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Helmut S 26.08.2020 09:53

Zitat:

Zitat von Tina (Beitrag 1549193)
Problem ist für mich wirklich diese Angst vor Prüfungen. Eine virtuelle Prüfung auf einer von mir gewählten Strecke bringt nicht den Effekt.

Was heißt hier virtuelle Prüfung? Du sollst schon echt laufen. :cool:

Das ist nicht anders als wenn du an einem Volkslauf teilnimmst: Es geht nur um die Zeit, die du schaffst. Du kannst ja gar keinen Wettkampf gegen andere machen, dass können die allermeisten nicht. Der Großteil läuft nicht Platzierungen sondern eigenen PR-Wunschzeiten hinterher.

Oder was ist bei dir die Prüfung? Was ist deine Angst? Das du dich nicht öffentlich blamierst vor den Zuschauern? Glaube mir, es ist unglaublich schwer sich auf einem Volkslauf zu blamieren. Bist du ganz hinten, wirst du angefeuert, bist du ganz vorne, wirst du angefeuert. Kennt dich einer, wirst du angefeuert. Machst du dich zum Vollhorst, weil du in Windeln und mit Schnuller läufst: Du wirst angefeuert. Brichst du zusammen, kommt es darauf an: Entweder wirst du angefeuert, wenn du noch kriechen kannst oder du wirst bemitleidet wenn dich der Sani abholt. Letzteres dauert aber bildlich keine 5 sek. - maximal so lange bis der nächste kommt, den sie anfeuern können. Alle anderen - und das sind normal die meisten - interessiert nicht die Bohne ob du da teilnimmst oder was du da machst.

Ok, du könntest ne Wette mit ner gleichstarken Sportler*in haben, dass du schneller bist als sie/er. Sowas nennt man Schwanzvergleich (geschlechtsunabhängig). Das ist eine wirklich ehrliche Sache, das Wesen des ambitionierten Amateursports und auf jeden Fall anzustreben. Normalerweise läuft das genau so ab wie ich beschrieben habe: Man wählt Zeit, Ort und Waffe (Laufschuhe, Rad, Badehose) und es kommen maximal die besten Kumpels. Wenn man verliert ist man im engsten Kreise mindestens bis zum Sieg in einer nächsten Fehde geächtet bzw trägt den Makel den "Kürzeren gezogen zu haben" mit sich rum. Das ist wirklicher Druck. Also wenn du es nicht alleine machen möchtest such dir jemanden zum Schwanzvergleich. Und schwing große Reden vorher. Das erzeugt noch mehr Druck :Cheese:

:Blumen:

Tina 26.08.2020 10:02

Es ist dieses „jetzt, an diesem Tag, zu diesem Zeitpunkt kommt es darauf an“. Jede Leistung, die man vorher gebracht hat oder hinterher noch bringt, ist egal, denn nur dieser Moment zählt.

Ein Beispiel: Ich bin bei der Feuerwehr und muss jedes Jahr meinen Leistungsnachweis bringen. Vor dem Termin mache ich mir eine Woche vorher schon in die Hose, den Tag selber ist mir übel und kurz vorher geh ich kotzen. Ich habe noch nie, nie, niemals den Leistungsnachweis nicht geschafft, noch war es ansatzweise knapp für mich. Aber ich habe jedesmal Angst davor, weil es an dem Tag darauf ankommt. (Dass ich das Jahr über Einsätze fahre, wo meine Leistung viel entscheidender ist und ich nicht annähernd nervös bin, ist schon kurios)

BunteSocke 26.08.2020 10:09

Ich glaube so einfach ist das mit der Aufregung nicht... ich habe schon einige Wettkämpfe gemacht. Läufe, Triathlons... und sonstiges Gedöns. IMMER denke ich mir: "Wozu die Aufregung!??? Du kennst das alles, kannst das alles, also einfach machen!" ... und jedes mal habe ich im Vorfeld schlaflose Nächte und Schlimmeres. BEI MIR wird es nicht besser :Cheese: :Huhu: :Blumen:

Ich drücke Dir trotzdem Daumen, dass Deine Läufe stattfinden, Spaß macht es ja trotzdem :liebe053:

Jimmi 26.08.2020 13:17

Zitat:

Zitat von Tina (Beitrag 1549220)
Es ist dieses „jetzt, an diesem Tag, zu diesem Zeitpunkt kommt es darauf an“. Jede Leistung, die man vorher gebracht hat oder hinterher noch bringt, ist egal, denn nur dieser Moment zählt.

Ein Beispiel: Ich bin bei der Feuerwehr und muss jedes Jahr meinen Leistungsnachweis bringen. Vor dem Termin mache ich mir eine Woche vorher schon in die Hose, den Tag selber ist mir übel und kurz vorher geh ich kotzen. Ich habe noch nie, nie, niemals den Leistungsnachweis nicht geschafft, noch war es ansatzweise knapp für mich. Aber ich habe jedesmal Angst davor, weil es an dem Tag darauf ankommt. (Dass ich das Jahr über Einsätze fahre, wo meine Leistung viel entscheidender ist und ich nicht annähernd nervös bin, ist schon kurios)

Ich hatte als Schüler flottierende Panik vor Klassenarbeiten. Bis mir klar wurde, dass ich da wohl an den Start gehen muss, ob ich will oder nicht und dass mich Panik auch nicht in ein anderes Raum-Zeit-Kontinuum schubst.

Was bei mir immer noch vorherrscht ist aber selbst auferlegte Panik bei Termindruck im Job, der nun wirklich nicht sein müsste, denn was ich heute nicht schaffe mache ich dann halt morgen.

Helmut S 26.08.2020 13:57

Zitat:

Zitat von Tina (Beitrag 1549220)
Es ist dieses „jetzt, an diesem Tag, zu diesem Zeitpunkt kommt es darauf an“. Jede Leistung, die man vorher gebracht hat oder hinterher noch bringt, ist egal, denn nur dieser Moment zählt.

Das verstehe ich. Ich verstehe allerdings nicht, wo der Unterschied ist, wenn du das alleine machst. Ist es, weil andere dir Ort/Zeit/Strecke vorgeben? Es erwartet ja niemand etwas von dir. Nur du selbst hast (wahrscheinlich) Erwartungen an dich.


Zitat:

Zitat von Tina (Beitrag 1549220)
Ein Beispiel: Ich bin bei der Feuerwehr und muss jedes Jahr meinen Leistungsnachweis bringen. [...]

An der Stelle kann ich mir schon noch vorstellen, dass hier ein gewisser Erwartungsdruck empfunden wird. Das verstehe ich. Das is ja auch gesellschaftlich relevant. Übrigens danke dafür, dass du das machst.

Ich verstehe dann aber auch doch irgendwie, dass für dich ein "Solo-PR" Versuch nicht das selbe ist, da es nicht nur um den sportlichen Aspekt geht, sondern auch um die Sache mit der Nervosität.

Viel Erfolg beim Sportabzeichen und bei der Nervositätssache :Blumen:

Tina 26.08.2020 18:48

Die ernüchternde Erkenntnis des Tages.... ich kann nicht Seilspringen :( und daran scheitert die Mission Gold.

Laufen super. 3000 Meter in 15:44, Pace 5‘27‘‘
Standweitsprung 1,70 Meter
Im Sprint fehlen mir 4 Zehntel, aber da sprinte ich nochmal mit dem Fahrrad, das sollte kein Problem werden.
Aber ich muss 80 Mal über ein Seilchen hüpfen, eine schier unmögliche Aufgabe. Ich hab ein Seil bis nächste Woche zum Üben bekommen.

Helmut S 26.08.2020 19:54

Koordinativ oder sind‘s die Haxen die nachlassen?

Tina 26.08.2020 20:01

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1549338)
Koordinativ oder sind‘s die Haxen die nachlassen?

30-40 mal schaffe ich, danach vertüddel ich mich. Ich denke, das ist eher ein koordinatives Problem. Wobei die Dame vom Sportverein auch meinte, dass Seilspringen im Sturm nicht ganz so einfach ist. Ich soll üben und dann schaffe ich auch die 80.


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