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tandem65 24.09.2021 21:50

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1625261)
Lies mal #2413 als Antwort auf #2411, der ebenfalls deinen Blickwinkel einnimmt :Blumen:

Edit sagt noch: Das hier hat zwar weniger mit Innovationskraft des Gebotes zu tun aber mit dem psychologischen Unterschied zum Verbot und mag den einen oder anderen als Ausgangspunkt interessieren: https://www.forschung-und-lehre.de/f...-verbote-3198/ Dergleichen Arbeiten gibt es viele.

OK, ja dann bin ich für ein Gebot unter 130km/h auf der Autobahn zu fahren. Auf Landstraße auch gerne ein Gebot unter 80km/h zu fahren.

Klugschnacker 24.09.2021 22:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625248)
Das stimmt, darum bin ich dafür, diese Mittel in die Anpassung an den Klimawandel zu stecken bei Erhalt der Lebensqualität und einer sicheren Energieversorgung als zwingende Grundbedingung dafür.

Wir können uns nicht an "den Klimawandel" anpassen. Denn es handelt sich um ein sich stetig weiter verschärfendes Problem.

Mit anderen Worten: Bei einer Erwärmung um 3°C macht der weitere Temperaturanstieg nicht plötzlich halt, sodass wir uns auf diese Temperatur einrichten könnten. Sondern die Temperaturen steigen weiter, solange wir den Gehalt an Treibhausgasen erhöhen. Der Temperaturanstieg stoppt erst, wenn wir die Emissionen stoppen. Wir stehen bei +3°C also vor der selben Aufgabe wie heute.

Allerdings mit dem Unterschied, dass wir dann ein paar zusätzliche Probleme an der Backe haben. Zum Beispiel das Artensterben, das sich im medialen Schatten des Klimawandels extrem beschleunigt hat und für das wir keinerlei Lösung haben.

Zum "Erhalt der Lebensqualität" möchte ich noch sagen: Da haben wir etwas gemeinsam. Ich bin ebenfalls für den Erhalt unserer Lebensqualität. Diese sehe ich aber eher bei einer ökologischeren Lebensweise gesichert, die möglichst vielen Menschen offen stehen sollte.

Schwarzfahrer 24.09.2021 22:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1625269)
Mit anderen Worten: Bei einer Erwärmung um 3°C macht der weitere Temperaturanstieg nicht plötzlich halt, sodass wir uns auf diese Temperatur einrichten könnten. Sondern die Temperaturen steigen weiter, solange wir den Gehalt an Treibhausgasen erhöhen. Der Temperaturanstieg stoppt erst, wenn wir die Emissionen stoppen. Wir stehen bei +3°C also vor der selben Aufgabe wie heute.

Stimmt nicht so ganz. Nach einer Beschreibung von Diffusions- und Gleichgewichtsmechanismen ist CO2 in der Atmosphäre immer im Gleichgewicht mit dem in den Weltmeeren gelöstem CO2 (Thema Partialdrücke, Diffusion/Löslichkeit). Je mehr davon in der Luft, umso höher auch die Aufnahme in den Meeren. Damit flacht mit steigendem CO2-Ausstoß die Zunahme in der Luft ab, weil ein immer größerer Anteil gleich auch im Meer gebunden wird. Könnte dazu passen, daß im neuesten IPCC-Bericht der "Klimaeffekt" von CO2 etwas niedriger angegeben ist, als noch vor 10 Jahren. Das klingt für mich nach einer asymptotischen Annäherung an einen Endwert, oder zumindest nach einem degressiven Verlauf. Und dabei bleiben immer noch viele andere, unsichere weil unerforschte Faktoren unberücksichtigt. Die Zukunft allein auf dieses monokausale Modell auszurichten halte ich weiterhin für verantwortungslos.

Helmut S 24.09.2021 23:04

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625282)
Je mehr davon in der Luft, umso höher auch die Aufnahme in den Meeren.

Zum Preis der Versauerung der Meere mit den bekannten Konsequenzen.

Klugschnacker 24.09.2021 23:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625282)
Stimmt nicht so ganz. Nach einer Beschreibung von Diffusions- und Gleichgewichtsmechanismen ist CO2 in der Atmosphäre immer im Gleichgewicht mit dem in den Weltmeeren gelöstem CO2 (Thema Partialdrücke, Diffusion/Löslichkeit). Je mehr davon in der Luft, umso höher auch die Aufnahme in den Meeren. Damit flacht mit steigendem CO2-Ausstoß die Zunahme in der Luft ab, weil ein immer größerer Anteil gleich auch im Meer gebunden wird. [..] Und dabei bleiben immer noch viele andere, unsichere weil unerforschte Faktoren unberücksichtigt. Die Zukunft allein auf dieses monokausale Modell auszurichten halte ich weiterhin für verantwortungslos.

Die "unsicheren Faktoren" sind aber im wesentlichen solche, welche die Problematik verschärfen. Etwa die diversen Kipp-Punkte, die allseits bekannt sind.

Was Du mit einem "monokausalen Modell" meinst, verstehe ich nicht. Soweit ich weiß rechnen die besten Supercomputer des Planeten monatelang alle möglichen Einflussfaktoren mit ein. Je genauer sie das tun, desto ernster sieht die Lage aus.

Superpimpf 24.09.2021 23:13

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1625283)
Zum Preis der Versauerung der Meere mit den bekannten Konsequenzen.

Und so ein paar unschönen Konsequenzen wie bei höherer Temperatur mehr Feuchtigkeit in der Luft --> mehr Starkregen. Wegen geringerer Temperaturdifferenz zwischen den Polen und dem Äquator weniger globalen Luftströmungen --> die abregnende feuchtere Luft bleibt länger auf einem Fleck (Stichwort Ahrtal). Aber hej, Lasst uns einfach dran gewöhnen anstatt was zu ändern.

Super-Sorry Schwarzmaler, nur weil deine Beiträge lang und mit Fachtermini versehen sind, wird die Situation aus gutem Grund von einem Großteil der Wissenschaftler anders gesehen-pimpf

qbz 24.09.2021 23:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625282)
Stimmt nicht so ganz. Nach einer Beschreibung von Diffusions- und Gleichgewichtsmechanismen ist CO2 in der Atmosphäre immer im Gleichgewicht mit dem in den Weltmeeren gelöstem CO2 (Thema Partialdrücke, Diffusion/Löslichkeit). Je mehr davon in der Luft, umso höher auch die Aufnahme in den Meeren. Damit flacht mit steigendem CO2-Ausstoß die Zunahme in der Luft ab, weil ein immer größerer Anteil gleich auch im Meer gebunden wird. .......

State of the art:

Zitat:

Das Ergebnis: Die Ozeane haben von 1994 bis 2007 rund 34 Milliarden Tonnen Kohlenstoff aus anthropogenen Emissionen aufgenommen. „Das entspricht einer durchschnittlichen Aufnahme von rund 2,6 Gigatonnen pro Jahr und repräsentiert 31 Prozent der gesamten menschengemachten CO2-Emissionen in diesem Zeitraum“, berichten Gruber und sein Team. Das bedeutet: Obwohl die Emissionen und die atmosphärischen CO2-Werte seit den früheren Messungen deutlich zugenommen haben, haben die Ozeane Schritt gehalten. Der prozentuale Anteil, den das Meerwasser absorbiert, ist gleich geblieben – bei rund einem Drittel.
https://www.wissenschaft.de/erde-kli...en-die-ozeane/
https://www.quarks.de/umwelt/klimawa...co2-speichern/
d.h. der prozentuale Anteil blieb bisher konstant.

Schwarzfahrer 24.09.2021 23:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1625284)
Die "unsicheren Faktoren" sind aber im wesentlichen solche, welche die Problematik verschärfen. Etwa die diversen Kipp-Punkte, die allseits bekannt sind.

Und solche, die noch nicht bekannt oder verstanden sind. Wäre alles verstanden, würden die Modelle zuverlässig und mit kleinem Fehler die Vergangenheit nachbilden - das tun sie aber auch nur mit großem Fehlerbalken.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1625284)
Was Du mit einem "monokausalen Modell" meinst, verstehe ich nicht.

Das politische Handlungsmodell: wir reduzieren/eliminieren unseren CO2-Ausstoß, und der Klimawandel wird aufgehalten. Alle anderen Einflußfaktoren kommen in diesem Handlungsmodell nicht vor. Halte ich für nicht begründbar.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1625284)
Soweit ich weiß rechnen die besten Supercomputer des Planeten monatelang alle möglichen Einflussfaktoren mit ein. Je genauer sie das tun, desto ernster sieht die Lage aus.

Sie rechnen monatelang mit verschiedenen Annahmen über die Einflussfaktoren, und ergeben eine große Spanne an möglichen Verläufen bzw. Szenarien. Sie sagen nicht die Zukunft voraus, sondern mögliche Entwicklungen, die von den jeweiligen angenommenen Eingabedaten abhängen. Anschließend zerbrechen sich alle die Köpfe (oder schlagen sich vielleicht darüber die Köpfe ein), welche davon wahrscheinlicher sind.


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