Die Regeln in UK klingen nicht anders als in D. Vielleicht ist die Überwachung und Durchsetzung etwas strenger, aber rein vom Regelwerk sehe ich keinen Unterschied.
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Die Regeln sind etwa ähnlich - dazu kommen etwas höhere Homeoffice Quote und damit auch weniger ÖPNV.
Aber es geht ja darum die Welle gar nicht erst ins Rollen kommen zu lassen, also eben im Februar nicht zu lockern und somit die mutante im Keim zu Ersticken.
Das Problem ist halt, sollte das funktionieren, werden auch hier die üblichen Verdächtigen sagen „wofür hat man die Wirtschaft geopfert? Ich will jetzt auch die tausende tote sehen“
Die von dir aufgelisteten Probleme sind potenziell lösbar. Pendelnde Arbeitskräfte müssen engmaschig und flächendeckend mit Schnelltests getestet werden, nicht nur einmal pro Woche wie jetzt, sondern täglich.
Reisen dürften natürlich nur mit weitaus strengeren (und genauer kontrollierten) Quarantänebsetimmungen stattfinden und der Güterverkehr ist auch nicht das Problem, weil Güter das Virus nicht übertragen und der Personaleinsatz in diesem Bereich sehr gering ist.
Der personelle Aufwand für die täglichen Tests an der Grenze wäre immens, speziell zur Rush-Hour. Es kann auch sein, dass Leute dann wegen der Test-Wartezeiten auf das Pendeln verzichten, da das ja zeitlich erstmal nicht absehbar wäre und bei uns dann Pflegepersonal und andere Mangelberufe fehlen.
Es ist klar, was man unternehmen müsste um eine erneute Welle zu verhindern. Wenn das nicht passiert muss man halt anerkennen, dass das eine politische Entschiedung war. Man kann sich entscheiden zu sagen: "Ein harter Lockdown bis Ostern ist nicht gewollt oder auch praktisch nicht umsetzbar." Man darf dann aber halt auch nicht überrascht tun, wenn uns Welle Nummer 3 überrollt. Da würde ich mir dann Ehrlichkeit wünschen.
Es gibt nicht nur "die erneute Welle verhindern" oder "nichts tun und überrascht werden". Es gibt eben auch noch die Möglichkeit, sich darauf einzurichten, mit hohen Inzidenzzahlen zu leben, und sich auf die Abwendung von vielen schweren Fällen zu konzentrieren; Ideen dazu gibt es einige, und sie funktionieren nur dann sicher nicht, wenn man sie gar nicht erst probiert. Natürlich kann bei einem solchen Ansatz der Entscheider eher verantwortlich gemacht werden und muß daher den Mut zur Entscheidung haben; man kann nicht mehr einfach sagen, es hat nicht funktioniert, weil die Leute sich allgemein nicht an die Regeln halten (das ist das praktische an der aktuellen "Strategie").
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ist das RKI nicht dem Gesundheitsministerium nachgeordnet?? (=>das BMI hat dem RKI nix zu sagen).
Laut Wikipedie ist das RKI dem Gesundheitsminister und der Bundesregierung unterstellt, damit wohl auch dem Innenminister, der ja Teil der Bundesregierung ist. Oder sehen es Juristen hier anders?
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Der personelle Aufwand für die täglichen Tests an der Grenze wäre immens, speziell zur Rush-Hour....
Der Aufwand für einen vernünftig organisierten Schnelltest ist minimal (Bereich von unter einer Minute) und übersteigt nicht den Aufwand, um Papiere zu kontrollieren, ob jemand für einen Grenzübertritt überhaupt berechtigt ist.
Das Analyseergebnis liegt 15 Minuten später vor und damit in fast allen Fällen bevor der betreffende seinen Arbeitsplatz (und damit den Kontakt mit anderen) erreicht hat, so dass man ihn im Falle eines positiven Tests noch rechtzeitig warnen kann. So wird es aktuell an manchen Grenzen auch schon jetzt gehandhabt, nur jetzt nur alle zwei Tage statt täglich(z.B. Bayern/ Tschechien).
Es gibt nicht nur "die erneute Welle verhindern" oder "nichts tun und überrascht werden". Es gibt eben auch noch die Möglichkeit, sich darauf einzurichten, mit hohen Inzidenzzahlen zu leben, und sich auf die Abwendung von vielen schweren Fällen zu konzentrieren; Ideen dazu gibt es einige, und sie funktionieren nur dann sicher nicht, wenn man sie gar nicht erst probiert. Natürlich kann bei einem solchen Ansatz der Entscheider eher verantwortlich gemacht werden und muß daher den Mut zur Entscheidung haben; man kann nicht mehr einfach sagen, es hat nicht funktioniert, weil die Leute sich allgemein nicht an die Regeln halten (das ist das praktische an der aktuellen "Strategie").
Viel geschrieben, wenig gesagt: was sind denn diese Vorschläge konkret?
Wie kann man beispielsweise Altenheime schützen bei inzidenzen von bspw 300? Wie geht das? Sollen die Angestellten, für die nächsten Monate da einziehen? Dürfen die keinen Kontakt mehr nach außen haben? Werden die Bewohner dann in kompletter Isolation gelassen? Angehörige können nicht mehr zu Besuch kommen?
Mich würden diese viel gelobten großen Strategien brennend interessieren.
Der personelle Aufwand für die täglichen Tests an der Grenze wäre immens, speziell zur Rush-Hour. Es kann auch sein, dass Leute dann wegen der Test-Wartezeiten auf das Pendeln verzichten, da das ja zeitlich erstmal nicht absehbar wäre und bei uns dann Pflegepersonal und andere Mangelberufe fehlen.
In solchen Situationen wird die Globalisierung und angestrebte Abschaffung der Nationalstaaten zu einem großen Nachteil: es hängt zu viel von international vernetzten Strukturen ab, um kurzfristig auf lokale Ressourcen umstellen zu können. Vielleicht führt diese Geschichte doch zurück vom erträumten grenzenlosen Europa zu einem Verbund von klar begrenzten Regionen oder Nationalstaaten, die weitgehend autark in ihren eigenen Grenzen agieren (und z.B. sich nicht darauf verlassen, daß billige Pflegekräfte aus dem Nachbarland kommen, sondern eigene ausbilden und gut bezahlen...)
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...was sind denn diese Vorschläge konkret?
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Mich würden diese viel gelobten großen Strategien brennend interessieren.
Dann google mal die Interviews und Dokumente von z.B. Streek, Schrappe, auch Kekule; schau was die Bürgermeister von Tübingen oder Rostock gemacht haben, schau wie es in Schweden läuft, wie die Schweizer vieles geregelt haben, u.v.a.m. - es gibt reichlich Ideen, von denen man sich bedienen kann, es gibt nie nur "eine Lösung", "eine Strategie". Hier wurde auch schon vieles x-mal beschrieben und verlinkt, bin es müde, immer wieder neu abzutippen.
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