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schnodo 17.02.2020 15:02

triathlon-szene.de/swimcademy.com Schwimmseminar in Frankfurt - Teil 2
 
Trockenübungen
Nach dem Mittagessen ging es weiter mit Trockenübungen unter der Anleitung von Stefan, dem Assistenzcoach, während die andere Gruppe in der Videobesprechung war. Der Schwerpunkt lag eindeutig auf der Arbeit mit dem Zugseil. Für mich nichts Ungewohntes, allerdings hätte ich nicht gedacht, dass meine eingenommene Körperposition so weit neben der gewünschten lag. Die Körperposition sollte flacher sein, die Armposition näher an der Streamline. Das ist eine Haltung, aus der mir das Anstellen ziemlich schwer fällt, aber ich werde versuchen, dem Ideal näher zu kommen. Wobei ich beim kurzen Durchsurfen des Internet nun kein Beispiel finde, wo jemand die gefühlt sehr extreme Position einnimmt, die mir nahegelegt wurde. Jan Wolfgarten kommt dem aus meiner Sicht am nächsten. :)

Zweite Wassereinheit
In der zweiten Einheit wurde viel mit Flossen geschwommen. Die zwei zentralen Themen waren die Kopfbewegung zum Atmen und die Abdruckphase hinten, die wohl bei vielen ein Problem war. Es gab dabei zwei Schwimmer, welche die Übungen gnadenlos ohne Flossen durchgeführt haben, und das trotzdem sehr flott. Respekt Miss Mika und Klugschnacker, das war aller Ehren wert!

Etwas verunsichert, weil Holger Lüning hinsichtlich der Position von Fingerpaddles empfiehlt, diese über der Handfläche zu positionieren – und damit scheint er ziemlich alleine zu sein – habe ich bei Björn nachgefragt. Dessen Meinung ist, dass Fingerpaddles, die ursprünglich in den Lagen Brust und Schmetterling Verwendung fanden, nicht grundlos so heißen, sonst wären es "Handflächenpaddles". Dieser Argumentation kann ich mich nicht ganz verschließen. Er empfiehlt, wenn man Paddles für die Handfläche braucht, solche zu nehmen, deren Design dafür ausgelegt ist. Gleichzeitig ist er ein Befürworter der Befestigung mit nur einem Band um den Mittelfinger. Im April bin ich bei Holger Lüning eingebucht, da werde ich ihn nochmal genauer aushorchen, wie er zu seiner Einschätzung kommt.

Wir sind in der zweiten Einheit auch viel einarmig geschwommen. Einerseits um den Zugweg komplett zu nutzen, andererseits, um das Atemtiming zu verbesseren. Eigentlich schwimme ich den UNCO-Drill ziemlich sicher, aber vermutlich funktioniert mein Gehirn noch mechanisch und es war überlastet damit, herauszufinden, was ich denn nun gerade als Übungsziel habe und auf welche Seite ich atmen will. So habe versehentlich zwischendurch ausprobiert, ob mir Kiemen gewachsen sind. Ich muss das leider verneinen. :)

Von Björn bekam ich das Feedback, dass mein passiver Arm bei der Übung nicht richtig passiv ist, sondern hinten ziemlich aktiv umherzappelt. Wenn ich das versuche zu unterdrücken, merke ich, dass dieses Zappeln wohl dazu dient, Fehler in der Bewegung auszugleichen. Das muss ich mir nochmal genauer anschauen.

Zum Ende hin wurde die maximale Zugfrequenz ermittelt. Bei mir lag der Wert bei 53 Zyklen, was 106 Zügen pro Minute entspricht. Ich hätte einen niedrigeren Wert vermutet und bin zufrieden damit.

Abschließende Fragerunde
Ich hatte wohl im Vorfeld die meisten Fragen gestellt, die von Björn geduldig und ausführlich beantwortet wurden. Hier in Kürze die Essenz:
Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1509194)
Soll man in der Armstreckung das Schulterblatt vorschieben oder nicht? Da gibt es von kompetenten Leuten verschiedene Sichtweisen und ich bin mittelmäßig verwirrt.

Björn ist mit Sheila einer Meinung und hält es für sinnvoll, das Schulterblatt im vorderen Teil des Zuges vorgeschoben zu halten. Er sieht dabei nicht die Gefahr, dass dadurch die Schulter mehr zum Teil des Armes als des Rumpfes wird.
Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1509194)
Timing der Atmung: Welche Trigger nimmt man für die Aus- und Einatmung? Kontinuierlich ausatmen oder stoßweise? Wann dreht man den Kopf aus dem Wasser, wann wieder zurück? Auch hier gibt es von kundigen Menschen verschiedene Ansichten. Ich versuche das gerade zu optimieren und wüsste gerne Deine Meinung.

Was das Timing der Atmung angeht, so ist Björn auf der Schiene von Chloe Sutton (Kopf spät aus dem Wasser drehen und sofort wieder hinein). Er meint, dass dieses Timing wohl nicht von jedem exakt so umsetzbar ist, weil der Zeitschlitz fürs Luftholen sehr kurz ist, dass man sich aber daran orientieren sollte, weil dadurch die Wasserlage verbessert wird. Für ihn ist – als Technikübung – ein guter Trigger für die Kopfdrehung aus dem Wasser wenn der Daumen über den Oberschenkel streift. In der ganzen Lage geschieht dies etwas früher.

Was die Art der Atmung betrifft, so empfiehlt er, zuerst dafür zu sorgen, dass man entspannt atmen kann. Darauf aufbauend kann man dann optimieren und z.B. mit Bauchatmung und nicht vollständiger Ausatmung versuchen, einen positiven Effekt für die Wasserlage mitzunehmen.
Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1509194)
Wohin geht der Blick? Nach vorne oder nach unten? (Darauf bist Du in einer Sendung schon mal eingegangen, vielleicht lässt sich das vertiefen.)

In der Sendung (bei ca. 40 Minuten) hatte Björn bereits betont, dass dies eine ziemlich individuelle Geschichte ist, dass der Blick aber tendenziell nach unten und auf keinen Fall direkt nach vorne gehen soll. Auch im Freiwasser soll nach einem Blick zur Orientierung immer wieder die Schwimmlage eingenommen werden, die man auch im Becken anstrebt.
Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1509194)
Wohin zeigen die Fingerspitzen beim Anstellen? Direkt nach unten oder schräg nach unten (in Richtung Körpermitte)? Oder ist das komplett egal?

Das ist ein Detail, das aus seiner Sicht wenig Einfluss auf die Qualität des Zuges hat und das für ihn eher eine Geschmacksfrage ist. Wichtig ist, dass die Schulter stabil bleibt und der Arm nicht abfällt und die Richtung der Fingerspitzen zwischen senkrecht nach unten und ca. 30° bis 40° nach innen ist. Wohin genau dann die Fingerspitzen zeigen oder ob die Hand nun exakt auf Höhe der Schulter oder etwas außerhalb ist, spielt nicht die Rolle. Wichtig ist aber, dass der Zug nach dem Anstellen, in der Phase der Kraftentwicklung, nicht außerhalb der Schulterlinie geführt wird.

Pizza
Einige Teilnehmer, die teilweise noch mehrere hundert Kilometer Heimweg vor sich hatten, trafen sich noch beim Italiener. Das in relativer Nähe gelegene Ristorante Pizzeria Da Cimino hatte tatsächlich auch noch sieben Plätze frei, bot eine akzeptable Qualität bei robuster Bedienung und war absolut in Ordnung angesichts der Tatsache, dass wir an einem Sonntag Abend ohne Reservierung eingefallen waren.


Bildinhalt: Pizzeria Da Cimino Frankfurt Schwimmseminar

Die abschließende Heimfahrt verlief durch die Unterhaltung mit Klugschnacker sehr kurzweilig, so dass sogar ein kleiner Stau auf der A5 gefühlt in Nullzeit überwunden war.

Kritik?
Gibt es etwas, das mir nicht gefallen hat? Zwei Dinge fallen mir ein:
  • Der erste Kritikpunkt bin ich selbst: Ich habe meinen Selfie-Stick, der lose an einem Beutel befestigt war, verloren. Ich hoffe, der Finder kann mit dem Teil, mit dem ich sehr zufrieden war, etwas anfangen. :o
  • Wir hatten ganz schön viel Gerümpel zu schleppen – Schwimmequipment fast in der Vollausstattung, dazu noch Klamotten für die Halle, Zugseil etc. Durch den eng getakteten Marsch von Seminarraum zu Schwimmhalle zu Restaurant zu Seminarraum zu Sporthalle zu Schwimmhalle zu Seminarraum, verbunden mit einige Male umziehen, fühlte sich das an wie der Auszug aus Ägypten. Ich sehe auf Anhieb allerdings leider auch nicht, wie man das weniger stressig gestalten könnte.

Insgesamt ein ganz toller Tag, für den ich mich nochmals bei allen bedanken möchte! :Blumen:
Klare Empfehlung an alle, die ihrer Schwimmerei neue Impulse geben wollen!

FlyLive 17.02.2020 19:08

Eine sehr nette Zusammenfassung des Schwimm-Camps :Blumen:

Ich kann für die Teilnehmer nur hoffen, das sie nicht jedes Detail und jeden Hinweis so verarbeiten, wie Du das in naher Zukunft machen wirst.
Ich befürchte, der ein oder die andere, könnten sich in eine Schlaflosigkeit manövrieren, die Du natürlich längst im Griff hast :Lachen2:

Beim Durchlesen deiner Camp-Erfahrungen habe ich, für mich, eine Bestätigung bemerkt. Trainingslager, Schwimmcamps, Sportliche Schulungen sind nichts für mich :Cheese:

Ich müsste Sachen machen, die ich nicht mag und würde wahrscheinlich in einen Tratsch-Modus verfallen, den niemand braucht, sofern gelernt werden soll. :Maso:

Miss Mika 18.02.2020 08:19

Danke für die schöne Zusammenfassung, bei der ich mich in den meisten Punkten anschließen kann.

Es war wirklich ein schöner Tag mit netten Leuten und ich habe mich echt super gefreut einige Gesichter aus dem Forum mal persönlich kennenzulernen. :liebe053:

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1511268)
... Es gab dabei zwei Schwimmer, welche die Übungen gnadenlos ohne Flossen durchgeführt haben, und das trotzdem sehr flott. Respekt Miss Mika und Klugschnacker, das war aller Ehren wert! ...

Das war, zumindest bei mir, nicht ganz freiwillig. Ich habe aktuell ein Problem mit dem linken Bein, dass sich inzwischen auch im Knöchel äußert. Das Flossenschwimmen tut mir daher weh. Aber ich gebe auch zu, ich schwimme nur ungern mit Flossen und daher war es mir nicht unrecht :Cheese:

schnodo 18.02.2020 09:32

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1511322)
Beim Durchlesen deiner Camp-Erfahrungen habe ich, für mich, eine Bestätigung bemerkt. Trainingslager, Schwimmcamps, Sportliche Schulungen sind nichts für mich

Ich müsste Sachen machen, die ich nicht mag und würde wahrscheinlich in einen Tratsch-Modus verfallen, den niemand braucht, sofern gelernt werden soll. :Maso:

Nach unseren Unterhaltungen hätte ich etwas Angst um den Coach und dass Du ihn zutextest und ausbreitest, was Du weißt, statt Dir anzuhören, was er Dir erzählen kann. Und die Gefahr besteht tatsächlich, dass Du in der restlichen Zeit mit Schwänken aus Deiner Jugend die anderen Teilnehmer davon abhalten würdest, irgendwas zu lernen. :Cheese:

Ich glaube aber trotzdem, dass es Dir gefallen hätte, ansonsten hättest Du auch keine Freude an unseren Treffen im Sasch. Die Stimmung ist ähnlich.

Zitat:

Zitat von Miss Mika (Beitrag 1511378)
Es war wirklich ein schöner Tag mit netten Leuten und ich habe mich echt super gefreut einige Gesichter aus dem Forum mal persönlich kennenzulernen. :liebe053:

Ja, das ging mir genauso. Leider konnte ich mich nicht mit allen so unterhalten, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich hatte ja schon Probleme, mir im Ansatz die Namen zu merken, bzw. diese dann wieder dem richtigen Gesicht zuzuordnen. Das muss ich auch mal üben. :Lachen2:
Vielleicht meldet sich der eine oder andere nochmal im Seminar-Thread – oder natürlich gerne auch hier.

Zitat:

Zitat von Miss Mika (Beitrag 1511378)
Das war, zumindest bei mir, nicht ganz freiwillig. Ich habe aktuell ein Problem mit dem linken Bein, dass sich inzwischen auch im Knöchel äußert. Das Flossenschwimmen tut mir daher weh. Aber ich gebe auch zu, ich schwimme nur ungern mit Flossen und daher war es mir nicht unrecht

Das mit Deinem Knöchel tut mir leid; ich habe am Rande mitbekommen, dass Du über Schmerzen beim Flossenschwimmen geklagt hattest. Ich hoffe, das kommt wieder in Ordnung! :Blumen:

FlyLive 18.02.2020 09:43

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1511399)
Nach unseren Unterhaltungen hätte ich etwas Angst um den Coach und dass Du ihn zutextest und ausbreitest, was Du weißt, statt Dir anzuhören, was er Dir erzählen kann. Und die Gefahr besteht tatsächlich, dass Du in der restlichen Zeit mit Schwänken aus Deiner Jugend die anderen Teilnehmer davon abhalten würdest, irgendwas zu lernen. :Cheese:

Ich glaube aber trotzdem, dass es Dir gefallen hätte, ansonsten hättest Du auch keine Freude an unseren Treffen im Sasch. Die Stimmung ist ähnlich.

Fröhliche Sport-Gesellschaften beim Pizza essen mag ich wirklich ganz gerne :Lachen2: .
Neue sportliche Dinge ausprobieren eigentlich auch - aber dann sofort und nicht in der Reihe stehend ;) .

In den Diskussionen hätte ich aber eh immer eine unschlagbare Waffe und das stärkste Argument auf meiner Seite. Hätte ein Coach, sage wir mal Quark erzählt, hätte ich sofort geschrien: Schnodo hat aber gesagt ..... :Cheese:

Der gute Coach hätte nachts von Dir geträumt - und Du von mir und meinen Zwischenrufen :Lachanfall:
Am Ende hättest Du deine einzigartige Holde darum gebeten, Dich beim nächsten Camp mit mir, Dich etwas später mit Viren zu infizieren, das Du Dir die Scham im Bett liegend ersparen kannst :Prost:

FlyLive 18.02.2020 09:46

@ MissMika

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1511399)



Das mit Deinem Knöchel tut mir leid; ich habe am Rande mitbekommen, dass Du über Schmerzen beim Flossenschwimmen geklagt hattest. Ich hoffe, das kommt wieder in Ordnung! :Blumen:

Gute Besserung auch von mir :Blumen:


@schnodo

Ein gutes Beispiel für Dich, das Gejammer über Krankheit/Verletzung ein wenig kleiner anzubringen ;) *


*ein selbstverständlich stark übertriebener Vorwurf von mir

FlyLive 18.02.2020 09:48

Auf ins Bad :liebe053:

deine Motze lese ich später ....:bussi:

schnodo 18.02.2020 09:52

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1511401)
In den Diskussionen hätte ich aber eh immer eine unschlagbare Waffe und das stärkste Argument auf meiner Seite. Hätte ein Coach, sage wir mal Quark erzählt, hätte ich sofort geschrien: Schnodo hat aber gesagt ..... :Cheese:

Vermutlich völlig außer Acht lassend, dass der gute schnodo halt auch nur das wiedergeben kann, was er mal gelernt oder selbst ausprobiert hat und sich in sehr, sehr vielen Dingen nicht sicher ist, wie der richtige Weg aussieht. Ich lege nicht Geld auf den Tisch und fahre durch die Republik, weil ich schon alles weiß und das jemandem unter die Nase reiben will, sondern weil ich weiß, dass ich sehr wenig weiß. ;)

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1511401)
Der gute Coach hätte nachts von Dir geträumt - und Du von mir und meinen Zwischenrufen :Lachanfall:

An Typen wie Dir wächst ein Trainer und Dein gutes Herz würde Dich davon abhalten, den Fluss des Seminars zu sehr ins Stocken zu bringen. :Blumen:

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1511401)
Am Ende hättest Du deine einzigartige Holde darum gebeten, Dich beim nächsten Camp mit mir, Dich etwas später mit Viren zu infizieren, das Du Dir die Scham im Bett liegend ersparen kannst :Prost:

Die liebliche Gemahlin hätte mir dann gesagt, sie ist froh, wenn sie mal gesund ist, ich soll mich selbst um meinen Scheiß kümmern und nicht so rumpienzen, ich wäre sonst doch auch nicht so.

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1511402)
Ein gutes Beispiel für Dich, das Gejammer über Krankheit/Verletzung ein wenig kleiner anzubringen

Da stößt Du dann mit der Ehegattin ins gleiche Horn. Warum überrascht mich das nun nicht? ;)


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