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merz 27.09.2021 08:28

Wenn ich das hier richtig lese, geht Armin Laschet nach Berlin, wenn er will, über die NRW Liste kommen 11 CDUler nach Berlin:


https://www.bundeswahlleiter.de/bund...9-149e512f9c32

m.

qbz 27.09.2021 08:29

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1625600)
.......
Wenn dem so ist, dann sollte man nun schauen wo man besonders viel fürs Klima erreichen kann.

D.h. man würde bei einer Jamaika Regierung sozialpolitische Anliegen (wie höherer Mindestlohn, keine Anhebung des Rentenalters, sozial ausgewogene Steuerpolitik für die Ärmeren) für ein bisschen mehr Klimaschutz opfern. Damit wird man vermutlich keine grössere Zustimmung für den Klimaschutz in der Bevölkerung erreichen. Für die notwendigen Klimaschutzreformen bräuchte es IMHO auch die SPD.

Matthias75 27.09.2021 08:30

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625557)
Das scheint irgendwie mein gefühltes Problem mit einem hohen Anteil an Briefwählern zu bestätigen: wenn Gruppen per Briefwahl wählen (Familien, Freundeskreise, Heimbewohner, ...), kann ein gewisser Gruppendruck zu evtl. unrealistischer "Homogenisierung" führen. In der Kabine kann wirklich jeder wählen, was er will, und keiner bekommt es mit. Klappt es aber wirklich auch so frei, wenn alle in der Familie per Briefwahl wählen? Traut sich einer in einer Grünen Familie FDP zu wählen, oder in einer AfD-Familie die Linke? Wie reagieren die anderen, wenn ich mein Kreuz wirklich allein mache? Theoretisch sicher, praktisch wohl oft auch, aber in manchen Fällen dürfte ein gewisser Gruppendruck das Ergebnis beeinflussen. Klar, vielleicht sagen sie auch nur, daß keiner Grün gewählt hat :)). Solange Briefwahl < 2 % aller Stimmen ist, ist es egal, bei 40 % halte ich es für ein Risiko, daß die Ergebnisse gegenüber Wahlen in der Kabine unbestimmbar verzerrt werden, und zwar eher zu Gunsten von Richtungen, die wenig tolerant anderen politischen Einstellungen gegenüber sind. Briefwahl sollte die Ausnahme bleiben, finde ich; wenn es bei 40 % bleibt, fände ich es nicht gut.

:Maso: :Maso:

Seltsames Familien-/Gruppenbild.

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal ein Wahllokal betreten habe. Ich wähle seit sicher 20 Jahren von zu Hause und empfinde das als Bereicherung/Erleichterung.

Mit der Briefwahl erreicht man auch viele, denen es zu viel Aufwand oder Stress ist, ins Wahllokal zu gehen, nicht nur in Coronazeiten.

Ich kann mir vorstellen, dass sich viele in der Wahlkabine gestresst und unwohl fühlen. Die Wahlbögen haben teilweise Ausmaße, dass man damit die gesamte Wahlkabine tapezieren könnte (nicht bei dieser Wahl), und man braucht erstmal Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen (wenn man es geschafft hat, den Wahlzettel auszubreiten). Dann muss man genau schauen, wieviele Kreuze man wo machen muss/darf. Draussen warten aber schon die nächsten. Ich kann jeden Verstehen, der sich da gestresst fühlt. ich meine damit nicht nur ältere Wähler, sondern z.B. auch Erstwähler, die das erste Mal in der Wahlkabine stehen und für die das alles noch sehr ungewohnt ist.

Zu Hause habe ich ausreichend Zeit, mir die teilweise nicht besonders übersichtlichen Wahlbögen in Ruhe anzuschauen und mir vielleicht noch ein paar Informationen zu einzelnen Kandidaten einzuholen. Ich kann dann in Ruhe meine Kreuze machen und die Wahlbogen zur Post bringen. Und ja ich kann mir Hilfe dazu holen, wenn ich mit dem Ausfüllen des Bogens überfordert bin. Das heißt aber noch nicht, dass diese Person mich oder meinen Wahlbogen manipuliert.

Und ja, der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es durchaus Manipulationsversuche gab, z.B. der "nette" Chef, der in Bayern seinen Erntehelfern beim Setzen der Kreuze auf den Wahlzetteln geholfen hat. Das sind aber sicher die Ausnahmen.

Dafür erreiche man deutlich mehr Wähler, die sich demokratisch und unabhängig an der Wahl beteiligen können.

M.

deralexxx 27.09.2021 08:37

Und Briefwahl ermöglicht es Deutschen im Ausland, ihr Wahlrecht auszuüben.

https://www.bundeswahlleiter.de/bund...m-ausland.html

Was Bär garnicht so einfach ist / war und entsprechend geringe Wahlbeteiligungen erzielen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/...land-1.5421558

qbz 27.09.2021 08:37

Offtopic:

Zitat:

In Berlin zeichnet sich beim Volksentscheid eine Zustimmung zu einer Vergesellschaftung großer Immobilienkonzerne in der Hauptstadt ab. Nach der Auszählung fast aller Stimmbezirke sprachen sich 56,4 Prozent für die von der Gruppe »Deutsche Wohnen & Co enteignen« angeschobene Initiative aus, wie aus den auf der Internetseite der Landeswahlleiterin veröffentlichten Zahlen am Montag hervorgeht. 39,0 Prozent stimmten demnach dagegen.
https://www.spiegel.de/politik/deuts...8-a61a8155ba88

Dieses Ergebnis wird jetzt zum Demokratietest des neu zu bildenden Berliner Senats für die SPD und die Grünen, während die PdL das Votum umsetzen will.

Da die Volksabstimmung bei der Bundestagswahl stattfand, gab es auch eine relativ hohe Wahlbeteiligung!

qbz 27.09.2021 08:51

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1625585)
Das Interview mit Henning Welsow irgendwo im Abendprogramm fand ich bezeichnend für den Niedergang dieser Partei. Wer indirekt dem Wähler unterstellt einfach zu blöd zu sein richtig zu wählen und in keinster Weise bereit ist zur Selbstreflexion hat es einfach nicht besser verdient.

Wenn man eben urbane Lifestyle Themen zu den Leuchtturminhalten erklärt und sich dann noch unmittelbar vor der Wahl in das außenpolitische Afghanistandesaster völlig deplatziert, der muss sich doch nicht wundern, dass man sehr viel Zuspruch verliert.

Für den Wählerverlust der PdL gibt es mehrere Gründe:

Es gibt eine deutliche sog. Wählerwanderung von der PdL zur SPD aus leicht erschliessbaren Gründen. Die Verluste der PdL "landeten" bei der SPD.

Natürlich hat auch der parteiinterne Konflikt um Sahra Wagenknecht / Lafontaine einen Einfluss gehabt, wie auch Welsow und Bartsch gestern abend im TV selbstkritisch erklärten (hast Du vielleicht überhört).

Desweiteren würde ich sagen, dass die PdL im Osten schon länger Wählerstimmen verliert, seit sie sich vom Image von einer "Ostpartei" zu einer gesamtdeutschen hinbewegt, ohne aber im Westen die Verluste im Osten ausgleichen zu können.

Die Medienkampagne gegen die PdL.

Persönlich finde ich es sehr gut, dass, wenn leider auch nur hauchdünn, eine linke Opposition im Bundestag vertreten ist. Wenigstens eine Partei im Bundestag, die gegen die Erhöhung der Verteidigungsetats und Auslandseinsätze der Bundeswehr im Bundestag ihre Stimme erhebt und für soziale Gerechtigkeit eintritt.

noam 27.09.2021 08:53

Sehe ich genauso. Man kann sich insbesondere bei der Erststimme und auch bei der Landesliste einmal in Ruhe anschauen welche Namen eigentlich hinter den (meistens) drei Buchstaben stehen.

Meistens kennt man ja nur seine Lokalparteigrößen und die der anderen gerade kleineren Parteien, die vielleicht nicht so viel Geld in Wahlkampf investieren können, gehen dann unter.

Bei uns ist es wie bei Matthias. Ich weiß nicht hat wann ich das letzte mal im Wahllokal war.


Wenn man da Angst vor familiärer Manipulation hat… naja. Komisches Familienbild. Ich denke dass die Peergroup wie auch die Familie ausreichend Einfluss auf die politische Meinungsbildung des einzelnen hat. Völlig unabhängig davon ob zuhause oder im Lokal gewählt wird. Wünschenswert wäre es allemal dass Politik und die dafür verantwortlichen ins Blickfeld von themenbasierten Diskussionen am Küchentisch oder im Freundeskreis rückt und damit das Interesse für Inhalte gestärkt wird und das meine Familie wählt schon immer CxU oder SPD ein Ende findet.

dr_big 27.09.2021 09:03

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1625621)
D.h. man würde bei einer Jamaika Regierung sozialpolitische Anliegen (wie höherer Mindestlohn, keine Anhebung des Rentenalters, sozial ausgewogene Steuerpolitik für die Ärmeren) für ein bisschen mehr Klimaschutz opfern. Damit wird man vermutlich keine grössere Zustimmung für den Klimaschutz in der Bevölkerung erreichen. Für die notwendigen Klimaschutzreformen bräuchte es IMHO auch die SPD.

Sozialpolitisch wäre Jamaika eine Katastrophe und umweltpolitisch könnten die Grünen in Jamaika auch nicht viel bewegen. Das wäre nichts weiter als Stillstand und somit der Weg ins Verderben.


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