Vielleicht hätte auch die Art der beruflichen Tätigkeit mit erörtert werden sollen? Wer im Büro sitzt, hat seltener Schichtdienste, kann sich die Halbtagsmutti zur Kinderbetreuung leisten, und ist körperlich nach 8 bis 10 Arbeitsstunden eher bewegungshungriger als eine/r die/der den ganzen tag auf den beinen war.
Also wäre das eher eine indirekte Kausalität: Intelligenz -> Beruf -> Bewegungsdrang.
Vielleicht hätte auch die Art der beruflichen Tätigkeit mit erörtert werden sollen? Wer im Büro sitzt, hat seltener Schichtdienste, kann sich die Halbtagsmutti zur Kinderbetreuung leisten, und ist körperlich nach 8 bis 10 Arbeitsstunden eher bewegungshungriger als eine/r die/der den ganzen tag auf den beinen war.
Also wäre das eher eine indirekte Kausalität: Intelligenz -> Beruf -> Bewegungsdrang.
Entsprechendes Elternhaus sorgt i.d.R. für gute Bildungsvoraussetzungen, das wirkt sich auf den Beruf aus. So kann man es sich dann leisten in teueren Ballungszentren zu leben und mit dem Rad umherzukurven, weil alles max 2km entfernt liegt. Intelligenz wird überschätzt.
Aus meiner persönlichen Erfahrung in meiner Stuttgarter Vorstadt gehört es aber trotzdem dazu, dass mindestens ein schickes Auto in der Garage steht. Die Straßen sind zu den entsprechenden Stunden völlig voll, oft mit sehr schicken Fahrzeugen. Auf dem parallelen innerstädtischen Radweg habe ich auf meinem uralten Cityrad meist freie Fahrt. Ich bin ein Exot ;-)
Hier übrigens ein kurzer Bericht zu der Studie, der aber, zumindest aus meiner Sicht, mehr Fragen aufwirft.
Zuerst einmal halte ich das Abitur nicht für geeignet, um anhand dessen die Bevölkerung in zwei Bildungsgruppen einzuteilen. Des Weiteren gehen alle Beispiele und Erklärungsversuche im Artikel in die Richtung des sozialen und beruflichen Umfelds, z.B. wenn das Auto als Statussymbol vor allem für Personen, die nicht zu den Großverdienern gehören, oder das Rad als Statement beschrieben wird.
Natürlich stellt das Abitur eine Einstiegsvoraussetzung für viele Berufe/Ausbildungen dar. Dennoch finde ich die Gleichsetzung von Abitur = Besserverdiener mit viel Selbstbewusstsein bzw. andersrum fragwwürdig. Mir scheint, bei der Auswertung oder zumindest beim Schreiber der Artikels waren einige Vorurteile im Spiel.
Cem Özdemir taugt zwar z.B. auch gut als Beispiel für Radfahrer, es wird aber unterschlagen, dass alle andere Minister (alle mit Abitur, habe mich gerade mal kurz durch alle durchgeblickt) mit dem Auto zu ihrer Vereidigung gefahren sind. Nebenbei ist Özdemir der einzige Minister des aktuellen Bundesregierung, der kein Abitur, sondern "nur" eine Fachhochschulreife hat (das meine ich nicht abwertend, sondern lediglich als Information, weil er als Beispiel genannt wird).
Vielleicht hätte auch die Art der beruflichen Tätigkeit mit erörtert werden sollen? Wer im Büro sitzt, hat seltener Schichtdienste, kann sich die Halbtagsmutti zur Kinderbetreuung leisten, und ist körperlich nach 8 bis 10 Arbeitsstunden eher bewegungshungriger als eine/r die/der den ganzen tag auf den beinen war.
Also wäre das eher eine indirekte Kausalität: Intelligenz -> Beruf -> Bewegungsdrang.
Aus dem Spiegel Artikel:
Zitat:
Um zu überprüfen, ob der Zusammenhang zwischen Bildung und Fahrradfahren möglicherweise nur eine Scheinkorrelation sei, habe er in seine Analysen Hintergrundinformationen zu den Befragten mit eingeschlossen, sagte Hudde. »Wer im Schichtdienst ist, fährt vielleicht nur deshalb seltener mit dem Fahrrad, weil das nachts zu ungemütlich ist. Aber auch wenn ich solche Faktoren wie zum Beispiel Weglänge, Alter, Einkommen und Wohnort statistisch berücksichtige, bleibt der Bildungsunterschied bestehen.«
Abitur ja nicht ist im übrigen halt ein formaler Bildungsunterschied, das sagt in der Tat nicht unbedingt was über Intelligenz oder sonstiges.
Also bleibt letztlich die Aussage: Menschen mit Abi fahre öfter Rad.
Das ist ein Fakt den man erstmal hinnehmen sollte. Da ist erstmal überhaupt keine Wertung dabei.
Im übrigen kommt die Wertung meiner Meinung nach öfter von den Leuten ohne Abitur,
die fühlen sich nämlich oft nicht gewertschätzt, ist aber oft genug rein subjektive Wahrnehmung (meint zumindest meine subjektive Wahrnehmung).
...der kein Abitur, sondern "nur" eine Fachhochschulreife hat (das meine ich nicht abwertend, sondern lediglich als Information, weil er als Beispiel genannt wird).
M.
Danke für deinen Beitrag und besonders dem Abschlusssatz!
Und ist nicht hier im TSF "das Rad" auch ein Statussymbol (für viele)?
Nur, wieviele hier im Board fahren jeden Tag damit zur Arbeit, vom Homeoffice aktuell mal abgesehen? Obwohl, auf der Rolle vor und nach der Homeofficezeit die übliche Arbeitswegstrecke zu fahren, das hätte doch etwas...
T.
__________________
„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Nur, wieviele hier im Board fahren jeden Tag damit zur Arbeit, vom Homeoffice aktuell mal abgesehen? Obwohl, auf der Rolle vor und nach der Homeofficezeit die übliche Arbeitswegstrecke zu fahren, das hätte doch etwas...
T.
Der Witz ist ja, viele fahren mit dem Auto zur Arbeit und dann daheim 2h auf der Rolle.
Der Witz ist ja, viele fahren mit dem Auto zur Arbeit und dann daheim 2h auf der Rolle.
Oder mit dem Auto ins Fitnessstudio / Schwimmbad.
Ja, stimmt, völlig absurd.
Deshalb hab ich für mich, zumindest wo vom Kunden auch möglich, das "im Stau stehen" bei An- und Abfahrt gegen Radtrainingszeit eingetauscht und damit Zeit für die Familie zugewonnen. Auch 50km Wegstrecke lohnen die Radnutzung, wenn mal wieder auf der A1 im Kreuz Hitfeld oder Moorfleet kilometerweit die Fahrzeuge stehen. Was eigentlich jeden Tag der Fall ist...
Und bei der Parkplatzsituation in HH lohnt idR auch finanziell (Parkticket, egal ob regulär oder fürs falsch Parken) das Rad zur Fahrt zum Kunden.
Kurzes Umziehen ermöglichen auch viele Kunden, weil sie die Radnutzung gut finden.
T.
__________________
„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„