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Alt 22.01.2018, 13:26   #10490
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 22.934
Zitat:
Zitat von trithos Beitrag anzeigen
Aber ich verteidige das exakte Argument und den differenzierten Blick auf die Wirklichkeit. Wenn wir jedes Wort auf die Goldwaage legen, dann aber bitte bei allen.
trithos, ich schätze Deine Meinung und Deine Beiträge hier. Bei der oben zitierten Aussage habe ich jedoch meine Schwierigkeiten.

Wir haben auf der einen Seite einen religiösen Glauben an Engel, Teufel, heilige Geister, einen allmächtigen Schöpfer der Welt und seinen Sohn, der in Menschengestalt mit seinen Eltern in Palästina lebte. Wir haben eine Bibel, die in fast allen Punkten, die einer Überprüfung zugänglich sind, beweisbar falsch oder unplausibel ist. Es gibt zahllose konkurrierende Religionen, die mit der gleichen Überzeugung andere Dinge glauben. Wissenschaftler drehen auf der Erde und im Kosmos jeden Stein um, und finden nicht den geringsten Hinweise auf einen christlichen Gott.

Zugunsten der Wahrheit der christlichen Religion sprechen persönliche Offenbarungen: Ein Engel erschien im Traum, ein Busch sprach, am Himmel zeigte sich ein Zeichen. Das ist bereits alles. Sämtliche wesentlichen konkreten Fakten sind strittig: Maria sei von einem Geist geschwängert worden, Jesus lief über Wasser, und wurde drei Tage nach seinem Tod wieder lebendig, stieg in den Himmel auf und hinterließ auf der Erde keine Leiche.

Kann man da wirklich sagen "ich verteidige das exakte Argument und den differenzierten Blick auf die Wirklichkeit"? Mir scheint ganz offensichtlich, dass auf der religiösen Seite keinerlei exaktes Wissen vorliegt. Weder Du, noch der Papst, noch Petrus, noch irgend ein anderer weiß irgend etwas über die Götter. Schon gar nicht etwas Exaktes.

Exakte Argumente fehlen ebenso. Woher weiß der Klerus von der angeblichen Unsterblichkeit Marias? In der Bibel steht es nicht. Theologen haben sich das zusammengereimt – ein spektakulärer Fall von Unlogik und intellektueller Unredlichkeit. Das gilt aber auch für andere Fälle. Letztlich ist alles, was man sich über die Götter zusammenreimt, logisch nicht haltbar.

Du sagst, es würde zulasten der christlichen Religion jedes Wort auf die Goldwaage gelegt, im Fall der Wissenschaft jedoch nicht. Ist es nicht genau umgekehrt?

Nehmen wir als Beispiel den leibhaftigen Teufel, eine zentrale Figur christlichen Glaubens (heutigen Gläubigen ist sie teilweise peinlich). Wer legt hier etwas auf die Goldwaage und nimmt seine leibhaftige Existenz sogar wörtlich, wenn nicht die Christen selbst? Wo ist der Teufel ein Forschungsgegenstand, wenn nicht in der Theologie?

Ich kann Dir insoweit folgen, als dass die modernen und oft nur noch moderat und selektiv Gläubigen, zentrale Glaubensinhalte lockerer auslegen als die Kirchen und Theologen es tun. Man glaubt nicht mehr an den leibhaftigen Teufel, sondern an das Böse als Prinzip. Man findet gleichgeschlechtlich liebende Menschen nur ein bisschen verkehrt, ohne sich theologische Begründungen zueigen zu machen. Die Amtskirchen und das "Fußvolk" gehen zunehmend verschiedene Wege. Ich kann verstehen, dass Du Dich als gemäßigt Gläubiger im obigen Sinne missverstanden fühlst, wenn man die Positionen der Amtskirche angreift.
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