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Alt 15.09.2017, 01:36   #8010
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.934
Ich denke, wir dürfen davon ausgehen, dass die Vorstellung einer unsterblichen Seele eine Projektion unserer Todesangst darstellt. Und ein Ergebnis der Unmöglichkeit, sich die Welt ohne sich selbst vorzustellen.

Das Bild der unsterblichen Seele finde ich daher ganz okay, um sich dem Thema der eigenen Vergänglichkeit zu nähern. Analog zu der Vorliebe von Kindern, sich selbst in die Rolle superstarker Helden und allmächtiger Zauberer zu fantasieren. Wie gesagt, diese Form künstlerischer und metaphorischer Verarbeitung finde ich okay.

Problematisch wird es für mich durch die Behauptung der Kirche, die Seelen der Menschen seien tatsächlich unsterblich, und hätten eine eigenständige Existenz, welche den Tod des Körpers überdauert. Hier geht es nicht um eine Metapher, sondern um eine behauptete Tatsache.

Das ist schade, denn als behauptete Tatsache muss man die "unsterbliche Seele" zurückweisen. Als Metapher hätte man sie diskutieren und vielleicht sinnvoll über sie sprechen können.

Ähnlich geht es mir mit Jesus. Vielleicht war er tatsächlich ein weiser junger Mann, der in seiner damaligen Zeit wertvolle Impulse gab. Möglicherweise kann man ihn an die Seite anderer großer Männer der Menschheitsgeschichte stellen, wie etwa Sokrates, Gandhi oder Martin Luther King. Erst durch die Behauptung, er sei der Sohn eines Gottes, wird die Sache für mich unannehmbar. Ebenso wie die Behauptung, Zeus hätte sich in einen Karpfen verwandelt (oder war es ein Vogel?), um eine Frau zu verführen. So etwas kann man in der heutigen Zeit einfach nicht mehr glauben, denn Glauben setzt Glaubwürdigkeit voraus. So wird von der Kirche verdorben, was Jesus vielleicht wirklich als guten Impuls für die Menschen hatte.

Wohlgemerkt: Für die Menschen seiner Zeit. Denn Jesus war ein Mensch seiner Zeit, nicht unserer Zeit.
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