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triconer 30.03.2019 19:57

Hmmmm, wenn ihr Paul Celan nicht kennt, wird das schwierig. Die Todesfuge ist jenes Gedicht von ihm, welches am bekanntesten wurde. Er war Jude, seine Eltern wurden von den Nazis umgebracht, dennoch war für ihn Deutsch seine Muttersprache. Das war für ihn natürlich sehr ambivalent, also versuchte er sich abseits der deutschen, gängigen Sprachwege. Ähnlich wie die Wiener Gruppe, versuchte er diese für sich neu zu erfinden bzw. erschaffen.

Hier mal die Todesfuge von ihm:


Todesfuge


Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
wir trinken und trinken
wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland
dein goldenes Haar Margarete

er schreibt es und tritt vor das Haus und es blitzen die Sterne
er pfeift seine Rüden herbei
er pfeift seine Juden hervor läßt schaufeln ein Grab in der Erde
er befiehlt uns spielt auf nun zum Tanz

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland
dein goldenes Haar Margarete
Dein aschenes Haar Sulamith

wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng

Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen ihr andern singet und spielt
er greift nach dem Eisen im Gurt er schwingts seine Augen sind blau
stecht tiefer die Spaten ihr einen ihr anderen spielt weiter zum Tanz auf

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen

Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland
er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft
dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags der Tod ist ein Meister aus Deutschland
wir trinken dich abends und morgens wir trinken und trinken
der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus
Deutschland

dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith

FlyLive 30.03.2019 20:16

Sorry Timm, ich bin vorübergehend im kulturellen Loch :) . Ich kann damit sozusagen nur scheinbar etwas anfangen. ;)

schnodo 30.03.2019 20:23

Zitat:

Zitat von triconer (Beitrag 1443184)
der Tod ist ein Meister aus Deutschland

Zumindest dieses Fragment ist mir nicht unbekannt.

Sprachgewaltig, der Mann. Ein verstörender Blick auf eine dunkle Zeit in einem düsteren Land.

triconer 30.03.2019 20:31

War nur ein Gedankengang von mir bzgl dem anscheinend oder scheinbar.
Ich glaub, wir belassen es dabei. Schließlich ist das Thema Schwimmen und nicht Lyrik

adaniya 31.03.2019 15:50

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1443118)
Interessant! Wie machst Du das, bzw. welche Übungen machst Du oder was versuchst Du zu erspüren?

Recovery Drill
One Arm Drill
Die Quintessenz liegt wohl darin, die Schultern ein wenig unabhängiger voneinander zu betrachten. Wenn man wie beim zweiten Drill (sagen wir, der rechte Arm ist der Zugarm) die Hüfte mit dem Finish rotieren lässt und gleichzeitig die andere Schulter nah an der Wange hält, entsteht eine Muskelspannung zwischen rechter Hüfte und linker Schulter. Die Spannung kann ich in der Zugphase des linken Armes nutzen. Der erste Drill soll diese Spannung noch verstärken, indem man das Schulterblatt in der Recovery Phase Richtung Wirbelsäule zieht. Hier wird auch die "Unabhängigkeit" der Schultern offensichtlich: während die eine den Arm in der Recovery Phase nach vorne holt und die Core-Spannung verstärkt, bleibt die andere statisch an der Wange und hält die Spannung aufrecht. Währenddessen wird der Catch eingeleitet und dann der Armzug möglichst gut mit dem Freilassen der Spannung im Core synchronisiert.
Manchmal klappt das bei mir für einige Längen super und danach bricht alles zusammen. Bei höherer Zugfrequenz schaff ich das Timing bisher noch gar nicht. Also eigentlich wie immer beim Schwimmen: Winzige Schritte in die richtige Richtung.

schnodo 31.03.2019 17:22

Zitat:

Zitat von adaniya (Beitrag 1443285)
Die Spannung kann ich in der Zugphase des linken Armes nutzen. Der erste Drill soll diese Spannung noch verstärken, indem man das Schulterblatt in der Recovery Phase Richtung Wirbelsäule zieht.

Danke sehr! :Blumen:

Das hört sich sehr spannend an, in jedem Sinne des Wortes. :Cheese:

Ich werde die beiden Drills, die ich bisher so noch nicht auf dem Radar hatte, beim nächsten Schwimmen auf jeden Fall ausprobieren.

mcbert 31.03.2019 21:21

Heute war wieder sehr viel los im Becken, vorallem aber viel „Treibholz“ und da ich lieber meinen Stiefel schwimme als zu überholen oder mich einzureihen gabs eine Einheit basics. In letzter Zeit hatte ich ab und an Nackenprobleme bei längeren Einheiten und deswegen versuchte ich mich mal am Thema Kopfposition.

Es ist immer wieder erstaunlich festzustellen, dass das A (die Wasserlage) und das O (das Wasserfassen) ist. Mit ein bischen Kopfoptimierung lag ich sofort wieder spürbar besser und entspannter im Wasser. Sogar so gut, dass ich aus versehen auf den Vordermann aufgeschwommen bin.
Zur Strafe plan ich gleich mal die nächsten Tage wieder mehr basics. Man übt oft so unwesentliche Details obwohl man allein mit den Grundlagen schon soviel erreichen kann.

Schönes Wochenende :Blumen:

schnodo 31.03.2019 22:19

Zitat:

Zitat von mcbert (Beitrag 1443346)
Zur Strafe...

"Nicht zur Strafe, nur zur Übung" ist neben "Essenmarken, nicht Essensmarken! Es heißt ja auch nicht Bratskartoffeln" einer der Sprüche, die mir aus meiner Wehrdienstzeit vor über 30 Jahren in Erinnerung geblieben sind. :Cheese:

Ich habe für mich festgestellt, dass ich im Lauf der Zeit beim Schwimmen schlampig werde und die grundlegenden Dinge dann nicht mehr so umsetze, wie es wünschenswert wäre. Da ist es immer gut, sich in regelmäßigen Abständen mal wieder bewusst zu machen, wie es denn eigentlich sein sollte.

Zitat:

Zitat von mcbert (Beitrag 1443346)
Schönes Wochenende :Blumen:

Danke und eine angenehme Woche zurück! :Blumen:


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