schweden länger als bei uns? Schließen die ihre Fälle nur bei Tod ab? 46% Sterblichkeit ist doch auch Quatsch
Das ist Unfug - hätte ich fast gesagt.
Wie soll ein weltweiter Wissensaustausch ohne Publikationen funktionieren?
Natürlich werden Publikationen zum Wissensaustausch (bzw. Abgreifen des Wissens anderer für eigene Zwecke, ggf. für Zusammenarbeit) genutzt. Bei uns (Forschung eines internationalen Konzerns) wird allerdings vor allem dann publiziert, wenn die Hausleitung dazu affordert, weil das Ansehen des Hauses an der Zahl der Publikationen gemessen wird (wir brauchen noch 10 Publikationen vor Jahresende...). Und publiziert wird, was uns entweder Fördermittel einbringt (aktuell politisch geförderte Themen, an Unis besonders wichtiger Aspekt), oder unser Ansehen erhöht (Alleinstellungsmerkmal). Es wird sicher nichts publiziert, was die Konkurrenz benutzen könnte, um uns irgendwie zuvorzukommen.
Einen selbstlosen Wissensaustausch zum Voranbringen der Wissenschaft habe ich nicht erlebt. Vielleicht gibt es auch solche Gemeinschaften, aber typisch sind sie nicht.
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Kekule hat eine stark narzistische Persönlichkeit und leidet erkennbar darunter, dass er in der bisherigen Corona-Krise, die etliche Virologen ins Licht der Öffentlichkeit spült, stark im Schatten von Drosten steht.
Mit dem eigenen podcast beim MDR hat Kekule ja erst begonnen, als der NDR-Podcast bereits mit den Hörerzahlen durch die Decke gegangen ist. Ich höre Kekules Podcast durchaus auch regelmäßig an, weil er hilft viele aktuelle Entwicklungen einzuordnen und Kekule trotz aller erkennbarer Selbstverliebtheit ("wie Sie wissen, habe ich ja schon immer gefordert...") und überflüssigen Querschüssen gegen das RKI und die Politik regelmäßig auch einige gute Denkanstöße liefert.
Die vorletzte Folge, in der Kekule sich die überzogene Bild-Kritik an der statistischen Aufarbeitung der Charité-Studie zur Viruslast bei Kindern zu eigen machte und auf billige Art ins selbe unsachliche Horn stieß, ohne darauf hinzuweisen, dass die Kernaussage der Studie durch mögliche Fehler bei der statistischen Aufarbeitung nicht oder nur minimal im Tenor verändert wird, war aber definitiv unangebracht und ein billiges Anbiedern an die Boulevardmedien wider besseren Wissens.
Ich wollte schon als regelmäßiger und meist interessierter Kekule-Podcasthörer entsprechend kommentieren, aber der MDR hat die Kommentarfunktion unter den auf YT veröffentlichten Podcasts aus welchem Grund auch immer deaktiviert.
Nachdem Kekule im Tagesspiegel gestern in einem separaten Text nochmal nachlegte mit seinen persönlich gefärbten Attacken gegen Drosten kann ich schon verstehen, dass dieser heute auf Twitter reagierte. Brillant war Drostens Retourkutsche auf Twitter aber auch nicht, da doch von einem zwar nachvollziehbaren, für Außenstehende aber gleichwohl arroganten Unterton geprägt. Meist gehen aus solchen Streitereien dann je nach Eskalation beide Seiten beschädigt hervor und im konkreten Fall kann sich auch noch die politische Bild-Redaktion die Hände reiben, dass es ihr mit unredlichen, jurnalistischen Grndsätze zuwider laufenden Methoden gelungen ist aus eine Mücke einen Elefanten zu machen.
Ich weiß gerade nicht (mehr), was mit französischen Kollegen war.
Die französischen Kollegen hatten vor einigen Wochen gelagerte Proben aus Dezember '19 positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Drosten meinte wohl, sie hätten nicht sauber gearbeitet und damit das Ergebnis für ungültig erklärt.
Soweit ich das hier gelesen hatte ...