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Die Union hält es nach wie vor für eine gute Idee, den Bundestagswahlkampf komplett ohne eigenes Wahlprogramm (und damit formulierte Ideen für die Zukunft Deutschlands zu bestreiten).
Und sie hat aktuell in den Umfragen damit auch noch Erfolg. Das Programm der CDU (vollumfänglich unterstützt von der Springerpresse und insbeondere der Bild-Zeitung) besteht alleine darin, den Menschen Angst vor den Grünen zu machen , diese mit Spitzfindigkeiten im Lebenslauf zu diskreditieren und wo es geht mit Schmutz zu bewerfen, in der Annahme, dass irgendwas hängen bleibt. Ansonsten ist das einzige Wahlversprechen, dass die Union abgibt, dass alles so bleibt wie bisher. Habeck hat ein paar mal thematisiert, dass "der Wähler" nicht unterschätzt werden sollte, und dass es der Bevölkerung zumutbar ist, dass man auch vor Wahlen unvermeidbare Maßnahmen wie z.B. Erhöhung der Co2-Abgabe offen und transparent komuniziert. Wenn man sich den Furor ansieht, mit dem eine eigentlich lächerlich geringe Benzinpreiserhöhung von 16C, die unter einer grün-geführten Regierung gerade mal ein bis zwei Jahr früher käme als unter einer schwarz geführten Regierung, vor einer Woche durch die Schlagzeilen geisterte, bin ich mir nicht sicher, ob Habeck den Durchschnittswähler nicht überschätzt. |
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Fairerweise sollte man erwähnen, dass die Programme der Grünen, der FDP und der Linken bislang auch nur Entwürfe sind. Aber immerhin kann man schonmal sehen, was sie vorhaben... Zitat:
Ich hoffe aber, dass der Wahlkampf in den kommenden Monaten wieder auf einer sachlichen Ebene weitergeführt wird und es nicht Standard wird, schmutzige Wäsche zu waschen.... M. |
Treffend formuliert und gut zusammengefasst, HaFu :Blumen:
Ich frage mich auch schon länger woran es bei der CDU hinsichtlich Wahlprogramm liegt. Zum Teil sicher an der Person Laschet. Der Mann hat bei Klausurnoten den Würfel ausgepackt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass man sich bei zu vielen Themen total unglaubwürdig und lächerlich machen würde. In zu vielen Punkten ist man total angreifbar. Kommt man mit Argumenten wie "Sorgen der einfachen Bürger*innen" ernst nehmen kommt der Bumerang in Form der Nebenverdiener*innen in Reihe der Union bei Maskendeals. Argumentiert man mit sachorientierter, objektiver Politik heißt der Bumerang Lobbyismus wie z.B. Klöckner, Amthor. Verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern kann auch niemand authentisch verkaufen, der nach wie vor Scheuer im Amt lässt. Kampf gegen Rechtsextremismus? Der Ex-Chef des Bundesverfassungsschutz lässt grüßen. Digitalisierung? Im Bund und in vielen Länderparlamenten ist man seit Jahren in Regierungsverantwortung und hat es verpennt. Die Ressourcen der CDU gehen im Moment echt drauf für den "Kampf" gegen B90 / Grünen und die Unterstützung ihres aktuell angezählten Bundesgesundheitsministers. |
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Statt über den Lebenslauf oder das noch nicht vorhandene Wahlprogramm zu streiten, könnte man sich stattdessen inhaltlichen Fragen widmen. Und zumindest dazu gibt es aus allen Parteien eine Art von Grundlage - von der CDU weniger als von FDP, Grünen und Linken, aber dennoch ... |
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Ich würde z.B. vermuten, dass man sich beim Thema Umweltschutz mit konkreten Aussagen zurückhalten und eher wage bleiben wird. M. |
Das war's!
Interessanter Text von Bettina Gaus, einer ehemaligen TAZ-Journalistin, die sich gerne an den Grünen und an Baerbock abarbeitet auf SPON. Ich teile die Grundaussage des Textes nicht und glaube, dass bis zur Bundestagswahl noch einiges in Bewegung geraten wird, insbesondere, wenn mit absehbar nachlassender Bedeutung der Pandemie Dinge wie Artensterben und Klimaschutzpolitik wieder an Bedeutung im öffentlichen Diskurs gewinnen (oder -um den Konjunktiv zu gebrauchen- gewinnen sollten). Trotzdem macht Gaus in dem Text ein paar argumentativ gute Punkte, über die nachzudenken sich lohnt. Unter Umständen könnte ein freiwilliger Rücktritt von Baerbock als Kandidatin zu Gunsten von Habeck den Grünen vielleicht tatsächlich helfen, da die Gründe für ein solches Zurücktreten (Lebenslauf, nicht an die Bundestagsverwaltung gemeldetes Weihnachtsgeld ) zwar banal und eigentlich nur Nebensächlichkeiten sind, durch einen solchen Schritt aber das Beharren von Spahn, Scheuer, Amthor und Konsorten an ihrern Ämtern trotz weitaus größerer Fehlleistungen umso mehr ins Auge sticht. Gaus hat aber, auch das muss man sehen, Baerbock schon vor vier Wochen sehr massiv kritisiert, als die Meinungsumfragen noch deutlich anders aussehen und scheint als linke Journalistin ein sehr grundsätzliches Problem mit den trotz Klimaschutz als Hauptthema doch eher konservativ geprägten Grünen zu haben. |
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Davon abgesehen könnte natürlich ein Wechsel an der Spitze der Grünen auch Vorteile mit sich bringen, da sich Habeck in den letzten Tagen besonders kämpferisch und souverän gezeigt hat. Andererseits würde man dadurch jedoch den Push von der weiblichen Kanzlerkandidatin verlieren. Der Wahlkampf bleibt weiterhin spannend. |
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