nein, ich war nicht vom Erdboden verschwunden, sondern nur unsanft auf ihm gelandet. Gut zweieinhalb Wochen ist er her, mein Horrorcrash mit dem Mountainbike.
Ein normaler Sonntagvormittag, ein breiter Wanderweg, fast keine Menschenseele. Fast… Doch wie es das Schicksal so will, die einzigen, denen man in dieser Stunde begegnet, und es sind ebenfalls Mountainbiker, trifft man gerade in einer engen, unübersichtlichen Kurve. Trifft im wahrsten Sinne des Wortes – und zwar frontal. Ein heftiger Schlag und Sekunden später liege ich, mich krümmend, mit schmerzendem Rücken am Boden. „Gebt mir ein paar Minuten, ich habe mir irgendwie den Rücken verdreht“, erkläre ich den anderen, die sich sorgsam um mich kümmern – darunter auch meine Frau…
10 Minuten später stehe ich wieder auf den Beinen. Zwar immer noch mit Schmerzen, aber ich stehe. „Lasst uns die zwei Kilometer in den nächsten Ort rollen, und da schauen wir dann weiter“. Dort angekommen zitter’ ich, mir ist flau, es geht nicht mehr. „Ich rufe jetzt den Notarzt“, trifft meine Frau eine weise Entscheidung.
Im Krankenhaus angekommen geht’s gleich ab zum Röntgen und in die Röhre. Minuten später die niederschmetternde Diagnose: ein Lendenwirbel ist gebrochen! „Sie hatten heute einen Schutzengel. Es hätte noch viel schlimmer kommen können. Seien Sie froh, dass Sie von Lähmungen verschont geblieben sind“, gibt mir der Arzt mit auf den Weg in mein Krankenhaus-Zimmer, das ich für gut zwei Wochen nicht mehr verlassen werde. Nicht nur das, ich muss komplett das Bett hüten, darf mich nur minimal bewegen und auch die Sanitäranlagen nicht aufsuchen – das Bett ist mein neues zuhause.
14 Tage später stehe ich erstmals wieder auf den Beinen, etwas zittrig, aber stabil. Einen weiteren Tag später sitze ich erstmals wieder auf der Toilette – mit einem sehr breiten Grinsen. Das hatte ich aber auch in den zurückliegenden Tagen nicht verloren, dank viel Besuch meiner Familie und meiner Freunde, vielen Büchern, netten Zimmerkameraden und einem klasse Pflege-Team. Und vor allem dank meiner Frau, die trotz viel Stress täglich an meinem Bett saß!
Nach insgesamt 17 Tagen durfte ich einen Tag vor Weihnachten wieder den Heimweg antreten. Liegen muss ich zwar immer noch viel, aber jetzt endlich wieder in den eigenen vier Wänden!
An Sport auf zwei Beinen ist längst noch nicht zu denken, für einige Wochen und Monate, der für 2009 geplante Ironman ist schon lange abgehakt. Physiotherapie ist angesagt – und viel Geduld! Aber die habe ich, denn ich will wieder zurück, ins Wasser, aufs Rad und in die Laufschuhe…
Grüße aus der Waagerechten!!!
Pittermännche
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"Nur tote Fische schwimmen auf dem Rücken!"
da hast Du aber wirklich richtig Glück gehabt. Nicht auszudenken, wenn sich beim Weg in den Ort noch irgendwas verschoben hätte.
Ich wünsche Dir alles Gute, gute Besserung und daß der Bruch folgenlos ausheilt.
Und ansonsten: Trotz allem (oder gerade deswegen, weil es doch einigermaßen gut gegangen ist) schöne Weihnachten!
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
Oh weh. Ich wünsche dir alles Gute und vor allem schnelle Genesung.
Kann gut nachvollziehen wie das ist, wenn man wochenlang im Krankenhausbett liegt.
Und Ironman kommt auch wieder, keine Sorge.
Ich wünsche dir eine schnelle Genesung. Ein schrecklicher Unfall mit schlimmen Folgen, aber du hast ja schon das Gute entdeckt.
Es hätte noch viel schlimmer kommen können...
Weia, hört sich nedd so prickelnd an.
Herzlichen Glückwunsch zum Glück im Unglück und weiter gute Besserung!
Hatte hier auch mal jemanden im Haushalt, der, genauer die, nen Lendenwirbel gebrochen hatte. War nicht so ne tolle Zeit, aber es wird wieder.
Du kriegst jedenfalls ne super Rumpfstabi auf Krankenschein...
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Living people eat dead mushrooms, living mushrooms eat dead people.