So, dann melde ich mich mal vom Krankenbett aus.
Jaja, Roth und ich stehen unter keinem guten Stern:
2005 hatte ich nach der Quali in Lanza Roth als Ort der Sub9-Erledigung auserkoren, mich recht gut darauf vorbereitet und zwei Tage vor dem Rennen haute es mich wg. einer grandiosen Erkältung um. Daher natürlich kein Start in Roth und die Woche später halbkrank/halbgesund in Frankfurt war nur ein müder Abklatsch...
Samstagsfrüh ging es nach beschwerdefreier = trockener Nacht guter Dinge nach Hilpoltstein zum Buchstaller, um meine Sitzposition optimieren zu lassen. "Fritz" sah zwar umgehend, was falsch war, änderte das, aber richtig fühlte sich das samstags und sonntags noch nicht an, aber das gehört wohl zum Wesen der Positionsveränderung, daß man die ersten Tage/Wochen flucht.
Daniel, der interessiert dem Wirken Fritzen zuschaute und assistierte, hatte sich ja schon um ein Zimmer gekümmert, so daß ich mich um nix kümmern mußte, außer mich zum Radtreff mit den Jungs und Mädels umzuziehen.
Und hier kam es zu Fehler Nr. 1:
Wenn man krank war und meint, man ist wieder gesund, sollte man trotzdem noch mindestens einen Tag lang so tun, als sei man noch krank und sich demgemäß anziehen. Im Gegensatz zum Alex, der auf die Radtour mit mehreren Schichten ging, bin ich nur mit einem Trikot begleitet aufgebrochen.
Fehler 2:
Ich ging davon aus, daß wir zwei-, dreimal das Hintereinanderfahren und Wechseln üben und dann zum KH-Speicher-Auffüllen übergehen, also vielleicht eine Stunde unterwegs sind.
Naja, man wollte natürlich die Strecke einmal abfahren... und anstatt mich zwischendrin einfach aus dem Staub zu machen, bin ich dann natürlich mit (wollte ja auch keine Schwäche zeigen...
). Zwar hat mir Alex zwischendrin eine Weste geliehen, aber mir fehlte Halstuch und Stirnband...denn wo Wind, da wird der dickemichel krank...
Fehler 3:
Abends zum Italiener ging ich in Flip-Flops und auch wenn es erst eine halbe Stunde vor dem Nachhausegehen kalt wurde - ich sollte es nach gut 40 Jahren wissen, daß Kälte, die von unten kommt, bei mir zuallererst an der Birne angreift.
RESULTAT:
Ich habe das Bettzeug auf beiden Seiten trotz zwei T-Shirts bis auf die Matratze durchnäßt und lt. Daniel - GESCHNARCHT!!!!
Ich schnarche nur wenn die Birne voll ist:
- entweder weil ich zuviel getrunken habe
- oder weil die Stirn- und Nasenhöhlen zu sind
Ersteres entfiel diesmal als möglicher Grund, also zweitens, daher am Morgen mit zwei Radtrikots, Halstuch, dickem Stirnband und meiner Winterradjacke zum Start, schon beim Einfahren ging der Puls auf 140-150 und ich fühlte mich elendlich.
Eigentlich weniger wg. aus körperlichen Gründen, mehr aus "kameradschaftlichen"...ich ahnte schon, daß ich es heute nicht bringen würde und gleich nach dem Start mußte ich abreißen lassen, weil mein Puls nach oben raste, obwohl noch nicht mal drei Meter getreten waren - und ich MUSSTE MEIN TEAM IM STICH LASSEN!!!!
Aber als eingefleischter Hyperchonder hatte ich doch ein wenig Schiß vor evtl. Konsequenzen einer verschleppten Erkältung bei hoher Belastung, zudem "muß" ich ja auch an den IM in vier Wochen denken. Und nicht zuletzt hätte ich es einfach nicht gebracht.
Nichtsdestotrotz fuhr ich die Runde einmal durch, um wenigstens irgendwas zu machen, natürlich nur in einem Puls zwischen 120 und 140 - und auch für den Fall, daß doch noch jemand aus meinem Team ausfallen würde, dann würde ja immerhin meine Zeit gewertet werden.
Resümee:
Sportlich war das Wochenende eine Katastrophe, gesundheitlich liege ich heute flach und werde nachher beim Arzt vorbeischauen und fragen, warum mir meine Brust so weh tut - aber menschlich war das Wochenende klasse!
Sehr habe ich mich gefreut, all die Leute kennenzulernen (bzw. wiederzusehen) und war mehr als positiv überrascht, wie unglaublich nett Ihr alle seid!!!
Allein deshalb hat es sich gelohnt.
Ach ja, noch was zum Fahren im Team:
Ich habe das zwar nur am Samstag "genießen" können, aber zum einen ist das Hintereinanderfahren und Wechseln überhaupt nicht schwer, zum anderen verfügt das Team über eine exzellente Qualität/Intelligenz, so daß wir hier aus dem Stand ein hohes Maß an "Koordination" erreichten. Ich kann das beurteilen, denn mich überholten sechs Teams auf der Strecke und nur zwei Teams sahen ähnlich gut aus Das eine davon das Siegerteam).
Gruß an alle und nächstes Jahr holen wir den Pott...