möchtes Du weiter Geschäfte mit den Russen machen?
Ich bin Rentner. Wenn aber Firmen oder Konzerne das tun wollen, würde ich es ihnen nicht per Strafe staatlich verbieten wollen, solange es sich um keine Waffen handelt. Und bei Kultur-, Sport-, Kunst-, Wissenschaftsveranstaltungen sollte der Staat auch die Teilnahme von Menschen aus Russland ganz normal erlauben, ohne sich einzumischen, und umgekehrt. Das plädiere ich auch bei anderen von der EU sanktionierten Ländern, nicht nur Russland.
Aber egal wie man zu Sanktionen steht: Um eine sachliche Kenntnis über die Auswirkungen der wirtschaftlichen Sanktionen in den betroffenen und eigenen Ländern sollte man sich schon bemühen, bevor man sie bewertet. Z.B. erhöhen die Sanktionen im Falle von Afghanistan, Syrien, Iran, Venezuela, Kuba die Armut und Isolierung dort und die Flüchtlngszahlen, z.T. bei uns in Europa.
Letztlich gehen sie vor allem von der USA-Administration aus und schaden den EU-Ländern. Die CH hat z.B. die Sanktionen gegen Russland auf Kosten der Neutralitätspolitik übernommen (übernehmen müssen), weil vor allem die grossen Banken der CH im anderen Fall für sie schwer zu tragende Sekundärsanktionen der USA befürchten bzw. angedroht bekommen.
Wie der Bericht auch schreibt, vor allem der Globale Süden und die BRICS-Länder wehren sich gegen diese Art von unilateren Sanktionen (unilateral, einseitig, weil nicht von der UNO beschlossen.) und Wirtschaftskriegen.
Hachje, wo soll ich anfangen…
Vielleicht bei den nicht-UN-Sanktionen. Klingt ja erstmal toll, nach der UNO zu rufen, wäre ja auch hilfreich. Aber de facto kannst Du keine Sanktionen gegen eine Vetomacht beschliessen. Das scheinbar so überzeugende Argument zerbröselt also kläglich.
Du würdest also ausser Waffen alles liefern bzw einkaufen? Konkret also Öl und Gas einkaufen, um den russischen Krieg zu finanzieren? Du würdest weiterhin dual-use Güter liefern, wie Elektronikbausteine, die auch in Waffen eingesetzt werden können? Du würdest alle möglichen Chemikalien liefern, damit die Kriegswirtschaft ihre Produkte machen kann? Maschinen und Anlagen zur Waffenproduktion? All das? Wow.
Was die Flüchtlingszahlen angeht- da müssen wir bei Russland nichts befürchten, die Grenzen sind zu.
Ich weiss, dass Journalismus oft zuspitzt, sonst gibt’s keine Klicks. Und „Warum die Sanktionen gescheitert sind“ generiert sicher mehr traffic als „Warum die Sanktionen nicht ganz so erfolgreich sind, wie wir gehofft hatten“. Aber seriöser Journalismus unterscheidet sich eben genau dadurch vom Boulevard, dass man Mut zur differenzierten Darstellung hat. Das vermisse ich in dem Artikel. Dagegen werden irgendwelche obskuren „westlichen Eliten“ erwähnt, die angeblich die Welt lenken wollen. Sorry, aber bei Verschwörungsmythen bin ich ganz schnell raus.
Reicht das als Schnellkritik?
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Ich bin bekanntlich gegen eine Ausfuhr von Waffen in kriegsführende Gebiete. Ich habe nur der Länge wegen unten darauf verzichtet, auszuführen, was das im einzelnen bedeutet. Das schliesst selbstverständlich auch Bauteile für Waffen und Produktionsmittel für Waffen ein. Wie es im einzelnen abgesichert werden kann, Kontrolle, Garantien etc. würde zu weit führen, weil recht komplex.
Es bräuchte im Grunde dringend wieder europa- und weltweit Abrüstungsverhandlungen und Rüstungskontrollen (!), weil sich die Welt seit 15 Jahren in einem neuen riesigen und gefährlichen Rüstungwettlauf befindet. Mit unilateralen Sanktionen löst man dieses Problem nicht, wie ja auch der verlinkte Artikel gerade nachweist. Dafür sind andere diplomatische Bemühungen europa- und weltweit notwendig. Russland selbst ist bekanntlich nach den USA der zweitgrösste Waffenexporteur weltweit.
Zitat:
Zitat von Siebenschwein
Dagegen werden irgendwelche obskuren „westlichen Eliten“ erwähnt, die angeblich die Welt lenken wollen. Sorry, aber bei Verschwörungsmythen bin ich ganz schnell raus.
Ich habe jetzt mal im Text gesucht, was Du meinen könntest, und bin auf einen einzigen Absatz gestossen, wo "westliche Eliten" als Begriff vorkommen.
Zitat:
"Weil sie sich auf den Machtkampf mit Moskau konzentrierten, haben die westlichen Eliten übersehen, welche Kollateralschäden ihre Politik auf globaler Ebene verursacht. Alles in allem haben die USA und ihre europäischen Verbündeten die Anpassungsfähigkeit und das industrielle Potenzial Russlands unterschätzt. ..."
Hachje, wo soll ich anfangen…
Vielleicht bei den nicht-UN-Sanktionen. Klingt ja erstmal toll, nach der UNO zu rufen, wäre ja auch hilfreich. Aber de facto kannst Du keine Sanktionen gegen eine Vetomacht beschliessen. Das scheinbar so überzeugende Argument zerbröselt also kläglich.
Das ist richtig und ein echtes Problem, was mir nur durch eine Veränderung der UNO Strukturen lösbar erscheint. Das Recht für Strafen wie Sanktionen z.B. gegen Russland oder Israel oder Saudi-Arabien hat nach dem internationalen Recht nur der Sicherheitsrat. Im Falle vom Irak (Kuweitkrieg) hat übrigens der Sicherheitsrat solche zum letzten Mal angewandt. Alles andere ist eben "unilateral".
Die Alternative darf nicht sein, stattdessen einseitig illegal einfach die Auslandsdevisen eines Landes zu rauben, wie z.B. im Falle von Afghanistan oder Russland, weil der Dollar oder der Euro die Währung war, in der die Handelstransaktionen stattfanden. Saudi-Arabien z.B. verlängert den jetzt auslaufenden Petri-Dollar.Vertrag mit den USA nicht mehr. Weshalb wohl? Damit schaden sich die westlichen Länder ausserdem selbst.
..... Was die Flüchtlingszahlen angeht- da müssen wir bei Russland nichts befürchten, die Grenzen sind zu......
Reisen mit Visa sind möglich, über Umwege.
Die EU-Länder müssen doch sehr froh sein, wenn Russland wirtschaftlich ein stabiles Land bleibt, weil es sonst sofort viel mehr AsylanwärterInnen aus Russland gäbe. Russen, die jetzt als Kriegs- und Regimegegner in Georgien und anderen Ländern sind, warten darauf, bis sie nach einigen Jahren Aufenthalt im Ausland möglichst ein Schengen Visum erhalten.
Russische Kriegsdienstverweigerer werden übrigens aus DE zwangsweise abgeschoben. In den Begründungen vor den Gerichten wird von der Bundesregierung der russische Staat als lupenreiner Rechtsstaat dargestellt, wo den Abgeschobenen keinerlei Verurteilung / Haftstrafen drohen.
möchtes Du weiter Geschäfte mit den Russen machen?
Das klingt a bisserl so, als würdest du der Meinung sein, es dürften oder würden keine Geschäfte mehr mit Russland gemacht werden? Oder versteh ich dich falsch?
[quote=Helmut S;1748316]Das klingt a bisserl so, als würdest du der Meinung sein, es dürften oder würden keine Geschäfte mehr mit Russland gemacht werden? Oder versteh ich dich falsch?
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Korrekt, ich bin der Meinung, es dürften keine Geschäfte mehr mit Russland gemacht werden.
Kein Gas oder Öl aus Russland, keine Autos, Flugzeuge, Elektronik, usw dahin.
Korrekt, ich bin der Meinung, es dürften keine Geschäfte mehr mit Russland gemacht werden.
Kein Gas oder Öl aus Russland, keine Autos, Flugzeuge, Elektronik, usw dahin.
Ok. Danke.
Wie beeinflusst es denn deine Sicht auf die Sanktionen, dass die EU und auch deren Unternehmen weiterhin signifikant Geschäfte mit Russland machen?
Daran hat im Übrigen auch das Umgehungsverbot der letzten Version der Sanktionsverordnung nicht geändert. Der Eurasischen Wirtschaftsunion oder z.B. auch der Türkei oder Indien "sei Dank"!