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FMMT 08.09.2020 09:20

Schöner Bericht und starke Leistung
Gratulation an alle Beteiligten :Blumen:

Und ich möchte nicht daran denken, dass Ihr an einem Stück mehr geschwommen seid, als ich im kompletten letzten halben Jahr :Traurig:

schnodo 08.09.2020 09:30

Zitat:

Zitat von FMMT (Beitrag 1551662)
Schöner Bericht und starke Leistung
Gratulation an alle Beteiligten :Blumen:

Lieben Dank! :Blumen:

Zitat:

Zitat von FMMT (Beitrag 1551662)
Und ich möchte nicht daran denken, dass Ihr an einem Stück mehr geschwommen seid, als ich im kompletten letzten halben Jahr :Traurig:

Das ist allerdings gar nicht schön! :Traurig:
Ich drücke Dir die Daumen, dass sich das bald ändert! :bussi:

hero 08.09.2020 11:27

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1551654)
Vielen Dank! :Blumen:



Endlich mal einer, der versteht, wie es mir ergangen ist! :Lachen2:

klar, ich konnte beim Lesen so richtig mit Leiden :)

wutzel 08.09.2020 12:13

Glückwunsch! :liebe053: :liebe053: :liebe053:


Schöner Bericht. Da kommt das Gefühl von Wettkämpfen wieder zum Leben.

Vielen Dank dafür. :Blumen:

schnodo 08.09.2020 13:00

Zitat:

Zitat von wutzel (Beitrag 1551700)
Glückwunsch! :liebe053: :liebe053: :liebe053:

Danke schön! :Blumen:

Zitat:

Zitat von wutzel (Beitrag 1551700)
Schöner Bericht. Da kommt das Gefühl von Wettkämpfen wieder zum Leben.

Vielen Dank dafür. :Blumen:

Sehr gerne, freut mich, dass er Dir gefallen hat; trotz Überlänge. :Lachen2:

triconer 08.09.2020 19:19

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1551651)
Ja. :Lachen2:
Allerdings habe ich den Verdacht, dass Du konstanter geschwommen bist als ich. Meine erste Hälfte war deutlich langsamer als die zweite, u.a. weil ich nicht in der Mitte des Sees feststellen wollte, dass der Tank leer ist. ;)



Aber selbstverständlich, ich sehe ja im Sasch wie Du durchs Wasser pflügst. In ein paar Jahren haben alle vergessen, dass dieses Jahr alles anders war und kriegen große Augen, wenn ich berichte, dass ich 2020 mit Dir aus dem Wasser gestiegen bin. :Cheese:


Ich gaube, dass ich die gleiche Taktik wie Du geschwommen bist. Hintenraus investiert man dann gerne mal mehr, ohne das sich dies im Tempo spiegelt :Lachen2:

In ein paar Jahren werden alle große Augen haben, weil sie rätseln, warum Du damals neben so ner Gurke( Mirko läßt grüßen) geschwommen bist und nicht von dannen, dem Erfolg entgegen, zogst.

schnodo 08.09.2020 19:38

Zitat:

Zitat von triconer (Beitrag 1551761)
In ein paar Jahren werden alle große Augen haben, weil sie rätseln, warum Du damals neben so ner Gurke( Mirko läßt grüßen) geschwommen bist und nicht von dannen, dem Erfolg entgegen, zogst.

Da wird sich keiner wundern, weil bis dahin hoffentlich alle meine YouTube-Kurse Schönschwimmen ist keine Hexerei, Anmut im Wasser und Eleganz in der Fußtechnik durchlaufen haben und wissen, welche Prioritäten ich setze. :Cheese:

BunteSocke 08.09.2020 21:32

Zitat:

Zitat von FMMT (Beitrag 1551662)
Schöner Bericht und starke Leistung
Gratulation an alle Beteiligten :Blumen:

Und ich möchte nicht daran denken, dass Ihr an einem Stück mehr geschwommen seid, als ich im kompletten letzten halben Jahr :Traurig:

Hier schließe ich mich in jeder Hinsicht einfach mal an :Cheese: ... vielen Dank schnodo für den tollen Bericht :Blumen:

Da bekomme ich beim Lesen direkt Lust auch mal wieder zu schwimmen ... kenne mich aber besser und fürchte, dass dieser Elan fast so zügig wieder verflogen wie erschienen ist :o

Macht aber nix.

Stark abgeliefert, weitermachen Ihr drei ... :liebe053: und erholt Euch gut!!!

schnodo 08.09.2020 22:00

Zitat:

Zitat von BunteSocke (Beitrag 1551784)
Hier schließe ich mich in jeder Hinsicht einfach mal an :Cheese: ... vielen Dank schnodo für den tollen Bericht

Danke, liebe BunteSocke, für die wohlwollende Einschätzung! :bussi:

Zitat:

Zitat von BunteSocke (Beitrag 1551784)
Da bekomme ich beim Lesen direkt Lust auch mal wieder zu schwimmen ... kenne mich aber besser und fürchte, dass dieser Elan fast so zügig wieder verflogen wie erschienen ist :o

Ich weiß ganz genau wie es Dir geht: Ähnliches denke ich auch immer, nachdem ich Deine Beiträge gelesen habe und vor meinem geistigen Auge Klimmzüge, Russische-Spezialkräfte-Stabi, Traktorreifen-Weitwurf und was Du sonst noch so auf dem Programm hast, durcheinander wirbeln und ich meine, dass mir das alles überhaupt nicht schaden würde und eine tolle Sache für den schnodolischen Prachtleib wäre. Dann wache ich schweißgebadet auf, ertaste vorsichtig, dass meine love handles noch da sind, und bin froh, dass nur Schwimmen auf dem Programm steht. :Cheese:

Zitat:

Zitat von BunteSocke (Beitrag 1551784)
Stark abgeliefert, weitermachen Ihr drei ... :liebe053: und erholt Euch gut!!!

Vielen lieben Dank! :Blumen:

Helios 09.09.2020 07:28

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1551767)
....
meine YouTube-Kurse:
Schönschwimmen ist keine Hexerei,
Anmut im Wasser und
Eleganz in der Fußtechnik
durchlaufen haben und wissen, welche Prioritäten ich setze. :Cheese:

HuHu - ich will ja nicht hetzen, aber könnte man es noch um Spezial-Landtraining ergänzen, wie:
*Ein Hohlkreuz bedeutet - "Du hast feife an den Fingern!" - Warum man einen geraden Rücken braucht und wie man es hinbekommt.*
*Beckenkippen für Schwimmer*
*Beckenbodengymnastik für Hohlkörper"
=> se swim proud posture - und warum man dann gerade im Wasser liegt
:)

schnodo 09.09.2020 07:57

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1551791)
HuHu - ich will ja nicht hetzen, aber könnte man es noch um Spezial-Landtraining ergänzen...

Dafür wird meine Zeit nicht reichen, aber ich sehe, mit Dir haben wir einen sehr hoffnungsvollen Kandidaten dafür. :Cheese:

-----

Gestern war ich nach einem Tag Schwimmpause wegen Ermattung, die vermutlich eher eine Folge der extracurricular activities am Wochenende als des Wettkampfes war, mal wieder im Turmbergbad, das noch bis Sonntag geöffnet hat. Es war herrliches Wetter und ich habe mich nach einiger Armzug-Überei auf das Timing der Kopfdrehung zur Atmung und das Zusammenspiel mit dem Anstellen konzentriert. Das erscheint mir momentan als meine wichtigste Baustelle, weil die schlechte Ausführung meine Vorwärtsbewegung hemmt, wie mir der Chiemsee deutlich vor Augen geführt hat.

Es ist nicht einfach, sich etwas Unproduktives abzugewöhnen, dass man schon ewig macht. Für den Anfang, versuche ich es damit, den Kopf zügig in die Neutralposition mit Blick nach unten zu drehen und die Druckphase nicht zu beginnen, bevor diese Position erreicht ist. So wie es sich momentan anfühlt, werde ich damit locker 20 bis 30 Einheiten zu tun haben. Aber ich habe das Gefühl, dass die Aufgabe lösbar ist.

Was mich etwas überrascht hat, war, wie lang sich 200 m anfühlen können, obwohl man zwei Tage vorher 4500 m durchgeschwommen ist. Ich hatte die Hoffnung, ich schwimme nun alle Unterdistanzen locker runter. Pustekuchen! :Cheese:

schnodo 10.09.2020 19:11

Bessere Technik, weniger Schmerzen
 
Eine Beobachtung wollte ich doch noch loswerden: Ich bin die 4500 m im Wettkampf nicht locker runtergeschwommen, sondern für meine Verhältnisse schon zügig. Aber obwohl meine Schultern relativ empfindlich sind, habe ich keinerlei Gelenkbeschwerden oder Ähnliches.

Die einzige Erklärung, die ich dafür habe, ist, dass meine bessere Technik die richtigen Muskelgruppen zur richtigen Zeit aktiviert und dementsprechend die Schulter geschont wird, selbst wenn ich meine Technikvorstellung im Wasser nicht hundertprozentig umsetzen kann.

Mein Hauptaugenmerk liegt zwar auf der "schönen Ausführung", aber diese scheint auch Vorteile zu haben, was die Verletzungsprophylaxe angeht. Das nur als Beobachtung an diejenigen, die sich mit Schulterproblemen rumplagen, aber meinen dass Technikverbesserung Zeitverschwendung ist, wenn nur die Zeit stimmt. :Blumen:

Karhu 10.09.2020 21:22

Übung macht den Meister - war schon immer so :-) . Schwimm doch mal im Freiwasser 50 - 100 Züge mit geschlossenen Augen und fühle in Dich hinein ;-)

schnodo 11.09.2020 08:51

Zitat:

Zitat von Karhu (Beitrag 1552118)
Übung macht den Meister - war schon immer so :-)

Es gibt auch Stimmen, die sagen: "Practice does not make perfect. Practice makes permanent."

Übung zementiert das, was man macht. Es kommt auch drauf an, das Richtige zu üben. :)

Zitat:

Zitat von Karhu (Beitrag 1552118)
Schwimm doch mal im Freiwasser 50 - 100 Züge mit geschlossenen Augen und fühle in Dich hinein ;-)

Immer langsam mit den jungen Pferden! :Cheese:
Ich habe zwei Probleme, die miteinander zu tun haben: Meine Atembewegung ist holprig und meine derzeitigen Fähigkeiten der Navigation im Freiwasser sind nicht renntauglich, um nicht zu sagen unterirdisch. Da das nächste Rennen aber erst in einem Jahr ansteht, werde ich zuerst meine Atmung so gestalten, dass ich damit zufrieden bin: Also beidseitig eine halbwegs gleichförmige Bewegung und identischen Rhythmus einstudieren.

Wenn ich das geschafft habe, so meine Hoffnung, sollte ich auch grundsätzlich besser die Richtung halten können. Und das kann ich dann vertiefen, indem ich mir meine Holde schnappe und sie mir vom SUP Board aus Feedback geben muss, in welche Richtung ich wie stark korrigieren soll, während ich einige dutzend Male auf sie zuschwimme. :)

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Weil es mir nicht aus dem Kopf geht: Als ich das letzte Mal im Turmbergbad war, schwamm auf meiner Bahn ein behinderter junger Mann. Keine Ahnung, was genau er hatte, aber seine Arme und Beine waren nicht voll ausgebildet und ungleichmäßig lang. Früher hätte ich an Contergan gedacht, aber das ist nicht mehr aktuell, wenn ich richtig informiert bin. Was aber das Erstaunliche war: Der kraulte die 50 m in einer affenartigen Geschwindigkeit durch.

Ich habe natürlich kein Rennen mit ihm veranstaltet, um es zu überprüfen, aber ich glaube, es wäre mir sehr schwer gefallen, an ihm dranzubleiben. Auf jeden Fall fand ich es sehr bewundernswert und inspirierend zu sehen, wie sich jemand trotz massiver Einschränkungen nicht die Freude am Schwimmen nehmen lässt und dabei noch mehr sportlichen Ehrgeiz entwickelt als ich jemals hatte. Falls ich ihn nochmal sehe, werde ich ihn anquatschen und fragen, ob er auch bei Wettkämpfen mitschwimmt.

Vivago 11.09.2020 12:21

Zitat:

Zitat von Karhu (Beitrag 1552118)
Übung macht den Meister - war schon immer so :-) . Schwimm doch mal im Freiwasser 50 - 100 Züge mit geschlossenen Augen und fühle in Dich hinein ;-)

Oh, das hab ich SO lange nicht mehr gemacht. Hab früher am See gewohnt, da hab ich das fast jeden Morgen gemacht. Das muss ich unbedingt mal wieder machen, danke fürs Erinnern! :D Werde richtig Nostalgisch :Lachen2:

Matthias75 11.09.2020 13:48

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1552104)
Eine Beobachtung wollte ich doch noch loswerden: Ich bin die 4500 m im Wettkampf nicht locker runtergeschwommen, sondern für meine Verhältnisse schon zügig. Aber obwohl meine Schultern relativ empfindlich sind, habe ich keinerlei Gelenkbeschwerden oder Ähnliches.

Die einzige Erklärung, die ich dafür habe, ist, dass meine bessere Technik die richtigen Muskelgruppen zur richtigen Zeit aktiviert und dementsprechend die Schulter geschont wird, selbst wenn ich meine Technikvorstellung im Wasser nicht hundertprozentig umsetzen kann.

Techniktraining ist ja nicht das Einüben des Bewegungsablaufes. „Nebenbei“ baust du natürlich auch Muskulatur für diesen Bewegungsablauf auf, in einigen Bereichen vielleicht sogar effektiver als auf andere Weise, weil du je nach Übung bestimmte Bewegungen mehr betonst als während des normalen Schwimmens.

M.

Karhu 11.09.2020 17:33

Es ist immer eine Mischung zwischen Kraft und Technik. Wer Beides zu 98 % besitzt - hat die Gene zu gewinnen - oder ist gedopt :-). ...

schnodo 13.09.2020 21:57

Zitat:

Zitat von Ulmerandy (Beitrag 1551628)
Gratulation !

:Huhu:
Ich hab am Samstag beim Vorbeifahren am Chiemsee an Dich gedacht.

Vielen Dank, lieber Andy! :Blumen:

Ich habe jetzt erst beim Aufräumen meines Threads bemerkt, dass ich nur dachte, ich hätte Dir geantwortet. Ich suche normalerweise selten Ausreden, aber in diesem Fall versuche ich mal, es auf den Laktatnebel zu schieben. :Cheese:

Ich hoffe, es geht Dir gut! :liebe053:

-----

Was Kraft und Technik angeht: Vermutlich habt Ihr Recht. Wenn man dauernd übt, Druck aufs Wasser auszuüben, dann ist das wohl auch der Kraft in den betroffenen Teilen förderlich.

Heute wer der letzte Tag, an dem das Turmbergbad geöffnet hatte. Das Wetter war fantastisch und es hat mich zum Wasser gezogen, obwohl ich nach der Umrundung der Leberwurstinsel im Kollersee (hier das Video bei der vorherigen Umrundung) und einer umrahmenden ausgedehnten Völlerei etwas lustlos war. Das hat sich im Wasser schnell geändert und ich wusste gar nicht, was ich zuerst üben soll, vor lauter Baustellen und Begeisterung.

Zufällig war auf meiner Bahn eine sehr gute Schwimmerin (um die 40 Züge pro 50-m-Bahn übrigens, wie ich heimlich mitgezählt habe), die ich über die Jahre in diversen Bädern getroffen hatte, und die mich erkannte. Ich fühlte mich sehr geschmeichelt als sie sagte, "ich sehe, du bist dran geblieben. Das sah früher im Fächerbad noch ganz anders aus." :)

schnodo 20.09.2020 22:08

Ein fantastischer Nachmittag am (okay: im) See
 
Gestern gab es eine wunderschöne Geburtstagsfeier mit der Familie, die zum Glück nicht in übermäßigem Alkoholkonsum endete, so dass ich morgens wieder frisch und fröhlich mein Lager verlassen konnte. An einem derart herrlichen Spätsommertag muss der Weg ans Wasser führen. Heute habe ich beim Herumdümpeln im herrlich sauberen Leopoldshafener Baggersee komplett die Zeit vergessen und bin erst nach knapp drei Stunden wieder ausgestiegen.

Ich hatte mir vorgenommen, meine Koordination des Anstellens der Hand und dem Beinschlag auf der gleichen Seite zu üben, weil ich hier entweder zu früh kicke oder überhaupt keine Koordination habe und mir dies im Wettkampf unangenehm aufgefallen war. Die Holde war, unterstützt von meinem handwerklich geschickten Schwager, noch mit dem erstmaligen Zusammenbau ihrer Wing-Foil-Hyperschallwaffe beschäftigt, während ich meine Übungen begann. Leider kam die furchteinflößende Konstruktion (O-Ton schnodo: "Wehe, du überfährst mich damit!"), nach der sich Darth Vader auf dem Todesstern die Finger geleckt hätte, mangels ausreichend Wind nicht zum Einsatz.


Bildinhalt: Auf der Suche nach dem Wind

Zuerst musste ich mich daran gewöhnen, den Kick wirklich erst zu setzen, wenn das Anstellen beendet ist. Das habe ich mit sehr langsamem Doggy-Paddle einstudiert. D.h. tief Luft holen, Birne runter, anstellen, warten, kicken, anstellen auf der anderen Seite, warten, kicken... nochmal, nochmal, nochmal, irgendwann mal wieder Luft holen und das Spiel von vorne beginnen.

Nach einer halben Seedurchquerung hatte ich den Reflex, zu früh zu kicken, im Griff, und experimentierte damit, die Bewegung nicht durch den Kick auf der Zugseite, sondern dem Eindrehen/Vorschieben der Hüfte auf der streckenden Seite einzuleiten. Das klappte auch ganz gut und nach und nach stellte sich ein Gefühl der Kontrolle ein. Ich wurde mir auch meines alten Problems bewusst, dass die linke Hüfte zu stark abfällt. Das konnte ich natürlich nicht beheben, aber ein besseres Gefühl für den Unterschied zur anderen Seite entwickeln und spüren wie der Fokus auf Streckung und Vorschieben der Hüfte statt Drehung der Hüfte die unerwünschten Ausflüge etwas weniger exzessiv machte.

Nachdem ich so in der anderen Richtung durch den See getrudelt war, versuchte ich, das auf die ganze Lage zu übertragen. Im Prinzip also den Armzug korrekt mit einem Zweierbeinschlag zu koordinieren. Das klappte überraschend gut und ich stellte bei der Gelegenheit fest, dass dies dazu führte, dass die eintauchende Hand auf der anderen Seite fast von selbst die gewünschte Beschleunigung erfuhr.

Dann begann ich das Hundepaddeln-Spiel von vorne, allerdings nun mit einer Sechser-Beinschlag-Koordination. Anfangs sehr holprig, aber gegen Ende flüssig und in der ganzen Lage wie die Zündung einer Rakete. Von mir und dem erzielten Tempo begeistert, ballerte ich komplett im Geschwindigkeitsrausch ungewohnt entspannt hin und her durch den See – natürlich nicht ohne obligatorische Konzentrationspausen – bis ich so durstig wurde, dass mich mich die Lust auf ein isotonisches Kaltgetränk aus dem Wasser zog. Ein geeignetes Getränk hatte der vorausschauende und herzensgute Schwager schon für mich organisiert.

Oh, wie schön ist Panama! :Lachen2:

schnodo 21.09.2020 21:02

Schwimm-Workshop-Sucht
 
Am Sonntag findet mal wieder ein Swim Performance Workshop in Karlsruhe im Fächerbad statt. Nur noch ein Tag statt anderthalb, aber dafür fast genauso teuer. ;)

Ich habe lange hin- und her überlegt, ob sich das lohnt und bin dann zu dem Schluss gekommen: Wahrscheinlich nicht. Wenig Wasserzeit, relativ unnützes Drumrum wie Trockentraining. Nein, natürlich nicht prinzipiell nutzlos, aber dafür kann man sich auch eins von Dominiks Videos anschauen. Angemeldet habe ich mich nun trotzdem. :Lachanfall:

Ich freue mich darauf, Anto und Dominik mal wieder zu sehen und bin gespannt, was sie dieses Mal an meiner Schwimmerei auszusetzen haben. Alleine Antos Sprüche zur Beurteilung meiner oftmals mäßigen Performance waren in der Vergangenheit fast das Geld wert. :)

schnodo 25.09.2020 22:44

Gerade habe ich gesehen, dass es die Zielfotos vom Chiemsee-Langstreckenschwimmen gibt. Auf diesem Bild werden zwei Träume wahr: Ich bin nicht ertrunken und sogar noch auf den glorreichen triconer aufgeschwommen, um mit ihm die Ziellinie zu überqueren. Deshalb bin ich auch so vergnügt; beim Start sah das noch ganz anders aus. :Cheese:


schnodo 28.09.2020 13:15

Swim Performance Camp Karlsruhe 2020
 
Gestern fand das Swim Performance Camp mit Anto Schiller und Dominik Franke statt und es war mal wieder sehr schön. Besonders schön war, dass ich endlich wieder in meinem Lieblingsschwimmbecken, welches ich seit Corona nicht betreten durfte, plantschen konnte. Es ist seit das Fächerbad wieder geöffnet hat bis auf Weiteres für Gruppen und Vereine reserviert. Weil sonntags keine Vereine schwimmen, hatten die acht Teilnehmer des Camps die komplette Schwimmhalle für sich alleine.
Es war so herrlich! :liebe053:



Es gab für mich mehr Lob als Kritik, auch wenn man mir (schon wieder!) zu Unrecht Faulheit unterstellt hat. Im Wesentlichen habe ich diese Punkte zur Verbesserung mitgenommen:
  • Am Abdruck arbeiten
  • Kopfposition höher
  • Rechts besser anstellen, nicht zu früh in die Druckphase gehen
  • Rechts nicht außen ziehen, sondern unter dem Körper
  • Brustkorb weiter öffnen, Schulterblätter zusammenziehen

Als Übung für den Abdruck hat mir Anto Kraul-Arme mit Delfin-Beinen empfohlen.

Dominik ist generell auf den Beinschlag eingangen und dabei habe ich gemerkt, dass ich beim up-kick den Fuß nicht bewusst strecke, sondern erst wenn der down-kick beginnt. Ich glaube, das macht einen großen Unterschied und darauf werde ich in nächster Zeit vermehrt achten.

Ich habe mir mal den Spaß erlaubt, kurz meine Unterwasser-Videos der drei Camps, bei denen ich dabei war, zum Vergleich übereinander zu legen:


Bildinhalt: Frame aus Video-Vergleich 2018/2019/2020

Helmut S 28.09.2020 15:07

Hi schnodo!

Ich verfolge den Thread hier nur sporadisch. Oft klicke ich zwar rein, lese aber nur die Beiträge mit Bilder. Mea culpa! :cool:

Da ich mir beim betrachtend er Bilder und Videos oft (nicht immer!) denke, der liegt aber tief im Wasser, frage ich dich mal: Findest du nicht, dass du etwas höher liegen könntest? Wurde dir das noch nicht gesagt?

Sorry - no offense - aber vielleicht täuscht es auch und deine Wasserlage ist 1a. Entschuldige in dem Fall also bitte den Einwurf vom Beckenrand :Blumen:

Edit: Auf dem 2020er Video sieht es dagegen (gegenüber einer Version des Armzugvideos) wieder gut aus.

Tina 28.09.2020 15:23

Jetzt erst gesehen, dass es das Video auch mit deutscher Übersetzung gibt. Hatte schon die Befürchtung, ich müsse erst mein Englisch verbessern, um anschließend mein Schwimmen zu verbessern. :Cheese:

schnodo 28.09.2020 15:42

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1555080)
Ich verfolge den Thread hier nur sporadisch. Oft klicke ich zwar rein, lese aber nur die Beiträge mit Bilder. Mea culpa! :cool:

Naja, ich will es nochmal durchgehen lassen. ;)

Nein, im Ernst: Ich erwarte nicht, dass jemand hier aufmerksam mitliest. In erster Linie dient mir selbst der Thread dazu, meine Gedanken zu sortieren und die Entwicklung zu dokumentieren. Wenn andere daraus etwas mitnehmen können, freue ich mich natürlich, aber Schuldgefühle wegen unvollständiger Kenntnis der Inhalte sind definitiv nicht angebracht. :Cheese:

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1555080)
Da ich mir beim betrachtend er Bilder und Videos oft (nicht immer!) denke, der liegt aber tief im Wasser, frage ich dich mal: Findest du nicht, dass du etwas höher liegen könntest? Wurde dir das noch nicht gesagt?

Du hast Recht; es wurde mir schon gesagt und ich bin mir dessen bewusst. Die Wasserlage ist leider immer noch eine Frage der Konzentration: Ich kann eine ziemlich gute Wasserlage herbeiführen, aber dann bin ich so darauf fokussiert, dass ich mich nicht mehr auf die Verbesserung anderer Details konzentrieren kann. Meine Position im Wasser wird nach und nach generell weniger schlecht, aber wie so vieles wenn es um mich und Schwimmen geht, dauert es deutlich länger als die meisten Außenstehenden von mir erwarten.

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1555080)
Edit: Auf dem 2020er Video sieht es dagegen (gegenüber einer Version des Armzugvideos) wieder gut aus.

Etwas besser geht noch, aber damit bin ich nicht unzufrieden. Das Armzugvideo leidet darunter, dass ich nur Aufnahmen hatte, in denen nicht alle Aspekte gut umgesetzt waren. Vor die bittere Wahl gestellt ob ich nun lieber schlechte Wasserlage oder schlechte Armbewegung zeige, habe ich mich für die schlechte Wasserlage entschieden.

Ich glaube, dass ich heute deutlich besseres Material bekäme – verspürte ich den drängenden Impetus und hätte die Möglichkeit, ein paar Stunden ungestört Aufnahmen zu machen. Aber ich wollte irgendwann mal fertig werden, wohl wissend, dass jemand, der sich mit Schwimmen auskennt, sofort die Fehler sieht. Ich werde auch in Zukunft nicht wie ein Olympionike schwimmen, hoffe aber darauf, dass der wohlwollende Zuschauer erkennt, dass meine Perspektive nicht die des Spitzenathleten, sondern der des begeisterten ältlichen Schwimmschülers ist, und man mir dementsprechend einige "Ungänzen" in der Umsetzung verzeiht.

schnodo 28.09.2020 15:45

Zitat:

Zitat von Tina (Beitrag 1555082)
Jetzt erst gesehen, dass es das Video auch mit deutscher Übersetzung gibt. Hatte schon die Befürchtung, ich müsse erst mein Englisch verbessern, um anschließend mein Schwimmen zu verbessern. :Cheese:

Da hättest Du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. :Cheese:

Es hatten sich so viele beschwert, dass das Video auf Englisch ist und man mir nicht folgen kann, dass ich klein beigegeben und es komplett übersetzt habe. :)

Tina 28.09.2020 16:09

Das finde ich sehr gut. Und schön, dass es nicht nur mir so ging. ;)

schnodo 28.09.2020 18:14

SchwimmWelt von Michael Bissig
 
Beim Mittagessen gestern haben wir über empfehlenswerte Schwimmbücher gesprochen. Ich bin natürlich den Tipp für Swim Speed Secrets an eine Teilnehmerin losgeworden, die arge Schwierigkeiten damit hatte, sich die Herbeiführung der Armbewegung vorzustellen, habe allerdings auch einen Tipp von Anto bekommen: SchwimmWelt.

Das sei das eine Buch gewesen, das für ihn alles Wesentliche anschaulich dargestellt hätte, allerdings ziemlich teuer, sagte er. Ich hatte davon noch nie gehört und habe es mal nachgeschaut. Momentan bei Amazon für knapp über 100 Euro für 300 Seiten. Schon knackig.

Es gibt eine kurze Leseprobe und "ergänzende Unterlagen". Ein Dokument daraus, mit dem ich nicht hundertprozentig übereinstimme – ich meine, es kommt auch darauf an, wie man die Luft verteilt – das aber dennoch nachvollziehbar und hilfreich gestaltet ist: Kraulatmung (PDF)

Was mir gut gefällt, ist, dass das Erlernen der Einatmung von der Ausatmung abgekoppelt ist und erst erfolgen solle, wenn die grundsätzliche Mechanik erarbeitet wurde. Das entspricht auch meiner Einschätzung, nachdem ich mich nun einige Jahre damit beschäftigt habe. Und ich habe gesehen, dass viele der enthaltenen Fotos Alexander Popov darstellen und er das Buch auch anpreist:
Zitat:

Um ein Spitzenschwimmer zu werden, muss man nicht hart, sondern gut trainieren. Ein guter Schwimmer hat die Fähigkeit, mit dem Element Wasser im Einklang zu sein und mit diesem faszinierenden Medium gut umgehen zu können. Auf jedem zurückgelegten Meter ging es mir selber darum, Körper und Wasser stets in eine optimale Interaktion zu bringen. Dieses Buch geniesst meine volle Unterstützung mit der Überzeugung, dass hier in aller Klarheit und Einfachheit dem Erlebnisfaktor Wasser der nötige Stellenwert eingeräumt wird.

Dem Einsteiger bis hin zum Könner kann diese Lektüre helfen, das Wesentliche im Schwimmsport zu erkennen und praktische Ideen zu erhalten, wie man mit seinem Körper das Wasser effizienter und ökonomischer bearbeiten kann. Dieser Lernprozess ist geprägt von Freude und der Spannung, Neues zu erleben. Nur über die Freude am Wasser kann längerfristig der Erfolg im Schwimmen kommen!
Der Hinweis auf der Website auf zwei DVDs brachte mich dann zu einem Video, das ich schon kannte, weil Alexander Popov darin der Protagonist ist. Somit schließt sich der Kreis. Alexander Popov hat an dem Werk aktiv mitgewirkt und das sind die besten Aufnahmen von ihm, die ich kenne. Leider ist die DVD wohl nicht mehr käuflich zu erwerben. :(

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1448170)

Nun ja, es sieht so aus als müsste ich mir nun doch mindestens ein weiteres Schwimmbuch anschaffen. :Lachen2:

TriMiDi 28.09.2020 18:43

In schweizer Shops scheint es beides noch zu geben:

https://shop.schulverlag.ch/de/beweg...sic-83884.html

oder auch

https://www.swimsports.ch/de/bestellungen?page=12

Sind doch die passenden DVDs? In beiden gibt es auch das Buch.

schnodo 28.09.2020 19:08

Zitat:

Zitat von TriMiDi (Beitrag 1555114)
Sind doch die passenden DVDs? In beiden gibt es auch das Buch.

Super! Vielen Dank! :Blumen:

Ich habe sie gleich bestellt – bzw. den Versuch unternommen. In einem Shop ist zwar angeblich eine Gastbestellung möglich, im nächsten Schritt wird dann aber das Anlegen eines Accounts verlangt. Im anderen Shop klappt die Bestellung. Allerdings hatte ich vorher aus dem Augenwinkel den Hinweis gesehen, dass für internationalen Versand Vorkasse notwendig ist. Dummerweise fehlen jegliche Kontoinformationen in der Mail. Ich habe mal nachgehakt. Es bleibt spannend. ;)

schnodo 28.09.2020 20:24

Länge läuft
 
Noch eine Erkenntnis aus dem gestrigen Swim Camp, die in der Theorie nicht neu ist für mich, die ich mir aber gerade praktisch vor Augen geführt habe, was sie doch neu und wertvoll macht: Im Bild sind zwei Frames aus verschiedenen Videos überlagert. In beiden bin ich 25 m in 18 bis 19 Sekunden geschwommen. Recht zügig, würde ich sagen.

Für eine Bahn habe ich 17 Züge gebraucht (ohne Atmung), für die andere 16 Züge (Dreieratmung). Die Bahn mit weniger Zügen war etwas schneller. Der Unterschied beim Handaustritt beträgt geschätzte 10 cm.



Fazit: Wenn ich in der Lage bin, den Zug voll auszunutzen, bin ich mit weniger Zügen schneller, ohne dass es mich wesentlich mehr kostet als etwas Konzentration.

TakeItEasy 28.09.2020 20:39

Weil ich gerade hier mal ein Stückchen mitlese... bin ich hier hängengeblieben:

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1555135)
Fazit: Wenn ich in der Lage bin, den Zug voll auszunutzen, bin ich mit weniger Zügen schneller, ohne dass es mich wesentlich mehr kostet als etwas Konzentration.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man den Armzug (die Streckphase) nicht ganz durchzieht, weil es doch auf den Trizeps geht. Könnte das auch bei Dir hier zutreffen? Könnte das den Unterschied ausmachen? Da bist hier im Bild schnell unterwegs, wie Du selbst sagst und wolltest evtl. die Zugfrequenz hochhalten - dann spart man vornehmlich an der Streck/Drückphase (und vllt. ist auch bereits der Trizeps ermüdet).

Viel Spaß weiterhin beim Schwimmen und der Analyse :)

schnodo 28.09.2020 21:11

Zitat:

Zitat von TakeItEasy (Beitrag 1555142)
Ich könnte mir auch vorstellen, dass man den Armzug (die Streckphase) nicht ganz durchzieht, weil es doch auf den Trizeps geht. Könnte das auch bei Dir hier zutreffen? Könnte das den Unterschied ausmachen?

Genau das ist der Punkt. Die zusätzliche Anstrengung – eher mental empfunden – zahlt sich aber gerade in der schnellsten Phase der Armbewegung aus; deswegen ist es sträflich, den Druck zu früh wegzunehmen.

Zitat:

Zitat von TakeItEasy (Beitrag 1555142)
Da bist hier im Bild schnell unterwegs, wie Du selbst sagst und wolltest evtl. die Zugfrequenz hochhalten - dann spart man vornehmlich an der Streck/Drückphase (und vllt. ist auch bereits der Trizeps ermüdet).

Ich habe mich tatsächlich auf beiden Bildern mehr auf langen Zug als auf hohe Zugfrequenz konzentriert. Der überlagerte Teil mit dem verkürzten Zug gehört zur ersten Aufnahme morgens. Da war ich noch ausgeruht, habe aber nicht besonders auf den Abdruck geachtet. Das überlagerte Bild mit dem längeren Arm war abends, da war ich schon ziemlich durch, habe mich aber eine Bahn lang nochmal darauf besonnen, den Zugweg möglichst komplett zu nutzen, also besonders im hinteren Teil das Wasser zu werfen.

Aus meiner Sicht ist der Aufwand nicht größer als beim bewussten sauberen Anstellen. Man muss es wollen und üben und dann geht es auch irgendwann. Die Muskulatur passt sich mit der Zeit schon in geeigneter Weise an.

Zitat:

Zitat von TakeItEasy (Beitrag 1555142)
Viel Spaß weiterhin beim Schwimmen und der Analyse :)

Den habe ich. Vielen Dank! :Blumen:

schnodo 29.09.2020 17:54

schnodo geht mal wieder ein Licht auf
 
Ich war wieder üben und habe, so meine ich, einen zentralen Punkt aus Sheila Taorminas Darstellung der Kraulmechanik besser verstanden. Es geht mal erneut um die "oarlocks", übersetzt "Rudergabeln":
Zitat:

In studying minute details of the stroke in action, I noted that some athletes employed very good mechanics but failed to effectively transfer momentum to the core. Their speed did not match their mechanics; they were slower than they should have been. This led me to the discovery of a key detail in the stroke that has never been addressed in our sport. I term it oarlocks and here’s why it matters: unstable oarlocks diminish the effect of great mechanics. Stable oarlocks, on the other hand, reward the swimmer by maximally converting propulsive power from the limbs to the body’s movement forward. In this new edition, you will learn where the oarlocks are on a swimmer and how to stabilize them. I’m extremely excited to share this crucial information with readers.

Der Kernpunkt ist, dass die Schulter von der Streckung bis zum Ende der Druckphase an den Kiefer gepresst wird und derart stabilisiert die Kraftübertragung vom Rumpf zu den Armen ermöglicht.


Bildinhalt: Rudergabeln aus "Kraulschwimmen: Armbewegung. Komplett."

Auslöser war, dass ich beim Swim Camp auch das Feedback bekommen hatte, dass die Anstellphase auf der rechten Seite deutlich schlechter ist als links und dass ich rechts den Zug zu weit außen führe. Das war mir nicht neu, aber auf jeden Fall ein Appell, vermehrt darauf zu achten.

Ich habe mit dem für mich deutlichsten Unterschied angefangen: Auf der rechten Seite neige ich dazu, die Schulter wandern zu lassen, vom Kopf weg. Ich habe mich also speziell darauf konzentriert, die Verbindung beizubehalten. Dabei habe ich zwei Dinge bemerkt:
  • Durch die fixierte Schulter wird die Breite des Anstellens natürlich begrenzt, d.h. der Arm geht nicht mehr als die gewünschten ein bis zwei Handbreit nach außen.
  • Es wird leichter, den Arm kontrolliert unter den Körper zu führen. Dadurch, dass die Schulter fixiert ist, wird das Ziehen außerhalb der Schulterlinie zu einer gefühlt sehr unnatürlich Bewegung und der bessere Pfad drängt sich von selbst auf.

Mir war vorher nicht klar, dass die Konzentration auf "oarlocks" auch diese Vorteile hat.

Ergänzend habe ich mich noch Brenton Ford inspirieren lassen, der gerade ein Video auf YouTube gestellt hat, in dem er berichtet wie er bei sich selbst eine Zugkorrektur vorgenommen hat. Zufälligerweise sind seine Zugdefekte denen ähnlich, mit welchen ich zu kämpfen habe: How I Stopped My Arm From Dropping When I Breathe


Bildinhalt: Brenton Ford lässt den Arm absinken

runningmaus 01.10.2020 09:43

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1551767)
Da wird sich keiner wundern, weil bis dahin hoffentlich alle meine YouTube-Kurse Schönschwimmen ist keine Hexerei, Anmut im Wasser und Eleganz in der Fußtechnik durchlaufen haben und wissen, welche Prioritäten ich setze. :Cheese:

Warum nur habe ich so selten hier mitgelesen.... ?
So schöne Ideen über das Schwimmen .... :Liebe:

Zitat:

Zitat von Karhu (Beitrag 1552118)
Übung macht den Meister - war schon immer so :-) . Schwimm doch mal im Freiwasser 50 - 100 Züge mit geschlossenen Augen und fühle in Dich hinein ;-)

Alternativ: Schwimme in der geleinten Bahn, wenn Du sie mal für Dich alleine hast, mit geschlossenen Augen geradeaus.... Mit viel Gefühl lang ich dann erst nach 41 Zügen in die Leine :)
(Nach ca. 48 Zügen wäre eh Schluss gewesen)
OK, es gibt auch Tage, da bin ich nach kaum 6 Zügen drin... *hihihi*

keep-swimming! :Huhu:

schnodo 01.10.2020 14:34

Zitat:

Zitat von runningmaus (Beitrag 1555591)
Warum nur habe ich so selten hier mitgelesen.... ?
So schöne Ideen über das Schwimmen .... :Liebe:

Danke schön! :Blumen:
Erwarte aber bitte nicht, dass diese – vermutlich epochalen – Werke in nächster Zukunft auf YouTube auftauchen. :Cheese:

Zitat:

Zitat von runningmaus (Beitrag 1555591)
Alternativ: Schwimme in der geleinten Bahn, wenn Du sie mal für Dich alleine hast, mit geschlossenen Augen geradeaus.... Mit viel Gefühl lang ich dann erst nach 41 Zügen in die Leine :)

Respekt! Das würde ich nicht schaffen. Aber das Leinen-Experiment verkneife ich mir, weil die Wellenbrecher-Leinen fies weh tun, wenn man reinlangt. Ich schaue dann schon immer, ob was blutet oder gebrochen ist, wenn mir das aus Versehen passiert. :Maso:

runningmaus 01.10.2020 15:19

Das geniale beim Schwimmen ist für mich oft, daß auch mentale Vorbereitung weiterhilft.
Ernsthaft:
Es gibt eine spannende Studie, die diesen Effekt zeigt.
Bei der Untersuchung wurden Basketballspieler zufällig in 3 Gruppen aufgeteilt.
Gruppe A trainiert täglich 20 min das Körbewerfen mit einem Basketball.
Gruppe B ist die Kontrollgruppe und trainiert überhaupt nicht.
Gruppe C trainiert nur mental, also visualisiert täglich 20 min den perfekten Wurf, ohne einen Basketball auch nur anzufassen.

Nach 4 Wochen kam es zu folgendem Ergebnis:
Gruppe A verbesserte ihre Leistungen um 24 %.
Gruppe B verbesserte sich erwartungsgemäß nicht signifikant.
Gruppe C verbesserte sich unglaublicherweise um 23 %, zeigte also fast genau dieselbe Verbesserung wie Gruppe A.

Es gibt aber auch Tage, da schwimm ich einfach - ohne den Mentalen Kram vorher -
und es tut trotzdem eigentlich immer gut :)

:Huhu: wir lesen uns! .... Mach Dir keine Sorgen, wenn Du halt jetzt doch kein You Tube Star wirst ;)

schnodo 01.10.2020 16:55

Der geheimnisvolle Dr. Blaslotto und seine Studie
 
Zitat:

Zitat von runningmaus (Beitrag 1555679)
Das geniale beim Schwimmen ist für mich oft, daß auch mentale Vorbereitung weiterhilft.

Das sehe ich auch so. :)

Ob aber die Studienlage tatsächlich hergibt, dass man durch rein imaginäre Übung besser wird, davon bin ich nicht überzeugt. Die von Dir erwähnte Studie sehe ich nicht zum ersten mal angeführt, aber immer ohne Verweis auf eine Quelle. Gerade vor Kurzem hatte es jemand davon, ich kann mir aber nicht erinnern bei welcher Gelegenheit.

Ich habe nun tatsächlich mal danach gesucht. Eine Studie mit den zitierten Angaben wird tatsächlich immer nur anekdotisch erwähnt – "Here’s a study conducted by Dr. Blaslotto at the University of Chicago in 1996 on visualization." – gefolgt von der bekannten Auflistung. Und auf StackExchange findet sich folgender Eintrag: Is visualisation almost as effective as practice?

Zitat:

Peculiarly for a world-class powerlifter or a researcher, there seems to be no mention of a Dr Blaslotto on Google except in this story. There are no results for Judd Blaslotto or Dr. Blaslotto on Google Scholar. It does appear that Dr Blaslotto and his study are about as real as the hoops that his second group dunked.
Es gibt aber natürlich echte Studien zu dem Thema. Eine davon im Rahmen einer Masterarbeit aus dem Jahre 1989 – The Effects of Mental Imagery on Free Throw Performance (PDF) – wo eine conclusion lautet:
Zitat:

(1) When compared to a control group, the mental imagery group did not significantly improve performance.
"Not significantly" bedeutet konkret ca. 11 % Verbesserung gegenüber ca. 22 % (physical practice) und 25 % (physical and mental practice), wenn ich es richtig überblicke.

In eine ähnliche Richtung scheinen auch die Zahlen in anderen, etwas aktuelleren Studien zu gehen. Ich fürchte, wir haben es leider bei den 23 % mit einem Fall von "zu schön, um wahr zu sein" zu tun. :)

Zitat:

Zitat von runningmaus (Beitrag 1555679)
Mach Dir keine Sorgen, wenn Du halt jetzt doch kein You Tube Star wirst ;)

Das sowieso nicht, da muss ich mich schon nicht mit den ganzen Hatern rumschlagen. :Cheese:

runningmaus 05.10.2020 09:42

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1555700)
Das sehe ich auch so. :)

Ob aber die Studienlage tatsächlich hergibt, dass man durch rein imaginäre Übung besser wird, davon bin ich nicht überzeugt. Die von Dir erwähnte Studie sehe ich nicht zum ersten mal angeführt, aber immer ohne Verweis auf eine Quelle....

hier bei mir steht als Quelle
Richardson, A. (1967)
Mental practice: a review and discussion part I Research Quarterly. American Association for Health, Physical Education and Recreation, 38(1), 95-107

und die Quelle ist genannt im Buch Wohlfühlgewicht von Dr. Mareike Awe

_________
:Huhu:

PS: eben war ich an der Treppe, und habe die Beinschlag Übung aus dem anderen Thread gemacht. Mal sehen, ob ich Dienstag Abend beim Schwimmen das "Peitschen" spüren kann

schnodo 05.10.2020 10:24

Zitat:

Zitat von runningmaus (Beitrag 1556265)
hier bei mir steht als Quelle
Richardson, A. (1967)
Mental practice: a review and discussion part I Research Quarterly. American Association for Health, Physical Education and Recreation, 38(1), 95-107

und die Quelle ist genannt im Buch Wohlfühlgewicht von Dr. Mareike Awe

Danke schön fürs Raussuchen! :Blumen:
Leider finde ich dazu nur Abstracts und nicht den kompletten Text. Naja, dann sagen wir mal, dass für den Moment die Studienlage zu reinem Mentaltraining inconclusive ist. :)

Zitat:

Zitat von runningmaus (Beitrag 1556265)
PS: eben war ich an der Treppe, und habe die Beinschlag Übung aus dem anderen Thread gemacht. Mal sehen, ob ich Dienstag Abend beim Schwimmen das "Peitschen" spüren kann

Da bin ich sehr gespannt! Hattest Du den Eindruck, dass sich die Bewegung produktiv anfühlt und den Zweck erfüllen könnte?


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