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Vicky 03.03.2016 18:23

Hi J,

da kann ich nur die Daumen drücken, dass es die richtige Entscheidung war.
Aber irgendwie kommt es mir komisch vor, wenn man über 5 Jahre lang ein Medikament spritzen muss. Das zeugt nicht gerade von... nun ja... Heilung.

Ich habe leider zu wenig Ahnung von Deiner Diagnose. :(

Trotzdem klingt das ja jetzt erst einmal wie ein echter Fortschritt!!! DAS ist SUPER! Darauf kannste aufbauen.

LG!

H.

tandem65 03.03.2016 18:42

Hi Bella,

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1208323)
Naja, aber ich sollte optimistisch sein, denn warum sollten die MRTs schlecht ausfallen? Es geht mir gut, ich habe Null Symptome, die letzten Kontrollen waren auch jeweils top.
...
Kann mir bitte jemand sagen, dass ich mich richtig entschieden habe? Während ich hier tippe kommen die Erinnerungen an die Zeit der Diagnose hoch und an die große Angst, die mich damals überkommen hat und das fühlt sich überhaupt nicht gut an.:(

Es geht Dir so gut daß Du ein paar mal laufen warst dieses Jahr. Halleluja!
Es geht Dir immer noch gut. Halleluja!

soloagua 03.03.2016 18:48

Das kommt gut!
:bussi:

FMMT 03.03.2016 19:53

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1208382)
Hi J,

da kann ich nur die Daumen drücken, dass es die richtige Entscheidung war.
Aber irgendwie kommt es mir komisch vor, wenn man über 5 Jahre lang ein Medikament spritzen muss. Das zeugt nicht gerade von... nun ja... Heilung.

Ich habe leider zu wenig Ahnung von Deiner Diagnose. :(

Trotzdem klingt das ja jetzt erst einmal wie ein echter Fortschritt!!! DAS ist SUPER! Darauf kannste aufbauen.

LG!

H.

Nicht nur 5 Jahre, eigentlich lebenslang:(

FMMT 03.03.2016 20:18

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1208323)
.
Ganz so fühlt es sich jetzt doch nicht an, obwohl mein Plan aufgegangen ist und ich diese Woche zum ersten Mal seit fünfeinhalb Jahren kein Interferon spritzen werde und - wenn alles gut geht - es auch dabei bleibt.
Trotzdem bin ich jetzt doch sehr unsicher, ob es die richtige Entscheidung war. Ich bin ein wenig ängstlich und deshalb fehlt die Euphorie so ziemlich.


Naja, aber ich sollte optimistisch sein, denn warum sollten die MRTs schlecht ausfallen? Es geht mir gut, ich habe Null Symptome, die letzten Kontrollen waren auch jeweils top.
Trotzdem bleibt immer die Sorge vorher.
Die Termine sind zum Glück ziemlich zeitnah, Brustwirbelsäulen MRT am 22.3., Schädel und Halswirbelsäulen MRT am 12.4.

Kann mir bitte jemand sagen, dass ich mich richtig entschieden habe? Während ich hier tippe kommen die Erinnerungen an die Zeit der Diagnose hoch und an die große Angst, die mich damals überkommen hat und das fühlt sich überhaupt nicht gut an.:(

Ängstlich: J.

Du bist nicht ängstlich, sondern sehr mutig:bussi: .
Ich habe Dir bewusst schon öfters geschrieben, dass ich niemanden überzeugen möchte, keine Medikamente zu nehmen.
Letztlich kann Dir keiner sagen, wie es ausgehen wird. Du musst von Deinem Weg überzeugt sein.
Wenn mich mein Arzt zu sehr zum Spritzen überreden wollte, hätte ich ihm zwei Wetten vorgeschlagen.
1. Ich spritze und er garantiert mir, dass ich in den nächsten zwei Jahren keinen Schub erleide. Falls doch, zahlt er mir 50.000 Euro.
2. Ich spritze nicht. Falls ich in den nächsten zwei Jahren keinen Schub erleide, zahlt er 50.000 Euro (die hätte ich mittlerweile kassiertO:-) )
Wenn er so sehr von den absoluten Notwendigkeit der Medikamente überzeugt wäre, könnte er ja zustimmen:Lachen2: .
Das Problem ist halt, dass kein Verlauf vorhersehbar ist. Laut Statistik der Hamburger Uni mit den offiziell anerkannten Studienergebnissen profitiert nur jeder siebte von einer Behandlung mit Medikamenten, manchen geht es mit schlechter.
Viel interessanter wäre doch, wieviel würden durch angepasste Lebensweise, Ernährung oder Sport den Verlauf verzögern oder mildern.
Garantiert ohne Nebenwirkungen, allerdings halt auch ohne Profit für die Billiardenschwere Medikamentenfirmen.
Möglicherweise ist es einfach nur Glück.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du weiterhin einen so guten Verlauf hast. Ich hatte in den ersten Monaten auch immer wieder schwere Bedenken.
Zum Glück war Herzblatt mit mir einig:Liebe: , das erleichterte es sehr.
Wenn etwas ist, melde Dich. Ich würde mich gerne für Deine liebevollen Hilfe revanchieren.:-)(-:

sybenwurz 03.03.2016 21:36

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1208323)
Kann mir bitte jemand sagen, dass ich mich richtig entschieden habe?

Klar.
Was hätteste denn sonst tun sollen?
:Cheese:

trina 04.03.2016 07:48

Alles Gute für die anstehenden MRT´s! Du machst schon das Richtige für Dich!

Was anderes: leztztes Wochenende habe ich "Die Tour des Lebens" geguckt, einen Film über Andreas Beseler (Initiator Rad statt Rollstuhl, selber MS erkrankt). Ein toller Film!! Nach der Premiere in Darmstadt läuft er jetzt in Rodgau, also für Leute aus dem Rhein-Main-Gebiet eine absolute Empfehlung.

keko# 04.03.2016 09:41

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1208323)
Kann mir bitte jemand sagen, dass ich mich richtig entschieden habe?

Hast du :-)(-:

bellamartha 06.03.2016 10:33

So, Leute, heute ist es soweit: Das erste Mal seit fünfeinhalb Jahren kein Interferon spritzen.
In den letzten Tagen fühlte ich mich ganz gut mit meiner Entscheidung.
Allerdings hatte ich mich ja unter anderem für ein Aussetzen der Therapie entschieden, um noch weniger an die Krankheit zu denken als ich es ohnehin schon tue. Innerhalb der Woche verschwende ich nämlich kaum einen Gedanken an MS, aber jeden Sonntag ließ sich das bisher halt nicht vermeiden.
Jetzt glaube ich aber, dass sich das so schnell nicht ändern wird. Selbst wenn ich jetzt nicht mehr Interferon spritze, wird der Sonntag doch als der Tag in Erinnerung sein, an dem ich es gespritzt habe und dann ist wieder der Gedanke an die Krankheit da, wenn auch hoffentlich mit der Freude darüber, sich keine Spritze setzen zu müssen und mit der Gewissheit auf eine ruhige Nacht ohne Nebenwirkungen.

Wie auch immer: Jetzt gerade freue ich mich richtig. Normalerweise hätte ich mir das Interferon in den nächsten 2-5 Stunden gespritzt und hätte trotz Ibuprofen am Abend im Kino Gliederschmerzen gehabt. Heute nicht!

Gestern war ich laufen. Das war vielleicht zu viel, denn vorgestern bin ich auch schon gelaufen. Jeweils eine Stunde. Ich mache es im Moment immer so: Ich laufe gaaanz langsam und gemächlich zum Stadtwald, dafür brauche ich 16 Minuten. Dann laufe ich dort die 4 km Runde, dafür brauche ich zwischen 24 und 28 Minuten. Und bin dann ordentlich im Arsch und schleppe mich zurück, das hat dann mit Laufen nichts mehr zu tun. Man könnte in normalem Tempo nebenher spazieren. :Lachen2:

Gestern Abend war dann noch mein geliebtes Schwimmtraining im Triathlonverein. Wie immer hatte ich vorher wenig Lust, weil ich so eine Motivationslusche bin, aber es hat dann auch wie immer viel Spaß gemacht. Schon beim Schwimmen merkte ich, dass mein Rücken etwas Probleme bereitete, außerdem bekam ich einen Krampf im Fuss. Alles fühlte sich eher nach überlasteten Muskeln an. War vielleicht doch ein bisschen viel für mich, 2 h laufen an 2 Tagen.
Nach dem Training haben wir dann noch zu neunt eine Nudelschlacht bei mir veranstaltet, mit Leuten aus dem Verein, meinem Cousin und Mohab. Das war nett und lecker, aber als ich für den Obstsalat die Schüsseln aus dem Schrank holte und mich dafür strecken musste, verkrampfte sich danach meine Rückenmuskulatur und das schmerzte sehr.
Trotzdem beunruhigt mich es nicht sehr, weil es eben muskuläre Schmerzen waren gestern und nicht solche, wie ich sie aus der Vergangenheit kenne.

Jetzt muss ich bis heute Abend lernen, denn meine Abschlussklausur in der Weiterbildung ist in 4 Wochen und in den letzten Tagen war ich viel zu faul.

Ich hätte schon wieder Lust zu laufen, mache ich aber nicht, sondern nachher nur noch ein paar Rückenübungen.

Übrigens habe ich seit gestern mal wieder eine total nervige Rotznase.

Euch einen schönen Sonntag!

Viele Grüße
J.

FMMT 06.03.2016 13:14

Gute Besserung :Blumen:

Mirko 06.03.2016 13:19

Super! Hört sich gut an! Freut mich das es mit dem Laufen vorwärts geht!
Viel Kraft und viel Glück für die spritzensache. Kenn mich da nicht aus, aber du wirst das schon richtig entschieden haben!

Hoppel 06.03.2016 14:30

Toi, Toi, Toi Judith, hoffentlich war es die richtige Entscheidung :bussi: Aber ich denke schon, probieren solltest du es auf jeden Fall, wenn du das Gefühl hast in ein paar Monaten, dass es wieder schlechter geht, kannst du ja wieder damit anfangen.
Super, dass es mit dem Laufen wieder klappt, 2 x 1 h ist vielleicht etwas 'hüstel* viel zum Wiedereinstieg :Cheese: aber ok, vom Muskelkater ist noch keiner gestorben :Lachanfall: und sonst wird es dir schon nicht geschadet haben.
Ich wünsche dir einen schönen Restsonntag :Blumen:

bellamartha 06.03.2016 15:03

Huhu Hoppel!

Dankeschön!
Übrigens wird eine Freundin von mir bald in der Nähe von Iserlohn arbeiten und ich will sie im April oder Mai dort in ihrer neuen Klinik mal besuchen. Das wäre doch vielleicht eine Gelegenheit, mal dich und deine Pferde zu besuchen, was meinst du?

LG
Judith

Hoppel 06.03.2016 18:25

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1208882)
Huhu Hoppel!

Dankeschön!
Übrigens wird eine Freundin von mir bald in der Nähe von Iserlohn arbeiten und ich will sie im April oder Mai dort in ihrer neuen Klinik mal besuchen. Das wäre doch vielleicht eine Gelegenheit, mal dich und deine Pferde zu besuchen, was meinst du?

LG
Judith


Klar, das sollten wir doch mal hinbekommen. Wo fängt deine Freundin denn an?

LG Ina

bellamartha 06.03.2016 18:56

In der LWL Klinik Hemer.

Hoppel 06.03.2016 19:05

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1208909)
In der LWL Klinik Hemer.

Zauberberg :Cheese:

Wohnt sie auch da oben? Die schneien im Winter öfter mal ein :)

bellamartha 09.03.2016 16:09

Wann habe ich wieder mit dem Laufen begonnen? Vor drei Wochen?
Heute endlich war ich bei meinem Orthopäden, weil ich mir ja vorgenommen hatte, es nur in Absprache mit ihm zu machen und unbedingt vermeiden wollte, womöglich in einem halben Jahr wieder völlig im Arsch bei ihm aufzulaufen und dann beichten zu müssen, dass ich, ohne es mit ihm abzusprechen, wieder gelaufen bin.

Tja, wie war es heute? Ich würde mal sagen, dass "ernüchternd" es am besten trifft.
Es würde zu weit führen, hier unser ganzes, langes Gespräch wiederzugeben.
Erst mal das Ergebnis:
Er sagt ich soll in den nächsten sechs Wochen nicht mehr als zweimal in der Woche maximal eine halbe Stunde laufen.
Ich könne zusätzlich zweimal in der Woche 1-1,5 Stunden Rad fahren, am besten Rennrad. Interessant, weil es ja genau meine Erfahrung ist, dass ich auf dem Rennrad deutlich weniger Probleme habe als auf dem MTB oder einem Alltagsrad. Er sagt, dass die gebeugte Haltung für mich besser ist und das glaube ich auch.
Ich soll zweimal in der Woche den Rücken kräftigen. Am liebsten hätte er, dass ich bei so einem Physiotherapieanbieter hier in Essen an Geräten trainiere. Das sind ganz spezielle Geräte, in die man regelrecht "eingespannt" wird, so dass falsche Bewegungsausführungen durch Ermüdung oder mangelnde Konzentration nicht möglich sind. Das kann man auch gar nicht alleine machen, weil man Hilfe braucht, um in die Geräte hinein und wieder hinaus zu kommen, so dass immer ein Trainer für drei Patienten da ist. Das macht die Sache natürlich unfassbar teuer. Wenn man ein Rezept vom Arzt für Krankengymnastik am Gerät bekommt, muss man nur Zuzahlungen leisten wie für normale Krankengymnastik auch.
Ich habe vorhin mit denen telefoniert. Die sagten mir, dass natürlich viele Ärzte sich mit den Rezepten wegen ihres begrenzten Budgets schwer tun, dass aber bis zu zwei Folgerezepte möglich seien.
Dann käme man auf die 18 Einheiten, die man auch in einem Einsteigerpaket privat zahlen kann, was aber stolze 740 Euro kostet. Wahnsinn! Andererseits sind es gerade mal ca. 40 Euro pro Stunde, wobei die Eingangsuntersuchung und die Abschlussanalyse 1:1 ist und die anderen Stunden eben 1:3. Wenn ich überlege, was Reitunterricht, Musikunterricht, Gesangsstunden, Psychotherapie oder Coaching kosten, relativiert sich das. Viel Geld ist es für mich trotzdem und ich will mal versuchen, ob ich ein Rezept bekomme, mache mir aber nicht so große Hoffnungen.
Sonst muss ich mich halt mit meinem eigenen Übungen begnügen, wobei ich gerne mal testen würde, ob das mit den Geräten so gut ist wie mein Orthopäde meint.

Kalle (so heißt mein Orthopäde) hat mir noch mal eindringlich gesagt, dass er mir als Arzt mit seinen mehr als 40 Jahren Erfahrungen als Sportmediziner und als Freund dringend davon abrät, den Sport so wieder aufzunehmen, wie ich ihn in der Vergangenheit machte.
Er sehe mich, auch wenn ich ihm da immer widerspreche, als einen Mensch, der den Sport als eine Sucht betrieben hatte und bei dem die Sucht noch immer da ist. Ich konnte es nicht ganz abstreiten, auch wenn ich mich nicht als typisch sportsüchtig sehe. Es stimmt aber, dass es mir nicht gelingt, das Laufen ohne Leistungsgedanken zu denken. Schon bei meinem allerersten Lauf vor wenigen Wochen, dachte ich während der 50 Minuten an Wettkämpfe: Ich fragte mich, ob ich wieder Marathon laufen kann oder wenigstens Halbmarathon. Oder ob 10 km trotz der höheren Intensität vielleicht weniger problematisch als die langen Strecken wären. Oder ob ich wenigstens Sprinttriathlons machen könnte. Seit ich wieder angefangen habe, dreht sich mein Denken ums Laufen und auch um Leistung. Ich laufe mit Uhr und freue mich über jede 30 Sekunden, die ich mich schneller über die Strecke schleppe. Im Wartezimmer bei Kalle las ich in einem Artikel der "Fachzeitschrift" Fit for Fun oder so was Tipps für Laufanfänger. Einer war: Laufen Sie ohne Uhr!

Kalle sagt: "Du musst den Gedanken an Wettkampf erst mal völlig aus dem Kopf kriegen. Es tut mir so leid, weil ich weiß, wie wichtig der Sport für dich ist und wie wichtig Leistung für dich ist, aber es gibt Spaß am Laufen ohne Leistung. Du bist meilenweit davon entfernt."
Er sagt auch: "Ich würde es dir nicht sagen, wenn ich nicht ganz sicher wäre: Wenn du wieder Sport machst wie früher, wirst du deine Gesundheit stark schädigen. Aufbau von Muskeln, Stabiltätstraining können dich nur dahin bringen, dass du überhaupt wieder ein wenig Sport machen kannst. Deine Situation im Bereich der LWS ist so, dass kein intensiver Sport mehr möglich sein wird."

Ich weiß, dass jetzt wieder viele denken, dass der Typ doch spinnt, dass eh alle Orthopäden nichts drauf haben und dass es so viele Leute gibt, die mit ähnlichen Diagnosen wieder Leistungssport treiben. Bitte sagt es nicht! Denn es würde mich nur verunsichern. Ich vertraue Kalle sehr. Er kennt mich mein ganzes Leben lang. Ich liege ihm am Herzen, was ich auch gewusst hätte, wenn er es mir nicht heute noch mal versichert hätte. Er ist seit über 40 Jahren Sportmediziner, hat viele, viele Leistungssportler bis hin zur deutschen Elite vor allem in der Leichtathletik betreut. Er war selbst mit einer Leistungssportlerin verheiratet und ist selbst bis heute aktiv. Wenn einer Verständnis für den Wunsch hat, Sport zu machen, dann er. Außerdem ist er ein Arzt, der schon seit vielen, vielen Jahren über den Tellerrand guckt und sich mit Chiropraktik, Ostheopathie und Traditioneller chinesicher Medizin befasst hat, als er dafür noch ausgelacht wurde.
Ich glaube ich ihm, auch weil er bisher immer Recht hatte. Jedesmal, wirklich immer, wenn ich mich nicht an seine Empfehlungen gehalten habe, ging das richtig in die Hose.

Ich war fix und fertig bei ihm und habe Rotz und Wasser geheult, weil ich so sehr gehofft hatte (obwohl ich tief im Innern wusste, dass es so nicht sein wird), dass ich seinen Segen fürs Laufen bekomme.
Ich muss jetzt mal gucken, von welchem Arzt ich eine Verordnung für ein neues LWS MRT bekomme (er kann mir ja nichts verordnen, weil er eine reine Privatpraxis hat und keine Kassenverordnungen machen kann). Kalle würde gerne noch mal aktuelle Bilder sehen.

In 6 Wochen ist mein nächster Termin bei ihm, dann wollen wir besprechen, wie ich mit dem Sport bis dahin zurecht gekommen bin und ob es mir gelungen ist, abzunehmen. Auch darüber haben wir gesprochen, dass ich so unglücklich darüber bin, dass ich so dick geworden bin.
Ich sagte, dass ich auch deshalb laufen möchte. Er sagte, dass ich nicht vom Laufen abnehme, sondern indem ich diszipliniert beim Essen bin und aufhöre, den ganzen Müll und die großen Mengen in mich hinein zu stopfen. Auch damit hat er Recht, denn auf solche Umfänge und Intensitäten, die einen nennenswerten Einfluss auf mein Gewicht hätten, komme ich ja wegen des Rückens eben nicht mehr.

Ach Leute, wie soll ich das nur alles schaffen? Abnehmen, den Leistungsgedanken aus dem Kopf kriegen...
:(
Ratschläge sind herzlich willkommen. Trost und Zuspruch sowieso.

tandem65 09.03.2016 17:29

Hi J.

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1209481)
Wann habe ich wieder mit dem Laufen begonnen? Vor drei Wochen?
Heute endlich war ich bei meinem Orthopäden, weil ich mir ja vorgenommen hatte, es nur in Absprache mit ihm zu machen und unbedingt vermeiden wollte, womöglich in einem halben Jahr wieder völlig im Arsch bei ihm aufzulaufen und dann beichten zu müssen, dass ich, ohne es mit ihm abzusprechen, wieder gelaufen bin.

Tja, wie war es heute? Ich würde mal sagen, dass "ernüchternd" es am besten trifft.
Es würde zu weit führen, hier unser ganzes, langes Gespräch wiederzugeben.
Erst mal das Ergebnis:
Er sagt ich soll in den nächsten sechs Wochen nicht mehr als zweimal in der Woche maximal eine halbe Stunde laufen.
Ich könne zusätzlich zweimal in der Woche 1-1,5 Stunden Rad fahren, am besten Rennrad. Interessant, weil es ja genau meine Erfahrung ist, dass ich auf dem Rennrad deutlich weniger Probleme habe als auf dem MTB oder einem Alltagsrad. Er sagt, dass die gebeugte Haltung für mich besser ist und das glaube ich auch.

was soll denn bitte daran ernüchternd sein. das ist doch Welten besser als das was Du mir letztes Jahr in Roth erzählt hast.:liebe053: Da war doch an laufen gar nicht zu denken. Jetzt gleich 2 mal die Woche mit seinem Segen.

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1209481)
Ich soll zweimal in der Woche den Rücken kräftigen. Am liebsten hätte er, dass ich bei so einem Physiotherapieanbieter hier in Essen an Geräten trainiere. Das sind ganz spezielle Geräte, in die man regelrecht "eingespannt" wird, so dass falsche Bewegungsausführungen durch Ermüdung oder mangelnde Konzentration nicht möglich sind.

Hier bekome ich spontan Pickel. Ich habe gerade mal gelidld an der Uni Essen/duisburg gibt es Functional Training/Alpha Athletics So eine Stunde ist kurzweilig und mit guter Anleitung mbMn. besser als der shice mit den Maschinen wo nur mehr oder weniger einzelne Muskeln angesprochen werden.

Summa Summarum freue ich mich mit Dir über die guten Nachrichten!

Noiram 09.03.2016 17:41

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1209481)
Er sagt ich soll in den nächsten sechs Wochen nicht mehr als zweimal in der Woche maximal eine halbe Stunde laufen.
...
Ich könne zusätzlich zweimal in der Woche 1-1,5 Stunden Rad fahren, am besten Rennrad. ...


Ich soll zweimal in der Woche den Rücken kräftigen.
...
Kalle (so heißt mein Orthopäde) hat mir noch mal eindringlich gesagt, dass er mir als Arzt mit seinen mehr als 40 Jahren Erfahrungen als Sportmediziner und als Freund dringend davon abrät, den Sport so wieder aufzunehmen, wie ich ihn in der Vergangenheit machte.

Er sagt auch: "Ich würde es dir nicht sagen, wenn ich nicht ganz sicher wäre: Wenn du wieder Sport machst wie früher, wirst du deine Gesundheit stark schädigen. Aufbau von Muskeln, Stabiltätstraining können dich nur dahin bringen, dass du überhaupt wieder ein wenig Sport machen kannst. .

Judith - ich verstehe Dich!
ABER:

Du kannst ein wenig Sport machen!! Hallo??? Ist das nichts?
Sei froh darüber dass Du ein Leben lang und regelmäßig Sport machen darfst - auch wenn es momentan noch nicht Deinen Erwartungen und wünschen entspricht.
Wenn ich da an meine Freundin Lea denke (ich glaube Du hast ihre Geschichte mit der Epilepsie auch gelesen) die Läuferin war, vom Triathlon geträumt hat und nun froh ist wenn sie mal 3 Tage ohne Anfall durchs Leben kommt.
Sie lebt ständig mit Helm auf dem Kopf, schläft an der Beatmungsmaschine (ihr Gehirn vergisst im Schlaf den Atemreiz auszulösen) und lebt in der Schule aus Sicherheitsgründen im Rollstuhl. Dabei ist sie kämpferisch und mutig wie eh und je.
Ihren Traum einen Halbmarathon zu laufen hat sie nicht aufgegeben, gerade gestern sagte sie mir: "Wenn ich den nun schon nicht laufen kann, dann möchte ich wenigstens jemanden finden der mich die 21km schiebt".

Das ist nun ein sehr krasses Beispiel, aber es soll zeigen wie gut Du es dennoch hast.
Du kannst laufen! Auch 2x pro Woche bringen Dich weiter!
MIt einem Mix aus Laufen, Rennrad und Schwimmen kannst Du doch zufrieden sein!

Ich war (bin oft noch) auch unglücklich weil ich aus meinem Marathon-Läuferinnen-Leben gerissen wurde. Seit fast 4 Jahren habe ich täglich Schmerzen an den Sehnen am Sitzhöcker.
"Läuferkrankheit" sagen die Ärzte. Doch all die Tipps und Behandlungen haben mir kein Stück weiter geholfen. Trotz fast 2000 Euro die ich in Osteopathen, Physios, Neuraltherapie, MT und Orthopäden gesteckt habe, ist es kein Stück besser geworden.
Ich habe begriffen dass ich damit leben muss und es geht auch - weil ich meine Aufmerksamkeit nicht nur darauf richte sondern eben neuen Dingen widme.

Aber es gibt natürlich noch Situationen in denen ich damit hadere. Diese Woche zum Beispiel - wo mir Spazierengehen mit meinem Hund sauweh tut weil die Sitzhöckersehne irgendwie gerade wieder viel schlimmer und unflexibler ist als sonst.
Ich fahre kein RR mehr und schwimme nicht mehr weil es die Schmerzen verschlimmerte. 2x pro Woche laufe ich 3-4km auf dem Band - einfach weil ich dort viel weniger Schmerzen habe als draußen und weil ich wenigstens manchmal das Gefühl des Laufens haben möchte.
Trotzdem bin ich froh dass ich das noch machen kann -auch wenn ich bis ins hohe Alter Marathon laufen wollte.
Alles klappt nun mal nicht so ganz und man muss das Beste draus machen.

In Sachen Abnehmen gebe ich Dir jetzt einen Rat den ich selber (noch) nicht befolge:
Krafttraining!
Mit zunehmendem Alter wird der Stoffwechsel immer langsamer durch die rasand abnehmende Muskelmasse!
Bei mir haben 9 Tage fasten 600g weniger gebracht. :( Ausdauersport hilft vielleicht ein wenig nicht zu zunehmen, aber mehr auch nicht. Ansonsten muss man wohl Umfänge machen die niemandem gut tun.

Krafttraining tut Deinem Rücken gut, der Fettverbrennung und Deinem Körpergefühl.
Mach es!
und denk weniger über Dein weniger-laufen-Schicksal nach

FMMT 09.03.2016 19:38

Judith, ich kann Dich sehr gut verstehen:bussi: .
Ohne Sport mit Spaß(vor allem in der Natur) würde mir definitiv etwas fehlen.
Ich war so froh, als es damals mit Triathon doch weiter ging.
Ich habe allerdings auch nicht vergessen, wie schön die Spaziergänge im Wald kurz nach dem Schub waren. Danach war ich gut drauf, fühlte mich wohl, also das normale Gefühl nach Sport.
Je länger es mir gut ging, desto verlockender wurden die Ziele. Nochmal einen Triathlon, nochmal Roth, nochmal einen langen Landschaftslauf und so weiter bis ich letzten Herbst relativ motiviert auch nochmal eine für mein Alter ganz ordentliche Zeit laufen wollte.
Der HM in Lauda war so geil(sorry, es war wirklich ein extrem intensives GefühlO:-) ), als ich ohne Hemmungen lief und lief und lief. Ein Flow, wie ich ihn selten, aber wenn nur beim Laufen erleben durfte:liebe053: . Tja, eigentlich will ich Dir Mut machen, aber jetzt schwärme ich einfach so ungeniert. Ich will damit vor allem ausdrücken, dass ich Dich voll verstehe:-)(-:
Dein Arzt wird(zumindest vorläufig) wohl Recht haben, zu ambitioniert solltest Du es lieber nicht angehen. Aber viel wichtiger ist doch, dass Du laufen darfst und kannst:Blumen: .
Das ist mehr, als Du vor Monaten hoffen durftest.
Ich würde Dir raten langsam zu beginnen und einfach ohne Uhr und Ambitionen zu laufen. Auch das macht unheimlich viel Spaß und erlaubt einen leckeren Kuchen im Ziel.
Träume einfach im Hinterkopf von Deinen Zielen, wer kann in die Zukunft blicken? Vielleicht wird es irgendwann doch wieder möglich werden. Allerdings nicht, wenn du es übertreibst.
Meinen ersten echten langen Lauf absolvierte ich erst fast ein Jahr nach dem Schub.
Ich wünsche Dir viel Mut, Kraft und Glück:bussi:

bellamartha 09.03.2016 19:47

Danke, Ihr Lieben, Ihr habt ja recht!

Gerade geht es mir ganz gut, weil mir vieles von dem, was Ihr geschrieben habt, auch durch den Kopf ging. Ich habe es mit Frauke diskutiert, der netten Ärztin der Privatstation, mit der ich meine halbe Stunde durch den Wald trabte. Es lief sich ganz nett bei schönstem Wetter so plaudernd mit einer netten Mitläuferin.

Jetzt habe ich schon (für meine Verhältnisse sehr) zeitig mein Abendbrot verspeist und gehe gleich zum Gitarrenunterricht. Danach werde ich allenfalls noch ein Stück Obst essen, falls die Esssucht mich packt. Keinesfalls Brot, Schokolade oder andere Fettmacher!

Morgen wird ein schöner Tag: Morgens zeitig in die Klinik, weil ich am Vormittag kurz weg muss, mit Mohab zum Ausländeramt. Drückt uns die Daumen, dass er eine Arbeitserlaubnis bekommt!
Nach der Arbeit zu meiner Frisörin und am Abend freue ich mich, mit Birgit und dem Liebsten die Topmodels zu sehen. Ich stehe ja auf den Trash.

So, jetzt schnell noch mal die Akkorde üben.

Viele Grüße
J.

duddu 09.03.2016 20:39

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1209481)
Wann habe ich wieder mit dem Laufen begonnen? Vor drei Wochen?
Heute endlich war ich bei meinem Orthopäden, weil ich mir ja vorgenommen hatte, es nur in Absprache mit ihm zu machen und unbedingt vermeiden wollte, womöglich in einem halben Jahr wieder völlig im Arsch bei ihm aufzulaufen und dann beichten zu müssen, dass ich, ohne es mit ihm abzusprechen, wieder gelaufen bin.

Tja, wie war es heute? Ich würde mal sagen, dass "ernüchternd" es am besten trifft.
Es würde zu weit führen, hier unser ganzes, langes Gespräch wiederzugeben.
Erst mal das Ergebnis:
Er sagt ich soll in den nächsten sechs Wochen nicht mehr als zweimal in der Woche maximal eine halbe Stunde laufen.
Ich könne zusätzlich zweimal in der Woche 1-1,5 Stunden Rad fahren, am besten Rennrad. Interessant, weil es ja genau meine Erfahrung ist, dass ich auf dem Rennrad deutlich weniger Probleme habe als auf dem MTB oder einem Alltagsrad. Er sagt, dass die gebeugte Haltung für mich besser ist und das glaube ich auch.
Ich soll zweimal in der Woche den Rücken kräftigen. Am liebsten hätte er, dass ich bei so einem Physiotherapieanbieter hier in Essen an Geräten trainiere. Das sind ganz spezielle Geräte, in die man regelrecht "eingespannt" wird, so dass falsche Bewegungsausführungen durch Ermüdung oder mangelnde Konzentration nicht möglich sind. Das kann man auch gar nicht alleine machen, weil man Hilfe braucht, um in die Geräte hinein und wieder hinaus zu kommen, so dass immer ein Trainer für drei Patienten da ist. Das macht die Sache natürlich unfassbar teuer. Wenn man ein Rezept vom Arzt für Krankengymnastik am Gerät bekommt, muss man nur Zuzahlungen leisten wie für normale Krankengymnastik auch.
Ich habe vorhin mit denen telefoniert. Die sagten mir, dass natürlich viele Ärzte sich mit den Rezepten wegen ihres begrenzten Budgets schwer tun, dass aber bis zu zwei Folgerezepte möglich seien.
Dann käme man auf die 18 Einheiten, die man auch in einem Einsteigerpaket privat zahlen kann, was aber stolze 740 Euro kostet. Wahnsinn! Andererseits sind es gerade mal ca. 40 Euro pro Stunde, wobei die Eingangsuntersuchung und die Abschlussanalyse 1:1 ist und die anderen Stunden eben 1:3. Wenn ich überlege, was Reitunterricht, Musikunterricht, Gesangsstunden, Psychotherapie oder Coaching kosten, relativiert sich das. Viel Geld ist es für mich trotzdem und ich will mal versuchen, ob ich ein Rezept bekomme, mache mir aber nicht so große Hoffnungen.
Sonst muss ich mich halt mit meinem eigenen Übungen begnügen, wobei ich gerne mal testen würde, ob das mit den Geräten so gut ist wie mein Orthopäde meint.

Kalle (so heißt mein Orthopäde) hat mir noch mal eindringlich gesagt, dass er mir als Arzt mit seinen mehr als 40 Jahren Erfahrungen als Sportmediziner und als Freund dringend davon abrät, den Sport so wieder aufzunehmen, wie ich ihn in der Vergangenheit machte.
Er sehe mich, auch wenn ich ihm da immer widerspreche, als einen Mensch, der den Sport als eine Sucht betrieben hatte und bei dem die Sucht noch immer da ist. Ich konnte es nicht ganz abstreiten, auch wenn ich mich nicht als typisch sportsüchtig sehe. Es stimmt aber, dass es mir nicht gelingt, das Laufen ohne Leistungsgedanken zu denken. Schon bei meinem allerersten Lauf vor wenigen Wochen, dachte ich während der 50 Minuten an Wettkämpfe: Ich fragte mich, ob ich wieder Marathon laufen kann oder wenigstens Halbmarathon. Oder ob 10 km trotz der höheren Intensität vielleicht weniger problematisch als die langen Strecken wären. Oder ob ich wenigstens Sprinttriathlons machen könnte. Seit ich wieder angefangen habe, dreht sich mein Denken ums Laufen und auch um Leistung. Ich laufe mit Uhr und freue mich über jede 30 Sekunden, die ich mich schneller über die Strecke schleppe. Im Wartezimmer bei Kalle las ich in einem Artikel der "Fachzeitschrift" Fit for Fun oder so was Tipps für Laufanfänger. Einer war: Laufen Sie ohne Uhr!

Kalle sagt: "Du musst den Gedanken an Wettkampf erst mal völlig aus dem Kopf kriegen. Es tut mir so leid, weil ich weiß, wie wichtig der Sport für dich ist und wie wichtig Leistung für dich ist, aber es gibt Spaß am Laufen ohne Leistung. Du bist meilenweit davon entfernt."
Er sagt auch: "Ich würde es dir nicht sagen, wenn ich nicht ganz sicher wäre: Wenn du wieder Sport machst wie früher, wirst du deine Gesundheit stark schädigen. Aufbau von Muskeln, Stabiltätstraining können dich nur dahin bringen, dass du überhaupt wieder ein wenig Sport machen kannst. Deine Situation im Bereich der LWS ist so, dass kein intensiver Sport mehr möglich sein wird."

Ich weiß, dass jetzt wieder viele denken, dass der Typ doch spinnt, dass eh alle Orthopäden nichts drauf haben und dass es so viele Leute gibt, die mit ähnlichen Diagnosen wieder Leistungssport treiben. Bitte sagt es nicht! Denn es würde mich nur verunsichern. Ich vertraue Kalle sehr. Er kennt mich mein ganzes Leben lang. Ich liege ihm am Herzen, was ich auch gewusst hätte, wenn er es mir nicht heute noch mal versichert hätte. Er ist seit über 40 Jahren Sportmediziner, hat viele, viele Leistungssportler bis hin zur deutschen Elite vor allem in der Leichtathletik betreut. Er war selbst mit einer Leistungssportlerin verheiratet und ist selbst bis heute aktiv. Wenn einer Verständnis für den Wunsch hat, Sport zu machen, dann er. Außerdem ist er ein Arzt, der schon seit vielen, vielen Jahren über den Tellerrand guckt und sich mit Chiropraktik, Ostheopathie und Traditioneller chinesicher Medizin befasst hat, als er dafür noch ausgelacht wurde.
Ich glaube ich ihm, auch weil er bisher immer Recht hatte. Jedesmal, wirklich immer, wenn ich mich nicht an seine Empfehlungen gehalten habe, ging das richtig in die Hose.

Ich war fix und fertig bei ihm und habe Rotz und Wasser geheult, weil ich so sehr gehofft hatte (obwohl ich tief im Innern wusste, dass es so nicht sein wird), dass ich seinen Segen fürs Laufen bekomme.
Ich muss jetzt mal gucken, von welchem Arzt ich eine Verordnung für ein neues LWS MRT bekomme (er kann mir ja nichts verordnen, weil er eine reine Privatpraxis hat und keine Kassenverordnungen machen kann). Kalle würde gerne noch mal aktuelle Bilder sehen.

In 6 Wochen ist mein nächster Termin bei ihm, dann wollen wir besprechen, wie ich mit dem Sport bis dahin zurecht gekommen bin und ob es mir gelungen ist, abzunehmen. Auch darüber haben wir gesprochen, dass ich so unglücklich darüber bin, dass ich so dick geworden bin.
Ich sagte, dass ich auch deshalb laufen möchte. Er sagte, dass ich nicht vom Laufen abnehme, sondern indem ich diszipliniert beim Essen bin und aufhöre, den ganzen Müll und die großen Mengen in mich hinein zu stopfen. Auch damit hat er Recht, denn auf solche Umfänge und Intensitäten, die einen nennenswerten Einfluss auf mein Gewicht hätten, komme ich ja wegen des Rückens eben nicht mehr.

Ach Leute, wie soll ich das nur alles schaffen? Abnehmen, den Leistungsgedanken aus dem Kopf kriegen...
:(
Ratschläge sind herzlich willkommen. Trost und Zuspruch sowieso.


..... als stiller Mitleser mal ein Kommentar aus der unmittelbaren Nachbarschaft:-) ....
.... wenn ich richtig liege ist Kalles Praxis im Teelbruch .....
und wenn dem so ist, mach alles was er sagt, denn aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass er mich gerettet hat und das nach schon attestierter Invalidität mit 3 Jahren humpeln, Fehldiagnosen und Fehl OP's ....
Er ist einfach ein Doc der seine Meinung hat und sie auch fundiert vertritt und dem ich auch blind vertrauen würde, auch wenn ich es 2011 - Anfang 2013 nicht toll fand, dass er mir im Vergleich zu seinen Kollegen nicht Honig um den Bart schmierte, sondern mir einfach sagte wie er es sah .....
Ich erinnere mich noch zu gut an seinen ersten Kommentar zu meiner geschrotteten ASehne/Ferse und meinem Wunsch nach einer 2 ten Meinung zu der von seinem Kollegen empfohlenen Transplantation der Sehne:
Die dritte OP in 5 Monaten würde der Fuss nicht überleben, also nein ich würde nicht operieren ..... Auf meine Frage was ich nun tuen soll, keine Ahnung ich bin nicht ihr Arzt, wenn Sie mein Patient werden wollen, dann machen sie was ich ihnen rate, ansonsten gehen sie wieder zu meinem Kollegen .....
In 2016 ist der Fuss dann nach 4 Operationen wieder über 226 km bewegt worden .....
Und der Weg dahin wurde vom Doc in Zeitlupe gesteuert .....

Also vertrau ihm, er weiß wie es läuft.
Ich genieße jeden Gang zum Bäcker und jedes Toben mit meiner Tochter, denn nach 3 Jahren nicht gehen können ist jeder Schritt ein Gewinn & genauso solltest du das auch sehen, schei .. auf Vergleiche mit früher und freu dich, dass es 30 min klappt und wer weiß was die Zukunft bringt .... 42k ? Und wenn nicht, ja mei, dann halt 30 min Krupp/Heisiwald

Gruß aus Heisingen

Mischa

Hoppel 09.03.2016 21:03

Liebe Judith, eigentlich klingt das doch erstmal gar nicht so schlecht was Kalle gesagt hat. Er ist natürlich Mediziner und muss auch eine gewisse Vorsicht walten lassen, aber wenn er dir erlaubt 2 x wöchentlich zu laufen und RR zu fahren ist das doch schon mal was. Und es ist bestimmt auch ausbaufähig :Blumen: Das ist doch auch auf jeden Fall viel mehr als noch vor einem oder zwei Jahren ging. Was hat er denn dazu gesagt dass du die Spritzen abgesetzt hast?
Wegen der KG hat er Recht, das ist auf jeden Fall sinnvoll und solltest du auch auf jeden Fall machen. Ob es an Geräten sein muss?? Auf jeden Fall nur mit guter !!! Anleitung.
Chronisch Kranke sind übrigens anders budgetiert bzw. fallen raus. Ich denke mal du bist ja auch beim Orthopäden bzw. Rheumatologen in Behandlung, die sollten dir auf jeden Fall mehr als 3 x KG verordnen können. Sonst sprich auch mal mit deiner Krankenkasse.
Immer gut sind natürlich tägliche :dresche Übungen zu Hause.
Tja, der Leistungsgedanke, das ist bestimmt am schwierigsten .... vielleicht geht es ja doch irgendwann wieder wenn du dich vernünftig aufbaust und langsam!!! steigerst.

Liebe Grüße, Ina :bussi:

Duafüxin 10.03.2016 07:20

Liebe Ju, lass Dich einfach nur drücken! :bussi:

Noiram 11.03.2016 06:55

Zitat:

Zitat von duddu (Beitrag 1209526)
...
Ich genieße jeden Gang zum Bäcker und jedes Toben mit meiner Tochter, denn nach 3 Jahren nicht gehen können ist jeder Schritt ein Gewinn & genauso solltest du das auch sehen, schei .. auf Vergleiche mit früher und freu dich, dass es 30 min klappt und wer weiß was die Zukunft bringt .... 42k ? Und wenn nicht, ja mei, dann halt 30 min Krupp/Heisiwald

Gruß aus Heisingen

Mischa

:Danke: :Blumen:

GENAUSO ist es nämlich!!

bellamartha 25.03.2016 09:33

Wie soll eigentlich eine bekennende Atheistin, Religionshasserin gar, hier lernen, wenn über ihr in voller Lautstärke die Nachbarn so einen Scheiß-Karfreitags-Gottesdienst im TV verfolgen?
Mein Minimalpensum für die nächsten 5 Tage lautet: Wenigstens 5 Stunden am Tag lernen. Weil ich ja nur mit Androhung von drakonischen Strafen funktioniere, wenn's um Sachen geht, auf die ich keinen Bock habe, habe ich solche natürlich mit einer Freundin vereinbart.

Ich hoffe, dass die bald mal leiser machen da oben. Und jetzt suche ich mal mein Ohropax.

Euch schöne freie, hoffentlich arbeits- und lernfreie Tage!

Gruß
J.

bellamartha 25.03.2016 09:39

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1212710)
Und jetzt suche ich mal mein Ohropax.

Mist! Nicht aufzufinden. Jetzt muss ich das Kirchen-Geplärre da oben ertragen. Warum gehen die nicht einfach in den Gottesdienst und machen live mit?

Bleierpel 25.03.2016 10:38

Hol dir morgen sowas im Baumarkt, und du bist den Gehörstress los

https://www.gartentechnik-bremen.de/...SNR-27-dB.html

bellamartha 25.03.2016 11:00

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1212732)
Hol dir morgen sowas im Baumarkt, und du bist den Gehörstress los

https://www.gartentechnik-bremen.de/...SNR-27-dB.html

Gottesdienst ist vorbei. (Komisch, aus meiner Zeit als Suchende habe ich in Erinnerung, dass die eher um 10 Uhr anfangen und dann nicht schon zu Ende sind?)
Aber in den nächsten Tagen haben die Nachbarn sicher noch mehrfach die Gelegenheit, mich mit Gottesdiensten zu beschallen, was? Vielleicht sollte ich deinen Tipp befolgen und mich rüsten...

Ich bin übrigens super-erkältet, was das Lernen auch nicht schöner macht. Ich werde mich gleich mal eine Stunde mit meinen erarbeiteten Karteikarten in ein Erkältungsbad zurückziehen.
Wenn ich schon mal alle Karten könnte, die ich mir gemacht habe, wäre ich schon weit vorne. Leider bin ich davon noch weit entfernt.

Außerdem bin ich aktuell für die Weiterbildung-Klausur-Woche ab 4.4. noch obdachlos. Habe gestern mal (welche Intuition!) zur Sicherheit eine Mail an die Ferienwohnungs-Vermieterin geschickt, ob sie auf dem Schirm hat, dass ich übernächste Woche komme. Nö, hatte sie leider nicht und in der Wohnung ist derzeit aufgrund eines Wasserschadens auch kein Wohnen möglich.
Super. Der Liebste bot mir schon sein Zelt an.
Um eine Unterkunft muss ich mich morgen also auch noch kümmern

So, ich mache mal weiter.
Ich denke, ich werde mich jetzt mal mit der OPD befassen (Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik), bevor ich in die Badewanne gehe.

Rotznasige Grüße: J.

FMMT 25.03.2016 11:36

Gute Besserung und frohes Lernen:Blumen:

sybenwurz 25.03.2016 12:34

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1212739)
Nö, hatte sie leider nicht und in der Wohnung ist derzeit aufgrund eines Wasserschadens auch kein Wohnen möglich.

Welch Zufälle das Leben doch so bereithält...
Wo ist das/wär das gewesen?

bellamartha 25.03.2016 14:31

In Bad Essen.

sybenwurz 25.03.2016 15:18

Ui, da must ich jetzt erstmal googlen...:-((

Schau doch mal bei AirBnB rein. Die meisten der Angebote da findeste auch über Google mit nem Minimum an Recherche, weil sie nicht nur via Air BnB vermieten.
Meist wirds sogar billiger wenn man über deren eigene Homepage bucht bzw. dort anruft, weil sie keine Gebühren an die abdrücken müssen.

Ich hab ja letztes Jahr nicht durchgehend im selben Hotel gewohnt, auf dem beschriebenen Weg hab ich n paar ganz gute Alternativen gefunden.
Ok: mehr Aufwand, als die Unterkunft schon unter Dach und Fach zu haben, ists natürlich so oder so...:(

bellamartha 25.03.2016 16:51

Dem Ende nahe...
 
Liebe Leute,

meint ihr, dass ich trotz meines Geschlechtes Chancen habe, auf dieser Krankenhausstation aufgenommen zu werden? Ansonsten sehe ich schwarz für mich.
Salbeitee, Tempos und Inhalieren reicht nicht mehr aus bei der Schwere der Erkrankung.

Falls sie mich nicht aufnehmen, wollte ich mich noch von euch verabschieden. Es war schön mit euch.

:Weinen: x-(

Vicky 25.03.2016 16:53

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1212820)
Liebe Leute,

meint ihr, dass ich trotz meines Geschlechtes Chancen habe, auf dieser Krankenhausstation aufgenommen zu werden? Ansonsten sehe ich schwarz für mich.
Salbeitee, Tempos und Inhalieren reicht nicht mehr aus bei der Schwere der Erkrankung.

Falls sie mich nicht aufnehmen, wollte ich mich noch von euch verabschieden. Es war schön mit euch.

:Weinen: x-(


KEINE. Die ist nämlich schon voll besetzt mit einem (1) Mann. Alle Kraft aufgebraucht, das gesamte Personal auf Monate überlastet... SORRY Bella!

bellamartha 16.04.2016 14:34

Ahoi!

Sicher ist, dass sich was ändern muss. Gestern sagte ich zu meiner Freundin S. in der Klinik: "Ich glaube, dass das Problem vor allem darin besteht, dass meine ganze Struktur zusammengebrochen ist." Damit meine ich: Es gibt außer der Arbeit nichts mehr, was mir wirklich Halt und Struktur gibt. Fast mein ganzes Leben lang haben meine Haustiere und der Sport mir einen sehr engen Rahmen gegeben, in dem ich mich bewegt habe, mit nur wenig Spielraum. Das habe ich oft verflucht, habe mich nach Freiheit, nach Nichtstun und Müßiggang gesehnt, danach, einfach mal nach der Arbeit rumgammeln zu können.
Dann kamen die Rückenprobleme und der Sport wie ich ihn kannte, war nicht mehr möglich. Kein Laufen mehr. Mein Sport seit meinem 6. Lebensjahr, einfach weg. Es ist immer noch ein Alptraum.
Vor mehr als einem Jahr dann noch der Tod des geliebten Hasenpferdes, im Sommer das Zürichseeschwimmen und danach: nichts! Rein gar nichts. Kein Ziel mehr, kein Training mehr, kein Hobby mehr, keine Verpflichtungen mehr.
Und jetzt stelle ich fest, dass ich mit Müßiggang und Freiheit nicht umgehen kann. bin jetzt bei sage und schreibe 15 kg Übergewicht und ertappte mich dabei, dass es gut war, dass dieses Jahr das Sifi Treffen ausfiel, weil ich mich vermutlich eh nicht hingetraut hätte.

Gestern vor einer Woche hatte ich ja meine schriftliche Abschlussprüfung der Weiterbildung. Es lief ganz OK, denke ich. Die Zeit war sehr, sehr knapp, aber ich bin mir sicher, dass ich bestanden habe und vermutlich mit einem zumindest ordentlichen Ergebnis. Morgen in vier Wochen ist die mündliche Abschlussprüfung in Frankfurt. Dann bin ich fertig und es kommen Veränderungen auf mich zu, die mich sehr verunsichern, die aber auch wichtig sind und wohl auch nötig, wenn ich weiterhin zufrieden bei der Arbeit sein will und auch gute Arbeit für die Patienten machen will.
Um dem aber gewachsen zu sein, scheint es mir wichtig zu sein, insgesamt wieder zufriedener zu sein.
Dafür brauche ich Struktur und muss mit meinem Körper wieder besser klar kommen.
Ich halte mich im Moment brav an die Vorgaben vom Orthopäden, zumindest fast. Also ich fahre ca. zweimal in der Woche Rad, wenn auch manchmal ein wenig länger als von ihm empfohlen. Zweimal in der Woche gehe ich eine halbe Stunde laufen. Das ist mit dem ganzen Übergewicht natürlich sehr mühsam und dazu kommt die desaströse Ausdauer. So schleppte ich mich gestern wieder über die hübsche kleine Runde, die ich gefunden habe, bei der ich gleich hier zu Hause loslaufen kann und die ein wenig hügelig ist, und bin am Ende hinter zwei Frauen hergelaufen, die etwas älter waren als ich und wirklich langsam, aber ich konnte nicht mit ihnen mithalten.
Egal, ich bleibe dran, es macht mir trotzdem große Freude.
Ich hoffe, dass mir mein Orthopäde beim nächsten Besuch grünes Licht gibt, dass ich 2 h Radfahren darf. Ende des Monats habe ich erst einen Termin zum Kontroll-MRT und danach bei ihm.
Nicht so diszipliniert bin ich mal wieder bei den Kraftübungen für den Rücken. Allerdings fängt bald mein Betriebssport-Rumpfmuskulatur-Kurs an, dann habe ich schon mal einen Termin und muss nur noch einen zweiten zu Hause machen.

Ab kommende Woche werde ich wieder schwimmen gehen. Ich bin seit Wochen gar nicht geschwommen, davor nur einmal in der Woche im Triathlonverein. Im Sommer muss ich aber 3,8 km in der Nordsee schwimmen und will janjazz und duafüxin nicht blamieren, also muss ich wohl mal langsam anfangen, denn ich fange bei NULL an. Völlig absurd... Letzten Sommer gab es vermutlich nicht ganz so viele Menschen, die solch lange Distanzen schwimmend zurücklegen konnten wie ich und jetzt fange ich wieder ganz von vorne an.

Die allergrößte Katastrophe ist das Gewicht. Zwischendurch bin ich ein paar Tage diszipliniert beim Essen und das Gewicht sinkt, nur um sofort wieder hochzugehen, weil ich zu viel und vor allem zu viel Süßigkeiten esse.
Ich passe in nahezu keine Hose mehr hinein und selbst Oberteile und Jacken werden zu eng.
Um die Esssucht zu durchbrechen, werde ich mit dem Liebsten ab Montag mal wieder eine Fastenwoche einlegen. Weniger um Gewicht zu verlieren, als um eine Art "Futter-Reset" zu erreichen. Mal sehen, wie es klappt. Die ersten beiden Male als wir fasteten, hat es ja sehr gut geklappt, beim letzten Mal habe ich nach knapp 2 Tagen abgebrochen.
Gleich koche ich mal den ersten Schwung Gemüsebrühe.

Sportlich stecke ich so sehr in einer Zwickmühle. Kalle sagte, ich MUSS den Leistungsgedanken aus dem Kopf kriegen. Das ist so schwer, ich schaffe es einfach nicht. Auch deshalb ist es wohl wichtig, dass ich wieder schwimme, weil das im Moment das einzige ist, wo ich körperlich dem Leistungsgedanken gewachsen bin. Selbst Radfahren toleriert mein Rücken im Moment nur, wenn ich es nicht übertreibe.

Was meint ihr? Wie kann/sollte ich mir in Bezug auf das Schwimmen Ziele setzen? Wie vorzugehen ist sinnvoll?
Ich werde diesbezüglich auch Keko eine Mail schreiben, der ja eigentlich offiziell immer noch mein Trainer ist, auch wenn ich zwischenzeitlich überlegte, ob ich zu Andreas aus meinem Verein wechseln soll, auch ein ehemaliger Schwimmer und eben näher dran an mir. Aber ich bin auch so anhänglich und mir hat das Training bei Keko immer viel Spaß gemacht. Mal sehen und mit ihm besprechen...

So, weil ich schon zweimal in dieser Woche gelaufen bin, werde ich gleich, während die Gemüsebrühe fürs Fasten vor sich hin köchelt, entweder ein Stück walken gehen oder eine kleine Runde mit dem Rad drehen.
Morgen muss ich nach der Arbeit im Altenheim lernen. Damit bin ich natürlich auch schon wieder im Verzug.

Über Anregungen für realistische und schöne Schwimmziele freue ich mich!

Viele Grüße
J.

carolinchen 16.04.2016 15:21

Ich hätte auch mit 15 Kilo Übergewicht das Zimmer geteil und denke du solltest dir immer noch Ziele setzten wenn es anders nicht läuft mit Motivation!:bussi:
Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1217411)
Ahoi!

Sicher ist, dass sich was ändern muss. Gestern sagte ich zu meiner Freundin S. in der Klinik: "Ich glaube, dass das Problem vor allem darin besteht, dass meine ganze Struktur zusammengebrochen ist." Damit meine ich: Es gibt außer der Arbeit nichts mehr, was mir wirklich Halt und Struktur gibt. Fast mein ganzes Leben lang haben meine Haustiere und der Sport mir einen sehr engen Rahmen gegeben, in dem ich mich bewegt habe, mit nur wenig Spielraum. Das habe ich oft verflucht, habe mich nach Freiheit, nach Nichtstun und Müßiggang gesehnt, danach, einfach mal nach der Arbeit rumgammeln zu können.
Dann kamen die Rückenprobleme und der Sport wie ich ihn kannte, war nicht mehr möglich. Kein Laufen mehr. Mein Sport seit meinem 6. Lebensjahr, einfach weg. Es ist immer noch ein Alptraum.
Vor mehr als einem Jahr dann noch der Tod des geliebten Hasenpferdes, im Sommer das Zürichseeschwimmen und danach: nichts! Rein gar nichts. Kein Ziel mehr, kein Training mehr, kein Hobby mehr, keine Verpflichtungen mehr.
Und jetzt stelle ich fest, dass ich mit Müßiggang und Freiheit nicht umgehen kann. bin jetzt bei sage und schreibe 15 kg Übergewicht und ertappte mich dabei, dass es gut war, dass dieses Jahr das Sifi Treffen ausfiel, weil ich mich vermutlich eh nicht hingetraut hätte.

Gestern vor einer Woche hatte ich ja meine schriftliche Abschlussprüfung der Weiterbildung. Es lief ganz OK, denke ich. Die Zeit war sehr, sehr knapp, aber ich bin mir sicher, dass ich bestanden habe und vermutlich mit einem zumindest ordentlichen Ergebnis. Morgen in vier Wochen ist die mündliche Abschlussprüfung in Frankfurt. Dann bin ich fertig und es kommen Veränderungen auf mich zu, die mich sehr verunsichern, die aber auch wichtig sind und wohl auch nötig, wenn ich weiterhin zufrieden bei der Arbeit sein will und auch gute Arbeit für die Patienten machen will.
Um dem aber gewachsen zu sein, scheint es mir wichtig zu sein, insgesamt wieder zufriedener zu sein.
Dafür brauche ich Struktur und muss mit meinem Körper wieder besser klar kommen.
Ich halte mich im Moment brav an die Vorgaben vom Orthopäden, zumindest fast. Also ich fahre ca. zweimal in der Woche Rad, wenn auch manchmal ein wenig länger als von ihm empfohlen. Zweimal in der Woche gehe ich eine halbe Stunde laufen. Das ist mit dem ganzen Übergewicht natürlich sehr mühsam und dazu kommt die desaströse Ausdauer. So schleppte ich mich gestern wieder über die hübsche kleine Runde, die ich gefunden habe, bei der ich gleich hier zu Hause loslaufen kann und die ein wenig hügelig ist, und bin am Ende hinter zwei Frauen hergelaufen, die etwas älter waren als ich und wirklich langsam, aber ich konnte nicht mit ihnen mithalten.
Egal, ich bleibe dran, es macht mir trotzdem große Freude.
Ich hoffe, dass mir mein Orthopäde beim nächsten Besuch grünes Licht gibt, dass ich 2 h Radfahren darf. Ende des Monats habe ich erst einen Termin zum Kontroll-MRT und danach bei ihm.
Nicht so diszipliniert bin ich mal wieder bei den Kraftübungen für den Rücken. Allerdings fängt bald mein Betriebssport-Rumpfmuskulatur-Kurs an, dann habe ich schon mal einen Termin und muss nur noch einen zweiten zu Hause machen.

Ab kommende Woche werde ich wieder schwimmen gehen. Ich bin seit Wochen gar nicht geschwommen, davor nur einmal in der Woche im Triathlonverein. Im Sommer muss ich aber 3,8 km in der Nordsee schwimmen und will janjazz und duafüxin nicht blamieren, also muss ich wohl mal langsam anfangen, denn ich fange bei NULL an. Völlig absurd... Letzten Sommer gab es vermutlich nicht ganz so viele Menschen, die solch lange Distanzen schwimmend zurücklegen konnten wie ich und jetzt fange ich wieder ganz von vorne an.

Die allergrößte Katastrophe ist das Gewicht. Zwischendurch bin ich ein paar Tage diszipliniert beim Essen und das Gewicht sinkt, nur um sofort wieder hochzugehen, weil ich zu viel und vor allem zu viel Süßigkeiten esse.
Ich passe in nahezu keine Hose mehr hinein und selbst Oberteile und Jacken werden zu eng.
Um die Esssucht zu durchbrechen, werde ich mit dem Liebsten ab Montag mal wieder eine Fastenwoche einlegen. Weniger um Gewicht zu verlieren, als um eine Art "Futter-Reset" zu erreichen. Mal sehen, wie es klappt. Die ersten beiden Male als wir fasteten, hat es ja sehr gut geklappt, beim letzten Mal habe ich nach knapp 2 Tagen abgebrochen.
Gleich koche ich mal den ersten Schwung Gemüsebrühe.

Sportlich stecke ich so sehr in einer Zwickmühle. Kalle sagte, ich MUSS den Leistungsgedanken aus dem Kopf kriegen. Das ist so schwer, ich schaffe es einfach nicht. Auch deshalb ist es wohl wichtig, dass ich wieder schwimme, weil das im Moment das einzige ist, wo ich körperlich dem Leistungsgedanken gewachsen bin. Selbst Radfahren toleriert mein Rücken im Moment nur, wenn ich es nicht übertreibe.

Was meint ihr? Wie kann/sollte ich mir in Bezug auf das Schwimmen Ziele setzen? Wie vorzugehen ist sinnvoll?
Ich werde diesbezüglich auch Keko eine Mail schreiben, der ja eigentlich offiziell immer noch mein Trainer ist, auch wenn ich zwischenzeitlich überlegte, ob ich zu Andreas aus meinem Verein wechseln soll, auch ein ehemaliger Schwimmer und eben näher dran an mir. Aber ich bin auch so anhänglich und mir hat das Training bei Keko immer viel Spaß gemacht. Mal sehen und mit ihm besprechen...

So, weil ich schon zweimal in dieser Woche gelaufen bin, werde ich gleich, während die Gemüsebrühe fürs Fasten vor sich hin köchelt, entweder ein Stück walken gehen oder eine kleine Runde mit dem Rad drehen.
Morgen muss ich nach der Arbeit im Altenheim lernen. Damit bin ich natürlich auch schon wieder im Verzug.

Über Anregungen für realistische und schöne Schwimmziele freue ich mich!

Viele Grüße
J.


FMMT 16.04.2016 15:28

Meine Schwimmziele sind zu bescheiden, um bei Dir einen Reiz auslösen zu können:Cheese:.
Ich verstehe Dich trotzdem gut, man braucht einfach ein schönes Ziel, sonst besteht wirklich die Gefahr sich zu arg hängen zu lassen.
Ich vermute mal, dass die Fortbildung einfach auch sehr viel nervliche Energie kostet, die dann andersweitig fehlt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Ernährungsumstellung, würde mich aber so oder so freuen, Dich mal wieder sehen zu können.
Ist Karwendel noch ein Ziel? Wir sind gemeldet und freuen uns, wenngleich mein linkes Knie lange muckte und ich erst ganz langsam und mit Vorsicht wieder steigern kann.

Joerg aus Hattingen 16.04.2016 18:31

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1217411)
Ahoi!

...
Viele Grüße
J.

Hallo Judith,

ich kenne die Situation, in der Du momentan steckst, nur zu gut. Seit ich meinen Job wechselte, habe ich das Gefühl, jeden Tag improvisieren zu müssen. Das ist zusätzlicher Streß, den man ungern auch noch auf den beruflichen draufpacken möchte. Die Fressattacken, die Du beschreibst, haben ja auch eine Ursache, Hunger ist es nicht.
Ich denke, Du hast den Kern zur Besserung aber schon gefunden. Schaffe Dir Strukturen, mit dem Sport, wenn auch nicht so viel möglich zu sein scheint wie von Dir gewünscht, machst Du doch schon einen guten Schritt.
Ich wünsch Dir jedenfalls, dass Du den Kummerspeck wieder los wirst.

bellamartha 17.04.2016 14:23

Danke, dass ich mich auch dick mögt!:bussi:

So, ich komme gerade aus'm Altenheim. Habe mit voll mit der ätzenden Frau J. herumgestritten. Grauenhafte Person, bei der es mir manchmal echt reicht. Eine Künstlerin, war Dozentin oder so an der Folkwang-Hochschule. Hält sich für was Besonderes und hasst alles und alle. Kurz bevor sie zu uns kam, hatte sie versucht, sich das Leben zu nehmen, sich dann aber doch nicht getraut und Hilfe geholt. Jetzt lebt sie zwar, ist aber todunglücklich und lässt es an allen aus. Heute war ich auf Krawall gebürstet und habe ihr Paroli gegeben. Sie zeterte herum ohne Ende und drohte mir: "Ich gehe zur Heimleitung und werde dafür sorgen, dass Sie nicht mehr lange hier arbeiten!" Daran sieht man schon, was sie für ein Miststück ist. Es könnte ja auch so sein, dass es für mich nicht nur ein popeliger Nebenjob ist, sondern einer, auf den ich wirklich angewiesen bin. Und nur, weil sie sich über mich ärgert, tönt sie herum, dass sie dafür sorgt, dass ich meinen Job los werde.
Erstens ist es aber so, dass es allseits, auch der Heimleitung, bekannt ist, dass sie eine ekelhafte, bösartige Zicke ist. Und zweitens bin ich auf den Job nicht angewiesen. Ich konnte ihr also ganz in Ruhe sagen, dass sie sich keinen Zwang antun soll, weil ich - im Gegensatz zu ihr - nicht hier sein muss. Ich bin ein schlechter Mensch, weil ich ihr solche Sprüche reingehauen habe, aber bei ihr musste das heute sein.:(

Jetzt würde ich so gerne laufen gehen, aber ich darf nicht, die zwei Mal für diese Woche sind schon rum. Zweimal Radfahren war ich auch schon. Bleiben nur noch die doofen Kraftübungen, die ich diese Woche noch gar nicht gemacht habe. Kotz! Die mache ich jetzt, weil sie dran sind und ich jetzt dem Müßiggang und der Strukturlosigkeit zu trotzen beschlossen habe und danach werde ich 3 Stunden lang lernen, muss halt auch sein.

Heute Abend war eigentlich Kino mit Tanja angesagt, aber irgendwie laufen die Filme, die wir hatten sehen wollen, nicht mehr. Mal sehen.
Die kommende Arbeitswoche wird anstrengend und geht morgen gleich gut los, denn es sieht so aus, dass ich morgen mal wieder von 7:00 bis 21 Uhr arbeiten muss, weil im Altenheim Not ist und ich nach der Klinik noch dort einspringen werde.

Dienstag will ich schwimmen gehen und im Moment freue ich mich noch drauf. Mal gucken, wie das mit der Freude ist, wenn der Wecker am Dienstag Morgen geht.

LG
J.


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