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Schmerzmittelmißbrauch im Laien- und Leistungssport
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/...l.asp?id=66748
Den Artikel hat Arne im Frühstücksei verlinkt. Danke dafür! Wenn schon 60% der Starter vor einem Marathon Schmerzmittel zur Vorbeugung einwerfen, möchte ich (fast) gar nicht wissen, wie die Quote bei Langdistanztriathleten ist. Ich treibe Sport, um meinem Körper und Geist Gutes zu tun. Damit bin ich bisher nicht über Kurzdistanzen hinausgekommen. Ein Halbmarathon steht noch auf der unkonkreten to-do-Liste. Wenn ich so etwas lese, bin ich (naiv?) erschreckt. Mir fällt aber auch wieder ein, dass Arne in seinem Filmchen über die Ausrüstung bei einem Langdistanztriathlon sein Startnummernbändchen mit diversen Medikamenten bestückt hatte und wohl auch eine Empfehlung aussprach, welche Schmerzmittel gar nicht in Frage kommen. Meine Frage an die Langdistanzler und Marathonis: Kann das wahr sein, dass > 60% der Langdistanztriathleten vor dem Wettkampf Schmerzmittel nehmen? |
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Wirklich Medikamente? |
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Etwas um den Darm aufzuräumen und Koffeintabletten waren mit Sicherheit dabei. Mindestens ergänzend wurde darüber gesprochen, welche Schmerzmittel unter Belastung gar nicht gehen. Das könnte im Umkehrschluss als eine Empfehlung fehlinterpretiert werden. Mir fiel es halt in dem Zusammenhang wieder ein.
Ich will niemanden etwas unterstellen. Ich ging bisher bzgl. Schmerzmittelmißbrauch aber nur von Handballern aus... Gibt es das tatsächlich weit verbreitet bei Langdistanzläufern und -triathleten? |
Wohl unnoetig meine Meinung zu erwaehnen, dass jede Form auch erlaubter Pillen, seien es Koffein-, Schmerz-, Magenaufraeum' oder Salztabletten fuer 99% aller Athleten...
...ein Kanonenschuss auf Spatzen ist. :) Ich hab' jedenfalls noch nie gegen einen Athleten verloren, nur weil der davon irgendwas eingeworfen hat. Wer das noetig hat und trotzdem schneller ist, gleicht diese mentale Schwaeche ("Ich brauch' das!" durch besseres Training oder bessere Gene aus. |
Glaub schon, dass es verbreitet ist. 60 % halte ich aber für zu hoch. Halte die Einnahme von Schmerzmitteln auch für großen Schwachsinn: hab auf meiner LD die letzten 12 km Knieschmerzen gehabt, wollte aber wegen Krampfgefahr nicht dagegen dehnen. Hätte (und habe) natürlich keine Schmerzmittel genommen. Abgesehen von den ganzen im verlinkten Artikel erwähnten üblen Folgen muß der Schmerz doch für mich kontrollierbar bleiben, wenn er seine Warnfunktion behalten soll und das geht nicht, wenn er zugedeckt ist.
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Die Beschreibung von Sportanämie ist doch aber völlig dämlich oder? Das hat doch nichts mit Blutungen im Darm zu tun. Vielleicht gibt es die auch, aber ich dachte immer Sportanämie wäre das hier .
Wenn jemand das eine so hervorragend recherchiert weiß ich nicht was vom Rest zu halten ist. |
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Mir ging es ebenfalls wie Dir. Wahrscheinlich bin ich auch zu naiv. Ich wäre überhaupt nicht auf die Idee gekommen, Schmerzmittel vor einer großen Belastung zu nehmen. Aber das ist wohl bei vielen wie so oft: falscher Ehrgeiz. |
für mich gilt: schmerzen vor dem wettkampf = nicht fit = kein start. schmerzen während wettkampf - normal? (LD) - durchbeissen oder langsamer oder DNF.
habe einmal im leben aber mein grundprinzip nicht halten können: bei einem gigathlon (die CH-leute wissen was ich meine) als teamof5 ist am ersten tag eine alte verletzung (läuferknie) wieder aufgebrochen - am zweiten tag waren die schmerzen beim aufstehen schon so akut, dass ich normalweise nicht gestartet wäre - nun, wegen mir wäre jetzt das ganze team (5 leute, die während rund 7 monaten gezielt darauf trainiert haben....) DNF gewesen - habe mich dann entschieden, das knie "zu töten" und den schlusslauf zu machen. bei "teamsportarten" ist der druck daher höher (vorallem wenn "man" nicht ersetzt werden kann) und der griff zu schmerzmittel dementsprechend wahrscheinlicher....) als einzelsportler sind/waren schmerzmittel fuer mich ein NOGO.....(siehe oben..). |
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Wie hoch der Prozentsatz ist bleibt wohl eher ungeklärt, aber ich vermute schon dass es mehr nehmen als zugeben. Von der Seite zweifel ich immer an solchen Zahlen. Hab mit Knieschmerzen auch mal welche im WK genommen, das war der beschissenste WK meines Lebens. Ok, die Knieschmerzen wurden besser, aber irgendwie fehlte das "Feeling". Die Mittel betäuben ja nicht nur das Knie, auch die normalen Empfindungen für Muskeln etc. werden gedämpft. :Nee: Der Punkt warum man bei der LD eher in Versuchung kommt ist einfach der dass man meist doch nur 1 oder 2 pro Jahr macht. Eine vergeigte Kurzdistanz holt man 1-2 Wochen später nach, auf eine LD bereitet man sich dagegen Monate vor und mal eben für eine andere etwas später nachmelden geht meist auch nicht. Sprich ein vergeigter LD-Start ist für viele eine vergeigte Saison, zumindest wenn man sich selber so unter Druck setzt. Im nachhinein muss ich für mich sagen dass gerade die Wettkämpfe die nicht gut liefen und die ich trotzdem (ohne Schmerzmittel oder sonstige "Hilfsmittel") gefinisht habe mir am meisten gegeben haben. Gruß Meik |
die Einnahme von Aspirin Ibu und Diclo etc unterliegt dem bekannten McDonald Effekt:Nee:
keine mag (macht) es, aber der laden ist immer voll Ich bin sicher, dass das aber nur die "harmlose" Spitze des Eisberges ist. Die Grenzen zu weiteren "Hilfsmitteln " ist da ja fließend und ganz sicher nicht auf den Spitzensport beschränkt. wohl dem, der seinen einzigen Gegner in sich selber sieht;) |
Wenn ich schon vor dem Start prophylaktisch Schmerzmittel nehme, wo ist den da ger Gag an der ganzen Geschichte? Wie soll man Grenzen erfahren, wenn man sie pharmakologisch verschiebt? Ich kenne in meinem Bekanntenkreis einige Leute, die Diclos und Ibuprofen schlucken, als seien es Smarties, dann gehts ja irgendwie (Is ja rezeptfrei und wenn das gefährlich wäre, dann würden die das sicher verbieten...). Ich hatte vor etwa sechs Jahren extrem unangenehme Erfahrungen mit dem Schmerzmittel Viox machen müssen, dass aus der selben Klasse Analgetika stammte, aber mittlerweile aufgrund von Todesfällen vom Markt genommen wurde (damals wurde auch diskutiert, die bereits etablierten Klassiker wie Diclofenac oder Ibuprofen auf den Prüfstand zu stellen, mangels Alternativen hat man das wohl falen gelassen). Hände und Gesicht angeschwollen, Magenprobleme und Unwohlsein. Der damals behandelnde Orthopäde hat Nebenwirkungen ausgeschlossen und wollte zusätzlich ein lokales wirkendes Mittel in den Muskel spritzen ("Dann können Sie weiter laufen, ohne aufgrund der Schmerzen eine Vermeidunsghaltung einzunehmen. Keine Sorge, bis nächste Woche spritz ich Sie fit." (Sehne am Scheinbein entzündet). Das war mir eine Nummer zu krass, ich hab die Behandlung abgebrochen, zwei Tage später gings mir wunderbar, die Sehne war eine Woche später ok (mit seiner Supermethode hat er eine Woche prognostiziert).
Bedenklich fand ich die Einstellung des Artztes, der immerhin einen Eid geschworen hat, dass das Wohl des Patienten über allem steht. So etwas sollte man, gerade auch als Orthopäde, etwas langfristiger betrachten und nicht das als Theraphie anbieten, was machbar ist und vielleicht für einen Hochleistungssportler kurz vor Olympia in Frage kommt. Das geht aber schon bei einem normalen grippalen Infekt los, das letzte mal, als ich mir den gelben Zettel beim Doc geholt habe, hat der mir gleich ne Packung Benuron (Paracetamol) gegen die Erkältungsschmerzen (???) aufs Rezept geschrieben. Ups, jetzt muß ich aber schnell zum Bahnhof noch Heroin für die Radausfahrt kaufen, mich zwickts da immer in der Schulter und sonst ist das nicht zum Aushalten...;-) |
Arne sagte was von Magenmittel und Immodium falls der Dickdarm nicht mehr so will ...
Nur, was will er mit BCAA während der Belastung ? Grüsse Metronom |
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creatin, BCAA, l-carnitin, asperin, ibuprofen, imodium...mit freundlichen grüßen, die welt legt uns zu füßen denn wir stehn drauf...in einer welt voller schall und rauch!
wer seinen körper mit der chemischen keule "verarscht", bekommt das irgendwann zurück...ein elefant vergißt niemal etwas!!! |
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Was vergisst der geschundene Körper bei Zufuhr von BCAA und l-carnitin denn nicht? Oder schmeisst du da jetzt was durcheinander? Danke Andreas |
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Lieber Pennywisejo, dann verzicht mal schön auf Dein Schnitzel :-) |
1. ich hab ich noch nix fundiertes gelesen, das eine leisstungssteigerung durch zusätzliche einnahme von l-carnitin möglich ist.
2. bin ich grundsätzlich gegen jedwede einnahme solcher substanzen, die doch meißt nur vom"kopf" her etwas bringen wir sind sportler und keine chronisch kranken "pillenfresser"... das mit dem elefanten bezieht sich natürlich in erster line auf die schmerzmittel...da hast du inhaltlich recht, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, das eine langjährige überfütterung mit diesen substanzen ohne folgen bleibt... das ist aber nur meine meinung... |
wie was schnitzel, her damit...ich esse so viel...das ich mir all das zeugs nich kaufen muss...mein körper produziert alles selber...too wa?!
:Cheese: |
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Ist schon was anderes als ibo.. und immo... etc. :Huhu: |
Und das Rumgetrete auf den Antazida versteh ich jetzt auch nicht... was ist schon dabei wenn man einen "Magenschutz" sicherheitshalber mitträgt... nicht jeder verträgt das Gefuttere während Wettkämpfen... und sollte er dann aus diesem Grund a) leiden oder b) nicht an Wettkämpfen teilnehmen?!
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ich wollte wirklich niemanden hier zu nahe treten...wegen mir kann doch jeder alles einwerfen, was er denkt oder weiß, das es hilft...wirklich....
nur ich mache nach einem harten training eben reg, anstatt ein bissel BCAA zu schlucken...vllt. bin ich deswegen auch langsamer als die anderen, aber damit kann ich leben...ja magentabletten sind auch toll...hab ich nix dagegen... |
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Wer ohne pharmakologische Hilfe nicht ins Ziel kommt, ist eben KEIN Ironman, in der eigentlichen Bedeutung des Wortes! Der Witz an dem Sport ist doch gerade, diese abartige Distanz eben nur mit Neo, Radl und Laufschuhe zu schaffen. Deswegen hat mE auch der 12h Finisher, der das pur geschafft hat, bei weitem mehr Respekt verdient als der sub10 Finisher, der das "nur" mit Hilfe diverser Pillen und Mittelchen vollbracht hat. |
Vom Leistungsniveau bewege ich mich in der grossen Masse!
Ich habe bei extremen Wettkämpfen bzw. Herausforderungen (Radtouren, Wanderung) immer Schmerztabletten dabei. Ich will keinen Wettkampf nach 70-80% aufgeben müssen, weil ich Schmerzen habe. 2 mal sind die Dinger auch zum Einsatz gekommen (Knieschmerzen). Ein paar Tage später war davon nichts mehr zu spüren. Und wer sagt bitte schön eine LD für 300EUR ab, weil er im Vorfeld Schmerzen hat, bei denen er nicht weiß wie sie sich im Wettkampf entwickeln. Übrigens, würde man dieses rigorose Prinzip bei Vollkontaktsportarten anwenden, würde es keine Fußball-, Handball- oder Basketballspiele mehr geben. Da gehören Schmerzen und deren Behandlung vor dem Wettkampf zum Tagesgeschäft. Das fängt bei Salben und Tabletten an und hört bei Spritzen auf. Aber jeder soll es so handhaben wie er es für richtig und vertretbar hält. Grüße Risin |
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also auch kein Asthmaspray beim Asthmakranken? sind alles keine Ironmänner weil sie nicht das Glück haben, dass ihr Körper so 100 % funktioniert wie er sollte... Behindertensportler sind sowieso keine Ironmänner, weil sie das ganze mit Rollstuhl machen :Lachen2: |
ich vergaß, vllt. sind die magenbeschwerden auch eine nebenwirkung der übermäßigen einnahme von BCAA...hatte da mal was gelesen...das ist jetz nicht ironisch gemeint!
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Essentiell bedeutet nunmal lebensnotwendig! D.h. ein Organismus benötigt die, kann sie aber nicht aus elementaren Bestandteilen selber aufbauen. Wenn diese essentiellen Stoffe nicht Bestandteil der Nahrung sind, kann der Organismus auf Dauer nicht "überleben". Natürlich kann man dies auch durch eine gezielte, ausgewogene und gesunde Ernährung erreichen. Und ja, um BCAA´s etc. ist gerade ein gewisser Hype :liebe053: |
also jetzt spaß mal freundlich:
zum frühstück: collostrum, vit c, und mineralpille vor dem training: creatinpille, l-carnitin-flüssig, BCAA-flüssig, koffeintablette, ackerschachtelhalmpillchen beim training: powerbar-flüßig nach dem training: recoverydrink, BCAA-flüssig, Eiweißriegel/shake später: eisen/zink-brausetablette, ackerschachtelhalmpillchen abends: eiweißshake nachts: schlafen :cool: |
Genau - hast es ja doch begriffen :Cheese:
Aber als kleiner Mitarbeiter in einem Froschungsinstitut kann ich mir das leider nicht leisten :( - diese perfekte Ernährungsstrategie bleibt wohl nur hoch bezahlten Hobbyathleten vorbehalten :Lachanfall: Achso, beim Trainig bieten sich natürlich noch BCAA´s in Pillenform an, da das Pulver jeden schon ungenießbaren Energiedrink noch bitterer macht. |
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Bestimmte Themen kommen und gehen, wie in der Mode.;) Schließlich muss da auch eine ganze Industrie davon leben. Und wenn man alles durch hat (hochdosierte Vitamine und Spurenelemente sind als Nahrungsergänzungsmittel gerade eher wieder "out"), holt man halt die Rezepte von vor 20 Jahren hervor. |
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SCNR:Cheese: (Clown gefrühstückt) ![]() |
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![]() Ansonsten: Natürlich die ganze Zeit Freds in diversen Internetforen lesen :Cheese: und sich mit der neuesten Trainigswissenschaft, Nahrungsplänen, mentalen Startegien im Ausdauersport etc. beschäftigen. Würd ich mehr Arbeit haben, hätte ich auch nicht den ganzen Schrank voller Mineralstoffen, Spurenelementen, Recovery- und Energypulvern, hohlgeborten Schaltungsröllchen aus Carbon und 20 paar Laufschuhe für jede Distanz, natürlich Wettkampf- und Traingsschuhe unterschiedlicher Art ;) Dann würde trotz guter Bezahlung nicht am Hungertuch nagen :) Also - an allem ist mein Arbeitgeber schuld! |
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Eine interessante Frage für mich: Ich wurde letztes Jahr am Schlüsselbein operiert und das Implantat verursacht mir regelmässig Schmerzen (Gewebeirritation). Das wird erst bei der Entfernung dieses Implantats nächsten Herbst aufhören. Ich nehme deshalb von Zeit zu Zeit ein Ibuprofen wenn die Schmerzen zu stark werden.
Was also soll ich tun? An den Wettkampf gehen im Wissen, dass ich u.U. starke Schmerzen aushalten muss? Oder ein Ibuprofen einwerfen um die Sache in Würde durchzustehen? Ich rede hier von VD und OD, also nichts was mir normalerweise im unverletzten Zustand Schmerzen zufügen würde. Ehrlich gesagt weiss ich noch nicht, was ich da machen soll. Dopen möchte ich mich natürlich nicht, da bin ich mir gegenüber zu ehrlich, aber sinnlos Schmerzen erdulden eben auch nicht. Vor allem dann, wenn die Gefahr besteht, dass durch die am Wettkampftag besonders hohe Belastung sich eine lange anhaltende Entzündung entwickelt. Gruss Dominik |
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