An die Aerodynamiker - praktischer Feldversuch mit Fäden
Zitat:
Zitat von captain hook
Auf die Gefahr hin etwas indiskret zu sein veröffentliche ich mal eine interessante Idee, die ich per PN bekam. Ich finde die Idee ganz spannend und würde das ggf mal probieren. Hat noch jemand weitere Ideen zur Durchführung oder insgesamt zu so einer Aktion? Ich würde ggf Wollfäden mit Klebestreifen auf einen alten vorhandenen Anzug kleben. Jemand, der das aus nem Auto oder mit der ActionCam aus dem Windschatten filmt, sollte sich finden lassen. Ich würde das Video dann hier verlinken. ;-)
"test doch lieber mal die Qualität von deiner aktuellen Kleidung und Sitzposition. Du könntest an den Schultern/Rücken(bis zum Popo runter)/Helm Wollfäden anbringen und dich dann bei 45km/h filmen lassen, am besten aus nem Auto heraus.
Je nachdem, wie stabil die Fäden ihre Position halten oder herumwirbeln, kann man daraus Rückschlüsse ziehen, ob die Strömung noch anliegt oder abgelöst ist.
Schau mal die zwei Videos an: https://www.youtube.com/watch?v=WFcW5-1NP60 Die ersten Fäden liegen an und bewegen sich kaum, die letzte Reihe zappelt schon ein bisschen. Wenn der Pilot nun die Nase zu stark anhebt(ab 0:27min), dann ändert sich des Strömungsbild, zu sehen am chaotischen Verhalten der Fäden.
Oder hier: https://www.youtube.com/watch?v=ax0hGWffzqQ Das könnte deinen Rücken darstellen. Auf dem Dach sind Fäden angebracht, die relativ stabil ihre Position halten. Auf der Heckscheibe hingegen herrscht Chaos, ein Zeichen dafür, dass dort abgelöste Strömung vorzufinden ist, die den Widerstand erhöht. Die Heckscheibe fällt hier wohl zu abrupt ab, eine flachere Scheibe(andere Sitzposition oder Anzugmaterial mit erhöhter!! Rauigkeit vor der Ablösestelle) könnte eine Verbesserung bringen. Falls du nur stabile Fäden vorfindest, dann sollte dein aktueller Anzug/Sitzposition bereits sehr gut sein und ein neuer Anzug wird wahrscheinlich wenig bringen!
Vielleicht is dass wieder "too much/nerdy" für dich, aber Spass macht sowas bestimmt!"
In meinem Blog kamen wir auf das oben zitierte Thema. Ich würde sowas mal ausprobieren wollen.
Was gibt es zu beachten? Gibt es für sowas Tipps für die Durchführung? ...
Wer hat mit sowas Erfahrung und kann was dazu erzählen?
Arne hat mal irgendwo geschrieben, dass ein Hintermann auch den Windwiderstand des Vordermannes verringert. Wenn das so stimmt, was ich glaube, dann ändert höchstwahrscheinlich ein Moppedfahrer, der Dich im Windschatten verfolgt und filmt, auch den Windwiderstand von Deinem Rad bzw. Dir bzw. die Strömungsverhältnisse.
Ich komm zwar eher aus der Hydrodynamik, aber die Physik ist trotz anderer Dichte und Viskosität die Gleiche. Nimm viele eher kurze Fäden. Ich schätze maximal 50mm sind ein guter Startpunkt. Je nach Material des Untergrunds funktioniert das Band aus alten Audio-Kassetten besser als Wollfäden, da es sich weniger verhakt. Manchmal klebe ich Fäden so, dass sie an der "Wurzel" normal zum Untergrund stehen. Ist allerdings mehr Arbeit und funktioniert erst bei ausreichender Geschwindigkeit. Damit legt man keine "Startrichtung" des Fadens fest...
Um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen, ist sowohl bei den Fäden als auch bei der Aufnahmetechnik ein gewisser Aufwand erforderlich. Häufig werden für sowas High-Speed Kameras verwendet, die die Daten als unkomprimierte Einzelbilder speichern.
Evtl. könntest du dich ja mal an die TU Berlin wenden, ob dort nicht jemand eine Arbeit über Aerodynamik bei Radfahrern machen möchte?
Die TU verfügt ja über entsprechendes Equipment (sprich Windkanäle), diese zu mieten, dürfte aber vermutlich etwas kostspielig werden.
Aber wenn jemand seine Doktor-, Master, Bachelor- oder "was es sonst noch gibt"-Arbeit zu diesem Thema machen würde?
Da würdest du dich doch als freiwilliges Studienobjekt anbieten!