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HerrMan 13.09.2021 20:16

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1623147)
Sie "modernisierten" das Land schneller und besser als die CDU u. FDP es für die Interessen des Kapitals in DE vorher zustande brachten für den Globalisierungswettbewerb und die wirtschaftliche EU-Dominanz.

Wer oder was ist eigentlich das Kapital im Jahr 2021, also jetzt nicht im 19. Jahrhundert? Das liest sich für mich ein wenig so wie unsere Sekretärin, die mir heute erzählte das "die" die vielen Intensiv-Patienten nach Corona-Impfungen geheim halten.

Ansonsten stimme ich Dir zu, es führt aber bei mir zu einer andern Conclusio. Fit für den Globalisierungswettbewerb zu sein und in Brüssel Gewicht zu haben ist auch für das Klientel von Nutzen, für das du dich hier stark machst. Kurzfristig war der Aufschrei nach Schröders Agenda berechtigt, langfristig scheint es vermutlich schon der richtige Weg gewesen zu sein. Leider, da es für viele noch schwerer wurde aber die meisten gewonnen haben.

JENS-KLEVE 13.09.2021 20:29

Diese Sexismus Diskussion ist wieder typisch deutsch. Überall latenter Sexismus und Rassismus:Lachanfall:

Ich finde Baerbock
Nett: ja
Attraktiv: ja
Kompetent: nein

Passend dazu Merkel
Nett: ja
Attraktiv: nein
Kompetent: ja

Oder AKK
Nett: nein
Attraktiv: nein
Kompetent: ja



:Maso:

Ich traue Baerbock gar nichts zu, aber nicht wegen ihres Geschlechts, sondern wegen ihrer Auftritte. Egal, Sexismus geht immer. :Huhu:

qbz 13.09.2021 21:59

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1623190)
Wer oder was ist eigentlich das Kapital im Jahr 2021, also jetzt nicht im 19. Jahrhundert? Das liest sich für mich ein wenig so wie unsere Sekretärin, die mir heute erzählte das "die" die vielen Intensiv-Patienten nach Corona-Impfungen geheim halten.

Ich würde zuallererst das Buch: "Das Kapital im 21. Jahrhundert" von Thomas Piketty empfehlen. Während Marx das Kapital in seinen diversen Formen und gesetzmäßigen Zusammenhängen theoretisch entwickelte, beschäftigt sich Thomas Piketty mit den empirischen Daten unserer Zeit und kommt zu eindeutigen Entwicklungsergebnissen bzw. -linien.
https://www.buecher.de/shop/wirtscha...d_id/40892500/

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1623190)
Ansonsten stimme ich Dir zu, es führt aber bei mir zu einer andern Conclusio. Fit für den Globalisierungswettbewerb zu sein und in Brüssel Gewicht zu haben ist auch für das Klientel von Nutzen, für das du dich hier stark machst. Kurzfristig war der Aufschrei nach Schröders Agenda berechtigt, langfristig scheint es vermutlich schon der richtige Weg gewesen zu sein. Leider, da es für viele noch schwerer wurde aber die meisten gewonnen haben.

In der EU setzte DE (die rot-grüne Regierung) die andern Ländern mit der Liberalisierung des Arbeitsmarktes, mit Steuerreformen (die einzelne Aufzählung würde jetzt zu weit führen) und Privatisierungen unter Druck (neoliberale Politik), weil DE im Lohnniveau im Vergleich zurückblieb, immer mehr prekäre Arbeitsplätze entstanden und die deutsche Wirtschaft anderer EU Länder an die Wand konkurrierte, so dass das Land exportabhängiger bei stagnierender Binnennachfrage wurde. Heute lese ich von ca. 8 Millionen prekären Beschäftigtenverhältnissen. Gleichzeitig wuchs die soziale Ungleichheit (Vermögensschere) im inneren, bei der DE heute einen Spitzenplatz in der EU und weltweit belegt. Offenbar konnte die SPD ihren Stammwählern die "Vorteile" dieser Politik nicht vermitteln, sonst hätte sie nicht 1/3 seither verloren.

noam 14.09.2021 00:07

Einen Tod muss man halt sterben. Allerdings ist auch dies wieder Vergangenheitsbewältigung. Wir wollen doch schauen wer wie welche Probleme zu lösen gedenkt.

Das Beispiel Mietendeckel Berlin ist doch hier sehr klar. Das Problem hat Ursachen und Symptome. Symptome sind durch unbezahlbar werdendes Wohnen ausgelöste Kausalketten. Die Ursache liegt schlicht darin, dass man es verkackt hat, für die Nachfrage ein entsprechendes Angebot zu schaffen.

Warum man dies nicht geschafft hat, hat sicher verschiedene Gründe, die es zu analysieren gilt um die zukünftig zu vermeiden. Dennoch hat absoluter Vorrang in die Zukunft zu agieren und zu schaffen, dass Wohnraum bezahlbar wird.

Der hier besprochene Mietendeckel löst allerdings keine Probleme sondern verschiebt diese nur auf eine andere Zielgruppe. Bestehende Mietverhältnisse werden zwar gedeckelt, aber es gibt eben keine Perspektive neuen Wohnraum für Wachstum.


Und dann kommen eben lustige Phantasten wie Tillmann Koban um die Ecke, die die Ursache klar im zu langsamen Genehmigungsverfahren im Bausektor verorten und sich davon versprechen, wenn man ein Genehmigungsverfahren auf 2 Monate begrenzt ( danach ist das eingereichte Bauvorhaben automatisch genehmigt) diese Genehmigungsverfahren beschleunigen würde. Als wenn die Ämter aus reiner Bosheit die Antragsbearbeitung verschleppen. Auch eine Enteignung, welche eine Mrd Entschädigung bedeutet ( für das überaus finanzstarke Berlin sicher locker zu stemmen), schafft ja keine n neuen Wohnraum. Hier sollte man wohl eher darüber nachdenken Grundbesitz von langjährigen Brachflächen bzw Industrieruinen anzugehen und hier neuen Wohnraum zu schaffen.


Und zu guter letzt: Gäbe es eine ordentliche digitale und auch herkömmliche Infrastruktur im ländlichen Raum fern ab jeglicher Ballungsgebiete könnte man die Spannungen in den urbanen Räumen deutlich lockern.

Hafu 14.09.2021 02:17

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1623192)
Diese Sexismus Diskussion ist wieder typisch deutsch. Überall latenter Sexismus und Rassismus:Lachanfall:

Ich finde Baerbock
Nett: ja
Attraktiv: ja
Kompetent: nein

Passend dazu Merkel
Nett: ja
Attraktiv: nein
Kompetent: ja

Oder AKK
Nett: nein
Attraktiv: nein
Kompetent: ja
...
Ich traue Baerbock gar nichts zu, aber nicht wegen ihres Geschlechts, sondern wegen ihrer Auftritte. Egal, Sexismus geht immer. :Huhu:

Du befindest dich mit deiner Einschätzung im absoluten Mainstream wie er gestern vom ZDF in der repräsentativen Publikumsbefragung herausgearbeitet wurde.

Und für mich hat diese mainstream-Einschätzung durchaus eine relativ eindeutige sexistische Konnotation.

Analysiere doch einfach mal objektiv die Fehler, die Baerbock nachweisbar in den letzten Monaten gemacht hat (ein winziger Versprecher Kobold statt Kobalt in einer Podiumsdiskussion, die Lebenslaufgeschichte, die bei der Bundestagsverwaltung (aber nicht in der Steuererklärung!) vergessene Sonderzahlung, die Buchzitate.
Stelle diese Fehler dann den bekannten Fehlern von Scholz (G20-Gipfel, Cum-Ex, Warburg-Bank-Protegierung, Wirecard-Skandal) und Laschet gegenüber (Witzeleien bei Rede des Bundespräsidenten nach Flutkatastrophe, katastrophales Coronamanagement in NRW mit Tönnies-Protegierung, Öffnung der Möbelhäuser bei anhaltender Schulschließung, anhaltende Wissenschaftsleugnung ("jedesmal wenn einer zu mir kommt und sagt, die Wissenschaft hat nachgewiesen...").

Ich habe Baerbock jetzt in drei Triellen live erlebt (erst bei der Münchner Sicherheitskonferenz, dann bei RTL und gestern in der ARD bzw. im ZDF. Sie war jedes mal gut in ihren Themen drin, hatte keinen einzigen Patzer und antwortete auf gestellte Fragen sachkundig und ohne die übliche Politiker-Schwurbelei.
Laschet war zweimal grottenschlecht (bei der Sicherheitskonferenz formulierte er haarsträubende Aussagen zu Nord-Stream und zum Verhältnis zu Russland, im zweiten Triell verpatzte er komplett den Schlussvortrag ("dem Wind der Veränderung, der einem ins Gesicht bläst, müsse man standhalten":Maso: ), im dritten Triell war er O.K. ohne gravierende Patzer. Scholz war zweimal enorm langweilig und gestern fahrig.

Ob man Baerbock sympathisch findet ist selbstverständlich eine sehr subjektive Entscheidung. Aber ihr, so wie du es oben machst, pauschal Inkompetenz "wegen ihrer Auftritte" zu unterstellen halte ich objektiv für nicht tragbar. Das müsstest du schon wesentlich besser begründen, als in deinem obigen Post.

Bei den Grünen wimmelt es nur so von Frauen, so dass man dort weder durch sein Geschlecht noch durch das Aussehen irgendwelche Vorteile hat, anders als z.B. bei CDU (siehe Dorothea Bär), CDU (siehe Julia Klöckner) oder auch FDP.
Wer es bei den Grünen schafft, zum Parteivorsitzenden gewählt zu werden, der hat sich gegen sehr viele andere Frauen durchgesetzt und kann eigentlich nicht wirklich inkompetent sein in den Dingen, die für eine Politikerin maßgeblich sind (Rede- und Argumentationsfähigkeit, Moderations-Skills, Detailwissen in maßgeblichen Sachthemen etc.)

Rälph 14.09.2021 08:00

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1623216)
Ich habe Baerbock jetzt in drei Triellen live erlebt (erst bei der Münchner Sicherheitskonferenz, dann bei RTL und gestern in der ARD bzw. im ZDF. Sie war jedes mal gut in ihren Themen drin, hatte keinen einzigen Patzer und antwortete auf gestellte Fragen sachkundig und ohne die übliche Politiker-Schwurbelei.

Ich auch und ich war von Annalena Baerbock sehr positiv überrascht. Gut vorbereitet, glaubwürdig und mit klaren Ansagen. Ich denke inzwischen, sie würde durchaus in die Rolle der Kanzlerin hineinwachsen.

Der Laschet geht einfach überhaupt nicht. Bei dem Einzelformat "Klartext, Herr Laschet" hat er sich nicht einmal mitfühlend gezeigt, als diverse Fragende über ihre Schicksale und Probleme berichteten (z.B. aufzehrende, häusliche Pflege oder Long Covid, das im Rollstuhl endete). Für mich ein Unsympath der seinesgleichen sucht, von seinen sonstigen Verfehlungen einmal ganz abgesehen.

keko# 14.09.2021 08:11

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1623147)
Wobei DE "da oben" (EU) vieles bestimmt, nicht erst seit von der Leyen´s Amtszeit. Ohne DE geht da nichts Entscheidendes!

Meine ganz persönliche Sicht:
Beim letzten Mal nach einer langen Regierungsära (Kohl) mit "Reformstau" wechselten die Wähler zu Rot-Grün, und die SPD-Führungspersonen regierten bis auf eine prominente Ausnahme als "Genossen der Bosse" von oben durch. Sie "modernisierten" das Land schneller und besser als die CDU u. FDP es für die Interessen des Kapitals in DE vorher zustande brachten für den Globalisierungswettbewerb und die wirtschaftliche EU-Dominanz. Die Quittung bekam die SPD postwendend, indem sie mehr als 1/3 ihrer Wähler im Laufe der nachfolgenden Jahre verlor. Jetzt stehen wieder grosse strukturelle Modernisierungaufgaben in DE an und die SPD krempelt mit Olaf Scholz (zusammen mit Habeck-Baerbock) beflissen die Ärmel hoch. "Auf Genossen, zum letzten Gefecht" würde ich das etwas ironisch kommentieren. ...

Frau Baerbock ist in der EU ja bereits gut vernetzt, wie mir Wikipedia sagt. Ich glaube, sie wird uns auch nach einer Wahlniederlage erhalten bleiben.
"Der Vierkampf der kleineren Parteien" hat mir gezeigt, dass es eine gute Alternative für Deutschland gibt: Frau Weidel kam mir bisweilen beleidigt und arrogant vor. Die beiden Herren verkörpern das "Weiter so".
Scholz als Kanzer für das Grobe und Ganze, Frau Baerbock für das Klima und Frau Wissler für das Soziale wäre meine Hoffnung für die Wahl und ein paar kleine Richtungskorrekturen aus der Zeit von Frau Merkel. Hoffentlich wird´s was!

:Blumen:

El Stupido 14.09.2021 08:21

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1623192)
Diese Sexismus Diskussion ist wieder typisch deutsch. Überall latenter Sexismus und Rassismus:Lachanfall:

(...)

Den Vorwurf des Sexismus als lachhaft wegzuwischen geht halt einfach als cis-Mann.
Ansonsten :Blumen: @Hafu, der ausführlicher hierauf eingeht.


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