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Alt 23.10.2011, 17:54   #952
Carlos85
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Dresden Marathon 2011 - The Battle

Vor einigen Wochen kam es im Triathlon Szene Forum dazu, das sich André und ich auf den Dresden Halbmarathon einigten um um dort ein Duell zu liefern.

Die Wochen davor waren recht witzig, da wir uns gegenseitig immer wieder anstachelten. Am Anfang war ich mir eigentlich sehr sicher das Ding zu machen, doch die Trainingszeiten von André wurden immer besser (wenn auch nicht so gut wie meine :-p ).

Der letzte Test beim Grand 10 über 10km in sub40 zeigte zumindest das ich ganz gut auf Kurs war.

Das Hauptziel für den Halbmarathon war sub1:30 Stunden mit der Tendenz Richtung alte Bestzeit von 1:27:00.

Am Samstag Nachmittag schlug ich in Dresden auf und ging zusammen mit André auf die Laufmesse und danach gab es Pizza und Knabbereien. Recht zeitig gegen 22 Uhr ging es ins Bett und um 7 Uhr klingelte der Wecker.

Ich fühlte mich richtig schlecht, obwohl ich eigentlich genug geschlafen habe. Ich wurde gar nicht richtig wach, fühlte mich schwer und träge. André machte dann einen Fehler: Er machte mir Kaffee. Dieser munterte mich ziemlich auf und ich wurde schlagartig wach.

Danach ging es raus Richtung Start. Die knapp 4km sind wir mit dem Rad dorthin gefahren. Es war ein sonniger morgen bei frostigen 3 Grad! Zum Start um 10 Uhr waren es maximal 5 Grad, also perfekte Bedingungen für mich.

Dank Kaffee klappte es mit dem GuMoSchi und danach gings zum Einlaufen, um kurz vor 10 Uhr waren wir dann im Startblock A relativ weit vorne eingereiht.

Das angepeilte Tempo lautete 4:05-4:10min/km. Die ersten 10km wollte ich in 41 Minuten laufen.

Als der Sprecher „10“ rief startete ich meine Uhr in der Annahme in 10 Sekunden ginge es los. Er wollte damit aber sagen das es in 10 Sekunden mit dem Countdown losgeht. Ich lies meine Uhr aber laufen, so dass ich mich, wenn es am Ende eng werden sollte, nochmal pushen kann wenn ich diesen Puffer vergesse.

Nach 18 Sekunden auf meiner Uhr erfolgte der Startschuss und 6 Sekunden später war ich auf der Strecke.

Nach etwa 200 Metern ging es in einer Linkskurve den ersten Anstieg einer Brücke hoch und danach lief ich fast wie in einem Tunnel und das ohne Musik, die hatte mir André verboten ;-).

Von der Strecke habe ich am Rand kaum was mitbekommen außer den Sambabands, ca. 5-7 Stück über die Strecke verteilt und einigen wenigen Stimmungsnestern.

Die ersten 6km liefen absolut klasse. Die Beine waren schön locker und die Atmung spielte auch mit. Das Tempo pendelte um 4:04-4:10min/km. Bei Kilometer 7 musste ich aufgrund einiger Überholmanöver etwas unruhiger laufen. Dies führte dazu, das ich ganz leichte Seitenstiche bekam, aber alles noch undramatisch.

Kilometer 7, also das erste Drittel, passierte ich nach 29:00 Minuten (inkl. Zusatzzeit). Ich rechnete hoch auf eine 1:27:00, ich war also auf Bestzeitkurs und war guter Dinge, diese auch zu knacken.

Ich lief meistens um eine Gruppe mit zwei schnellen Frauen, die allerdings den Marathon liefen, dafür waren dann zwei Runden zu bewältigen. Das Tempo der Läufer um mich herum war angenehm gleichmäßig.

Nach etwa 8km war es auch Zeit endlich meine Handschuhe abzulegen, denn meine Hände waren jetzt richtig warm geworden. Zum Glück war hier gerade die Freundin von André auf dem Rad an der Strecke, so musste ich die Handschuhe nicht mitschleppen.

Ich hörte wie sie André anfeuerte. Ich drehte mich um und staunte nicht schlecht, das er lediglich 10-20 Meter hinter mir lief. Seit dem ersten Kilometer hatte ich ihn aus den Augen verloren und dachte hier eigentlich das er schon außer Sichtweite wäre.

Nach 10km zeigte meine Uhr etwa 41:30 Minuten, also genau meine Zielvorgabe wenn man die 24 Sekunden abzieht. Nun galt es eine meiner Vorgaben umzusetzen: Die zweite Hälfte schneller laufen!

Das sollte zwar nicht leicht werden, doch ich fühlte mich richtig gut, auch das Seitenstechen verschwand wieder.

Ich lief mit deutlich mehr Druck und sah bei jedem Kilometerschild auf die Sekunden meiner Uhr um zu sehen ob ich mich Richtung 4min/km bewegte und das tat ich auch. Die Zeiten pendelten jetzt zwischen 4:00-4:05min/km, nur selten war es langsamer, dann war meistens eine Brücke zu erklimmen.

Nachdem ich auf den letzten Kilometern ein paar Läufer ziehen lassen musste, habe ich diese nun nach und nach eingesammelt. Ab Kilometer 15 fing ich dann zu rechnen an und meine Taktik vom Start ging nun voll auf!

Mit meiner Hochrechnung während des Laufens (Restliche Kilometer x 4 + 1 Minute) kam ich nun immer auf eine hohe 1:26er Endzeit, also konnte ich nicht locker lassen. Ein Kilometer war sogar knapp unter 4 Minuten (17 oder 18). Bei Kilometer 18 wäre ich mit meiner Rechnung „noch 13 Minuten“ hätte es jetzt für eine Zeit unter 1:27:00 gereicht - super!

Bei Kilometer machte es dann „pling“ in meinem Kopf und ich erinnerte mich an meinen riesigen Puffer von 24 Sekunden. Damit war ich plötzlich nicht weit davon weg noch eine 1:25er Zeit laufen zu können, also erhöhte ich nochmal das Tempo.

1:22:xx stand bei Kilometer 20 auf meiner Uhr. Wäre der Lauf in Berlin gewesen, vielleicht hätte ich hier noch richtig was reissen können, denn ich hatte noch richtig Kraft in den Beinen.

Leider ging es nach dem Kilometerschild die letzte Brücke hoch. Der „Anstieg“ dauerte sicherlich eine Minute, also ca. 300 Meter und dazu noch Kopfsteinpflaster, darauf kann ich einfach nicht ordentlich laufen. Oben angekommen war ich völlig alle und konnte das Stückchen bergab nicht wirklich ausnutzen sondern stolperte eher nach unten. Erst die letzten 500-600 Meter war wieder normale Straße unter den Füßen und sofort konnte ich das auch in mehr Tempo umsetzen.

Die letzten Meter waren recht kurvig und erst ca. 200 Meter vor dem Ziel sah man den Zielbogen.

Die Zeitmatte näherte sich und nach (offiziellen) 1:26:14 Stunden war ich dann schließlich fertig, neue Bestzeit!

Das war ein richtig guter Lauf für mich, in dem ich mein derzeitiges Potential recht gut ausschöpfen konnte. Ich bin mir aber sicher, das eine 1:25:xx drin gewesen wäre, aber man braucht ja noch Ziele für die nächsten male :-)

André kam ebenfalls mit neuer Bestzeit nach 1:27:47 ins Ziel, die Challenge hat er aber verloren (warum ging es eigentlich um nix???)

Schöner Kurztrip nach Dresden, war ich ja noch nicht zuvor. Beim nächsten mal schau ich es mir in einem gemütlicheren Tempo an!
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Derzeit kein Trainingsweltmeister. No sports. Vom Rad zur Playstation 5.

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Geändert von Carlos85 (24.10.2011 um 21:16 Uhr).
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