Hallo Zusammen!
Bin ganz neu in der Triathlonszene und somit auch in diesem Forum.
Da habe ich doch direkt mal eine Frage bezüglich der richtigen Schwimmtechnik.
Ic habe jetzt sehr viel im Internet über Schwimmtechnik gelesen bzw. auf einer Videoplattform angeschaut. Mittlerweile klappt das auch schon ganz gut und kann sich denke ich mal im Wettkampf sehen lassen. Durch die Beiträge habe ich gelernt eine sauber Technik zu trainieren mit Pullboy, Schwimmbrett und Paddles etc.
Jetzt hat mir jedoch jemand aus der Sporthochschule erzählt, dass beim Schwimmen auf längere Distanz eine solche saubere Technik gar nicht verwendet wird, sondern dass die Arme mehr oder weniger entspannt auf Wasser geklatscht werden. Das soll dan die sogenannte Entspannungsphase sein.
Bei sämtlichen Tutorials habe ich gelernt, dass der Arm sanft und gestreckt ins Wasser gleitet um sowenig Luftblasen wie möglich dabei entstehen zu lassen.
Jetzt habe ich die neue Technik mal ausprobiert und dabei drücke ich richtig viel Luft mit ins Wasser. Dabei habe ich allerdings das Gefühl, dass ich viel mehr Druck auf den Armzug bekomme. Und mich somit Kraftvoller nach vorne ziehen kann.
Da ich jetzt nicht genau weiß was ich machen soll, bzw was richtig oder falsch ist , möchte ich einfach gerne mal in die Runde fragen ob ihr da bisher schon Erfahrungswerte bezüglich der Technik sammeln konntet. Vielleicht könnten mir die Triathlonerfahrenen mir mal ein paar Tipps geben.
Ich würde mich sehr freuen.
grau ist alle theorie. richtig ist, was schnell ist, dauerhaft schnell, nicht bloß 50m (weil es dann auch einzig an der eingesetzten kraft liegen kann).
es gibt technikleitbilder, aber keine sturen vorschriften. auch bei den weltstars gibt es kaum 2 leute die technisch vollkommen gleich schwimmen.
suche dir real jemanden dessen urteil du vertraust, der sich deine technik mal anschaut und dir eventuell noch tipps geben kann.
von reinem lesen und selbst umsetzen lernt eigentlich kaum jemand richtig (schnell) schwimmen.
PS: Ich habe das im Meer auch schon gelegentlich ausprobiert und es fühlt sich nicht verkehrt an. Man kommt gut voran und es macht Spaß, so über die Wellen zu ballern. Da ich aber keine Wettkämpfe mache und genügend mit meinen Technikdefiziten beschäftigt bin, kann ich wenig dazu sagen, ob es sich lohnt vollständig von "classic" auf "straight arm recovery" umzustellen. Auf jeden Fall gibt es haufenweise gute Schwimmer, die damit Freiwasser-Wettbewerbe gewinnen.
PPS: Im Neo schwimmt es sich übrigens aus meiner Sicht leichter als "Swinger". Zumindest meine Schulter werden bei klassischer Rückholphase schneller müde.
Und noch eines: Ich will nun niemanden dazu verleiten, so zu schwimmen wie Janet Evans, aber sie hat seinerzeit auch im Becken gerockt.
Cool finde ich auch die Abbiegetechnik an der Boje (ca 0:30 im Video). Einmal über Rückenlage gedreht und die Geschwindigkeit in die neue Richtung mitgenommen. Hab ich so noch nie bewusst gesehen.
Viele werden sich wohl an der fehlenden Ästhetik des Swingers stören, aber wie schon gesagt wurde, was den einzelnen schnell macht ist oftmals sehr unterschiedlich. Und glücklicherweise gibt es beim Schwimmen ja keine B-Note.
Was mir auch aufgefallen ist, dass sie einen sehr hohen Ellenbogen in der Unterwasserphase hat...da scheint sie manchmal fast die Wasseroberfläche zu durchbrechen. Aber irgebdwo muss die Geschwindigkeit ja herkommen
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„Ich bin nicht mehr jung genug, um alles zu wissen.“ O. Wilde
Schaut doch mal genau hin. Die schlägt auch nicht mit dem Arm ins Wasser, sondern führt lediglich den Arm gestreckt nach vorne. Das Eintauchen der Hand ist bei beiden Schwimmstilen ähnlich bis gleich, nämlich relativ „sanft“ und so, dass möglichst wenig Luft ins Wasser gezogen wird.
Entscheidend ist sowieso, was unter Wasser passiert. Über Wasser wird kein Vortrieb erzeugt. Es wäre mal interessant, ob sich der Armzug unter Wasser durch die Armführung über Wasser ändert. Glaube ich ehrlich gesagt nicht.
@Torpedo:
Das Grundproblem beim „Ins-Wasser-Schlagen“ ist, dass du meistens viel Schwung mitnimmst. Das führt zum einen dazu, dass du dich mit dem Arm vorne hochdrückst (der Arm drückt ja vorne gegen das Wasser nach unten) und die Beine als Gegenreaktion absinken. Zum anderen ist der Arm durch den Schwung schon meistens relativ tief im Wasser, bevor du mit dem koordinierten Armzug anfängst. Dadurch fehlt dir Zuglänge, vor allem in der Zugphase. Du schaffst es nicht, richtig Druck in den Armzug zu bringen. Weiteres Problem: Der seitliche Schwung beim Vorholend es Arms muss auch irgendwie ausgeglichen werden, was zu Schlingerbewegungen mit dem Körper führen kann.
Wenn du es schaffst, den Arm gestreckt und trotzdem entspann nach vorne zu bringen und trotzdem erstmal gestreckt ins Wasser zu bringen, kann das gut gehen. Ansonsten hast du das Risiko, dass du dir damit weitere Baustellen (instabile Wasserlage, fehlende Zuglänge) schaffst.
Schaut doch mal genau hin. Die schlägt auch nicht mit dem Arm ins Wasser, sondern führt lediglich den Arm gestreckt nach vorne. Das Eintauchen der Hand ist bei beiden Schwimmstilen ähnlich bis gleich, nämlich relativ „sanft“ und so, dass möglichst wenig Luft ins Wasser gezogen wird.
Schau Dir mal ein Weltrekord-Rennen über 50 m an, da werden Unmengen von Luft ins Wasser gezogen. Wenn die mitgenommene Luftmenge so kritisch wäre, hätten diejenigen, die so schwimmen, einen enormen Nachteil und wären nicht wettbewerbsfähig.
Ich gebe allerdings freiwillig zu, dass ich das nicht ganz ernst meine und der direkte Vergleich zwischen Sprintern und Langstreckenschwimmer nicht angebracht ist.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Entscheidend ist sowieso, was unter Wasser passiert. Über Wasser wird kein Vortrieb erzeugt. Es wäre mal interessant, ob sich der Armzug unter Wasser durch die Armführung über Wasser ändert. Glaube ich ehrlich gesagt nicht.
An der Stelle meine ich, dass es nicht viel Spielraum für Variation gibt. Die oben angesprochene 50-m-Prügelei mit nahezu gestrecktem Armzug auch unter Wasser hält kein Mensch über die Länge eines 5-km-Rennens durch.
Vor allem deshalb, weil die Wasserlage passt und auch beim Atmen. Das ist doch das Hauptproblem bei den meisten Trias, dass die eben nicht passt. Dann ist es auch egal ob du Swinger bist oder sonstwas