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Flow 22.05.2011 18:46

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 578561)
Ist das hier ne Serie, die immer im spannendsten Moment aufhört, damit man nächste Woche wieder guckt?

Ja ... :cool:

Zitat:

Mensch, schreib weiter.
Bin schon dabei ...
Zwischendurch ist halt mal die ein oder andere Pause nötig ... ;)

Zitat:

die 1. Zeile, d.h. bis 160er, ist ja ok. Ich hätte allerdings eher erwartet, dass es danach heißt: ... RADtouren ... :( :Nee: ;)
Rad ist nur was für die "Material statt Leistung"-Fraktion ... :Lachen2:

Diver 22.05.2011 18:46

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 578561)
Mensch, schreib weiter.

Aber echt! Schließlich warten wir schon eine Ewigkeit auf deinen Bericht!:Huhu:

Flow 22.05.2011 18:49

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 578548)
Was wird das Knie sagen ?
Seit Dienstag nicht mehr gelaufen, davor auch eine Woche nicht.
Beim Laufen jeweils nach wenigen km "Schmerzen", sonst ok.

Nun, und so lief es leider auch gestern nicht viel besser ... :Weinen:
Recht bald hat es an der Außenseite wieder zu ziehen begonnen.
Die ersten 900m hoch zum Inselberg, die sich über 25km ziehen, sind ja spätestens für den über 6,5h-Läufer von zahlreichen Wander-Passagen geprägt, so daß ich als Einer, der in erster Linie nur irgendwie schadfrei und per pedes vom Elisabeth-Ultra-Abend zur Heiheiheiho-Fete in Schmiedefeld kommen möchte, guten Gewissens erstmal den Schongang einlegen konnte, Laufpassagen eher kurz und selbstredend tempofrei hielt.

Nach und nach hat sich dann ein eigener Rhythmus eingependelt, der sich vom gängigen "bergauf gehen, sonst überwiegend laufen" zunhemend unterschied.
Statt der Landschaft diktiert die Vernunft und das Knie die Pace.
Sobald die Meldungen aus dem Knie in "Schmerzen" umschliegen, habe ich recht konsequent in den Gehmodus gewechselt.
Das ging recht gut, ich hatte über viele Stunden den Eindruck, daß sich das Knie in der Gehphase immer wieder erholt. Die anschließende Laufphase war nahezu genauso "gut", wie die vorhergehende.

Im Gegensatz zur Konkurrenz bin ich tendentiell aber eher bergauf gelaufen und bergab gegangen ... :Lachen2:
Die steileren Bergab-Stücke dann auch rückwärts.
Dabei stellte ich fest, daß rückwarts Laufen tatsächlich so knieschonend ist, daß ich es etwas länger als vorwärts durchhalten konnte ... :cool:

Im Ganzen rief die phantom voice of reason allerdings doch recht laut, daß übertriebende Lauferei nicht die optimale Therapie für's Knie sei, und ich fand mich damit ab, das ganze Ding wohl doch überwiegend wandernd nach Hause zu bringen.
Die Luft ist gut, die Landschaft grün, die Vögel zwitschern auch ... also zügig weitermarschiert, was soll's ... bis 18:00 Uhr werde ich's schon irgendwie nach Schmiedefeld schaffen.
Teilweise konnte ich beim "Powerwalken" auch mit langsameren Läufern mithalten ... :Lachen2:
Als ich dies neben einer laufenden Bekannten freudig feststellte, fand sie das nur halblustig, und fragte, ob ich dies wohl noch viele Stunden bis in's Ziel durchhielte.
Ich dachte darüber nach, und mußte fest stellen, daß so ein Speed-Walking, so knieschonend es auch ist, auf Dauer doch überraschend anstrengend sein kann, wenn man es nicht speziell trainiert hat ...

Flow 22.05.2011 18:50

Zitat:

Zitat von Diver (Beitrag 578565)
Aber echt! Schließlich warten wir schon eine Ewigkeit auf deinen Bericht!:Huhu:

Wir sind hier nicht beim 100m-Lauf, ja ... !

Diver 22.05.2011 19:22

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 578568)
Wir sind hier nicht beim 100m-Lauf, ja ... !

Ja eben nicht, da schaffen die ja immer nur so kurze Stücke! :Cheese:

Aber du bist doch Ausdauersportler, da könntest du ja einen ganzen Bericht am Stück schaffen:Blumen:

Flow 22.05.2011 20:02

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 578566)
Die Luft ist gut, die Landschaft grün, die Vögel zwitschern auch ... also zügig weitermarschiert, was soll's ... bis 18:00 Uhr werde ich's schon irgendwie nach Schmiedefeld schaffen.

Ja, und das war dann für viele Stunden das Thema.
Die spärlichen km-Schilder mit der Uhr verglichen und eher vage kalkuliert, welches Tempo nun auf Dauer zu realisieren wäre.
Dabei immer fein auf die Befindlichkeit das Knies geachtet und irgendwie das toliererbare Optimum herausbalanciert ...
Verschiedenste Modi und Lauf-Gehstile ausprobiert, dabei so um die 6-8 km/h gen Festzelt gekommen ...

Dabei ließ sich wieder schön mit ein paar anderen Mitstreitern, die man in regelmäßigem Wechsel immer wieder ein-/überholt bzw. ziehen läßt, über dies und jenes quatschen.

Das Wetter war im Übrigen recht warm. Im Gegensatz zum Vorjahr als im da oben im Thüringer Hochgebirge fast jämmerlich erfroren wäre ...
Schlauerweise hatte ich dieses Jahr noch irgendwo das alte Tyvek-Jäckchen vom NY-Marathon herausgezogen und für alle Fälle um die Hüften gebunden.
Da ich am liebsten gepäckfrei reise, war es mir eher eine Last und ich recht froh, als ich mal wieder ein Dame einholte, die mich mit "Ach, das Knie. Hallo !" begrüßte, über stärkere Rückenschmerzen klagte und offensichtlich sehr fror.
Eine Minute später hatte sie meine Jacke an, zwei Minuten später brach ein Gewitter über uns herein, ich kühlte recht schnell aus, diesmal zusätzlich noch klatschnaß ... wie gut, daß ich dieses Jahr die Jacke mitgenommen hatte ... :)

Nachdem die schlotternde Dame an der nächsten Verpflegunsstation in Decken gehüllt und der Fahrservice organisiert war, machte ich mich, mal wieder mit Raynaud-Fingern auf Richtung Oberhof, wo man jedes Jahr auf's neue recht plump in Versuchung zu führen versucht wird.

Der Weg gabelt sich, links sanft bergab ein breiter Boulevard durch ein geschmücktes Tor, auf dem breit "ZIEL" prangt, dahinter eine Festzelt-Attrappe. Rechts windet sich ein schmaler, steiniger Pfad gen Horizont den Berg hinauf ... der Weg der Sieger nach Schmiedefeld, jetzt nichtmal mehr eine HM-Distanz entfernt.
Ein verächtlicher Blick nach links und weiter geht's ...

Über Stock und über Steine, aber brich dir nicht die Beine ... ab der "Suhler Ausspanne" werde ich zusammen mit zwei anderen, die mich dort erstmal wieder überholen offiziell als "letzte Läufer" geführt ... :Lachen2:
Noch gut 12 km, und bald habe ich diesen Titel für mich allein ... :cool:
Ein Bergwacht-Assoziierter hat noch eine schnelle Latschenkiefer-Einreibung für meine Knie übrig. Das zuvor angebotene Diclofenac hielt ich der Kommunikation mit dem Sorgenkind abträglich.
Die Schmerzen waren schließlich nicht das Problem. Wichtig war, das Knie nicht zu zerstören !

Spätetestens jetzt war es mit den sporadischen Laufeinlagen auch endgültig vorbei, die Schmerzen traten zunehemend schon beim Gehen auf.

Zwei "Besen-Motorräder" patroullierten immer mal wieder um mich herum und erkundigten sich nach meinem Befinden.
Lustigerweise ging es mir ja rundum recht gut, im Gegensatz zum letzten Jahr war ich bei guten Kräften, die Finger waren auch wieder durchblutet, lediglich das Knie hielt mich vom Laufen ab.

Als ich die Wiese zu meinem Lieblingsort Schmücke runterhumpelte, sprang man dort kollektiv auf, zeigte in meine Richtung und jubilierte lauthals "DER LETZTE !" ...
Ich riß die Arme hoch ... :liebe053:... die Menge johlte, man reichte mir mein Bier und rief "EX !"
Ich lief durch ein La Ola-Spalier und wurde gefeiert und fotografiert wie ein Sieger ... :Cheese:

Auch der "St. Martin", der mich im letzten Jahr vor'm Erfrieren gerettet hatte (ich berichtete sicher irgendwo), war anzutreffen und erkannte mich wieder ... :-)

Flow 22.05.2011 20:03

Ich zog weiter, wünschte jedem Streckenposten einen "schönen Feierabend" und versprach, die Strecke im nächsten Jahr wieder etwas früher zu räumen ... :)
Zum Dank wollten mich zwei, nachdem sie mit dem Auto von hinten angerast kamen tatsächlich ein Stück mitnehmen !

"Bis zum Bierfleck, das merkt keiner" ...
Ich glaube, es hackt ... :Holzhammer:

Der "Bierfleck" liegt übrigens etwa 1km entfernt vom "Mordfleck", und ich rätsel jedes Jahr wieder, ob wohl zuerst der Mord oder erst das Besäufnis stattfand ... :cool:

Zääähhhh waren sie nochmal, die letzten km ... aber irgendwann kam mir die Musik aus Schmiedefeld entgegen ...
Und dann auch tatsächlich mein persönlicher Engel.

Auf der Zielgeraden begleitete mich der höchste verfügbare Würdenträger des Rennsteiglaufes höchstpersönlich, es gab großes Brimborium für "den Letzten", Fotos und Gratulationen von allen Seiten und hinter der Ziellinie ein Interview ... wär hätte das gedacht, nun lande ich wohl in der Zeitung ... :Lachen2:

Der Rennsteig-Ticker meldete :
Zitat:

18.41 Uhr lief der letzte Rennsteigläufer auf der Supermarathonstrecke durchs Ziel. Damit ist die 39. Auflage des Rennsteiglaufes beendet.
Kann man ein Rennen noch klarer finishen ... ? :cool:

PippiLangstrumpf 22.05.2011 20:06

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 578606)
Ich lief durch ein La Ola-Spalier und wurde gefeiert und fotografiert wie ein Sieger ... :Cheese:

Du stehst sogar auf der Twitter-Seite der Veranstaltung:
18.41 Uhr lief der letzte Rennsteigläufer auf der Supermarathonstrecke durchs Ziel. Damit ist die 39. Auflage des Rennsteiglaufes beendet.

:Cheese:


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