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froebas1 13.12.2012 16:02

Schambeinentzündung
 
Hallo,

ich hatte im April einen Radunfall, bei dem mir ein Auto in die rechte Seite gefahren ist. Diagnose im KH : Beckenprellung
Da die Schmerzen (vor allem Adduktoren und Leiste) immer schlimmer wurden bin ich zum Chirurgen.
Der fand einen Leistenbruch. Also OP im Juli.
Die Schmerzen blieben aber.
Dann zum Orthopäden : CT, MRT, Synthiogramm
Diagnose Schambeinentzündung
Werde seit 4 Monaten mit Piroxicam behandelt, aber es ändert sich gar nix.
Hat jemand mit sowas Erfahrungen gemacht ?
Die gegn. Versicherung stellt sich auch quer, da kein Zusammenhang zum Unfall hergestellt werden kann (Hallo : Beckenprellung !!).
Hilft Krankengymnsatik? Ich möchte ja nicht ewig diese Tabletten schlucken.

Danke für jede Antwort

la_gune 13.12.2012 16:09

Wenn noch nicht geschehen würde ich mir schnellst möglich einen Anwalt holen. Gerade bei langwierigen Krankheitsbildern wollen die Versicherungen nur sehr ungern zahlen. Lass Dich da nicht über den Tisch ziehen !

Maris 13.12.2012 17:07

Beckenprellung, dann Leistenbruch und jetzt die Diagnose Schambeinentzündung...

Normalerweise sollte es nach einem geschlossenen Trauma ohne Fraktur (bei Dir eine Prellung) nicht zu einer (bakteriellen) Entzündung des Knochengewebes (sprich Osteomyelitis) kommen.
Wenn´s eine solche ist, brauchst Du viel Geduld.
War denn der Leistenbruch eine sichere Diagnose?
OP-Bereich könnte eine Eintrittspforte zum Schambein sein.

Es gibt aber vielfach auch sogenannte aseptische (Überlastungs-) Osteomyelitiden als Schambeinentzündungen, die oft folgenlos abheilen nach ein paar Wochen.

froebas1 14.12.2012 06:49

Soviel ich weiß, ist eine Schambeinentzündung keine bakterielle Entzündung. Die Entzündung kommt durch den Aufprall von rechts, bei dem die Schambeinfuge gestaucht wurde.
Der Leistenbruch ist operiert worden. Das mit der Injektion is keine so einfache Sache.
Und selbstverständlich habe ich einen Anwalt.

frechdachs 14.12.2012 08:48

vorab: ich bin kein arzt, sondern war patient :Cheese:

probleme mit der symphyse sind eher eine sache die langsam entsteht und/oder chronisch ist

ich war damals so weit, dass mir die tränen in den augen standen, wenn ich einen schritt zur seite gemacht habe. mein chirurg (wegen leiste) war jedoch nicht op-geil, sondern hat eine ausführliche anamnese durchgeführt. erst daraufhin verdacht schambeinentzündung, dann MRT, dann manuelle therapie verschrieben. die physio war wirklich gut und auf dem richtigen weg, aber der erfolg blieb aus. deshalb hat sie dann einen chiropraktiker zugezogen, der hat ein paar isometrische tests gemacht, adductoren kraftlos und schmerzhaft. ein paar wirbel ausgerenkt, gleiche test nochmal, was er vorher mit einem finger wegdrücken konnte, hat jetzt nicht mal gegen sein gesamtes körpergewicht gewackelt :liebe053: danach 14 tage voltaren resignat ..... alles war gut.

der auslöser war auch ein unfall, hatte aber damals so niemand vermutet.

gute besserung!

Maris 14.12.2012 11:24

Okay, wenn´s keine Folge einer offenen Verletzung ist, sprich keine bakterielle Osteomyelitis, dann ist´s reaktiv und aspetisch auf das stumpfe Trauma.
Schmerzhaft aber harmlos, verschwindet unter analgetischer Therapie, zum Beispiel Diclofenac oder Ibuprofen. Kann aber ein paar Wochen dauern :(

frechdachs 14.12.2012 11:42

Zitat:

Zitat von Maris (Beitrag 845122)
Schmerzhaft aber harmlos, verschwindet unter analgetischer Therapie, zum Beispiel Diclofenac oder Ibuprofen. Kann aber ein paar Wochen dauern :(

keine ahnung, welche vorbildung du hast und woher du dein wissen beziehst, aber sei versichert, harmlos ist das ganz bestimmt nicht. bundesligaspieler lassen sich trotz professioneller betreuung die nerven durchtrennen, um überhaupt wieder spielen zu können, normalverbraucher enden teilweise mit arbeitsunfähigkeit. nur die gabe von schmerz/entzündungshemmern löst weder das problem, beseitigt auch nicht die Osteitis.

Maris 14.12.2012 12:02

Es ist wie bei vielen Erkrankungen und entspricht der Gauß-Verteilung:

- ein kleiner Teil ist schwer betroffen mit invasiven Therapien, Berentung usw.
- ein kleiner Teil hat so leichte Beschwerden, dass es vielleicht nur ein Zufallsbefund ist oder die Symptome sich rasch legen

Dazwischen liegt alles andere.

Meiner Erfahrung nach bessert sich eine aseptische Osteitis nach stumpfem Trauma durch NSAR-Gabe, Physiotherapie und vorübergehender Sportpause in den meisten Fällen.
Dass der Verlauf langwierig sein kann, habe ich mit "Wochen" versucht anzudeuten. Oftmals zieht es sich über Monate hin.

Mit "harmlos" (okay, vielleicht falsche Wortwahl ;) ) meinte ich: Es ist keine septische Osteomyelitis, die chronifizieren kann (und meist tut) und dann zum Infektionsherd wird. Wenn die zumindest medizinisch "harmlose" (also nicht-septische) Osteitis allerdings zur Berentung und starken Beeinträctigung führt, ist´s, da gebe ich Dir recht, für den Patienten nicht mehr ganz so harmlos.

Bei Profi-Sportlern, vor allem Fußballern, liegt ja zumeist eine chronische Überlastung des Skelettsystems vor, da sieht die Prognose anders aus, als bei einem akuten Trauma.
Da beim TE eher ein akutes Trauma vorliegt und keine chronische Überlastung des Schambeins, schätze ich die Prognose aus der ferne besser ein, als bei einem Profi-Fußballer mit chronischem Knochenumbau.

Therapie fürs Erste:
-Trainingspause
-NSAR
-Physiotherapie


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