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Zitat von Nobodyknows
Und könnte die größere Aufregung nicht ein Resultat davon sein, dass Deutschland mehr von den USA und weniger von Kim & Co. geprägt wurde und das wir die USA mögen / lieben / sie uns am Herzen liegen?
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Ist das wirklich so? Oder liegt es viel eher daran, dass wir Veränderungen und "Neuem" grundsätzlich sehr kritisch gegenüberstehen und dazu unsere Vorstellung von Demokratie, Moral und Ethik über die von anderen stellen?
Ich glaube es fällt uns (auf unserem hohem Ross) unglaublich schwer anzuerkennen, dass es Menschen gibt, die nicht so leben wollen wie wir es tun.
Ich sehe es wie viele hier. Trump hat seine Pläne via Lautsprecher im Wahlkampf kund getan. Er hat dafür die meisten Wahlmänner auf seine Seite gebracht und somit ist er legitimiert, ja wenn nicht sogar verpflichtet, seine Pläne in die Tat umzusetzen. Wir jammern doch immer wenn Politiker ihre Versprechen brechen. Jetzt steht mal einer gewissermaßen zu seinen Ankündigungen und nun ist es auch nicht recht. Wir sollten anerkennen, dass die Amerikaner es so wollten. Die Pflicht der Demokraten der restlichen Welt ist es aufzuzeigen, dass menschenfreundlichere Konzepte von Politik besser sind und die USA für ihr politisches Verhalten abzustrafen.
Meine Meinung dazu: Trump hat aber recht. Er kann auf der Wall Street jemanden abknallen und wird dafür nicht (angemessen) bestraft. Er zeigt doch in Persona auf wie verkorkst das System ist. Die EU ist auf dem besten Weg sich abzuschaffen. Grenzkontrollen; Rechtsruck; Uneinigkeit und im Prinzip auch nationalstaatlicher Protektionismus, denn jeder beharrt doch auch seine Privilegien. Die NATO ist ein inkonsequentes Bündnis und im Prinzip nur für einen Verteidigungsfall konstruiert. Nur hat sich die Welt seit Gründung der NATO weitergedreht und es gibt eine neue Art von Krieg durch den Terrorismus. Aber wurde die NATO entsprechend umgestaltet und mit neuen Rechtsgrundlagen ausgestattet. Im Prinzip ist doch jeder Bündnisfall im Ausland mit Kampfeinsatz der Bundeswehr ein Verfassungsbruch, weil ja kein Verteidigungsfall im eigentlichen Sinne vorliegt. Trump hält doch der westlichen Welt schön den Spiegel vor, aber sind wir denn so anders? Die inhaltslose rechtspopulistische AFD schnellt in die Landtage in Bereichen von denen die FDP seit Genscher träumt und die "Volksparteien" haben dem ein "Wir schaffen das" und ein "Weiter wie gehabt" entgegenzusetzen?
Wir können uns bei unserem Wahlsystem bedanken, dass uns ein Trump erst einmal erspart bleiben wird.
Und irgendwie hab ich das Gefühl, dass auch die Medien hier keinen unerheblichen Beitrag dazu leisten, dass gegen Trump Stimmung gemacht wird. Mauer zu Mexiko wird postuliert, als wenn er nun anfangen will die Grenze dort zu schließen. Das dort schon seit Jahren ein von Mexiko errichteter Grenzzaun existiert wird nicht erwähnt? Einreiseverbot für Menschen verschiedener Länder? Auch nicht so neu. Gabs alles unter Obama auch schon, hieß nur freundlicher. Aber "unsere" Medien verkaufen, das als neue Teufelei von Trump.
Ich würde mir eine objektivere Berichterstattung wünschen. Leider lesen sich die meisten Artikel über die USA seit Amtsübernahme durch Trump eher wie Kommentare.