Das ist es, einfach. Erzähle ich den jungen Kameraden immer, auf der Bahn. „Ich bin hier für fit und beweglich ins Alter.“
Ganz genau
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Zitat von Estampie
Ach, Alles hat seine Zeit, aber das ist vom Timing her auf jeden Fall besser so!
Der Zeitpunkt war wirklich nicht so schlecht. Mit Rudern im Freudezimmer (nicht pain cave), statt weiter beim Schwimmen zu stagnieren, kann ich vielleicht sogar noch ein paar sinnvolle Reize setzen. Ist auf jeden Fall zeitsparender.
Zitat:
Zitat von hanse987
Dann mal schnelle Heilung der Wunden!
Ich kann da etwas mitfühlen, denn vor 5 Wochen am letzten Urlaubstag in Kroatien hat es mich auch auf die Fre… gelegt. Zum sehen war die Stufe zu niedrig, zum rüberkommen für Schuhspitze zu hoch. Die 5 km zu Unterkunft waren dann im Lionel Style. An schlimmsten waren die ersten Tage im Büro, weil die Schürfwunde am Knie in Verbindung mit einer langen Hose nicht gerade ideal waren.
Dankeschön. Ja, lange Hosen waren auch bei mir suboptimal .
Die letzten Tage färbten sich meine Knie noch leicht gelb, aber die Wunden selbst verheilen erstaunlich gut. Entgegen allen Dr. Google-Meinungen tröpfelte mir eine mir nahestehende Person reinen Lavendel auf die aufgeschürften Stellen. Es brannte anfangs ganz ordentlich, aber schien tatsächlich zu wirken.
Ich hoffe, die hier mitlesenden Doktor*innen sind jetzt nicht allzu arg entsetzt.
Zitat:
Zitat von Taunusschnecke
Ach so, Du machst öfters den "Diver"! Dann hast Du ja Übung und alles läuft dann in Roth wie es soll
Ein Diver ist tatsächlich nichts Neues für mich. Ab und an bremse ich mich noch rechtzeitig ab, mitunter versuche ich zu fliegen. Dummerweise fangen mich statt jubelnden Fans relativ emotionslos oft erst Schotter- oder in diesem Fall Betonböden auf.
Dranbleiben
Mein Respekt für die Kraichgau- Ingolstadt oder Anderswostarter am Wochenende.Das war ja krasses Wetter. Ich bin schon bei einem sonst harmlosen Läufchen eingegangen.
Nach einem langen Arbeitstag gestern, passte dafür heute ein Tag Urlaub. Perfekt für eine Radtour, diesmal Wettkampfrad und Mittelfußadapter. Neu aufgrund der Empfehlungen von Dr_Big mit einem 25er Conti vorne und einem 28er hinten. Vorne mit Aerothan (Luft hält noch), hinten mit einem normalen Schlauch, nachdem beide schon vor einem Jahr gekauften anderen Aerothan schon beim Aufpumpen muckten. Immerhin bekam ich diese nach Bericht und Foto von Bike24 anstandslos ersetzt.
Es wurden heute 120 km in einem 27,6er Schnitt (netto), nicht wirklich schnell, passt aber für mich. An solche Tage könnte man sich gewöhnen.
Eigentlich war das Kapitel Limmer schon geschlossen.
Vor einigen Wochen war ich allein von den Herausforderungen des Alltags so fertig , dass ich meinen Startplatz zum Schleuderpreis anbot. Allein, keiner wollte ihn.
Der lang ersehnte Urlaub wirkte auch Wunder, wenngleich es firmenfreundlich nur jeweils 3-Tage-Blöcke waren.
Die vorher schmerzende Sitzpostion stellte ich entgegen jeder Sitzpositionslehre vollkommen befremdlich ein, doch für mich taugte sie . Die Schmerzen schwanden, die Freude am Fahren stieg. Bis.
Bis sich vor 4 Wochen auf einer Fahrt die Klickpedale nicht mehr auslösen ließen. Wenigstens sturzfrei, aber Abholaktion, neue Baustelle, neue Fehler, Reklamationen in der Dauerschleife, bis die Mittelfußposition tatsächlich klappte. Neue Hoffnung. Bis.
Gedämpft durch frischen Ärger beim Reifen- und Schlauchwechsel, Kette dadurch etwas holprig. Mit Hilfe weitgehend bereinigt, aber mit ungutem Gefühl verblieben. Trotzdem wieder Hoffnung. Bis.
Vor zwei Wochen der geschilderte Diver auf Asphalt. Prellungen und Schürfwunden. Statt dringend benötigten Schwimmschwerpunkt Traingspause im klebrigen Element. Unkonventionelle Wundheilung klappt. Wettervorhersage gut. Neue Hoffnung?
Ich bin in einem Alter, da gibt es irgendwann keine Hoffnung mehr auf krassere Aktionen. Doch ich habe noch nie einen Ausdauerwettkampf aufgegeben. In 20 Jahren noch nie. Sollte ich in Limmer starten, könnte es mir aber sehr leicht passieren. Ich zweifle.
Ist die Drohung aber nicht etwa schlimmer als die tatsächliche Gefahr?
Ich erinnere mich an ein anderes Leben. 17 Jahre ungeschlagen in den Clubmeisterschaften. Egal, ob als Anfänger im ersten Jahr gegen den amtierenden badischen Schachmeister, viele Jahre später mit dem "Real-Madrid-Bonus" auch immer wieder mal unverdient, doch nach 93 oder 94 Partien hatte ich noch keine einzige Niederlage einstecken müssen. Die Serie auf 100 Spiele zu verlängern war auf einmal ein verlockendes Ziel. Nur, jetzt verkrampfte ich, spielte nicht mehr konzentriert, die Nervenstärke schwand. Prompt verlor ich erst ein, dann relativ schnell sogar ein zweites Match. Und plötzlich war sie wieder da, die Lockerheit . Ich hatte nichts mehr zu verlieren. Das Gespenst der ersten Niederlage war verscheucht. Eine neue Ungeschlagen-Serie begann, bis ich 6 oder 7 Jahre später aufgrund der ersten MS-Symptone das Turnierschach an den Nagel hängte.
Nun, so ähnlich enpfinde ich mit meinem ersten DNF nach 20 Jahren beim Triathlon, Laufen, Radfahren oder Schwimmen. Einerseits irgendwie stolz, anderseits doch auch eine belastende Verpflichtung.
Wenn ich in Limmer starte, dann wirklich nur als besseres Training mit der Konsequenz zwischendrin tatsächlich aufhören zu dürfen.
DNF ist eine echte und wahrscheinliche Option .
Samstag. Wir fahren die lange Strecke nach Hannover, bemerken, dass das 2019er Baustellen-Hopping nach Göttingen sich zu einer einzigen über 29 km langen Baustelle weiter entwickelte, es aber sonst gut lief. Einchecken, Wohnung, Startunterlagen, alles vollkommen problemlos. Nur ein, für die Nordeutschen vielleicht eher laues Lüftchen, war für uns Binnenbewohner doch als ganz schön heftiger Wind merklich spürbar. Für meine aufrechte Sitzposition auf dem Rad wohl doppelt nachteilig.
Wie oben geschildert, gedankenschwer, weichen wir schnell wieder in die nahe gelegene Unterkunft aus. Erholen, warten, grübeln, grübeln, grübeln.
Sonntagmorgen 6 Uhr.
Beim Einchecken wundert sich der Kampfrichter über mein Rad: Mit so was 180 km? Respekt.
Beim Schwimmen bereitete ich mich gedanklich statt aufs Wasserfassen aufs Algenfassen vor. Für mich vielleicht einfacher und greifbarer als das imaginäre Wassergefühl . Nur, heuer empfinde ich es gar nicht so nervig wie 2019. Vielleicht hatten am Vortag die Volks- und Kurzdistanzler tatsächlich schon gut geerntet. Das mangelnde Training merke ich leider schon. Dass sich eine Brustschwimmern nach mehrenen hundert Metern immer noch neben mir befindet und es eher einsam ist, irritiert zusätzlich. Ich versuche zu beschleunigen. Nach dem steilen Ausstieg, bei dem ich trotz Hilfe fast noch einmal rückwärts ins Wasser plumpste, sehe ich 1.23 Stunden auf der Uhr. Für mich heuer vollkommen zufriedenstellend.
Lange Wechselzone, ich trödle wie gehabt, brauche auch beim Einklicken der Radschuhe etwas länger, doch kein echtes Thema.
Rad läuft kurz gut, dann kommen die hohen nordeutschen Berge, der Gegenwind
Als Folge bekannte Geschwindigkeitsgefühle, wie beim MTB-Fahren daheim auf den flachen Radwegen. Ich bleibe trotzdem ruhig. 6 mal 30 km, irgendwann muss auch der Rückenwind kommen.
Und tatsächlich, die letzten 15 km sind ein Traum. Schnitte deutlich über 30 km. Das bin ich schon lange nicht mehr gewöhnt.
Zwischendurch überholt mich Wutzel flott und grüßt freundlich. Ich freue mich.
Später passiere ich eine Unfallstelle, wo schon ein Rettungswagen wartet. Unbekannt gute Besserung. Im Gegensatz zu früher auf dem Zeitfahrrad fühlte ich mich auf meinem Canyon Roadlite aber soweit sicher. Das ist der große Vorteil eines geraden Lenkers und der aufrechten Sitzposition.
Bei den ersten 4 30-km-Runden benötige ich jeweils ca 1.05 Stunden, voll im Plan. Dann wird es herber, ungemütlicher zu sitzen, die Oberschenkel machen zu, die Energiezufuhr klappt noch, aber das Durst- und Säuregefühl steigen trotz häufiger Pinkelpausen.
Die flotten Mitteldistanzler kommen jetzt auch auf die Strecke, diesmal lobenswerterweise selten mit extrem knappen Überholmanövern. Auch die Baustelle, bei der man jeweils zum Ende der Runde 200m mit Hilfe einer Rampe auf den knappen Fußgängerweg ausweichen muss, ist kein echtes Problem. Ich beende die knapp 180 km in 6.34 Stunden. Abermals voll im Plan.
Wechsel gemütlich. Ich sprühe mich nochmals mit Sonnenspray ein. Es ist zwar bei weitem nicht so heiß wie 2019, aber die Sonne sticht trotzdem ganz schön.
Ein letzter Gang aufs Dixie-Klo und ich starte zum Laufen. Schon weiter gekommen als gedacht.
Zum Glück hatte ich da noch nicht gewusst, was jetzt noch kommen wird
Oberschenkel zu, Waden belastbar. Das Ergebnis der Mittelfußposition? Jedenfalls fängt es relativ, natürlich nur relativ, ordentlich an. Ich halte mich trotzdem bewusst zurück. Geplant sind Schnitte unter 7.00 min/km, dann könnte ich, falls ich es durchhalten sollte, sogar meine 2019er Zeit verbessern.
Der erste Hammer kommt bei km 3. Nicht nur meine Hammerfrau , sondern auch der erste herbe Tiefschlag. Ich kann aufgrund des Säure- und Völlegefühls weder essen noch trinken. Nicht meine bisher getrunkene Pampe, noch Wasser. Mein Körper wehrt sich sofort und droht mit Lahmlegen meines Kreislaufs
Ich bin voll frustriert. Ein neues echt doofes Phänomen der letzten Jahre, obwohl ich früher mit ähnlicher Ernährungs- und Pacingstrategie unterwegs war. Ich habe keine Ahnung, wo es herkommt. Nicht einmal meiner üblichen Verdächigen, der MS, kann ich die Verantwortung zuschieben.
Ohne Energie und 39 km to go, wird es megaherb. DNF?
Ja. Nein? Ja! Ich kann mich nicht entscheiden. Mitten auf der Strecke wäre es eh doof, also trabe ich weiter. Das was ich immer mache, wenn mir nichts einfällt.
Die ewig langen Geraden um die Herrenhäuser Gärten frustrieren. Ich muss geduldig bleiben. Langsam, aber weiter. Erste Runde geschafft.
Essen, trinken, nein. Nur kühlen funktioniert. Ich treffe Herzblatt zweimal pro Runde, warne, dass es dauern oder eben schnell vorbei sein könnte.
Runde 1,5. Ich breche ein, gehe, erhalte das zweite Bändchen, schnaufe jetzt bewusst stark, greife auf meine bewährten Notfalltechniken zurück, summe Lieder, schnaufe stark. Der Wille erwacht, ich trabe wieder, mache Zeit auf den Besenwagen gut.
Km 22. Ich trabe und trabe. Plötzlich ein Schmerz, ein Rumpeln, ein Nachtreten, weiteres Schmerz.
Ich blicke um. Ein Jugendlicher ist mit seinem Fahrrad ungebremst von hinten auf mich gefahren und hatte dann auch noch das Pedal vor Schreck durchgetreten.
Ich blute an Schienbein und Unterarm, habe Prellungen und eine Mordswut Gar nicht mal so arg auf den Jungen, mehr auf die Umstände. Wer oder was will mich noch am Finish hindern? Ich habe fertig, aber auch einen Adrenalinstoß, der hilft. Ich schimpfe mehrmals kurz vor mir her, trabe aber weiter. Dem Jungen ist gar nichts passiert. Seine Mutter entschuldigt sich noch.
Lange Gerade. Mein Stairway to hell. Platt, platt, platt. Jegliche Versuche Energie aufzunehmen scheitern kläglich.
Ich versuche an einer einsamen Waldstelle zu Klappt aber auch nicht.
50 m weiter eine Verpflegungsstelle. Ich werde freundlich gefragt, ob ich Hilfe benötige, bekomme Wasser zum Kühlen und Mund ausspülen. Dabei trinke ich immer ganz winzige Schlückchen. Mehr geht nicht.
Das wird meine letzte Langdistanz. So macht es keinen Sinn mehr. DNF. Ist mir sowas von egal. Ich mag nicht mehr.
Doch wenn es das letzte Rennen sein soll, möchte ich so abtreten? Mit einer Niederlage? Bezwungen, nicht selbstbestimmt?
Das passt mir allerdings auch nicht. Ich greife in die allerletzte Trickkiste. Schaffe es gerade so noch auf ein freie Bank, bevor sie von zwei jungen Mädchen belegt wird, lege die Füße hoch, strecke die Arme in die Luft, lasse das Blut in wichtigere Organe zurückfließen, fasse neuen Mut.
Nein, heute und so möchte ich nicht aufhören. Und wenn es wegen dem Unfall aus Trotz ist. 15 km noch. Wie soll ich es packen? Suche Lösungen. Gemeinsam!
Ja, so könnte es klappen. Ich stehe wieder auf, hole mein drittes Bändchen, werde angefeuert, bedanke mich. Treffe Herzblatt, bekomme eine Flasche Sprudel gereicht, mache mit ihr aus, dass wir die letzten 8 km gemeinsam wandern. Sind ja heute öffentlich zugängliche Wege.
Ich treffe Wutzel, der sich Richtung Ziel bewegt, gratuliere und freue mich für ihn. Werde aber auch selbst aufgemuntert.
Letzte Runde. Einsam, aber Herzblatt freut sich, dass wir gemeinsam unterwegs sind. Wenige Teilnehmer. Wir feuern uns an, motivieren, bedanken uns bei den Helfern*innen, die so lange ausharren. Jetzt beginne ich an ein Finish zu glauben,
Es dauert, aber nach 14.36 Stunden finishe ich, Herzblatt an meiner Seite. Ein Traum .
DNF, aber nur mit meiner eigenen Version (Darf Neu Feiern)
Herzlichen Glückwunsch zum grandiosen Finish Ich freue mich schon darauf dich in Roth zu sehen, bei traumhaften Wetter, angenehmen Temperaturen und toller Stimmung wirst du deinen Spaß haben und für alle Leiden in Limmer entschädigt werden
Herzlichen Glückwunsch zum grandiosen Finish Ich freue mich schon darauf dich in Roth zu sehen, bei traumhaften Wetter, angenehmen Temperaturen und toller Stimmung wirst du deinen Spaß haben und für alle Leiden in Limmer entschädigt werden
Ich kann mich da nur anschließen und hoffe Du startest in Roth - was ich sehr stark glaube
Du bist für viele von uns ein tolles Vorbild was Durchhaltewillen und Motivation angeht.
Schade, dass ich aktuell keine LD mehr machen kann - so wird es wohl (vorerst) kein gemeinsames Finish geben.
Wie soll ich es packen? Suche Lösungen. Gemeinsam!
Ja, so könnte es klappen. Ich stehe wieder auf, hole mein drittes Bändchen, werde angefeuert, bedanke mich. Treffe Herzblatt, bekomme eine Flasche Sprudel gereicht, mache mit ihr aus, dass wir die letzten 8 km gemeinsam wandern.
Zugläuferin! Nicht im Wettbewerb! Das ist ein klares dsq! Das ist kein reguläres finish. Du musst also noch nach Roth.