Zitat:
Zitat von ThomasG
Lieber jemand, dessen Sichtweisen, Überzeugungen und Werte man überhaupt nicht mag, der sich aber nicht verstellt und wirklich oft genau das sagt, was er wirklich denkt, als jemand, der so tut als wäre der der größte Idealist von allen, aber in Wirlichkeit strebt er nur nach Macht und Erfolg und ist in erster Linie von seiner Eitelkeit gelenkt.
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Das ist sehr sympathisch, aber ich halte es auch für Wunschdenken. Dieses "was soll ich machen, so bin ich halt und sage, was ich denke!" funktioniert in keinem sozialen Gefüge. Mach’ das mal drei Monate, und Dein Chef schmeißt Dich raus, Deine Frau lässt sich von Dir scheiden.
Für eine Demokratie gilt das doppelt. Denn kein Politiker kann in einer Demokratie alleine etwas durchsetzen. Er muss stets Mehrheiten und Allianzen finden. Wer sich, und sei es nur als Abgeordneter, benimmt wie ein Kind, das König spielt, kann nichts erreichen.
Es kann sehr vernünftig sein, sich gegen die eigene Überzeugung in
einer Sache einem Fraktionszwang zu beugen, wenn dadurch eine Partei gestärkt wird, die damit fünf andere Sachen durchsetzen kann, für die man gemeinsam kämpft. Selbstverständlich gilt das nicht in jedem Fall, sondern will stets abgewogen werden.