Magst Du kurz beschreiben, wo Du in Roth dieses Jahr unterwegs warst? Nur um die Farbe Deiner Brille richtig einordnen zu können.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Ich bin in der letzten Startgruppe gestartet und als einer der ersten 5 (meiner Gruppe) aus dem Wasser. Auf dem Rad hab ich dann nochmal gut 200 auf der ersten Radrunde und 500 auf der zweiten Runde überholt, da sind sie echt umgefallen wie die Fliegen.
Also mein Rennen verlief genau umgekehrt zu Felix's und ich muss sagen, dass es zu keiner Zeit richtig eng geworden ist. In der Ebene maximal zweite Reihe, an einem Anstieg, als es sich bisschen staute auch mal dritte Reihe, aber es war für mich immer genug Platz da um regelkonform fahren zu können. Richtige Gruppen und Peletons sind mir nicht aufgefallen.
Bei meinem ersten Start 2013 saßen aber meiner Meinung nach viel mehr Leute in den Penalty Boxen. Vor allem die vor Greding war in beiden Runden gut gefüllt.
nachdem ich in den letzten Wochen sowohl die Diskussionen hier im Forum, sowie auf Facebook verfolgt habe möchte ich nun doch einmal Stellung zum Thema Drafting nehmen.
Ich kann nicht beurteilen, ob in Roth weniger gedraftet wird als in Barcelona, Klagenfurt oder Mallorca (wenn's dann so ist, ist es so), und glaube auch, dass Viele hier im Forum eher Challenge-Fans als Ironman-Fans sind (kein Problem: es gibt auch Bayern-Fans und Dortmund-Fans).
Ich finde es aber positiv, dass ein Roth- oder Challenge-Funktionär (was FelixW offensichtlich ist) sich hier im Forum äussert. Da ich nicht glaube, dass Ironman -Funktionäre "Europas aktivstes Triathlon Forum" nicht kennen, wäre es doch eigentlich angesagt, dass Ironman Europe sich hier auch mal meldet bezüglich des drafting-Themas. Ich meine, der Chef von Ironman-Europe ist doch ein Deutscher?
nachdem ich in den letzten Wochen sowohl die Diskussionen hier im Forum, sowie auf Facebook verfolgt habe möchte ich nun doch einmal Stellung zum Thema Drafting nehmen. Was mir in den letzten Wochen vor allem gestunken hat ist die Verallgemeinerung und Pauschalisierung. Vor allem das Roth in einen Topf mit Klagenfurt, Mallorca, Barcelona etc. geschmissen wird sehe ich anders. Die Bilder, die es von diesen Wettkämpfen gab, gibt es definitiv in Roth nicht. Das Thema ist bei uns ganz weit oben aufgehängt und wird Jahr für Jahr untersucht und möglichst verbessert, was man denke ich über die letzten Jahre sehen konnte.
Was machen wir konkret:
1. Wellenstarts nach erwarteter Endzeit: Hiermit versuchen wir das Feld zu entzerren und in Gruppen zu je 230 Mann ins Wasser zu schicken. Ausnahmen hiervon Startgruppe 1 (Pro Men/Woman, alle Athleten über 65 Jahre, alle Athleten mit Behinderung und die schnellen sub9er), Startgruppe 2 (Sub9) und die Frauenstartgruppe.
2. Massiver Einsatz von Wettkampfrichtern. Über 60 Wettkampfrichter werden in Roth alleine auf der Radstrecke eingesetzt. In Roth kommen nur Wettkampfrichter der DTU und den Landesverbänden zum Einsatz und diese sind top ausgebildet.
Darüber hinaus stärken wir den Wettkampfrichtern den Rücken was Disqualifikationen oder Karten angeht. Keine Angst vor großen Namen, keine Angst vor Diskussionen oder vermehrten Schiedsgerichtsurteilen, die Regeln sind einzuhalten und wenn ein Athlet disqualifiziert wird ist dies im Normalfall die Schuld des Athleten.
3. Wir haben im Gegensatz zur vorherrschenden Meinung da draußen von 2013 auf 2014 das Starterfeld in Roth verkleinert: 2013: 2883 Finisher Einzel/630 Staffeln im Vergleich zu 2014: 2668 Einzel und 587 Staffeln.
Am Ende vom Tag ist das Problem Windschattenfahren nur durch das Zusammenspiel von uns als Veranstalter, den Wettkampfrichtern und den Athleten zu lösen. Dies ist unser andauerndes Bemühen. Das nun allen Ernstes überhaupt über Windschattenfreigabe auf der Langdistanz diskutiert wird, geht für mich in die völlig falsche Richtung. Das hat für mich persönlich und für uns als Organisation nichts, aber auch gar nichts mit dem Triathlon Sport zu tun mit dem ich aufgewachsen bin.
LG Felix
Felix, Du sprichst mir in mehrfacher Hinsicht aus dem Herzen!
Ich war dieses Jahr in Roth und auf Mallorca am Start und habe deshalb eine ganz gute Vergleichsmöglichkeit: Auch in Roth habe ich ein paar wenige gesehen, die Windschatten gefahren sind, dass war aber die AUSNAHME und nicht ansatzweise mit den massenhaften, riesigen und durchgängigen Pulks auf Mallorca zu vergleichen, hier war das draften in 50+-Pulks die REGEL. In Roth ging es fair zu, auf Mallorca habe ich mich auf dem Rad von Anfang bis Ende betrogen gefühlt.
Betrogen gefühlt zum einen natürlich von den vielen Athleten, die gar nicht fair fahren wollen, hauptsächlich aber von den - durchaus zahlreich vorhandenen - KaRis, die so gut wie nichts unternommen haben. Von denen - und damit gleichzeizig vom Veranstalter - habe ich mich völlig im Stich gelassen gefühlt.
Und gerade deshalb, lieber Felix, freue ich mich auch sehr über Dein Statement, dass ihr den Wettkampfrichtern in Bezug auf Karten und DSQ den Rücken stärkt, statt - wie es "Das Oe" hier im Forum ja schon berichtet hat - den KaRis bei IM-Rennen die Anweisung zu geben, "den zahlenden Kunden" nicht mit Karten und Disqualifikationen zu verprellen.
Trotz aller Diskussionen hier in den letzten Wochen glaube ich auch nach wie vor, dass weder Wellenstarts noch geringere Teilnehmerzahlen (auch wenn beides ergänzend wünschenswert wäre/ist) das Problem lösen, sondern einzig - dafür aber nachhaltig - eine hohe Präsenz und ein hartes Durchgreifen der KaRis. Leider gibt es den "Gutmenschen", der sich freiwillig an Regeln hält nur in ganz begrenztem Umfang. Das gilt im Triathlon genauso wie im wahren Leben, im Straßenverkehr wird auch nur dort nicht zu schnell gefahren, wo ein Blitzer steht. Im Strafrecht nennen wir dies "negative Generalprävention" oder auch "Abschreckung": Eine Strafdrohung schreckt erst in Verbindung mit dem Mißerfolgsrisiko des Gefaßtwerdens ab. Zahlreiche Untersuchungen in der Kriminologie belegen: Mißerfogsrisiko hilft, alles andere hilft nichts! Und das gilt genauso im Triathlon, deshalb müssen die KaRis durchgreifen. Das führt dann im Ergebnis sogar dazu, dass sie gar nicht mehr so oft durchgreifen müssen, weil sich die Teilnehmer dann überwiegend wieder "freiwillig" an die Windschattenregel halten werden.
Dass es dabei dann auch mal - wie in Arnes Fall - zu Fehlentscheidungen kommen und den falschen treffen kann, ist leider so. Das gibt es in jeder Sportart, Elfmeter nach einer Schwalbe, falsche Abseitsentscheidungen, usw. sind doch auch im Fußball an der Tagesordnung. Deshalb diskutiert aber doch niemand über dei Abschaffung der Abseitsregel oder sogar gleich über die Abschaffung des Schiedsrichters. Die Abschaffung der Windschattenregel ist deshalb auch in meinen Augen der völlig falsche Weg.
Zitat:
Zitat von dude
500 kannst Du im Griff haben, 2000 nicht. Die kommen einfach zu nahe zusammen aus dem Wasser. Da kannst Du bei bestem Willen keine 10m garantieren.
Du kannst auch keine 500 so im Griff haben, dass man 10m "garantieren" kann, das geht auch beim 200-Mann-Dorftriathlon nicht und das wirst Du auch bei Deinem neuen 4000-Höhenmeter-Rennen nicht zu 100% "garantieren" können. Darum geht es m.E. aber auch nicht, sondern nur darum, es weitgehend einzudämmen und vor allem, es zumindest zu versuchen.
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