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Schwarzfahrer 11.05.2021 11:03

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1601490)
Unglücklich und meinetwegen auch unprofessionell.

Vermute ich auch; beim aktuellen Bildungsstand der entsprechenden Generation wäre ich wirklich nicht sicher gewesen, ob sie wissen, was sie verwendet haben - obwohl der Stil recht eindeutig in die Richtung der totalitären Propagandamethoden des 20. Jahrhunderts hinweist. Allerdings zeugt für mich die Auswahl schon von einer gewissen Denkrichtung. Die Plakate haben (zumindest für mich) eine stark manipulative, totalitär anmutende Ästhetik auch ohne Kenntnis des Hintergrunds (ich hätte die Bilder ohne Kontext genauso gut im 3. Reich verorten können). Wer sowas auswählt, mag vielleicht keine Sympathien für den Stalinismus hegen, hat aber eindeutig Denkrichtungen, die für mich sehr befremdlich und bedenklich sind.

Hafu 11.05.2021 11:09

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1601493)
Magst du vllt auch zu den Artikeln verlinken die dich zu diesen Schlüssen kommen lassen? Danke:Blumen:

Don't feed the troll.:Blumen:

Du musst dir nur ein Bild-Plus-Abo zulegen, dann erfährst du sogar wie "brutal es die Greta-Thunberg-Spinne beim Sex treibt" (sic) und benötigst keine anderen Informationsquellen mehr, um die Welt zu verstehen.

Schwarzfahrer 11.05.2021 11:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1601494)
Die "Grüne Jugend" sind nicht "Die Grünen" ...

Ich glaube, das gilt für alle Jugendorganisationen der Parteien. Etwas abgedrehte Aktionen gab es schon immer (Junge Grüne pinkeln auf Deutschlandfahne, Junge Liberale wollen Inzest-Verbot aufheben, u.a.m.). Ich schätze, das sind überall Sammelbecken für junge Mitglieder mit großem Drang zur Profilierung und Bereitschaft zur Provokation - muß vielleicht in einem gewissen Alter auch so sein, vielleicht braucht man das, um in der Hierarchie aufzufallen. Wenn's denn zu extrem wird, kann es halt trotzdem dem Image der Mutterpartei schaden.

keko# 11.05.2021 11:16

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1601470)
Nehmen wir das Beispiel eines Wettkampfstarts. Wenn ich auf den Start z.B. beim IM Klagenfurt verzichte, weil mir persönlich die CO2-Emission dafür zu hoch sind, führt es ja nicht notwendigerweise dazu, dass der Startplatz frei bleibt und die Emissionen unterbleiben, sondern eher dazu, dass jemand anderes den Startplatz nimmt, dem die Emissionen egal sind.
Besser wäre es, wenn die Emissionen für alle Teilnehmer aufgrund systemischer Umstellungen zwangsweise sinken, z.B. durch Tempolimits auf Autobahnen, CO2-Steuern, Verbot von Verbrennungsmotoren, Photovoltaik-Pflicht usw. Diese Regeln gelten dann für Alle und wirken eben auch für Alle was einen viel größeren Effekt hat als der Verzicht einiger Weniger.
Das mit dem Verzicht haben wir jetzt ja 30 Jahre probiert und das funktioniert einfach nicht.

Ich denke, das, was du beschreibst, ist die langfristige Möglichkeit zur Reduzierung.
Man kann aber z.B. nicht von heute auf morgen Verbrennungsmotoren verbieten. Das braucht Zeit und meines Wissens haben wir diese nicht. Also wird man um kurzfristige Einschränkungen nicht herumkommen. Ich vermute, dass es über den Preis gehen wird. Dass die Lebenshaltungskosten oder auch Dinge wie z.B. Flugreisen oder Autofahren so teuer werden, dass es einfach signifikant weniger tun. Warum sollte auch Hinz und Kunz mal eben nach Sevilla fliegen und über den Plaza de España spazieren? ;-)

Von mir aus kann Frau Baerbock ruhig Kanzlerin werden und Gas geben. Ich denke, sie würde es auch tun:
"Wir haben alle nicht genug getan"

Hafu 11.05.2021 11:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1601495)
...Wer sowas auswählt, mag vielleicht keine Sympathien für den Stalinismus hegen, hat aber eindeutig Denkrichtungen, die für mich sehr befremdlich und bedenklich sind.

Oder will einfach mit der bewusst gewählten, multikulturell angepassten Ästhetik die ältere Generation provozieren, wie es Jugend nunmal traditionell gerne tut, wenn man bevorzugte Modetrends und Musikstile als Beispiele hernimmt.

Aus Sicht mancher 16 oder 17-jährigen FFF-Aktivisten sind selbst verhältnismäßig junge und dynamische Politiker wie Baerbock oder Habeck mit ihrer unvermeidlich nötigen Kompromissbreitschaft in der täglichen politischen Arbeit konservatives Establishment und ein "echter Konservativer" wie Alt-Realo Kretschmann dürfte von Junggrünen kurz vor der senilen Vergreisung verortet werden.

Die Denkrichtungen, die man ziemlich häufig in Tilman Kubans JU, in den nicht enden wollenden Korruptionsskandalen der Union oder auch in der thüringischen CDU (manifestiert durch die Nominierung von Maaßen als Direktkandidat) findet, halte ich für weitaus bedenklicher. Und das schreibe ich als ehemaliger CSU-Wähler.

Hafu 11.05.2021 11:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1601501)
...
Von mir aus kann Frau Baerbock ruhig Kanzlerin werden und Gas geben. Ich denke, sie würde es auch tun:
"Wir haben alle nicht genug getan"

Das Interview, in dem Baerbock deutlich härter angefasst wurde von den Interviewern als im berechtigterweise kritisierten Pro7-Interview habe ich mir gestern angesehen und Baerbock war bemerkenswert gut in den Sachthemen drin, war ausgesprochen schlagfertig und ich vermute, dass es den Unions-Generalsekretären Angst und Bange wird, wenn Baerbock demnächst mal mit Laschet in einer gemeinsamen Diskussion sitzen sollte. Da kann Laschet inhaltlich, hinsichtlich der Bildsprache und rein rhetorisch nur verlieren.

Eine der interessantesten Szenen war IMHO die Situation in der Baerbock nach ein paar Minuten mal ebenso nebenbei Peter Frey korrigierte, als dieser in einer von ihm vorbereiteten, nur halb abgelesenen Frage versehentlich das von der Union als endgültiges Kohleausstiegsdatum geplante Datum 2030 nannte und Baerbock ohne Zögern das tatsächliche Datum 2038 als Korrektur nannte.

Der Versprecher war ein kleines bisschen peinlich für den angesehenen ZDF-Journalisten Frey, v.a. aber belegte er, dass Baerbock sich in die für unsere Zukunft so wichtigen Themen wie Kohleausstieg, CO2-Reduktionsziele, Energiewende nicht nur im Groben, sondern wirklich bis in alle Details eingearbeitet hat.

Nepumuk 11.05.2021 11:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1601501)
Ich denke, das, was du beschreibst, ist die langfristige Möglichkeit zur Reduzierung.
Man kann aber z.B. nicht von heute auf morgen Verbrennungsmotoren verbieten. Das braucht Zeit und meines Wissens haben wir diese nicht. Also wird man um kurzfristige Einschränkungen nicht herumkommen. Ich vermute, dass es über den Preis gehen wird. Dass die Lebenshaltungskosten oder auch Dinge wie z.B. Flugreisen oder Autofahren so teuer werden, dass es einfach signifikant weniger tun. Warum sollte auch Hinz und Kunz mal eben nach Sevilla fliegen und über den Plaza de España spazieren? ;-)

Von mir aus kann Frau Baerbock ruhig Kanzlerin werden und Gas geben. Ich denke, sie würde es auch tun:
"Wir haben alle nicht genug getan"

Die Dinge, die ich genannt habe, spielen sich auf unterschiedlichen Zeitskalen ab. Das Tempolimit kann man z.B. sofort praktisch ohne Kosten umsetzen, andere Dinge dauern länger. Entscheidend ist es aus meiner Sicht, dass wir eben systemische Änderungen angehen, die dann auf die gesamte Gesellschaft gleichmäßig wirken, statt den Einzelnen zu irgendeiner Art von Verzicht zu motivieren. Das wird nicht funktionieren.
Und eine alleinige finanzielle Steuerung, z.B. über einen CO2-Preis, scheint mir auch deutlich zu unsozial weil sich Wohlhabende dann freikaufen können. In der Vergangenheit haben wir bereits gute Erfolge mit Ver- und Geboten gemacht (z.B. FCKW-Verbot, verpflichtende Abgasreinigung bei Autos, LKWs und Kraftwerken). Warum man diese Weg nicht weiter gehen sollte, erschließt sich mir nicht.

captain hook 11.05.2021 12:10

Das Baerbock in solchen Dingen gut ist, dürfte aufgrund ihres beruflichen Werdegangs und ihres Lebenslaufes und ihres familiären Umfeldes wenig überraschend sein. Ob am Ende Professionaliät das Rezept gegen Instinktpolitik ist, wird sich zeigen.

Ich bin gespannt wie das ausgeht.


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