Du wirst es schaffen! Wenn es einer schafft, dann Du!!!
180km radeln auf dem MTB sind für Dich doch ein Klacks, das bisschen Rudern im Vorfeld dient zum Warmwerden ... und der lumpige Marathon am Ende!? Machen die Beine doch von alleine
... ich bin neulich mal wieder knapp 60 km auf der Haus-undHofgurke geradelt ... und fand das schon ganz schön viel, mein "langer" Lauf sind derzeit 13km
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How you see things is how they appear. THINK DIFFERENT and you`ll see them differently The revenge of the IRONMOM
Du wirst es schaffen! Wenn es einer schafft, dann Du!!!
180km radeln auf dem MTB sind für Dich doch ein Klacks, das bisschen Rudern im Vorfeld dient zum Warmwerden ... und der lumpige Marathon am Ende!? Machen die Beine doch von alleine
... ich bin neulich mal wieder knapp 60 km auf der Haus-undHofgurke geradelt ... und fand das schon ganz schön viel, mein "langer" Lauf sind derzeit 13km
Vielen Dank, ganz tolle Unterstützung
Ich musste gestern sehr oft an dich denken
Es kann nicht immer ein Happy End geben
Das dachte ich eh schon viel zu oft in den letzten Wochen, Monaten. Immer wieder neue teils tragische Herausforderungen, irgendwann ist das Leben nicht mehr schön .
Bei mir schlug es auch immer wieder ein, AK 55 halt . Ein Maläster nach dem andern. Zum Glück aber nichts Existenzielles oder etwas, was man nicht behandeln könnte. So vorgewarnt wollte ich die Chancen nutzen, solange ich noch kann oder sagen wir, meine, zu können .
Ein Ironman in der Heimat mit 10 km Rudern, 180 km MTB mit anschließendem Marathon. Die Wettervorhersage war ideal, nächste Woche habe ich Urlaub, alles vorbereitet, passt. Am Freitagnachmittag bekomme ich allerdings noch einen Anruf aus der Arztpraxis. Sie hätten doch noch etwas zusätzlich gefunden. Na, klasse. Nimmt das kein Ende? Auf Nachfragen, meint die Krankenschwester, dass es nichts dramatisches wäre und es auch langt, wenn ich nächste Woche mit der Behandlung beginne.
Also gut, keine Absage des Ironman nötig. Ich bin trotzdem fast so nervös wie sonst auch, obwohl es daheim in vielerlei Hinsicht deutlich entspannter ist. Das wird aber sportlich ein richtig hartes Brett. Ich freue mich unheimlich, dass sich einige für die Spendenaktion eingetragen haben , andererseits bedeutete dies auch, dass ich mich im Vorfeld outen musste. Eigenwerbung ist nicht so meine Sache.
Zum letzten Mal der Link. Es kann bis kommenden Sonntag relativ einfach gespendet werden. Auch kleinere Beträge sind herzlich willkommen. https://stiftung.besiandfriends.de/c...support/7VFZ3C
Immer wieder an FlyLive denkend, stehe ich bereits um 3.30 Uhr vor dem Weckerklingeln auf, frühstücke normal, bereite mich in aller Ruhe auf den langen Tag vor. Um 4.40 Uhr starte ich mit dem Rudern. Anfangs bin ich noch etwas verschlafen, die 500m-Zeiten über 3 Minuten. das reicht noch nicht. Ich erhöhe die Intensität und den Krafteinsatz. Jetzt passt es, allerdings mit hohem Puls. Also wie sonst beim Schwimmen auch .
Dummerweise wird beim Rudern auch die Beinmuskulatur deutlich beansprucht, obwohl ich betont mit der Kraft aus dem Oberkörper arbeiten will. Beim Schwimmen lasse ich mit Neo die Beine mehr ruhen, egal, weiter.
Nach 45 Minuten stellt das Rudergerät die Berechnungen ein und meldet: Pause. Ich rudere, komme aber nicht voran. Mist. Was jetzt?. Ich schiebe die Haltestange in die Ruheposition, versuche neu zu ziehen. Nach 2-3 Versuchen geht es weiter. Eine Minute vertan, aber halb so wild. Der Tag wird eh noch lang. Nach 53.20 Minuten habe ich die 10 km geschaftt, minimal schneller als bei der 44 Stunden Aktion. Das ist in Ordnung. Altersgerecht mühe ich mich in die Höhe, stolpere die Treppen runter, gehe noch einmal ausgiebig auf die Toilette, ziehe meine Radsachen an, esse einen Riegel, trinke etwas und ca. 5.45 Uhr starte ich mit dem MTB.
Es ist noch sehr frisch, unter 9 Grad. Ich trage eine Kurzarm-Windjacke, Armlinge, Langfingerhandschuhe, lange Komressionssocken und eine leichte Unterhelmmütze.
Geplant ist, diese später je nach Bedarf in meiner Radjacke zu verstauen.
Nur die kurze Radhose lässt sich nicht vermeiden. Das bedeutet in der Praxis ganz einfach: Gas geben oder frieren.
Fortsetzung folgt, jetzt werde ich allerdings doch noch einmal etwas müde
Es ist frisch, aber es läuft. Richtig, richtig gut. Die Ampeln sind noch aus, keine Wartezeiten, kaum Autos, beim flotten Treten wird mir warm, bzw. das Frieren lässt sich Aushalten .
Genial ist der Moment als Sonnenstrahlen die näher kommende Burg Guttenberg verspielt beleuchten. Das sind die Gründe, warum ich so gerne in der Natur, aber mitunter auch so früh Sport treibe. In Bad Wimpfen blicke ich auf die Uhr, eine Stunde und damit absoluter Rekord
Und es geht so weiter, meine Zwischenzeiten gigantisch. Ist heute der eine Tag der 100 Tage, wo es einmal so richtig gut läuft oder ist nur einer der vielen, der die Grundlage für ein Überzocken legt? Ich weiss es nicht. Da ich beim Laufen eh allerhöchste Bedenken habe, ohne Training ist halt auch nichts zu erwarten, will ich wenigstens das Radfahren genießen, fast ein Flow.
Vor dem Kloster Schöntal erschrecke ich dann doch. Radweg gesperrt, Umleitung. Murphys Gesetz, irgendetwas muss bei einer Langdistanz immer schief gehen. Ich teste die Abweichung, aber als es nicht nur steiler, sondern auch richtig holprig wird, drehe ich um. Zum Glück kenne ich von den Testfahren die benötigte Streckenlänge und habe auch meine GPS-Uhr dabei. 8,3 km plus Retour fehlen mir für diesen Abschnitt. Zwischen Möckmühl und Jagsthausen lege ich eine Schleife ein, passt wieder.
Jetzt sind gelegentlich auch andere Radfahrer zu sehen, aber weiterhin ist es relativ einsam. Je Stunde esse ich einen Riegel, trinke Iso. Dank der Kühle ist der Trinkbedarf nicht so groß.
Bei km 90 liege ich knapp unter 4 Stunden, 15 Minuten schneller als mein Rekord.
Ich merke allerdings, dass meine Konzentration etwas schwindet. Zweimal rutsche ich mit den Laufschuhen vom Pedal und knalle mir mit dem weiterlaufenden Pedal die Wade blutig. Aufpassen! Konzentration, ermahne ich mich.
Erschwerend verdrücke ich mich bei km 112.9 km auf der Uhr. Die Messung stoppt. Ich radele weiter, weiß erst nicht, was ich machen soll. Starte dann nach ca. 6 Minuten ganz neu, jetzt stimmt es wieder. Die Strecke kenne ich zum Glück eh.
Beim Wechsel in das Kochertal treffe ich völlig zufällig 2 sportliche Arbeitskollegen. Wir begrüßen uns freundlich und radeln kurz in vorschriftsmässigen Corona- und Windschattenabstand hintereinander. Allerdings bin ich auf flacher Strecke doch etwas schneller, heute klappt sogar der Aerogriff MTB. Beide Hände direkt nebeneinander in der Mitte des Lenkers . Auf meinen Rückweg von Neuenstadt treffe ich sie noch einmal, wir wünschen uns alles Gute, dann geht es heimwärts.
Der Puls rast, aber ich kann mich nicht bremsen, eine SUB 8 ist weiterhin möglich. Das wären für mich in Roth vergleichbare 5.40 Stunden. Das packe ich höchstens einmal im Leben. Also weiter (ins Verderben). Ich finishe knapp unter 8 Stunden, eine Stunde schneller als kalkuliert, ziehe mich komplett um, trinke etwas , greife mir 2 Gels und trabe los. Herzblatt soll mich bei km 8 treffen.
So weit, so gut.
Die ersten Schritte bieten gleich das gewohnte Koppelgefühl, Matschbeine pur.
Ich bereue die gedämften aber auch leichteren und wackligeren Nike angezogen zu haben. Das war dämlich. Ich will versuchen möglichst lange einen 7er Schnitt zu laufen. Anfangs klappt es noch, extrem zäh, aber die Strecke ist zu Beginn auch etwas hügelig, leichte Hoffnung.
Nach der Neckarquerung geht es in die Sonne. Eigentlich schnuckelige 21 Grad, das wäre in Roth sonst ein Traum, aber die ungewohnten Sonnenstrahlen stechen doch recht intensiv. Das mag meine MS nicht. In der Kühle ist sie wesentlich abwesender. Ich merke, dass ich mich verkalkuliert habe, bei dem Umweg über die Felder sind es 9 km bis ich Herzblatt treffe. Ich verglühe, Zuckerrast(obwohl ich ein Gel dabei hatte und hätte nehmen können), Durst, Motivation verflüchtet sich. Bei Herzblatt kann ich nichts trinken, ein oft schon erlebtes Phänomen. Abwärtsspirale. Der Anfang vom Ende .
Ich nehme jetzt wenigstens ein Gel. Der Zucker wirkt. Ich trabe entlang des Neckars weiter. Herzblatt will im nächsten Ort bei ca. km 15 auf mich warten. Immerhin gibt es hier auch schattige Passagen, eine meine liebsten Trainingsstrecken, klasse Ausblicke. Nur für die habe ich jetzt keinen Nerv. Ich merke, dass es immer zäher wird, alles schmerzt oder blockiert muskulär. Es dauert ewig. Ich werde immer langsamer, unlustiger, bereue die Schnapsidee, verzweifle. Noch zu Herzblatt.
Ich treffe sie, nehme ein Gel, trinke fast nichts, geht immer noch nicht. Trabe weiter. Will mich nicht mehr allzu weit von unserem Auto und Rettungsanker entfernen. Mittlerweile muss ich auch auf den Kreislauf aufpassen.
Am Dorfbrunnen wässere ich mich mit kaltem Wasser, hilft etwas, doch nicht lange. Ich komme kaum noch voran, will aufhören, mag nicht mehr. Bis km 20, bis zur HM-Marke, es ist so furchtbar zäh. Ich kann nicht mehr, aus und vorbei. Mein erstes DNF ist mir egal. Ich gehe zum Auto.
Zum Glück haben wir 2 Flaschen Sprudel eingepackt. Ich schnappe mir eine, fange an zu gehen. Die Intensität muss aus dem Körper, dann kann ich vielleicht auch wieder trinken. Ich gehe durch das Dorf, zu einem kurzen schattigen Waldabschnitt, probiere zu trinken. Erste Schlücke klappen, später immer mehr. Ich leere fast die ganze Flasche. Für den km brauche ich über 12 Minuten, rechne hoch, komme auf weitere 4 Stunden Wandern. Wenig erbaulich, aber noch unerfreulicher ist es, es nicht wenigstens zu versuchen. Ich habe eine absolute Abeignung aufzugeben. Das konnte ich noch nie. Zeit habe ich. Geduld brauche ich. Auf Herzblatt kann ich mich eh verlassen. Zum Glück kann sie sich in dem Dorf auch andersweitig gut beschäftigen.
Ich marschiere weitere 4 km, dann versuche ich zumindest kurz zu traben. Extrem langsam, aber immerhin noch schneller als walken. Überrascht sehe ich K2. Er kam extra die 16 km mit dem MTB angeradelt zur Unterstützung. Es lenkt ab, motiviert. Als ich wende, radelt er heim. Ich trabe noch 2 km, dann ist der Ofen wieder aus. Kampf- oder besser Krampfwandern ist angesagt . Immerhin nähert sich die 30er Marke. Ich versuche ein Gel zu verspeisen, geht gar nicht. Ich muss stoppen, sonst wird mir schlecht. Trinken geht dafür problemlos. Mir fehlt wohl immer noch Flüssigkeit zum Verdauen. Ich meide fortan die sonnigen Abschnitte im Dorf, gehe jetzt immer wieder am Neckar entlang. Es ist mittlerweile sogar recht kühl. Kein Wunder, es wird schon Abend. Immer wieder zucken diverse Muskeln, lassen mich stolpern, wollen nicht mehr. Trotzdem, der 11er Schnitt hält.
Ich mag absolut nicht mehr, fange jetzt an Melodien zu summen, bewusst stark zu schnaufen, dass der Kreislauf nicht muckt. Greife zu meiner allerletzten Nottfallmaßnahme. Mein Mantra für Durchhaltevermögen und Optimismus: Bunte Socke, Bunte Socke . Das passt perfekt zum Atemrythmus. Lässt den Frust entweichen.Um die Zeit ist eh keiner mehr unterwegs. Es dauert und dauert, aber so langsam nähert sich die 40er Marke, dann der letzte Kilometer zusammen mit Herzblatt. Geschafft, wieder einmal gemeinsam .
Das war, besonders mit der Vorgeschichte im Laufen, mit das Brutalste, was ich mir bisher vorgenommen hatte. Mein langsamter Marathon ever, 6.07 Stunden und doch wäre ich trotz MS, MTB und allen Widrigkeiten mit 15.19 Std. sogar im üblichen Zeitlimit von 16 Stunden geblieben. Es kann nicht immer ein Happy End geben, doch heute war es noch nicht soweit.
Vielen Dank für die tolle Unterstützung und allen einen erholsamen Sonntag
Trotz deines "DNF" kannst du wirklich stolz auf dich sein.
Erhol dich gut, iss ein extra Stück Kuchen
Ich hoffe, daß die kommende Zeit nicht noch mehr "böse" Überraschungen bereithält
Tschau
Ganz lieben Dank
Es war mehr als haarscharf, aber noch konnte ich mein erstes DNF vermeiden.
Auf weitere böse Überraschungen kann ich dafür gerne verzichten
Gegönnt hatte ich mir heute Nacht Nutellabrötchen, Kuchen folgt später.