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Avery 08.01.2019 09:32

Baby im Anmarsch
 
Hallo ich bin neu im Forum brauche aber eure Unterstützung!
Die erfreuliche Nachricht ist ich werde Vater. Ca. 4 Wochen nach dem Geburtstermin starte ich beim IM Klagenfurt. Ich bin da letztes Jahr auch gestartet und kenne den ganzen Stress und die letzten harten Trainingswochen was ich nicht kenne ist was betreffend Nachwuchs auf mich da zukommt. Da ich nach dem IM sowieso ein bischen langsamer treten will möchte ich den Start nicht verschieben. Glaubt ihr dass ist möglich ohne burnout oder ohne missachten meiner neuen grossen Aufgabe! Ich dachte sowas könnte man besser timen :Lachanfall:
Danke! Lg Andi

MattF 08.01.2019 09:38

Als Vater ist das doch eher entspannt.

4 Wochen vor dem Wettkampf macht man ja auch nicht mehr so die Umfänge.
Ich würde um den Geburtstermin, bzw. danach Urlaub nehmen und dann bekommt man i.a. beides hin.

Danach erstmal kürzer treten und sich in der neuen Rolle zu orientieren ist sicher sinnvoll :liebe053:

MFG
Matthias

Necon 08.01.2019 09:42

Also ich bin selber kein Vater und habe keine IM Erfahrung, aber einige meiner Kollegen wurden in den letzten Wochen, Monaten und Jahren Papa. Vielen haben sich die ersten 4 Wochen ein Papa Monat gegönnt oder sind zumindest für 2 Wochen in Urlaub gegangen. Alle haben bestätigt das sie in der Zeit nichts gemacht haben außer sich um Frau und Baby zu kümmern. Die meisten kamen nicht einmal mehr regelmäßig zum Essen von einem kontrollierten IM Training ganz zu schweigen.
Ich denke zwar nicht, dass es so extrem sein muss, bin mir aber ziemlich sicher, zumindest für mich selber, dass ich die ersten 4 Wochen mit Baby nicht mit Triathlon vollstopfen wollen würde.

Je nachdem wie deine Pläne für Klafu sind würde ich entweder an meinen Erwartungen etwas schrauben also weg von Top Zeit hin zu lächelnd ins Ziel kommen, oder das Ding ganz absagen. Im Endeffekt kannst du aktuell ohnehin nicht vorhersagen wie es genau sein wird, euer kleiner Nachwuchs kann ein Engel sein oder euch beide 24/7 den letzten Nerv rauben.

Ach und natürlich Glückwunsch und alles gute für den Nachwuchs! :Blumen:

Franco13 08.01.2019 09:45

4 Wochen nach der Geburt, das ist es nicht wert. Vergiss es.

Großeglocke 08.01.2019 09:45

Meine persönliche Erfahrung:

Kein Problem, kannst du machen. Ist auch kein Fall fürs Jugendamt :Lachen2:


Nach der Geburt schleppte die Uroma etliche Eltern-werden Broschüren an die sie wohl immer mal so eingesammelt hatte. Erziehungsratgeber etc. Eine Broschüre davon hieß: "Im Beifahrersitz. Ein Ratgeber für frischgebackene Väter". Über diese angedichtete Nebenrolle im Titel hatte ich mich damals noch aufgeregt. Aber unterm Strich ist es doch genauso gekommen.

Mittlerweile weiß ich von vielen Sandkastengesprächen, dass es den meisten so wie mir ging. Man ist in den Jahren 1-3 als Vater in vielen (etlichen) Situationen beim Kind einfach sowas von abgemeldet, das ist garkein Problem nebenbei Sport oder einen WK am WE zu machen. Sofern du mit dem Schlafmangel klar kommst natürlich. Die Mütter sind da wesentlich stärker gefordert. Allein schon durch das Stillen und andere biologische Prozesse sind sie auch Ansprechpartner No.1 für alles andere. Die beste Hilfe die man in der Situation sein kann, ist es der Frau im Haushalt und bei anderen Dingen den Rücken möglichst frei zu halten und nicht zu versuchen mit der Brechstange Vater-Kind Bonding zu betreiben. Natürlich kapselt man sich nicht komplett ab, aber man merkt eben doch schnell dass man das innige Niveau das Kind und Mutter haben als Vater ersteinmal nicht erreichen kann.

Irgendwann ist es dann soweit und das Kind bemerkt dich und eine spannende Reise kann beginnen, doch das dauert noch.

werner 08.01.2019 09:49

Erst einmal herzlichen Glückwunsch!

Also ich würds lassen. Die ersten Wochen nach der Geburt sind für die Mutter ein ziemlicher mentaler und physischer Ausnahmezustand und dann braucht sie Dich. Abgesehen davon kann es Allerlei Abweichungen vom „Plan“ geben (Frühere Geburt, Kaiserschnitt etc.). Melde um auf einen anderen IM oder eine Mitteldistanz, die früher liegt oder lass es ganz.

MattF 08.01.2019 09:51

Zitat:

Zitat von Großeglocke (Beitrag 1429283)
Mittlerweile weiß ich von vielen Sandkastengesprächen, dass es den meisten so wie mir ging. Man ist in den Jahren 1-3 als Vater in vielen (etlichen) Situationen beim Kind einfach sowas von abgemeldet, das ist garkein Problem nebenbei Sport oder einen WK am WE zu machen. Sofern du mit dem Schlafmangel klar kommst natürlich. Die Mütter sind da wesentlich stärker gefordert. Allein schon durch das Stillen und andere biologische Prozesse sind sie auch Ansprechpartner No.1 für alles andere. Die beste Hilfe die man in der Situation sein kann, ist es der Frau im Haushalt und bei anderen Dingen den Rücken möglichst frei zu halten und nicht zu versuchen mit der Brechstange Vater-Kind Bonding zu betreiben. Natürlich kapselt man sich nicht komplett ab, aber man merkt eben doch schnell dass man das innige Niveau das Kind und Mutter haben als Vater ersteinmal nicht erreichen kann.

Es gibt sie noch, die Menschen mit einer vernünftigen Einstellung :liebe053:

Wenn man als Mann mit der Geburt in einen Bun-Out gerät. Oh Mann! ....

ks03 08.01.2019 10:00

Ersteinmal Herzlichen Glückwunsch!

Ich habe 3 Kids. Und ich hätte kein Problem damit, wenn mein Mann beim IM starten würde.

Mein Mann hatte immer die ersten 2 Wochen nach der Geburt frei. Hauptsächlich um sich um den Haushalt und später um die Großen zu kümmern.

Beim 3. Kind mußte er noch außerplanmäßig 2 Tage weg in seinem Urlaub. War nicht so toll, aber machbar. Die Großen waren in der Zeit bei Oma ;)

Allerdings solltest du nicht mehr soviel Zeit für den Sport einplanen und mit Schlafmangel umgehen können. Man weiß nie, was man geliefert bekommt:Cheese:

K1 war pflegeleicht, K2 ging so, schlafen war am Anfang schwierig, und K3 hat mich als Mutter eher auf Trab gehalten, als den Vater:Lachanfall:

Besprich das mit deiner Partnerin, organisiert euch Unterstützung (Oma, Freunde) und dann viel Spaß. Mit dem IM und dem Kind:Blumen:

Tschau

veloholic 08.01.2019 10:00

Zunächst einmal Glückwunsch!

Als 2 facher Vater würde dir raten: Nicht stornieren, und einfach mal abwarten. Kinder sind so grundverschieden was die erste Wochen (und alles danach) angeht.
Wenn du Urlaub hast, super. Kannst du deine Frau unterstützen soweit es geht und notwendig ist und die Zeit genießen. In erster Linie ist das etwas vollkommen neues und eine ziemliche Ausnahmesituation.
Aber bei uns war es zumindest so bei beiden Kids: Ich habe meinen Schlaf recht gut bekommen und nebenbei auch, wenn auch reduziert, Sport treiben können. Stillen kannst du als Mann ohnehin nicht, da kannst du schon mal nicht helfen. Bei mir kam dazu, dass ich dann auch wieder irgendwann ins Büro musste, und nachts nicht mit aufgestanden bin. Mag sich egoistisch anhören, aber meine Frau hat jeweils mit den Kids tagsüber auch geschlafen, das geht im Büro schlecht.

Kann aber auch anders kommen, das Kleine nimmt die Brust nicht, will die Flasche, etc. dann musst du halt vielleicht doch ran.

Wie gesagt, abwarten und nicht verrückt machen lassen. Das meiste Training hast du ohnehin drin und auf die paar Wochen kommt es kaum noch an. Und wenn es nicht passt, ist das sicher schade aber definitiv nicht so wichtig wie der eigene Nachwuchs. Meiner Erfahrung nach verschiebt sich das eigene Wertesystem mit der Geburt ohnehin erheblich.

Alles Gute für die nächsten Wochen und die Geburt!

Wonderboy 08.01.2019 10:01

Zitat:

Zitat von werner (Beitrag 1429285)
Erst einmal herzlichen Glückwunsch!

Also ich würds lassen. Die ersten Wochen nach der Geburt sind für die Mutter ein ziemlicher mentaler und physischer Ausnahmezustand und dann braucht sie Dich. Abgesehen davon kann es Allerlei Abweichungen vom „Plan“ geben (Frühere Geburt, Kaiserschnitt etc.). Melde um auf einen anderen IM oder eine Mitteldistanz, die früher liegt oder lass es ganz.

Hör auf Werner. Scheint ein kluger Mann zu sein. Besprich alles mit deiner Frau, hab aber im Hinterkopf dass es ihr nach der Geburt auch schlecht gehen kann und du dich um alles kümmern musst. Es könnte also sein dass du gut einen Monat vor dem IM so gut wie gar nicht mehr trainieren kannst und deine mühevoll über Monate aufgebaute Form flöten geht. Dieser Stress nicht zu wissen wie das alles funktionieren wird ist es einfach nicht wert. Ich würd´s lassen.

Avery 08.01.2019 10:02

danke für die raschen Antworten! Das mit dem Schlafmangel hab ich auch schon gehört :(
Ich denke 1-2 Wochen Urlaub bzw. 1. Woche ganz Frei und 2. Woche halbtags sollten sicher drin liegen. Da bleibt dann genug Platz für ein Mittagsschläfchen.

Unterschiedliche Antworten weil wahrscheinlich auch die Babys unterschiedlich sind!

Die alternative ist den IM um ein Jahr verschieben, sollte 45 tage vorher noch möglich sein. Denke aber dass die Aufgaben und ein neues Jahr Vorbereitung im Vergleich zu den ca. 4 Wochen letzte Trainingseinheiten dann schwieriger werden bzw. möchte ich dann ja auch mehr Vater sein!

adaniya 08.01.2019 10:07

Herzlichen Glückwünsch!

Ich bin im September Vater geworden und hab mir die vier Wochen nach der Geburt Urlaub genommen. Dafür hab ich mich um den Haushalt gekümmert und meiner Freundin den Rücken freigehalten. Wochenbett ist nicht zu unterschätzen! Am Anfang ist man als Papa mehr oder weniger abgeschrieben, das notwendigste Grundbedürfnis können wir nicht befriedigen bzw. "stillen" ;-) Wenn im Haushalt alles erledigt war und Mama mit Baby am Schlafen, konnte ich meinen Trainingsplan wie gewohnt durchziehen. Hatte aber keinen IM anstehen, sehe aber nach Absprache mit Partner und guter Planung keinen Grund, nicht zu starten.

Edit: unsere Kleine war zugegeben auch pflegeleicht. Es kann auch anders kommen, Wochenbettdepression bei deiner Frau oder sogar auch dir, beim Mann tut sich hormonell ebenfalls einiges. Warte es ab und schau dann, aber jetzt absagen wäre verfrüht

slo-down 08.01.2019 10:08

Planen kannst du mal gar nichts.
Du kannst dir ne Mögliche Strategie zurechtlegen, aber sowohl deine Frau als auch dein Zwerg werden dir schon sagen was du zu tun hast.

Klar kannst du dein Ding auch durchziehen, nur ob das mittelfristig Zielführend ist.

Mein Sohn ist mitlerweile 5 Jahre. Seit 2 Jahren denke ich wieder ernsthaft an Sport.
Davor war es nicht in dem Umfang möglich welchen ich mir gern genommen hätte.

Es wird eh nicht mehr so wie es vorher war.
Genieße lieber die aktuelle Zeit und gut ist.
WK kannst machen, wenn der Zwerg dann älter ist, schließlich verdienen die wenigstens von uns hier das Geld mit Triathlon.

Es gibt weitaus wichtigeres.

tridinski 08.01.2019 10:17

Kann man nicht pauschal beantworten, denke ich.

Extremfall 1: Geburt problemlos, Kind schläft mehr oder weniger sofort durch, Ernährung klappt, der Mutter geht's gut ...

Extremfall2: Kind schläft nie länger als 90min, Mutter hat heftige Wochenbettdepressionen, Stillen klappt nicht, Fläschchen klappt nicht, häufige Arzt/Krankenhausbesuche ...

Und alles dazwischen gibt's natürlich auch noch (der wahrscheinlichste Fall)

Das große Volumen im Training ist ja längst durch 4 Wochen vorher, und wenn bis dahin alles gepasst hat kannst du gut erholt an der Startlinie vermutlich ähnlich viel erreichen wie wenn du dann noch (zu) viel machst. Für die allerhöchsten sportlichen Ansprüche ist es ggf. nicht ideal, aber ein gutes bis sehr gutes Ergebnis beim IM ist auf jeden Fall drin auch wenn die letzten 4 Wochen nur noch ein paar Stunden Sport pro Woche sehen.

Ich würde einen Start planen, aber für den Fall das mit dem Nachwuchs vieles nicht so gut wie erhofft läuft auch eine kurzfristige Absage im Hinterkopf haben. Was hier letztlich die höhere Prio hat ist ja offensichtlich.

Hafu 08.01.2019 10:23

Zitat:

Zitat von Großeglocke (Beitrag 1429283)
...Mittlerweile weiß ich von vielen Sandkastengesprächen, dass es den meisten so wie mir ging. Man ist in den Jahren 1-3 als Vater in vielen (etlichen) Situationen beim Kind einfach sowas von abgemeldet, das ist garkein Problem nebenbei Sport oder einen WK am WE zu machen. Sofern du mit dem Schlafmangel klar kommst natürlich. Die Mütter sind da wesentlich stärker gefordert. Allein schon durch das Stillen und andere biologische Prozesse sind sie auch Ansprechpartner No.1 für alles andere. Die beste Hilfe die man in der Situation sein kann, ist es der Frau im Haushalt und bei anderen Dingen den Rücken möglichst frei zu halten und nicht zu versuchen mit der Brechstange Vater-Kind Bonding zu betreiben. Natürlich kapselt man sich nicht komplett ab, aber man merkt eben doch schnell dass man das innige Niveau das Kind und Mutter haben als Vater ersteinmal nicht erreichen kann.

Irgendwann ist es dann soweit und das Kind bemerkt dich und eine spannende Reise kann beginnen, doch das dauert noch.

Schön formuliert!
:Blumen:

Kinder bekommen, eine Familie gründen, die Kinder groß ziehen ist was Tolles, andererseits aber auch das normalste von der Welt.

In den letzten 30 000 Jahren der Menschheitsgeschichte wäre aber niemand auf die Idee gekommen, nach der Geburt für Wochen oder Monate das normale sonstige Leben (=Broterwerb, Privatleben) komplett einzustellen, um sich einzig und allein auf das Neugeborene zu konzentrieren, wie man es neuerdings oft sieht.

lilanellifant 08.01.2019 11:22

Erst einmal herzlichen Glückwunsch!

Hast du deine Frau schon mal gefragt, was sie dazu meint?!
Wirklich verlässlich planen wirst du sowieso nichts können, es kommt meistens sowieso anders. ;)

Geh erst mal vor nach Plan A - ganz "normaler" Start beim IM möglich, Baby und Mutter fit, etwas weniger Schlaf, der aber am Anfang durch die Endorphine kompensiert wird = Idealfall.
Sollte es dann anders kommen oder die erste Zeit einfach zu stressig sein, kannst du immer noch variieren.

(Ich als Mutter von drei Kindern teile übrigens die Meinung nicht, dass die Väter am Anfang relativ überflüssig sind. Ich hätte mir gewünscht, dass der Vater da ist, als seelische Unterstützung, als jemand, der einfach mal den Müll runterbringt, was zu Essen macht/holt, das Kind mal nimmt, damit man ausgiebig oder ungehetzt duschen kann (Mütterluxus :Cheese: )..., denn eigentlich sind ja auch zwei beteiligt. Zumal es auch so kommen kann wie bei K2 - Schreikind, keine 30 Minuten Schlaf am Stück, viele Arzt- und Therapietermine, bloß nicht irgendwo mal kurz hinlegen, weil´s dann Randale gibt, als Mutter körperlich und mental an der Grenze etc. - da ist ein Partner, der wirklich existent ist, Gold wert)

Und abgesehen davon: Triathlon kannst du auch mit 70 noch machen, die Zeit mit den Kindern kommt nie wieder. (Klingt platt, aber es ist genau so)

Franco13 08.01.2019 11:27

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1429303)
In den letzten 30 000 Jahren der Menschheitsgeschichte wäre aber niemand auf die Idee gekommen, nach der Geburt für Wochen oder Monate das normale sonstige Leben (=Broterwerb, Privatleben) komplett einzustellen, um sich einzig und allein auf das Neugeborene zu konzentrieren, wie man es neuerdings oft sieht.

Hier geht es aber nicht darum, das normale Leben komplett einzustellen, sondern darum, ob man sich parallel dazu weitere, nicht unerhebliche Verpflichtungen ans Bein binden möchte (muss).


Zitat:

Zitat von Avery (Beitrag 1429273)
...Ich bin da letztes Jahr auch gestartet und kenne den ganzen Stress und die letzten harten Trainingswochen...


Manche machen 2-3 Langdistzanzen im Jahr, quasi aus ihrem normalen Alltag, andere müssen sich ganz schön verbiegen um sich vernünftig vorzubereiten.

PabT 08.01.2019 11:34

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1429301)
Kann man nicht pauschal beantworten, denke ich.
[...]
Ich würde einen Start planen, aber für den Fall das mit dem Nachwuchs vieles nicht so gut wie erhofft läuft auch eine kurzfristige Absage im Hinterkopf haben. Was hier letztlich die höhere Prio hat ist ja offensichtlich.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1429303)
In den letzten 30 000 Jahren der Menschheitsgeschichte wäre aber niemand auf die Idee gekommen, nach der Geburt für Wochen oder Monate das normale sonstige Leben (=Broterwerb, Privatleben) komplett einzustellen, um sich einzig und allein auf das Neugeborene zu konzentrieren, wie man es neuerdings oft sieht.

Zitat:

Zitat von lilanellifant (Beitrag 1429310)
Hast du deine Frau schon mal gefragt, was sie dazu meint?!
Wirklich verlässlich planen wirst du sowieso nichts können, es kommt meistens sowieso anders. ;)

Geh erst mal vor nach Plan A - ganz "normaler" Start beim IM möglich, Baby und Mutter fit, etwas weniger Schlaf, der aber am Anfang durch die Endorphine kompensiert wird = Idealfall.
Sollte es dann anders kommen oder die erste Zeit einfach zu stressig sein, kannst du immer noch variieren.

[...]

Und abgesehen davon: Triathlon kannst du auch mit 70 noch machen, die Zeit mit den Kindern kommt nie wieder. (Klingt platt, aber es ist genau so)

Mit diesen Beiträgen kann ich, vierfacher Vater, mich am ehesten identifizieren. Seit meiner ersten Elternzeit - 2003, als sich das für Männer noch nicht gehörte - fasse ich gerne alles mögliche unter "Planänderungen sind besser als Planlosigkeit" zusammen. Es beginnt damit, dass sich die jungen Leute oft nicht an den errechneten Geburtstermin halten und "unpünktlich" auf die Welt kommen (für Schwiegermütter oft ein Grund, an den Mutterqualitäten der Schwiegertochter zu zweifeln :dresche ) und hört eigentlich nie auf. :Huhu:

Die Welt ist nicht in schwarz und weiß, arm und reich, gut und böse unterteilt, sondern in erster Linie in Eltern und Nichteltern. Ihr steuert also auf die Startlinie* Eurer ersten wirklichen Veränderung im Leben zu - willkommen auf der anderen Seite! :Blumen:


Zitat:

Zitat von lilanellifant (Beitrag 1429310)
(Ich als Mutter von drei Kindern teile übrigens die Meinung nicht, dass die Väter am Anfang relativ überflüssig sind. Ich hätte mir gewünscht, dass der Vater da ist, als seelische Unterstützung, als jemand, der einfach mal den Müll runterbringt, was zu Essen macht/holt, das Kind mal nimmt, damit man ausgiebig oder ungehetzt duschen kann (Mütterluxus :Cheese: )..., denn eigentlich sind ja auch zwei beteiligt. Zumal es auch so kommen kann wie bei K2 - Schreikind, keine 30 Minuten Schlaf am Stück, viele Arzt- und Therapietermine, bloß nicht irgendwo mal kurz hinlegen, weil´s dann Randale gibt, als Mutter körperlich und mental an der Grenze etc. - da ist ein Partner, der wirklich existent ist, Gold wert)

Ja!


*richtig: die Geburt ist nicht das Ziel, sondern der Start. :)

hanse987 08.01.2019 12:16

Ich würds durchziehen, aber mit gebremsten Schaum!

Wenn es alles gut verläuft dann durchziehen, wenn es viele Probleme gibt dann sein lassen und die Startgebühr in den Wind schießen.

Nächstes Jahr würde ich nicht machen.

MattF 08.01.2019 12:27

Zitat:

Zitat von lilanellifant (Beitrag 1429310)

(Ich als Mutter von drei Kindern teile übrigens die Meinung nicht, dass die Väter am Anfang relativ überflüssig sind. Ich hätte mir gewünscht, dass der Vater da ist, als seelische Unterstützung, als jemand, der einfach mal den Müll runterbringt, was zu Essen macht/holt, das Kind mal nimmt, damit man ausgiebig oder ungehetzt duschen kann (Mütterluxus :Cheese: )..., denn eigentlich sind ja auch zwei beteiligt. Zumal es auch so kommen kann wie bei K2 - Schreikind, keine 30 Minuten Schlaf am Stück, viele Arzt- und Therapietermine, bloß nicht irgendwo mal kurz hinlegen, weil´s dann Randale gibt, als Mutter körperlich und mental an der Grenze etc. - da ist ein Partner, der wirklich existent ist, Gold wert)

Es ging aber nicht darum dass er nie da ist.

Ich schrieb wenn er Urlaub bekommt in der Zeit kann er beides machen.
Wenn er natürlich auch keinen Urlaub bekommt und dann noch zusätzlich den IM durchziehen wollte, dann würde ich absagen.

Wenn er aber Urlaub/frei hat, brauchen Mutter und Kind auch keine 24h Rundumdieuhrbetüttelung.

Ansonsten natürlich mit der Partnerin reden, die gönnt ihm wahrscheinlich auch denn WK, für den er sich so lange vorbereitet. Und wenn alle Stricke reissen, kann man immer noch kurzfristig reagieren.

moorii 08.01.2019 13:11

Auch von mir herzlichen Glückwunsch. Freu dich auf die tolle Zeit!

Ich habe selbst 2 Kinder (1 und 5 Jahre). Ich denke es ist am wichtigsten es mit deiner Frau zu besprechen. Für den Regelfall denke ich, dass du beim IM starten kannst. Es ist nicht schlimm, wenn in den letzen Wochen nicht das Training nicht nach Plan läuft und du solltest evtl deine Erwartungen an das Ziel ggf etwas lockerer angehen.

Für mich persönlich ist der „Rückhalt“ meiner Frau wichtig. Es bringt nichts, wenn du mit schlechtem Gewissen in das WE gehst.

Wenn Probleme bei Kind/Mutter auftauchen musst du halt spontan deinen Plan ändern, aber im Vorfeld vom schlimmsten auszugehen macht mE keinen Sinn.

Ich selbst hab noch kein IM gemacht, hatte aber zur Geburt des K1 ein ähnlich zeitintensives Hobby und hab die Wettkämpfe auch gemacht. Wie oben schon gesagt wurde, deine Frau freut sich bestimmt, wenn du sie viel unterstützt, aber 24/7 ist das im Normalfall nicht nötig.

Ich selbst hatte zwei Wochen Urlaub ab dem Tag als alle aus dem Krankenhaus gekommen sind. Elternzeit hatte ich erst einige Monate später. Dann konnte ich mit den Kindern auch mehr machen.

BunteSocke 08.01.2019 13:15

Ich sehe (als Mutter zweier Kinder :Huhu:) derzeit keinen Grund den IM bereits im Vorfeld zu canceln... meine Frage auch - was sagt überhaupt Deine Partnerin dazu?

Unsere Kids waren beide super-pflegeleicht, ich zu 95% top-ausgeschlafen, alles "im Grünen Bereich". In unserer Situation wäre es überhaupt kein Problem gewesen, dass mein Partner in den Wochen nach den Geburten weiterhin ( natürlich dem Tagesablauf und den Gegebenheiten etwas angepasst...)trainiert und einen WK macht. ... ich weiß aber vom Hörensagen O:-), dass es auch anders werden kann...

In diesem Sinne - planen kannst Du da mMn nicht viel, auf Nummer sicher gehen schon gar nicht. Wenn es zu Hause "brennt" wirst Du einfach zu Hause antreten müssen und nicht beim IM ... andererseits kannst Du Dir auch eine Woche vor`m Wettkampf den Fuß brechen :Blumen:

Meine bescheindene und wohl recht nüchterne Meinung dazu :Blumen:

Euch alles Gute mit Eurem Nachwuchs!!! :liebe053:

Alteisen 08.01.2019 13:23

Den Start um ein Jahr zu verschieben halte ich für falsch ... da lernt Dein Kind gerade laufen.
Ich würde den Plan, an den Start zu gehen, beibehalten. ABER: Komme nicht auf die Idee, dein 4 Wochen altes Baby über die Ziellinie zu tragen!!! :dresche

Paul.l 08.01.2019 14:27

Hi,
zu erst ein Mal herzlichen Glueckwunsch Euch beiden. Ich wuensche vor allem Deiner Frau eine wunderschoene Schwangerschaft (wird Dir auch guttun;-)). Ich stecke aktuell genau in der Phase, nach der Du fragst. Mein Sohn kam 18.12 auf die Welt. Die Schwangerschaft verlief wirklich sehr gut. Nur die letzten drei Wochen waren eine Herausforderung fuer meine Frau und mich. Sie wurde mehrfach auf Station genommen und wieder entlassen, rein prophylaktisch. Ich kann Dir sagen, die Zeit war deutlich schwieriger als die Zeit nach der Geburt. Denn Arbeit, Krankenhausbesuch, Besorgungen fuer die Frau und die letzten Einkaeufe vor der Geburt sind schon recht viele Aufgaben. Mein Training habe ich in der Zeit komplett hinten rangestellt. Von daher wuerde ich Dir erst ein Mal raten spaetestens zwei Monate vor der Geburt alles fertig zu haben, denn glaub mir, es wird nicht alles fertig sein und der Kleinkram nimmt meistens auch sehr sehr viel Zeit in Anspruch.
Und jetzt zu der schoensten Zeit. Nach der Geburt ist Training moeglich, wenn Dein Kind und die Partnerin nicht darunter leiden bzw. damit einverstanden sind. Du wirst eventuell zu Hause alles machen muessen, aufraeumen, kochen, Waesche waschen und buegeln und alle Einkaeufe. Unser Sohn ist wirklich ein Engel, wenn er bekommt was er will und das sind entweder Kuscheleinheiten oder Essen (also wie jeder Kerl;-)). Wenn Du flexibel bist was Deine Arbeitszeiten angeht und Du auch kein Problem hast mal morgens um 6 zum Training zu gehn, weil Frau und Kind schlafen, dann sollte es eigentlich machbar sein. Von dem Gedanken Bestzeiten zu erreichen, wuerde ich mich eher verabschieden. Denn auch wenn Du ein ruhiges Kind haben wirst, koennen zwei Schlafunterbrechungen pro Nacht auf Dauer etwas anstrengend werden. Keinesfalls moechte ich aber so verstanden werden, dass es anstrengend oder belastend ist, es ist die schoenste Zeit in meinem Leben und egal welche Opfer noch erbracht werden muessen, sie sind es wirklich Wert. Spaetestens wenn Du beim Baby wickeln angepinkelt wirst, wirst Du darueber lachen.
Gruss Paul

chris.fall 08.01.2019 15:05

Moin,

ich habe versucht, das Training so zu gestalten, dass die frühen Abende und die Wochenenden für meine Kleine frei geblieben sind. Aber Radeinheiten von 19:00 bis 00:30 Uhr oder Stunden auf der Rolle u.ä. haben mir so wenig Spaß gemacht, dass ich leichten Herzens meine LD-Ambitionen erst mal aufgegeben habe. Sport muss mir Spaß machen und die Zeit mit meinem Töchterchen bringt mir keiner wieder. Diese Entscheidung ist mir allerdings auch leicht gefallen, weil ich schon mehrfach LDs gefinisht habe und deswegen weder mir noch sonst jemandem etwas beweisen muss.

So schlau bist Du ja allerdings schon selber:

Zitat:

Zitat von Avery (Beitrag 1429273)
Da ich nach dem IM sowieso ein bischen langsamer treten will möchte ich den Start nicht verschieben. Glaubt ihr dass ist möglich ohne burnout oder ohne missachten meiner neuen grossen Aufgabe!

Daher finde ich es vernünftig, es zu versuchen.

Es haben hier allerdings schon einige sehr richtig geschrieben, dass es keine Garantie gibt, dass das auch klappt. Und das muss auch nicht unbedingt an Unwägbarkeiten oder Problemen liegen: Wenn ich mit meinem Töchterchen im Babybecken plantsche, hat die leere(!) abgeleinte Bahn gleich daneben jeden Reiz für mich verloren.

:liebe053: :Huhu:

Alles im Leben hat seine Zeit.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute!

Christian

mum 08.01.2019 15:09

herzlichen glückwunsch.

vieles wurde bereits geschrieben.

sind ja dann nur noch 4 wochen - die hauptarbeit ist ja sowieso erledigt.

ein paar stunden für ein kurzes training lässt sich immer finden, ohne dass "familienzeit" verloren geht. allenfalls auch indoor auf rolle/laufband etc. - dein baby wird herrlich dabei schlafen....;-)

sei kreativ: weg zur arbeit etc. als trainng benutzen etc. oder weg zu eltern/schwiegereltern etc.

die frage mit dem schlaf: wenn deine frau stillt (stillen kann), dann ist ja sowieso alles shugar für dich...;-)

also ganz sicher nicht canceln - einfach "flexibel" bleiben und weniger nach plan sondern situationsbedingt und spontan trainieren....

Avery 08.01.2019 16:04

hey vielen Dank für die Glückwünsche und Ratschläge! Also, es bleibt spannend! :Huhu:

Denke auch wenn alles gut geht gibt's kein verschieben, verschoben wird ja nicht nur der Wettkampf sondern auch das ganze Training und was würde ich bis dahin machen :Cheese:

Wenn der Geburtstermin halbwegs passt sind es 4 Wochen inkl. Tapering also grad einmal 2 Wochen intensives Training noch. Die Erholung werde ich dann evt. mit ein paar Stunden Zeitausgleich oder Urlaub finden.

Zieleinlauf mit Baby wird es sicher nicht geben, möchte nicht das mein kleiner auch mal so IM verseucht wird :Lachanfall:

Meine Freundin hat mich früher unterstütz und will es auch dieses Jahr tun, also alles gut, kann aber auch nicht sagen was auf sie zukommt ... also es bleibt spannend :Huhu:

X2theC 08.01.2019 23:57

Zitat:

Zitat von Großeglocke (Beitrag 1429283)
Meine persönliche Erfahrung:


Mittlerweile weiß ich von vielen Sandkastengesprächen, dass es den meisten so wie mir ging. Man ist in den Jahren 1-3 als Vater in vielen (etlichen) Situationen beim Kind einfach sowas von abgemeldet, das ist garkein Problem nebenbei Sport oder einen WK am WE zu machen. Sofern du mit dem Schlafmangel klar kommst natürlich. Die Mütter sind da wesentlich stärker gefordert. Allein schon durch das Stillen und andere biologische Prozesse sind sie auch Ansprechpartner No.1 für alles andere. Die beste Hilfe die man in der Situation sein kann, ist es der Frau im Haushalt und bei anderen Dingen den Rücken möglichst frei zu halten und nicht zu versuchen mit der Brechstange Vater-Kind Bonding zu betreiben. Natürlich kapselt man sich nicht komplett ab, aber man merkt eben doch schnell dass man das innige Niveau das Kind und Mutter haben als Vater ersteinmal nicht erreichen kann.

Irgendwann ist es dann soweit und das Kind bemerkt dich und eine spannende Reise kann beginnen, doch das dauert noch.

Willkommen im Mittelalter!

Ich bin grad so schockiert von diesem Beitrag und der Zustimmung, die er erfahren hat, dass ich mich hier zu meinem ersten Beitrag berufen fühle.

Die dargestellte Meinung halte ich für absolut nicht allgemeingültig haltbar. Im Gegenteil, ich finde sie altmodisch, etwas chauvinistisch und überholt. Ja, nur Mütter können stillen und ja, damit sind Mütter die Hauptpersonen in der Versorgung von Säuglingen. Aber es ist ja nicht so, dass ein Baby 24h am Tag an der Brust hängt. Und alles andere (Tragen, Wickeln, Anziehen, Ausziehen, Waschen, Spazierengehen, Arztbesuche usw.) können Väter genau so machen. Ganz davon abgesehen, dass eine Mutter nach der Geburt natürlich Entlastung und Unterstützung benötigt. Denn so eine Geburt kann anstrengender als ein Ironman sein und eine entsprechende Erholungsphase nach sich ziehen.

Ich war die ersten 4 Wochen nach Geburt Zuhause. Natürlich hätte ich in dieser Zeit Sport machen können. Habe ich aber nicht. Ich habe mich bewusst entschieden, diese Zeit einfach nur mit meiner Frau und meiner Tochter verbringen und in meine Vaterrolle hineinwachsen zu wollen. Und ich bin mir sicher, dass genau dies dazu beigetragen hat, dass ich mich als Vater in der Folge zu keinem Zeitpunkt "abgemeldet" gefühlt habe. Im Gegenteil: seit dem fünften Lebensmonat arbeiten meine Frau und ich jeweils 50% und teilen uns die Betreuung unserer Tochter, problemlos. Mit Ausnahme des Stillens kann ich als Vater nämlich alles, was unsere Tochter braucht. Das Ergebnis: unsere Tochter hat zu uns beiden völlig gleichermaßen eine Beziehung aufgebaut. Jetzt mit aktuell 9 Monaten und abnehmender Stillfrequenz ist meine Frau regelmäßig ganze Tage unterwegs, auch hier problemlos.

Was ich damit sagen möchte: ich bin überzeugt, dass es ganz stark davon abhängt, wie Mann sich einbringen möchte. Das darf jeder für sich entscheiden. Aber zu behaupten, man wäre als Mann in den ersten 1 bis 3 Lebensjahren zwangsläufig abgemeldet, halte ich für schlicht falsch. Wenn wir das glauben, dann machen wir Männer es uns zu einfach, denn so bequem ist es nicht.

ph1l 09.01.2019 07:49

Zitat:

Zitat von Avery (Beitrag 1429399)
Wenn der Geburtstermin halbwegs passt sind es 4 Wochen inkl. Tapering also grad einmal 2 Wochen intensives Training noch. Die Erholung werde ich dann evt. mit ein paar Stunden Zeitausgleich oder Urlaub finden.


Ich war gerade in der Situation, bin mitte November Vater geworden.

Ein harte Trainingsphase 2 Wochen nach Geburt ? Ich weiss ja nicht wie Du Dir das vorstellst, aber ich würde damit mal definitv nicht planen.

subversion.2000 09.01.2019 09:12

Servus, herzlichen Glückwunsch euch beiden.
Sag den Wettkampf nicht ab, aber pass ggf. in den letzten vier Wochen deine Ziele an, je nachdem wie du trainieren kannst.
Aus meiner Erfahrung klappt es. Wir waren 14 Tage nach der Geburt meines Sohnes beim Wettkampf (zwar nur OD) aber er war mit. Danach hat er auch schon im Jogger (mit Hängematte) einige Laufrunden (nach dem Stillen) mitgemacht und meine Frau konnte in der Zeit schlafen.
Der Zwerg kommt in euer Leben. Mann (Frau auch nicht) muss nicht alles sofort auf den Kopf stellen und aufhören. Ein bisschen Organisation und es klappt auch weiterhin mit Sport, Haushalt und Frau + Kind.

Hafu 09.01.2019 10:34

Zitat:

Zitat von Großeglocke (Beitrag 1429283)
... Die beste Hilfe die man in der Situation sein kann, ist es der Frau im Haushalt und bei anderen Dingen den Rücken möglichst frei zu halten und nicht zu versuchen mit der Brechstange Vater-Kind Bonding zu betreiben. Natürlich kapselt man sich nicht komplett ab, aber man merkt eben doch schnell dass man das innige Niveau das Kind und Mutter haben als Vater ersteinmal nicht erreichen kann.

Irgendwann ist es dann soweit und das Kind bemerkt dich und eine spannende Reise kann beginnen, doch das dauert noch.

Zitat:

Zitat von X2theC (Beitrag 1429506)
Willkommen im Mittelalter!

Ich bin grad so schockiert von diesem Beitrag und der Zustimmung, die er erfahren hat, dass ich mich hier zu meinem ersten Beitrag berufen fühle. .

Erstmal Willkommen hier im Forum!:Blumen:

Wenn du vom Beitrag von Großeglocke wirklich schockiert bist, dann hast du ihn entweder nicht genau genug gelesen oder hast etwas wenig Respekt vor den Lebensentwürfen anderer.

Es gibt nicht nur einen einzigen "richtigen" Weg, wie man Kinder groß ziehen und eine Beziehung führen kann, sondern unzählig viele richtige (und auch sicher einige falsche). Die Kinder sind verschieden, die Mütter erst recht und ebenso die persönlichen Lebenssituationen.
Und sehr vieles (sowohl in der Schwangerschaft, als auch in den Monaten und Jahren nach der Geburt) lässt sich nicht im Vorhinein planen, sondern muss kurzfristig und situativ entschieden werden.



Zitat:

Zitat von X2theC (Beitrag 1429506)
...
Ich war die ersten 4 Wochen nach Geburt Zuhause. ...

ich hoffe, du weißt in was für einer Luxussituation du dich da befindest, wenn du nach der Geburt vier Wochen daheim verbringen konntest.
Für mind. 95% der Weltbevölkerung (und zwar auch in den hoch industrialisierten Ländern, erst recht natürlich in den Entwicklungsländern, in denen die Mehrheit der Menscheit lebt) ist so etwas komplett undenkbar und das war es auch noch vor wenig mehr als 10 Jahren in Deutschland, als es keine "Vätermonate" und im übrigen auch keinen Erziehungsurlaub mit Erziehungsgeld gegeben hat.

Als wir unsere drei Kinder bekommen haben, war der einzige Luxus, den die Gesellschaft uns als neugegründete Familie gegönnt hat, die kurzfristige Lohnfortzahlung für gerade mal 6 Wochen nach Geburt für die Mutter, bevor deren Gehalt in einer Situation, in der man von heute auf morgen unzählige zusätzliche Ausgaben zu stemmen hat, komplett weggefallen ist.

Windeln kosten Geld, Kinderkleidung auch und ebenso die diversen Gerätschaften wie Kinderwagen, Babysafe usw. die man für die Babyversorgung auf einen Schlag benötigt. Wenn ein Vater in so einer Situation seiner Frau den Rücken freihält und weiterarbeitet und damit das wirtschaftliche Überleben seiner neuen Familie sichert statt rund um die Uhr mit dem Neugeborenen zu schmusen , ist das nicht "Mittelalter" und noch nicht mal altmodisch sondern für viele Familien auch heute noch der Normalfall und unbedingt wertzuschätzen.

macoio 09.01.2019 10:41

Zitat:

Zitat von X2theC (Beitrag 1429506)
Willkommen im Mittelalter!

Ich bin grad so schockiert von diesem Beitrag und der Zustimmung, die er erfahren hat, dass ich mich hier zu meinem ersten Beitrag berufen fühle.

.....

Was ich damit sagen möchte: ich bin überzeugt, dass es ganz stark davon abhängt, wie Mann sich einbringen möchte. Das darf jeder für sich entscheiden. Aber zu behaupten, man wäre als Mann in den ersten 1 bis 3 Lebensjahren zwangsläufig abgemeldet, halte ich für schlicht falsch. Wenn wir das glauben, dann machen wir Männer es uns zu einfach, denn so bequem ist es nicht.

Danke fürs Schreiben das spart mir das Tippen, überlege schon seit gestern was man auf sowas antworten soll ^^ .

Wenn es deine erste LD wäre würde ichs vielleicht einfach trotzdem durchziehen, so kommt es drauf an was bei der LD deine Zielstellung ist, wenn du die Vorjahreszeit unterbieten willst wirds schwierig weil du unter Umständenn den Kopf nicht frei hast und dann auch wohl eher zu zeitig mit Tapern beginnst, gehts einfach nur ums ankommen und +- 30 min interessieren dich herzlich wenig dann einfach machen.
Ich habe grad nochmal in meine Statistik geschaut, beim ersten Kind war ich im Monat danach jede Woche 4 mal Schwimmen, hab aber ansonsten außer Wandern mit der Familie nix sportliches gemacht und hätte auch keine Zeit bzw. Kraft dafür gehabt, beim zweiten Kind waren es 3-6 h pro Woche gemischtes Training, da hätte ich auch deutlich mehr Zeit gehabt, aber im November keine Lust und Ambitionen. Das war jeweils mit 1 Monat Elternzeit zu Beginn, wäre ich Arbeiten gegangen hätte ich wohl bissl was im Arbeitsweg verpackt aber sonst nix gesportelt.

MattF 09.01.2019 11:30

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1429541)
Als wir unsere drei Kinder bekommen haben, war der einzige Luxus, den die Gesellschaft uns als neugegründete Familie gegönnt hat, die kurzfristige Lohnfortzahlung für gerade mal 6 Wochen nach Geburt für die Mutter, bevor deren Gehalt in einer Situation, in der man von heute auf morgen unzählige zusätzliche Ausgaben zu stemmen hat, komplett weggefallen ist.

Es gab schon seit 1986 das Erziehungsgeld. Also dass es nichts gab stimmt so nicht ganz.
Und Erziehungszeit gab es auch und die hätten auch Männern nehmen können :-)


Im übrigen ist es sogar so, dass es üblich war dass Frauen 3 Jahre pro Kind daheim blieben, Heute dagegen viele nach 1 Jahr schon wieder arbeiten gehen.
Das hat Vor- und Nachteile.

PabT 09.01.2019 11:36

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1429558)
Und Erziehungszeit gab es auch und die hätten auch Männern nehmen können :-)

Ich habe 2003 Elternzeit (es ist ganz richtig, dass es nicht "Erziehungsurlaub" hieß und heißt) genommen und habe mich damit auch in diesem Jahrtausend noch durchaus ins Abseits gestellt. Erst einige Jahre später, als die Rechtsgrundlage angepasst wurde und die zwei Vätermonate dazukamen, hörte Elternzeit für Väter ganz langsam auf, einen Karriereknick oder gar ihr Ende zu bedeuten. Und über das, was man heute "Mobbing" nennen würde, will ich in diesem Zusammenhang lieber gar nichts erzählen.

Sexismus ist scheiße. Freuen wir uns über alles, was heute besser ist! :liebe053:

Avery 09.01.2019 11:40

hallo macoio,
danke deine Antwort hilft mir sehr. Klar ist bei jedem die Situation anders, Schreihals Unterstützung von freunden und Großeltern ...

Vom Typ her bin ich immer sehr fokussiert und könnte im Moment nur schwer zugeben dass mir das Ergebnis beim IM egal ist. Kann mir aber vorstellen dass sich diese Einstellung dann schnell ändert.

Ich habe das Thema mit meiner Freundin schon besprochen, sollte alles normal ablaufen, dann nimm ich ein paar tage frei und da ergeben sich sicher mal 2-3 stunden pro tag zeit für Training. Auch meine Eltern bringen sich da mit ein. Daher sollte der IM ohne große Leistungseinbußen machbar sein. Ein bisschen Ablenkung um nicht zu verkrampft in den Wettkampf gehen hat mir auch noch nie geschadet. Die Situation ist für uns beide neue und weitestgehend unplanbar was einfach ein bisschen sorge mit sich bringt.

Die Diskussion inwieweit ein Vater für sein Kind in der ersten Zeit da sein sollte, wollte ich gar nicht anstoßen. Ich glaub das muss jeder bzw. jede Familie für sich selbst entscheiden und ist auch manchmal durch die Situation vorgegeben. Z.b. wenn ich eine starke Wohnungskreditrate zurückzahlen muss kann ich keinen Vatermonat mit ca. 75 % Lohneinbußen in Anspruch nehmen.

Hafu 09.01.2019 11:43

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1429558)
Es gab schon seit 1986 das Erziehungsgeld. ...

Das damaliger Erziehungsgeld ist v.a. von der Höhe her nicht ansatzweise mit der heutigen Situation vergleichbar. Es gab in manchen Bundesländern ein sog. "Landeserziehungsgeld" und das war einkommensabhängig gestaffelt, d.h. nur für Geringverdiener relevant. Wenn das Familienjahreseinkommen über 30 000 DM (! = 15 000€)) lag ist es, wenn ich es richtig in Erinnerung habe nach einem halben Jahr weggefallen und es waren ohnehin nur wenige hundert DM pro Monat.

Das Erziehungsgeld vom Bund in Abhöängigkeit vom bisherigen Nettolohn (mit den optionalen Vätermonaten) hat erst Familienministerin v. der Leyen eingeführt.

Und "Erziehungszeit" hieß damals nur, dass der Arbeitsplatz garantiert wird. D.h. man konnte sich natürlich freistellen lassen, aber das musste man dann auch refinanzieren können.

MattF 09.01.2019 11:47

Zitat:

Zitat von PabT (Beitrag 1429560)
Ich habe 2003 Elternzeit (es ist ganz richtig, dass es nicht "Erziehungsurlaub" hieß und heißt) genommen und habe mich damit auch in diesem Jahrtausend noch durchaus ins Abseits gestellt. Erst einige Jahre später, als die Rechtsgrundlage angepasst wurde und die zwei Vätermonate dazukamen, hörte Elternzeit für Väter ganz langsam auf, einen Karriereknick oder gar ihr Ende zu bedeuten. Und über das, was man heute "Mobbing" nennen würde, will ich in diesem Zusammenhang lieber gar nichts erzählen.

Ich hatte auch seit 2003 Elternzeit ganz. Bei unserem 2. Kind geboren 2004 bin ich sogar die ganze Zeit daheim geblieben und meine Frau nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit arbeiten.

Bei uns war das allerdins kein Problem.

Ansonsten sind die 2 Monate Vaterurlaub wohl mittlerweile gesellschaftlicher Konsens, wenn Väter darüber hinaus gehen, wird es aber weiter eng.

Und richtig sinnvoll finde ich, dass sich beide Partner Arbeit und Familie komplett teilen, z.b. mit 2 2/3 Stellen. Das machen wir jetzt so.
Das bekommt man in vielen Bereichen aber auch nicht durch und ist nicht normal.

Itchybod 09.01.2019 12:11

Zitat:

Zitat von Avery (Beitrag 1429561)
sicher mal 2-3 stunden pro tag zeit für Training.

Da bin ich mir auch sicher.
Angenommen Deine Frau stillt euer Kind. Dann bist Du bzgl. Kind eh zu 90% überflüssig.
In den ersten 4 Monaten macht das Baby im Grunde nur Milch trinken, schlafen, die Windel füllen und süß sein.

Wenn Du Dich einbringen willst, wirst Du eher Dich um den Haushalt kümmern und Deiner Frau "zuarbeiten", dass sei Zeit zum stillen und schlafen hat.
Wenn Du eh Urlaub hast und ihr nicht gerade in einer Villa wohnt, dann bleibt vom Tag genug Zeit über für Training.

carolinchen 09.01.2019 12:12

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1429558)
Es gab schon seit 1986 das Erziehungsgeld. Also dass es nichts gab stimmt so nicht ganz.
Und Erziehungszeit gab es auch und die hätten auch Männern nehmen können :-)


Im übrigen ist es sogar so, dass es üblich war dass Frauen 3 Jahre pro Kind daheim blieben, Heute dagegen viele nach 1 Jahr schon wieder arbeiten gehen.
Das hat Vor- und Nachteile.

Klar, da haben mein Mann und ich im Überfluß gelebt und ....das Erziehungsgeld war wirklich nicht viel und wurde dann auch nach einer abhängig von den Einkünften gemacht.
Ich bin bei meinen 3 jüngeren Kindern daheim geblieben, arbeiten wäre lukrativer gewesen....

carolinchen 09.01.2019 12:16

Wenn das Kind aber nicht so will wie ihr oder die Frau nicht so funktioniert wie ihr wollt?
Kommt mal wieder im Leben an!!!
Was ist eine Langdistanz und eine Geburt?!
Gerade die letzten 4 Wochen vor der LD sind zeitintensiv!


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