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Tatze77 16.05.2018 07:20

Ich habe zwar auch keine Ahnung wovon ihr redet, aber bei mir stellt sie so langsam auch wieder das Gefühl von schwimmen ein. Schwimmen besteht ja aus niemals endenden Aha-effekten. Einer meiner letzten da wurde ich von meiner trainerien nochmal detailiert darauf hingewiesen das mein Zugarm zuspät anfängt zu ziehen und ich die kommplette Energie der Eintauchbewegung perfuffen lasse.
Mir war nicht bewusst das der hauptteil der Arbeit des zugarms so vom eintauchenden Arm gepuscht wird über den Rücken , so das die eigentliche Arbeit des Zugarms bis ca 90grad des Oberarms zum körper erst richtig anfängt.
Da arbeite ich seit ein paar wochen dran und fühlt sich richtig gut an.

Was mich ja mal interessiert bei all der Theorie , wie sehen den so deine schwimmzeiten aktuell aus und was hast du für erwartungen an dich selber was du damit erreichen willst, oder sind dir die Zeiten nicht so wichtig?

Ich lese hier immer sehr gerne mit lg

schnodo 16.05.2018 10:23

Zitat:

Zitat von Tatze77 (Beitrag 1378681)
Ich habe zwar auch keine Ahnung wovon ihr redet...

In letzter Zeit dreht sich ziemlich viel um die zweite Ausgabe von Sheila Taorminas Swim Speed Secrets. Sheila ist eine Verfechterin des Paretoprinzips (80% der Ergebnisse resultieren aus 20% des Aufwands) und sagt, diese 20% sind die Technik, insbesondere die Armbewegung. Sie trägt das sehr überzeugend vor und in ihrer zweiten Ausgabe hat sie ihre Beschreibungen noch einmal verfeinert, so dass wir neue Anregungen bekommen haben und nun am Ausprobieren sind. :)

Zitat:

Zitat von Tatze77 (Beitrag 1378681)
Schwimmen besteht ja aus niemals endenden Aha-effekten.

Treffender kann man es nicht sagen.

Zitat:

Zitat von Tatze77 (Beitrag 1378681)
Mir war nicht bewusst das der hauptteil der Arbeit des zugarms so vom eintauchenden Arm gepuscht wird über den Rücken , so das die eigentliche Arbeit des Zugarms bis ca 90grad des Oberarms zum körper erst richtig anfängt.

Ich meine ansatzweise zu verstehen, was Du schreibst, nämlich, dass da eine Verknüpfung zwischen dem Arm der zieht und dem anderen Arm in der Rückholphase besteht. Im Detail durchblicke ich aber nicht was genau Du erläuterst. Vielleicht kannst Du gelegentlich noch erklären, wie der Rücken dabei beteiligt ist und wo die 90° ins Spiel kommen.

Zitat:

Zitat von Tatze77 (Beitrag 1378681)
Was mich ja mal interessiert bei all der Theorie , wie sehen den so deine schwimmzeiten aktuell aus und was hast du für erwartungen an dich selber was du damit erreichen willst, oder sind dir die Zeiten nicht so wichtig?

Die Zeiten sind mir zum Glück nicht so wichtig bis gar nicht wichtig, ansonsten wäre ich oft frustiert. :Lachen2:

Meine vor kurzem erschwommene Kraul-PB auf 50 m liegt bei 39.68 und auf 100 m bei 1:37.94. Ich habe dahingehend auch keine Ziele sondern schaue einfach, wo ich rauskomme, wenn ich kontinuierlich an meiner Technik arbeite.

Wenn ich mal auf Zeit schwimme, dann eigentlich nur, um zu sehen, ob eine bestimmte Änderung sich irgendwie auswirkt. Und gelegentlich, um zu sehen ob mein Tempogefühl mit der tatsächlichen Pace übereinstimmt. Meistens nicht. ;)

Am wichtigsten ist mir eigentlich, dass ich verletzungsfrei schwimmen kann. Ich habe eine anfällige Schulterpartie und versuche, meine Technik so anzupassen, dass diese möglichst wenig belastet wird. Weil ich jahrelang in der Armbewegung so ziemlich alles falsch gemacht habe, was man sich vorstellen kann, muss ich komplett umlernen und mir die Fähigkeit aneignen, die Arbeit von Muskelgruppen, die fürs Schwimmen wichtig sind, überhaupt zu spüren und bewusst zu kontrollieren.

Ansonsten möchte ich auch die anderen Stilarten irgendwann solide schwimmen können. Mit Brust wird das nichts mehr, weil mein Knie da nicht mitspielt aber bei Rücken und Schmetterling habe ich noch Hoffnung.

Ich spiele mit dem Gedanken, mal an einem Freiwasser-Schwimmwettbewerb oder auch an irgendeinem Masters-Hallenwettbewerb mitzumachen. Das stelle ich mir sehr schön vor. Allerdings muss ich bis dahin noch viel üben und wie sonst auch bei meiner Schwimmerei habe ich es damit nicht eilig. :)

Zitat:

Zitat von Tatze77 (Beitrag 1378681)
Ich lese hier immer sehr gerne mit lg

Danke schön! Ich bin immer wieder darüber erfreut, dass so viele nette Menschen hier ihre hilfreiche Tipps oder moralische Unterstützung beitragen. :Blumen:

mcbert 16.05.2018 19:11

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1378589)

Ich habe mich heute vor dem Schwimmen tatsächlich kurz mit einem Besenstiel vor den Spiegel gestellt. Meine Lieblingsübung wird das vermutlich nicht - und definitiv mache ich das nicht im Wasser. ;)

Im Schwimmbad hab ich mich das auch noch nicht getraut. Abgesehen davon, dass es dämlich aussieht (damit könnte ich leben) könnte bei mir der ein oder andere Bademeister etwas dagegen haben.

Derzeit versuche ich wieder etwas Struktur ins Training zu bringen und orientiere mich an Ute Mückels Plänen. Hin und wieder brauch ich einen Plan sonst übe ich zuviel und schwimme zu wenig.
Lange Rede kurzer Sinn, zum einschwimmen schlägt sie alles ausser Kraul vor. Beim Rückenschwimmen hab ich heute festgestellt, viele unserer/meiner Kraulprobleme fallen mir dabei leichter. Nette Animation dazu



- das Timing, ein Arm beginnt während der andere fertig ist (ähnlich der Stabübung)
- Kraft kommt gezielter aus dem Rücken
- Beine haben eine gute Frequenz u. ich fühle das Wasser beim kick besser
...

An sich fällt mir Rückenschwimmen nicht schwer, mache es aber so gut wie nie. Ich werde ab jetzt gezielter damit ein/ausschwimmen in der Hoffnung einiges davon ins Kraulschwimmen übernehmen zu können.
Evtl. ist meine Erkenntnis des Tages auch was für dich.

Zum direkten Vergleich noch die Kraulbewegung und Muskelbeanspruchung:


schnodo 16.05.2018 21:19

Zitat:

Zitat von mcbert (Beitrag 1378839)
An sich fällt mir Rückenschwimmen nicht schwer, mache es aber so gut wie nie. Ich werde ab jetzt gezielter damit ein/ausschwimmen in der Hoffnung einiges davon ins Kraulschwimmen übernehmen zu können.
Evtl. ist meine Erkenntnis des Tages auch was für dich.

Sehr schöne Grafiken sind das!

Ich versuche bewusst, viel Rückenschwimmen einzustreuen. Ich habe mal irgendwo gehört, dass das gegen den "Schwimmerbuckel" helfen soll.

Ich mache beim Einschwimmen immer etwas single arm backstroke und - meine eigene brandneue denglische Wortschöpfung - link-links-rechts-rechts-catch-up backstroke (passiver Arm in Schwimmrichtung). Falls jemand weiß, wie die Übung offiziell heißt, bitte Nachricht an mich. :)
Und zwischendurch streue ich auch immer gerne ein paar Bahnen catch-up backstroke mit passivem Arm am Bein und auch double arm backstroke ein.

Am schwierigsten finde ich beim Rückenschwimmen die ganze Lage. Das komme ich mit dem Timing durcheinander. Meistens lasse ich die Hand am Bein zu lange liegen. Es klappt eigentlich nur halbwegs flüssig wenn ich volles Rohr schwimme aber erstens macht das meine Schulter nicht lange mit und zweitens begreife ich dabei nichts. Rücken ist der Stil, mit dem ich die derzeit meisten Probleme habe. Früher dachte ich, ich kann Rückenschwimmen aber da wusste ich auch nicht, wie es richtig geht. :Cheese:

Auf die Idee, das Catch-Lift-Timing auf den Rücken zu übertragen bin ich bislang noch nicht gekommen. Das muss ich - hoffentlich morgen - gleich mal ausprobieren; es könnte funktionieren. Danke für die Anregung! :Blumen:

chris.fall 17.05.2018 10:19

Moin,

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1378871)
(...)
Am schwierigsten finde ich beim Rückenschwimmen die ganze Lage. Das komme ich mit dem Timing durcheinander. Meistens lasse ich die Hand am Bein zu lange liegen. Es klappt eigentlich nur halbwegs flüssig wenn ich volles Rohr schwimme aber erstens macht das meine Schulter nicht lange mit und zweitens begreife ich dabei nichts. Rücken ist der Stil, mit dem ich die derzeit meisten Probleme habe. Früher dachte ich, ich kann Rückenschwimmen aber da wusste ich auch nicht, wie es richtig geht.
(...)

Don't Panic!

Auch viele "richtige" Schwimmer haben so Ihre Probleme mit Rücken. Das ist nämlich schwieriger als man so gemeinhin annimmt, weil

a) der Beinschlag eben nicht ein einfach um 180° gedrehter Kraulbeinschlag ist. Denn der würde ja Abtrieb erzeugen.

b) man die entscheidende Unterwasserphase des Armzuges nicht sehen kann.

Ich war jahrzehntelang unglücklich darüber, dass ausgerechnit dieses behinderte Rückwärtsschwimmen - und nicht beispielsweise das coole Delfin - meine Hauptlage ist. Bis mich ein wirklich guter Rückenschwimmer (100m in 60,6s!!!...) damit getröstet hat, dass es die einzige Lage ist wo man so viel Luft holen kann wie man will;-)

Viele Grüße,

Christian

schnodo 17.05.2018 12:44

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1378967)
Auch viele "richtige" Schwimmer haben so Ihre Probleme mit Rücken.

Das tröstet mich etwas. :)

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1378967)
Bis mich ein wirklich guter Rückenschwimmer (100m in 60,6s!!!...) damit getröstet hat, dass es die einzige Lage ist wo man so viel Luft holen kann wie man will;-)

Das ist ja das Furchtbare! Eigentlich ist genügend Luft da aber wenn man mit der Mechanik so sehr beschäftigt ist, dass man das Atmen vergisst, bringt das auch nix und man (ich) hängt trotzdem wieder japsend an der Wand! :Lachen2:

schnodo 17.05.2018 15:52

Ich hatte vor einiger Zeit eine Frage zur "un-rotation" Bewegung in Sheila Taorminas Swim Speed Secrets gehabt:

Zitat:

However, there's one concept that I do not properly understand: On page 50, the "un-rotation" of the upper arm is described. When I specifically un-rotate my upper arm from the catch position, I get into a position, where I'm leading with the elbow, similar to Figure 5.14. The only way I can manage to get into the proper diagonal position is to hinge my arm around the shoulder joint.
Heute hat mir die Meisterin persönlich geantwortet. :liebe053:

Zitat:

...
You ask a great question. The concept of transitioning from the catch to the diagonal is, in one way quite simple, yet in another way it is complex due to all of the ways someone can over-do or under-do the motion and be slightly "off." On top of that, choosing the specific words to describe the action is something I've spent hours considering. I ultimately chose the word "un-rotate," but Ernie Maglischo chooses "adduct," and Cecil Colwin chooses "oscillate." You chose words I think are appropriate when you wrote, "The only way I can manage to get into the proper diagonal position is to hinge my arm around the shoulder joint." That is correct! At clinics I show athletes how the upper arm changes its articulation in the shoulder joint to transition from the catch to the diagonal.

So, you're on the right path. When you mention that if you think of the "un-rotation" action you end up leading with the elbow similar to Fig. 5.14, that is something that can happen very easily -- and of course it is something we don't want to happen. The degree of rotating the arm for the catch is slight, and so the degree of un-rotating for the diagonal is slight as well. It is so slight that it is difficult to feel. Don't expect to feel a massive change. The slight nature of the movement is what makes it so difficult to describe. From your email I can tell you are dialing in the details properly. Kudos to you! Let me know if you have any other questions, and let me know how it goes as you work on the mechanics.

Best,
Sheila

FlyLive 17.05.2018 17:25

Hey schnodo, :Blumen:

mein englisch ist leider nicht so gut, das ich hier alles sinngemäß verstehen konnte. Wenn Du mal zeit hast, könntest Du kurz berichten, was deine Frage und Ihre Antwort war. Ich habe alles nur grob verstanden.

Es ist aber ein sehr schöner Zug von Sheila so umfangreich und herzlich zu antworten. :cool:


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