ich glaube die DTU ist in einer experimentierphase. das bisherige system des breiten beschickens von wettkämpfen hat augenscheinlich zumindest in der letzten olympiade nicht mehr so gut geklappt. jetzt wird ein neuer ansatz probiert. das muss man den verbänden auch zugestehen, dass einmal etwas anderes probiert wird. und wann will man so etwas probieren, wenn nicht in einem nacholympischen jahr.
aber eigentlich gehört die diskussion ja in den anderen dtu thread. was die teamstaffeln betrifftt glaube ich nicht, dass die dtu kein problem hat diese zu besetzen.
...was die teamstaffeln betrifftt glaube ich nicht, dass die dtu kein problem hat diese zu besetzen.
Täusch dich nicht: am kommenden Wochenende finden in Kitzbühel die Europameisterschaften im Team Relay statt.
Auf der Startliste stehen 12 Nationen und rate mal, welche Nation keine Elite-Teamstaffel nach Kitzbühel schickt, obwohl die Europameisterschaft nur 30km von der deutschen Grenze stattfindet und damit mit dem geringsten denkbaren Reisespesenaufwand besetzt hätte werden können und solch ein Wettkampf ein perfekter Test für die in 5 Wochen in Hamburg stattfindenden Weltmeisterschaften hätte sein können?
... hat augenscheinlich zumindest in der letzten olympiade nicht mehr so gut geklappt ...
Also bei der letzten Olympiade bei den Männern konnte irgendwie nichts klappen, wenn keiner startet, obwohl Startplätze zur Verfügung waren ...
In London war ich selbst vor Ort. Was da im Frauenrennen passiert ist, war auch keine Frage der (absoluten) Leistung, sondern der mangelnden taktischen Disziplin (bzw. fehlenden taktischen Absprache): Anne Haug soweit wie möglich nach vorne zu fahren, damit sie zum Schluss mit der zweitbesten (glaube ich) Laufzeit in eine aussichtsreiche Position kommt.
Ich bin beim Rennen neben Greg Bennett, dem Mann von Laura Bennett (wurde dann 17.) gesessen, der hat über die deutsche Taktik nur noch den Kopf schütteln können, weil er wusste wie stark Haug zu der Zeit im Laufen war.
Insgesamt machen in Kitzbühel 90 Athleten in den Elitewettbewerben mit.
Darunter ist gerade mal ein einziger Deutscher (Justus Nieschlag, dem ich alles erdenklich Gute wünsche) und keine einzige Frau!
Zum Vergleich: GB schickt 6 Elite-Starter nach Kitzbühel, Russland 10, die kleine Schweiz 5, Österreich 7, Spanien 6...
(Kurze Erläuterung, warum mir diese Situation nicht nur für den deutschen Triathlonsport, sondern auch persönlich betroffen leid tut: mein Sohn liebt die Wettkampfstrecken in Kitzbühel, weil es dort eine bergige technisch anspruchsvolle radstrecke gibt, auf der er letztes Jahr das beste Junioren-Europacup-Ergebnis mit Rang zwei abgeliefert hat. Sein großes Saisonziel war diese EM auf der olympischen Distanz, da ihm die olympische Distanz ohnehin viel besser liegt als die bei allen Bundesligarennen ausgetragene Sprintdistanz, erst recht mit einer anspruchsvollen Radstrecke wie in Kitzbühel.
Als amtierenden Deutschen Meister bei den Junioren, der gerade mal sein erstes Elite-Jahr überstehen muss, hätte ihm die DTU durchaus erlauben können in Kitzbühel zum Erfahrung sammeln zu starten, denn die DTU hätte problemlos vier Athleten dorthin schicken können. Stattdessen wird er an der Seitenlinie stehen und seine Bundesliga-Mannschaftskollegen Martin Demuth (AUT) und Frantisek Linduska (SLO) anfeuern, die sportlich beide schlechter sind auf der olympischen Distanz als er, aber problemlos von ihren jeweiligen Verbänden eine Nominierung erhalten haben.)
Stattdessen wird er an der Seitenlinie stehen und seine Bundesliga-Mannschaftskollegen Martin Demuth (AUT) und Frantisek Linduska (SLO) anfeuern, die sportlich beide schlechter sind auf der olympischen Distanz als er, aber problemlos von ihren jeweiligen Verbänden eine Nominierung erhalten haben.)
Da kriege ich als komplett Unbeteiligter alleine vom Lesen schon einen dicken Hals...
Also bei der letzten Olympiade bei den Männern konnte irgendwie nichts klappen, wenn keiner startet, obwohl Startplätze zur Verfügung waren ........
ich rede nicht von olympia, sondern von olympiade. das ist der zeitraum ZWISCHEN den olympischen spielen. und da hat sich, vor allem dann eben im qualizeitraum, halt niemand sportlich aufgedrängt bei den männern. das nominierungschaos nach der klage lasse ich hier mal wegfallen, weil das nicht zum thema gehört.
Zitat:
Zitat von captainbeefheart
.....In London war ich selbst vor Ort. Was da im Frauenrennen passiert ist, war auch keine Frage der (absoluten) Leistung, sondern der mangelnden taktischen Disziplin (bzw. fehlenden taktischen Absprache).......
das ist halt auch eine frage der philosophie des verbandes. meines wissens nach wurden für olympia früher nie wasserträger nominiert, obwohl es einige male schon angezeigt gewesen wäre.
2016 hat man es versucht und hatte prompt eine klage einer ranglistenmäßig besser platzierten (aber sportlich nicht qualifizierten) athletin am hals, die sich für die wasserträgerarbeit als bessere alternative sah, was die dtu eben anders sah. das ergebnis ist hinlänglich bekannt.
Es gibt ja den Spruch: "ein kluges Pferd springt nur so hoch, wie es muss"
Ist halt nur blöd, wenn man im Training immer nur gerade Hindernisse trainiert und im Wettkampf dann aber dummerweise auf einmal ein gebogenes Hindernis auftaucht (ich weiß, blöder Vergleich).
Es gibt nunmal Dinge, die kann man im Training wunderbar unterbringen und Dinge, die nur durch die Wettkampferfahrung zu sammeln sind. Aber das brauche ich dir nicht erklären und zudem würde ich damit nur offene Türen bei dir einrennen
Ich mein, ich würde es ja verstehen, wenn sich die DTU weigert, jemanden zu melden, der eine halbe Stunde hinter dem Sieger ins Ziel eintrudelt. Aber das ist ja nicht der Fall...