Genau das hasse ich an der AfD. Die Steuerung über Angst. Und genau das vereint die grüne Politik (insbesondere in D) und die Politik der AfD. Angst wird zum Ausgangspunkt der politischen Diskussion.
Ja, die German-Angst, ist leider völlig überrepräsentiert. Der eine hat Angst vor Ausländern, der nächste vor hohen Energiepreisen, Steuererhöhungen, dem Gendern, sozialer Ungerechtigkeit oder dem Klimawandel.
Politik ist ja auch und gerade dafür da, sich den Herausforderungen der Gegenwart und der absehbaren Zukunft zu stellen. Es geht im Wesentlichen immer um Probleme und Probleme machen auch Angst, in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen unterschiedlich stark. Das ist erstmal normal und kein "Privileg" von AfD oder der Grünen.
Angst ist ja auch sehr individuell und sobald die Angst dabei das Denken dominiert, wird es mit der Rationalität schwierig. Wichtig ist doch, sich um die richtigen Dinge Sorgen zu machen und diese anzugehen. Und das zentrale Thema unserer Zeit ist ganz offensichtlich der Klimawandel und seine Folge. Nichts hat so sehr das Potential, unser Leben auf immer zu verändern, davor den Blick abzuwenden und Angst vor Ausländern, Gendern oder dem Tempolimit auf Autobahnen zu haben ist halt albern.
Genau das hasse ich an der AfD. Die Steuerung über Angst. Und genau das vereint die grüne Politik (insbesondere in D) und die Politik der AfD. Angst wird zum Ausgangspunkt der politischen Diskussion. Genau deswegen würde ich die AfD nicht wählen und verachte sie genau deswegen. Die Unterscheidung ist lediglich die Perspektive der Angstgeschichte. Ansonsten basiert das Geschäftsmodell der Grünen auf einem sehr ähnlchem Modell.
Die Versicherungsbranche spricht schon darüber, dass Elementarschäden wegen der zunehmenden Unwetter und Katastrophen bald nicht mehr versicherbar sind. Ist das auch nur angstgetrieben? Oder steckt da doch der faktisch bereits vorhandene Klimawandel dahinter?
Vor ein paar Tagen habe ich die gefragt, ob du die AfD wählst, was du verneint hast. Was also sind deine Gründe, dass du sie nicht wählst?
Ich wähle verschiedene Parteien nicht, jeweils aus sehr unterschiedlichen, spezifischen Gründen. Inhaltlich hat fast jede Partei sehr gute Programmpunkte, mit denen ich mich identifizieren kann (Wahlomat gibt bei allen meist > 65 % Zustimmung raus). Daher sind oft die absoluten k.o.-Punkte relevant für die Entscheidung. Z.B. bin ich gegen jede Europapolitik, die einen europäischen Bundesstaat anstelle des losen Bundes suveräner Staaten anstrebt. Die Grünen fallen aktuell wegen ihrer Migrationspolitik durch mein Raster. Die AfD wegen einiger ewiggestriger Punkte (z.B. ihre Sicht auf Bildung, Inklusion u.ä.), und wegen des wenig überzeugenden Spitzenpersonals (seit Lucke und Frauke Petry kaum eine Person in der AfD Führungsriege erlebt, die mich ansprechen würde), sowie wegen der starken Durchmischung mit Rechtsextremen; die kann ich nun mal nicht ernst nehmen.
Da ich aber so meine privaten Kriterien habe, akzeptiere ich, daß andere ihre Prioritäten anders setzen, und würde nie jemanden wegen seiner Wahlentscheidung herabwürdigen. ich werde ja auch mit dem jeweiligen Wahlergbnis leben müssen, was auch immer herauskommt. Solange eine Partei nicht nachweislich gegen das Gesetz verstoßen hat, und zur Wahl steht, müssen auch ihre Wähler als gleichwertig akzeptiert werden (das heißt nicht Zustimmung zu ihrer Sicht).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Allerdings weisen die Grünen auf real existierende Gefahren/Probleme/Folgen (des Klimawandels) hin, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintreten werden.
Beide weisen auf real existierende Gefahren hin. Beide arbeiten dabei über den Faktor Angst. Ich gebe ja zu, dass dies ein wirksames Mittel ist. Es ist aber auch das billigste.
Bei beiden Themen haben wir eine Idee, wo die Reise hingehen könnte. Wie stark die Ausprägung sein wird, ist aber alles andere als gesichert.
Zitat:
Die AfD leugnet den Klimawandel und schürt eher Ängste im Sinne von "wenn die Politik Kosten auf Bürger abwälzt, die z.B. durch den Klimawandel entstehen, muss man sich dagegen wehren"
Das ist richtig. Es ist aber genauso richtig, dass wir eine vernünftige Energiewende ohne die anderen Länder mitzunehmen, nicht gelingen wird. Das bedeutet, dass wir einseitig ins Risiko gehen und einen hohen Einsatz einbringen. Dieser Einsatz hat ein mieses Chance-/Risikoprofil. Beide Seiten stellen die Fakten nicht zur Diskussion, sondern fokussieren auf das Schüren von Angst.
Arne hatte vor ein oder zwei Seiten eine Grafik eingestellt, die den CO2 Hochpunkt markiert und die nahezu Neutralität in 50 Jahren. Ich würde hier eine Wette eingehen, dass 2030 die CO2 Emmissionen höher sind als heute und wahrscheinlich werden sie 2050 noch höher sein. Zumindest wenn wir unseren Weg weiter so gehen.
Zitat:
Die AfD hat aber kein einziges Konzept zur Lösung von irgendeinem Problem in ihrem Programm.
Nicht mal eines zur Lösung der Immigration, was eigentlich ihre "Kernkompetenz" ist, als Deutschland den Deutschen Partei.
Und wie sollen das die Bürger wissen oder erfahren, wenn sie sich nicht thematisch mit dem Thema auseinandersetzen sollen?
Das wäre mir ehrlich gesagt scheissegal. Wir haben wichtigere Probleme. Und Polen ist sind jetzt auch nicht die Flüchtlings-Welcomer.
Stimmt auch nicht bedingt. Polen nimmt extrem viele Flüchtlinge aus der Ukraine auf.
Aber selbst wenn wir mal alle rechtlichen und menschlichen Probleme bei Seite lassen, Deutschland oder die EU oder Europa komplett von Flüchtlinge abzuschotten, ist doch einfach schon technisch unmöglich. Das kann einfach keine Lösung sein, weil es nicht umsetzbar ist.
Stimmt auch nicht bedingt. Polen nimmt extrem viele Flüchtlinge aus der Ukraine auf.
Aber selbst wenn wir mal alle rechtlichen und menschlichen Probleme bei Seite lassen, Deutschland oder die EU oder Europa komplett von Flüchtlinge abzuschotten, ist doch einfach schon technisch unmöglich. Das kann einfach keine Lösung sein, weil es nicht umsetzbar ist.
Was genau ist denn nicht umsetzbar? Als die Grenzen zumachen wie es bei Corona erfolgreich gemacht wurde.
Zum ersten Punkt hast du recht: Sie haben sich sehr mit den Ukrainern solidarisiert. Der Rest aus den anderen Ländern darf aber draussen bleiben.