für diejenigen, die das Rennen verfolgt haben hier mal eine Kurzfassung meines Tages:
Durch eine Oberschenkelverletzung, die mich schon das ganze Jahr hartnäckig begleitet hat, konnte ich erst ab Mitte Mai mehr oder weniger schmerzfrei Laufen.Abmelden wollte ich mich nicht, da Geld futsch und wir eh hier unten sind wegen Pauls Start. Also war die Taktik solange wie es geht locker joggen (ich hoffte auf die Hälfte) und dann heimwandern. Blöderweise holte ich mir am Dienstag noch eine heftige Zerrung in dem verletzten Bein.
So, nun zum Rennen:
Am Schwimmstart ganz links bei den langsamen eingeordnet um den berüchtigten Nizza-Prügeleien aus dem Weg zu gehen. Leider konnte ich durch den Wellengang immer nur eine Boje sehe, wusste nicht, ob die richtig ist, hatte keine Ahnung wo es lang geht. Also ziemlich gefrustet aus dem Wasser gestiegen.
Durch die ewig lange T1 konnte ich nur gehen, da das Bein stark schmerzte. Ich hoffte, dass durch die Radbewebung es besser wird.
Dann rauf aufs Rad und losgerast. Die Strecke ist wunderschön und hat mir auch sehr viel Spass gemacht. Mit dem Radsplitt bin ich auch sehr happy.
Zurück in Nizza konnte ich wieder nur durch T2 gehen. Raus auf die Laufstrecke, mehrere Joggingversuche gestartet, aber die Schmerzen waren zu heftig. Nach 4 km hadern und abwägen habe ich mich für den Ausstieg entschieden. 42 km gehen mit Schmerzen fand ich nicht sehr sinnvoll.
Mein 1. DNF hat sehr, sehr weh getan.
Taunus Paul hatte einen Raddefekt, durch die Hilfe von 3 Franzosen konnte er aber weiterfahren. Die brutale Hitze auf der Laufstrecke hat ihm dann den Stecker gezogen. Aber er hat die Familien Ehre gerettet und stolz gefinished!
Heute genießen wir noch einen Tag hier in Nizza und Umgebung und morgen gehts dann wieder zurück.
LG taunuspaula
Geändert von taunuspaula (24.06.2013 um 09:13 Uhr).
Grund: Schreibfehler
So Leute, auch ich habe den Ironman Nizza gefinisht....nach 15 Jahren Langdistanzabstinenz.
Mal kurz mein Statement als "normalo Agegrouper": Nizza ist verdammt hart, wesentlich härter als meine Starts damals in Roth! Aber dafür ist es ein richtiger, geiler Wettkampf!
Schwimmen: Eigentlich gehöre ich eher zu den guten Schwimmern und im Normalfall liege ich knapp unter ner Stunde. Nicht so in Nizza. Aufgrund fehlender (akueller) Erfahrung bei 1:06 einsortiert und leider nicht direkt am Wasser, sondern irgendwo in einer der mittleren Reihe. Dann der Start und auf ins Vergnügen. 2500 Menschen gleichzeitig auf einer Breite von 80-100? Metern ins Wasser. Vor mir schwimmende Hindernisse und hinter mir geschätzte 1500 Schwimmer die alle nur ein Ziel haben: Mich zu ertränken. Ich bin nicht anfällig für Panikattacken und eher ein mutiger Mensch, aber hier bekam ich schon ein mulmiges Gefühl. Erst ab der ersten Boje kam ich langsam in einen Rhytmus rein. Jetzt hätte man ja richtig Zug reinbekommen können. Hätte, wenn ich mich richtig orientieren hätte können. So bin ich mit gefühltem Zick-Zack zum Ende der ersten Runde gelangt. Die zweite Runde war dann aber ganz okay und das Schwimmen war (Wechselzeit inkl. oder exkl.?) in für mich recht schwachen aber in Anbetracht der Umstände, schließlich war ich nicht ersoffen, zufriedenstellenden 1:08 erledigt. Übringes war ich noch NIE im Meer RICHTIG schwimmen und hatte davor auch gehörig Respekt/ Angst.
Radeln: Durch die ellenlange Wechselzone und endlich aufs Rad. Zum Einrollen flach, aber alles andere als Draftingfrei, ging aber hier auch kaum anders bei der Teilnehmerzahl. Die erste Rampe war schon okay, aber nicht so schlimm wie angenommen. Das bin ich aus dem Bergischen Land so gewohnt. Außerdem hab' ich oben festgestellt, dass ich so blöd war und vorne das dicke Blatt draufgelassen hatte. Egal, war wohl nen Zeichen für lockere Beine. Aber dann ein auf und ab wie ich es mir nicht vorgestellt hatte. Erst recht der nicht enden wollende Aufstieg von 20km!
Leider hatte sich noch in einer Abfahrt vor diesem langen Anstieg der tödliche Unfall ereignet. Als ich die Stelle passiert hatte, waren bereits alle Helfer dort und kümmerten sich um den reglos am Boden liegenden Athleten. Es sah da bereits nicht gut aus. Jedenfalls hat mir das Erlebnis gezeigt, die Abfahrten besser behutsam anzugehen. Trotzdem hab' ich mich ein paar mal verbremst, wenn auch ohne Sturzfolgen. Nizza ist nicht ohne!
Alles in allem bin ich gut und so weit es geht kräfteschonend in knapp über 6 Stunden über die Radstrecke gekommen. Gefühlt waren noch einige Körner vorhanden.
Laufen: Ich bin eher der muskulöse/ gedrungene Typ und auch wenn ich Hitze an sich mag, kommt mein Körper wohl nicht so gut damit klar. Geschätze 35°, kein nennenswertes Lüftchen und bis auf ein paar Meter keinen Schatten hat mir dann irgendwann den Stecker gezogen. Nach ausgiebigen Duschen bei den Verpflegungstationen und Saufen ohne Ende fühlte ich mich für jeweils knapp nem Kilometer frisch, bis ich dann langsam wieder merkte zu überhitzen. Zwei Runden recht normal gelaufen (gehen an den Verpflegungstationen und ein Zwangsaufenthalt in Dixiland), die Dritte Runde gequält und die letzte Runde dann (schnell) gegangen.
Finish war dann in 12:31 Stunden und für die erste Langdistanz nach 15 Jahren und einigen Problemchen in der Vorbereitung bin
ich zufrieden. Soll bestimmt nicht mein letzter sein.
Hätte noch viel mehr vom Stapel zu lassen, aber das soll erstmal reichen.
PS: Roth soll 1500Hm haben und Nizza nur 1800??? Das kann beim besten Willen nicht sein. Hat einer Daten vom Garmin von der Strecke?