Es gibt einen nicht ganz unerheblichen Unterschied zwischen "ablehnen" (= folgt subjektiven Wertmaßstäben) und "falsch sein" (= folgt objektivierbaren Kriterien).
Geändert von captainbeefheart (26.06.2017 um 23:08 Uhr).
Es ist ein zentraler Bestandteil der Wissenschaft, jede Art von persönlichen „Glauben“ oder Wunschdenken oder sonstige Beeinflussung auszuschließen. Genau das macht Wissenschaft zur Wissenschaft, und genau das unterscheidet es von der Religion.
Für mich sieht es so aus, als wüsstest Du nicht, was Wissenschaft ist und wie sie konkret betrieben wird. Ich würde Dir empfehlen, Dir ein paar Artikel über die „Wissenschaftliche Methode“ durchzulesen.
Zitat:
Zitat von Trimichi
Das ist insofern gefährlich, wenn Wissenschaftler blind sind für andere Wege, weil sie eben blind ihrem Wissenschaftsglauben verfallen sind.
Ich übersetze das mal: „Ich weiß zwar nix, aber ich weiß mehr als die Wissenschaft, weil diese blind ihrem Wissenschaftsglauben verfallen ist.“
Könntest Du Beispiele nennen für Dinge, die Wissenschaftler nicht sehen können, die aber von Gläubigen gesehen werden, und die nicht nur in deren Phantasie existieren (die also auch von alle anderen betrachtet werden können)?
Es gibt einen nicht ganz unerheblichen Unterschied zwischen "ablehnen" (= folgt subjektiven Wertmaßstäben) und "falsch sein" (= folgt objektivierbaren Kriterien).
Etwas "ablehnen", was auf "tönerneren Füßen steht". Da würde ich sagen, das könnte auch heißen: "für falsch halten". Das ging aus dem post hervor: Zarathustra hält den religiösen Wahrheits- bzw. Realitätsbegriff für falsch.
Oder empfiehlt er Jörn nur die Ablehnung (sich selbst nicht) und lässt sich nur die Ansicht der "tönernen Füße" zurechnen?
Und gerade das Falschsein nach objektiven Kriterien wird ja unter dem Hinweis auf unterschiedliche Realitätsbegriffe für unmöglich erklärt.
Bei aller Freude an begrifflicher Differenzierung... inwiefern ist das hilfreich?
...
Oder empfiehlt er Jörn nur die Ablehnung (sich selbst nicht) und lässt sich nur die Ansicht der "tönernen Füße" zurechnen?
Ich hab's ja im darauffolgenden Beitrag nochmals erläutert: auf tönernen Füßen = schwächer begründet.
(Dabei ist zu bedenken, daß Einem etwas sehr Zerbrechliches das Allerwertvollste sein kann.)
Empfehlen möchte ich niemandem etwas. Ich sage nur, wer will kann für sich das schwach Begründete doch leicht ablehnen.
Zitat:
Zitat von waden
Bei aller Freude an begrifflicher Differenzierung... inwiefern ist das hilfreich?
Den Wahrheits- und Realitätsbegriff der Religion im Ganzen abzulehnen, ist für denjenigen, der diesselbe bekämpfen will, eine Abkürzung, so daß er sich nicht mit endlosen Diskussionen um vermeintliche Tatsachenbehauptungen aufhalten muß, von denen die Gegenseite sich ohnehin nicht beeindrucken läßt.
Welche Werte der Religionen gibst Du denn bevorzugt weiter? Das Christentum und die Bibel sind Dir in großen Teilen unbekannt, außerdem erkennst Du die Bibel als Autorität nicht an, ebensowenig die Amtskirchen. Für den Islam, das Judentum und den Hinduismus vermute ich naseweis dasselbe.
Welche Werte ich weitergebe, werde ich hier nicht veröffentlichen, da ich keine Lust drauf habe zu erfahren, dass ich nur schmalzigen Verse erlege, die man bei Hochzeiten und Begräbnissen vorgelesen bekommt.
Der Rest ist in den Mund gelegt, als gehe ich auch nicht drauf ein.
Galileo Galilei ließ Kugeln über eine schiefe Ebne rollen, um etwas über die Gesetzmäßigkeiten der Erdbeschleunigung zu erfahren. Zur gleichen Zeit wähnt sich die christliche Religion bereits fast zweitausend Jahre lang im Wissen über die Schöpfung der Welt, die genauen Verhältnisse an der Himmelspforte, im Jenseits und in der Hölle. Sie kennt ferner die Namen von Engeln und ihre genauen Zuständigkeiten. Sie wissen wer rechts und wer links von Gott sitzt.
Die Welt der Christen sieht den Menschen im Zentrum des Universums, und zwar räumlich wie spirituell. Die Menschen sind die Hauptsache der gesamten Schöpfung, welche sich in konzentrischen Kugelschalen über ihm wölbt. Ein gewaltiges Universum, mit dem Menschen in der Mitte, geschaffen nach niemand geringerem als dem Schöpfer des Weltalls, dessen Ebenbild er ist. Gott spricht mit jedem einzelnen von ihnen und interessiert sich für ihre kleinlichen Sünden.
Ich hab's ja im darauffolgenden Beitrag nochmals erläutert: auf tönernen Füßen = schwächer begründet.
(Dabei ist zu bedenken, daß Einem etwas sehr Zerbrechliches das Allerwertvollste sein kann.)
Empfehlen möchte ich niemandem etwas. Ich sage nur, wer will kann für sich das schwach Begründete doch leicht ablehnen.
Na ja, Du empfiehlts Jörn immerhin, eine Abkürung zu nehmen
Zitat:
Zitat von Zarathustra
Den Wahrheits- und Realitätsbegriff der Religion im Ganzen abzulehnen, ist für denjenigen, der diesselbe bekämpfen will, eine Abkürzung, so daß er sich nicht mit endlosen Diskussionen um vermeintliche Tatsachenbehauptungen aufhalten muß, von denen die Gegenseite sich ohnehin nicht beeindrucken läßt.
Lässt sich denn die Gegenseite davon beeindrucken, dass Du ihren Wahrheits- und Realitätsbegriff ablehnst? Ich kann mir nicht vorstellen wie das geht.
Ich empfinde den induktiven Ansatz, zu fragen "stimmt denn das, was mir der Pfarrer erzählt?" als lebensnah und nicht als Umweg - so war es letztlich bei mir und vielen Menschen, die ich kenne.
Kannst Du erklären, wie ein Gläubiger sich (stärker) beeindrucken lässt von der Darlegung der tönerenen Füsse des Wahrheits- und Realitätsbegriffs?