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Trotzdem kommt vorher so ein vehetztes Gefuehl auf ;) |
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Mir ging es am Wochende Andersherum: Im Städtle sehe ich eine ältere Frau(also damit meine ich älter als wir hier) mit City-bike und Sandalen, aufrechter Sitz. Etwas arrogant schaue ich ihr hinterher, ich die "grosse Triathlonheldin" und mümmele einen Riegel. Auf der nächsten langanhaltende Steigung sehe diese Dame vor mir, wie sie fröhlich mit ihren durchgebogenen Sandalen in die Pedale tritt. Ich komme kaum näher. Die Steigung nimmt kein Ende. Bitte bitte bitte lass es ein e-bike sein. War es aber nicht :Weinen: Ich hab sie dann schlussendlich noch eingeholt, und musste ihr einfach ein Kompliment machen. |
Wie die Medien berichten, ist jetzt die vierte Gurke positiv getestet worden. Hoffentlich kriegen die mich nicht auch noch dran.
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Erst denken, dann reden: gilt auch für Sportkommentare
Samstag Nachmittag. Da ich Schink-schank-schonk verloren hatte, musste ich in der Gurkenliga und mein Mann durfte bei den Großen starten. Einer muss schließlich das Kind bewachen. Ich stehe also frisch geduscht an der Radstrecke und warte, dass der Hausherr vorbeirollt. Meine große Sonnenbrille verdeckt gnädig die nicht mehr nur als Lachfältchen durchgehenden Krähenfüße. Meine Beine stecken bis über die Knie in einer Cargo-Büx, die gemütlich viel Platz und wenig Anlass zu Spekulationen bietet. Hot Pants sind lange her.
Neben meinem Sohn und mir steht eine junge Frau, die so sensationell schön ist, dass selbst der Nasenring sie nicht zu entstellen vermag. Groß, schlank, überschulterlange leicht ins Rötlich gehende Locken. Die ist sogar noch ausgesprochen nett. Und so plaudern wir denn ein wenig und applaudieren den vorbeikommenden Athleten. Irgendwann kommt wieder einer. Der ist nicht mehr so taufrisch, was man ihm unter der Anstrengung noch ein bisschen deutlicher ansieht. Anlass zur Besorgnis aus gesundheitlichen Gründen besteht allerdings überhaupt nicht. Während ich das alles ganz normal finde, meint die junge Dame neben mir mit Respekt in der Stimme: "Also, ich finde das toll, dass die mit Fünfzig sportlich noch so aktiv sind." Ich gucke sie von der Seite an und knurre leise, aber dafür um so furchteinflößender: "Voooorsichtig, ich bin da auch schon verdammt nah dran an den Fünfzig". Wer einen rötlichen Haarton hat, ist ja in der Regel eher der helle Hauttyp. Und so sehe ich in den folgenden 10 Sekunden ein interessantes Farbspiel in den Nuancen rot-roter-knallrot und zurück und höre ein gestammeltes: "Oh, das habe ich ja nicht gewusst, sonst hätte ich das doch nicht gesagt.". "Schon gut," antworte ich und zum Glück kommt dann auch schon mein Mann angestrampelt und wir können das Thema fallen lassen. Nach dem Rennen ergibt es sich, dass ich meinen Mann noch einmal vor die kleine Hexe ziehen kann. "Er", sage ich, halte mit der linken Hand seinen linken Oberarm fest und tippe ihm mit meinem rechten Zeigefinger auf die Brust, "ist sogar NOCH älter als ich." Wir lachen herzlich (außer meinem Mann, versteht sich) und verabschieden uns freundlich. Obwohl mein Mann sicherlich noch gern ein wenig geblieben wäre. Das macht die kein zweites Mal, hoffe ich. |
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:Danke: |
Kann nur besser werden
Wer Triathlon betreibt, muss auch mental Einiges aushalten. Dafür, dass wir erst Anfang Juni haben, habe ich die Latte der Peinlichkeiten für dieses Jahr schon ganz schön hoch gehängt. Beispiele gefällig? Nur zu: Neroman. Das Schwimmen ist zu Ende. Leider komme ich partout nicht aus dem Wasser. Mein erster Gedanke: Du Supergurke, hättest du bloß ordentlich bei der Liegestütz-Challenge mitgemacht, aber nein, einen Tag 100 Stück und dann drei Tage jammern. So sieht´s doch aus. Vor mir ein Mann am Beckenrand, der irgendwas von "Nicht-helfen-dürfen" und "Schon-Leute-verletzt" ruft. Ist mir egal, ob der mich verletzt. Mir ist jedes Mittel Recht, dieser Peinlichkeit ein Ende zu bereiten. Ihm aber nicht. Und deswegen rührt der sich einfach nicht, sondern ruft so lange weiter bis garantiert auch der letzte Zuschauer merkt, dass Muddi nicht von der Bahn kommt. Mit einer verzweifelten Bewegung und einem entschiedenen alles-oder-nichts-auf den-Bauch-Wälzer liege ich schließlich Flunder-platt auf den Kacheln. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich einen Neo angehabt hätten. Da hätten doch die ersten Zuschauer gerufen: "Ein Hering, die will bestimmt einen Hering!". Ich persönlich finde es ja ganz gut, wenn der Versanstalter bei so einem Event nicht so viele Fotos macht! Offenbacher Citylauf. "Nenn´mich Andrea", sage ich zu meinem Mann als ich ins Ziel plumpse. Es ist sehr heiß, mein Mann schaut mich besorgt an und holt mir einen Becher Wasser zwecks Wiederbelebung. Dazu muss ich sagen, dass es in unserer Familie zwei grundsätzlich kontroverse Herangehensweisen für die Teilnahme an einer Sport-Veranstaltung gibt. Wenn´s ginge, würde mein Mann jede Strecke nicht nur einmal angucken, sondern am besten auch noch zweimal abschwimmen, - fahren und -laufen. Mein Motto lässt sich kurz und bündig zu einem schlichten "Einfach hinterher!" zusammenfassen. Und so habe ich auf dem Weg zum Start zwar aus den Augenwinkeln den Zieleinlauf gesehen, aber in meinem Kopf leider doch nicht so richtig abgespeichert. Den grünen Mann, den ich auf dem letzten Kilometer heimlich Kermit getauft habe, versuche ich in der letzten Kurve abzuhängen. Hätte auch beinah geklappt. Wenn´s denn die letzte Kurve gewesen wäre. Leider kommen aber noch ein paar Schlenker und ich knicke ein. Selbst Schuld. Kleiner Trost: Immerhin war´s nicht die Europameisterschaft. Da hätte ich mich dann schon geärgert, gell, Andrea? PS: Eine Anmerkung zum fachkundigen Offenbacher Publikum sei mir an dieser Stelle noch erlaubt. Die Siegerehrung der Damen wurde von einem Experten aus den Zuschauerreihen mit den Worten "Die sind ja alle blond!" kommentiert. Der Moderator machte es dann noch ein bisschen schlimmer, indem er ergänzte: "Und die sind alle hübsch!". Auf schnell ist da keiner gekommen. Cross-Duathlon. Auf der gesamten Radstrecke ist nichts los. Bis auf eine Stelle. Da geht´s ein kleines Stückchen eine asphaltierte Straße runter und dann scharf rechts wieder auf einen Wald- und Wiesenweg. Hier haben sich zur Abwechslung ein paar Zuschauer eingefunden. An den Rest habe ich eher so nebulöse Erinnerungen. Zu schnell bergab, zu spät gebremst. Immerhin bin ich noch so geistesgegenwärtig und wähle statt des All-inclusive-auf-die-Nase-Packen-auf-Schotter-Pakets die ebenso unelegante Mit-Karacho-in-die-Bombeer-Büschung-Variante. Dort stehe ich kurz, aber oberschenkelhoch in den Brombeeren, mein Rad liegt unter mir. Meine körperliche Qual wird nur noch doch die seelische Grausamkeit meines Mannes übertroffen, der in der Wechselzone steht und mit Blick auf meine Knie meint: "Nee, nicht schon wieder, oder?!!" Also, Ziele habe ich für diese Saison wirklich mehr als genug, will ich meinen. |
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Zu klasse, du versüßt mir echt die Tage.:Blumen: Dank, Dank und immer wieder Dank.:bussi: |
Freut mich :Blumen: . Das Leben an sich ist mit ein bisschen innerem Abstand ja meistens ganz drollig. Sogar das eigene.
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denk dir nichts, so würde es mir beim Schwimmausstieg aus dem Becken bestimmt auch gehen.:Cheese: Nur hätte ich den Vorteil das alle Zuschauer schon weg sind.:Lachen2: Gruß triduma |
Heute innerorts ne Steigung hochgefahren.
Auf dem Gehweg daneben ein ca. 8-jähriger Knirps mit seiner Mama. Vorbeiradelnd hör ich. "Schau mal Mama wie schnell der alte Opa den Berg hochfährt". Ich nehms als Kompliment. Erlebt man auch in meiner AK 55 nicht jeden Tag. |
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Beim Lesen Deiner Beiträge habe ich mir eine feste Reihenfolge angewöhnt: Erst Tasse wegstellen, runterschlucken, Luft holen, dann Lesen. Ist besser für den Monitor. Mach mal so weiter :Huhu: . |
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--- Gottes Wege sind unergründlich Da ich ja im Laufe der letzten Jahrzehnte etwas hitze-anfällig geworden bin, habe ich am Samstag bei 32 Grad Außentemperatur die Chance genutzt, einen 7-Kilometer-Lauf mitzulaufen. Denn Übung macht den Meister und wer in Hitze schneller laufen will, sollte halt mal in Hitze schneller laufen. Und das probiert man am besten zuerst auf kürzeren Strecken aus bevor man sich auf den längeren Runden ins Orbit schießt. Der Lauf heißt Kirchenlauf und das mit auf den Weg gegebene geistliche Wort fängt an mit "Bin falsch abgebogen, ein oder zwei Mal...". Ist schon klar, was passiert ist, oder ...?!!! Völlig damit beschäftigt, die Hitze wegzuatmen, achte ich nicht sonderlich akribisch auf die auf den Boden aufgesprühten weiße Pfeile. Und plötzlich stehe ich am Ende einer Straße in Heusenstamms Altstadt mit Blick auf einen Park. Schön hier, passt nur leider im Moment nicht so gut. Bockig zockel ich zurück, um mich wieder ordnungsgemäß einzusortieren. Bis zum Ziel mache ich dann ruhig, da Polen nun eh schon verloren ist. Das Gute daran: Nach den kleinen und großen Fehlern in dieser noch jungen Saison kann jetzt eigentlich nicht mehr so wahnsinnig viel schief laufen. Jawoll, das geht jetzt steil bergauf. Und ab sofort ist auch die ein oder andere buddhistische Achtsamkeitsübung mit im Trainingsprogramm. Damit hätte der Triathlon jetzt auch eine spirituelle Komponente. Na, meinetwegen. |
Das Gute im Alter ist ja, dass man in sich selber ruht, was auch gewisse Gefahren in sich birgt. Die Außenwahrnehmung leidet dabei.
Gestern war ich zu einem hübschen kleinen Wettkampf unterwegs. Alles war total locker, ich kam in die zweite Startgruppe beim Schwimmen bei +0:15 auf Bahn 6 (Langsamschwimmer wie gewünscht). Ich benötige immer eine Weile um im Wasser in meinen Rhythmus zu kommen und daher wollte ich mich unbedingt noch vorher einschwimmen. Fasziniert von der für mich ungewohnten 50m-Bahn stieg ich mit den Anderen in's Wasser und hörte so beiläufig "Noch 2 Minuten bis zum Start". Jaja, Kopf in's Wasser, laaaaange gleiten, Dreierzug, juhu geht doch. Zurück noch locker Rückenschwimmen, geht auch. Dumm nur, dass man mit Kopf unter Wasser nichts hört und beim Rückenschwimmen nichts sieht was am Startblock passiert. Die Meute am Beckenrand muss sich köstlich amüsiert haben, dass ich da noch mitten im Becken paddle während es losgeht. Auf die folgende Situation war ich aus dem Vereinstraining heraus bestens vorbereitet. Wenn es heißt 50 m mit 15 Pause komme ich immer passend an wenn der Zug bereits wieder abgelegt hat. Also Vollgas zum Startblock, sauber hinter den letzten Kollegen eingereiht und das Rennen mit Puls 180 begonnen. Ebendieser schwamm Brust, was mich etwas aus dem soeben gefundenen Rhythmus warf, denn ungewohnter Weise war vor mir auf einmal jemand langsamer als ich. Hin- und hergerissen von der Entscheidung Überholen - oder doch lieber nicht, wartete ich bis zur ersten Wende bis die restlichen Vier weg waren und ich gefahrlos vorbeiziehen konnte. Ab da war es ein schöner Wettkampf. |
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Rückenschwimmen ist doch toll. Immer den Mund über Wasser, den Blick in den Himmel, was könnte es Schöneres geben? Ich habe mir das als Lockerungsübung für die ersten Bahnen angewöhnt und finde es nett.
Bis vor drei Monaten bin ich noch nie Rückenschwimmen gewesen. Für mich bleibt als Quintessenz der Merksatz: Der Wettkampf beginnt bereits vor dem Schwimmstart :Cheese: . Und mit einem Tag Abstand juckt es mich auch nicht mehr. Wer erinnert sich heutzutage schon noch länger als fünf Minuten an Jemanden, auch wenn der sich richtig zum Deppen gemacht hat? Niemand. Ab der Erkenntnis wird das Leben leichter. |
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Money, money, money
Erziehung hat man ja ein Leben lang, die wird man einfach nie los. Und wenn man sich noch so bemüht. Natürlich treffe ich meine Entscheidungen schon lange selbst, aber eigentlich weiß ich immer noch ganz genau, wie meine Mutter und mein Vater die ein oder andere so finden würden. Entsprechend teilt man den Eltern ja auch heute diejenigen instinkt-sicheren Entscheidungen garantiert nicht mit, die einer analytischen, objektiven Analyse einfach nicht Stand halten würden.
Nehmen wir z. B. die Materialfrage. Wenn mein Vater einen 5er-BMW fährt und meine Mutter eine Cartier-irgendwas am Handgelenk mit sich rumträgt, sind diese Ausgaben schlichtweg der Qualität der Produkte geschuldet. Wer jetzt glaubt, die Oldies würden das aus reiner Begeisterung für Luxus-Güter tun, liegt komplett falsch. Meine Eltern sind nicht bereit, für minderwertigere Qualität Geld auf den Tresen zu packen. Das sehen die einfach nicht ein. Besonders bemerkenswert finde ich dabei, dass man beide nachts wecken und sie nach den aktuellen Angebotspreisen der drei nächstliegenden Supermärkte für mindestens fünf verschiedene Joghurtsorten fragen könnte und die Antworten sofort wie aus der Pistole geschossen kämen und garantiert richtig wären. Qualität liegt aber natürlich auch immer im Auge des Betrachters. Oder wie sonst ist es zu erklären, dass meine Mutter erstaunt ist, wie viel Geld man für seinen Sport ausgeben kann. Und dabei gehöre ich noch nicht mal zu den High-End-Käufern bei all den schönen nützlichen und unnützen Dingen, die der Triathlon so zu bieten hat. Nach wie vor ruft meine Mutter mich auch gern an, um mir nur ´mal zu sagen, dass ihr bevorzugter Discounter nächste Woche Laufsachen im Angebot hat. Und die sehen wirklich gut aus. In den 70-er und 80-er-Jahren war es ja geradezu verpönt, zu viel Geld für seine Sportausrüstung auszugeben. Wenn man gut ist, ist man gut, war das Credo. Schlimmstes Urteil war die harmlos gestellt Frage: "Bist du Materialspieler, oder was?". Das hieß mit anderen Worten nichts anderes als "Wenn man dir deine High-End-Ausrüstung wegnimmt, bleibt nichts übrig." Die Sportskollegen blieben dann in der Regel auch nicht lange bei der erwählten Sportart, und wenn, dann eher auf der Ersatzbank. Aber irgendwann meldet sich der genetische Code hinter der mühevollen Erziehung. Das merke ich genau. Seit ich einmal auf meinem Mountain-Bike diese sau-schnellen Laufräder von meinem Mann gefahren bin, bin ich mir sicher: "So muss das sein." Für´s Wochenende hat er mir jetzt seine Rennrad-Laufräder versprochen. Also, wenn ich da magische Zeitziele durchbreche, werde ich mich am Montag sofort auf die Suche nach neuem Material machen. Koste es, was es wolle. Meinen Eltern sag´ ich lieber nichts. Aber ich denke ´mal, die würden ohnehin keinen Unterschied erkennen. PS: Manche Artikel bleiben sogar bei Aldi wie Blei im Regal liegen. Der String-Tanga in Compression-Ausführung befindet sich schon seit Längerem in der "Reduziert"-Schütte. Es will ihn einfach keiner haben. |
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Irgendwie albern, aber wir wenden inzwischen bei unseren Rentnern die Taktik an, dass wir etwa nur noch ein Drittel des Preises bis max. Die Haelfte nennen. Sonst wuerden unsere Oldies das gar nicht mehr verstehen, wie man soviel Geld fuer was ausgeben kann, was im Aldi ein zehntel kostet und sicher nicht schlechter ist. Orginal-aussage meines Dads. Ein Beispiel Radhelm fuer 6 Eus und unserer ueber 200. Tja, manche Preisentwicklung gebe ich zu, au h nicht zu verstehen :Gruebeln: |
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Ansonsten muss ich sagen, dass meine Eltern sehr großzügig sind. Also, den "Norseman" würde mein Vater mir garantiert sofort komplett sponsern. Da würde er sich auch nicht schonen und ein super Support-Team auf die Beine stellen und mit kommen. Leider bin ich ein Weichei und tu´s nicht. |
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Zum Glück ist der Blog hier zu Ende, sonst käm ich ja ne zum Schwimmen....:Huhu: |
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Also, wenn ich das so lese, sollte ich noch ´mal ernsthaft über einen Start nachdenken :cool: . |
Auja !
2013 mit uns zusammen !!! |
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Der Zwerg ist gestern Abend übrigens mit seinem Pokal im Arm eingeschlafen. War eine super Idee von dir, vielen Dank noch ´mal für den Pott! War sehr nett, euch persönlich kennenzulernen :) . |
Der Zwerg ist aber auch soooo süüüß, ich habe gestern noch geschwärmt von ihm :Liebe:
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Norwegen wird ja mit Urlaub verbunden, so das es, wenn es denn tatsächlich stattfindet, so oder so ein schönes Erlebnis wird. Ich grabe grade mal im Netz nach Infos und habe jedenfalls einen Heidenrespekt vor der Veranstaltung. |
Unverhofft kommt oft
Sonntag Morgen, 7.30 Uhr. Heute denke sogar ich, dass wir spät dran sind. Während ich meine letzten Sachen zusammen packe, höre ich, wie Mann und Kind alles andere Wichtige zusammen suchen. „Ja,“ höre ich meinen Mann sagen, „heute gibt´s zwar Regen, aber deinen Regenschirm nehmen wir trotzdem nicht mit.“ Pause. Ich höre eine helle Kinderstimme irgendwas im Wohnzimmer plappern, dann die Antwort meines Mannes, der im Flur steht, klar und deutlich: „Ja, deine kurzen Fahrradhandschuhe kannst du meinetwegen mitnehmen, aber die dicken Torwarthandschuhe brauchen wir heute nicht.“ Ich stürze noch schnell in die Küche und mische mir eine Apfelschorle. Im Vorbeigehen fragt meine Mann mich, ob er wohl das Preisschild an meinem Tri Top ab machen soll. Ach, ja, bitte, sei so gut. „Und“, fügt er hinzu, „du brauchst nachher gar nicht mit „Kannst du ein bisschen schneller fahren?“ kommen. Das kannst du sowas von vergessen.“
Als wir endlich im Auto sitzen, entspannen sich alle ein bisschen. Am Sonntag Morgen ist ja auch nichts los. Im Frankfurter Stadtteil Bornheim stehen ein junger Mann und eine junge Frau an einer Straßenbahn-Haltestelle. Er hält mit einer Hand sein Rennrad liebevoll fest, auf dem Lenker liegt ein Zeitfahrhelm. „Du,“ sage ich zu meinem Mann, „die wollen bestimmt auch nach Bruchköbel. Wollen wir die mitnehmen?“ „Musst du wissen, geht von deiner Zeit ab,“ meint er nur knapp, und ich entscheide: „Komm, fahr zurück.“ Gewagter U-Turn, kurzer Stop, ja, sie wollen zum Quarterman und fahren gern mit. Zack, das Rad hinten drauf, Passagiere auf die Rückbank und weiter geht´s. Das Pärchen stellt sich überraschender Weise als Mutter und Sohn heraus. Überraschend für uns, aber nicht für die beiden. Die kennen das nämlich schon, dass man sie immer für ein Paar hält. Wie sich herausstellt heißt der junge Athlet David, ist 22 Jahre alt und hat im letzten Jahr die Hawaii-Quali nur knapp verpasst. Das Auffälligste an ihm ist sein Strahlen. Man spürt, wie sehr er sich auf den Wettkampf freut. Keine Spur von Verbissenheit. Er freut sich diebisch, dass er jetzt noch ein bisschen früher am Wettkampf-Ort ist. Wir schließen ihn sofort ins Herz und wünschen ihm, dass er ein super Rennen macht. Bevor David bei der Elite startet, bin allerdings ich dran. Bei der Durchsage „Noch 5 Sekunden bis zum Start“ hüpfe ich ins Wasser, Brille lässt kein Wasser durch, und schon geht´s los. Mein zuschauender Mann soll dazu leicht genervt ein „Das gibt´s doch nicht. Jetzt schwimmt die schon wieder als Letzte los.“ vom Stapel gelassen haben. Ich mach´s kurz: Hauen und Stechen, sinnlose Überholmanöver, Leute, die Brust schwimmen so lange man hinter ihnen ist und die anfangen zu kraulen, so bald man sie überholt. Irgendwann habe ich die Faxen dicke und treibe in irgendwessen Wasserschatten so vor mich hin. Ich mache mich hier nicht mit sinnlosen Attacken kaputt. Trotz gemächlichen Schwimmens ist es schneller als im letzten Jahr. Na, kleiner Trost, will ich meinen. Auch David und seine Mutter hatten ihren Spaß. Die haben sich mächtig amüsiert, weil mein Schwimmen immer so nach Zeitlupe aussieht. Hatten die mir ja nicht glauben wollen, aber siehste, dann doch. Auf dem Rad geht mir ein bisschen die Muffe. Für dieses Jahr stehen 300 (in Worten: dreihundert) Trainingskilometer zu Buche. Das ist vermutlich das, was David an einem Wochenende fährt. Unter den Trainings-Weltmeisterinnen dürfte ich damit einen der allerletzten Plätze innehaben. Aber wo ich jetzt schon da bin, schauen wir doch mal, was geht. Ich versuche kräftesparend viel auf dem Auflieger zu fahren und drehe so meine Runden. Schöne Übung, bergab und bei Windböen zu versuchen, nicht die Nerven zu verlieren. Ob man das ausgerechnet im Wettkampf ausprobieren sollte, ist eine andere Frage. Auf dem Zubringer zurück in die Wechselzone darf dann leider nicht mehr überholt werden. Wir bilden ein Trio: vorneweg ein Mann, dann eine Frau und am Ende ich. Der Mann an der Spitze nutzt die Zeit, um sich tüchtig auszuruhen. Nach einiger Zeit verliert die Frau vor mir aber sowas von die Nerven, dass ich nicht in der Haut des Genussradlers stecken möchte. Was sie ihm zuruft, weiß ich nicht, aber da der Ton die Musik macht, wird das nichts allzu Nettes gewesen sein. Die Wartezeit überbrücke ich damit, aus meinen Schuhen zu steigen und den Reißverschluss der Jacke auf zu machen. Gut gewechselt. Ich glaube, das ist ein wahres Hausfrauen-Talent. Als ich auf die Laufstrecke gehe, höre ich Mann und Kind hinter mir her rufen. Die sind wieder spät dran. Laufen läuft nicht. Das Einzige, worauf ich für heute gebaut habe. Schade. Ich will, aber ich kann nicht. Spaß macht´s noch immer. Ich kann mich an genügend Rennen erinnern, bei denen ich dachte, ich lass das einfach künftig mit den Wettkämpfen. Heute ist das nicht so. Vielleicht schlägt das Mental-Taining an. Wer weiß das schon. Im Ziel bin ich enttäuscht. Zwei Minuten langsamer als im letzten Jahr. Dafür keine Kopfschmerzen. Ist auch was Wert. Später stehe ich mit meinem Sohn an einem Kinder-Trampolin. Ein Neunjähriger geht ´rauf und macht ohne Anlauf erst einen Salto rückwärts, dann zwei. Ich unterhalte mich mit dem Vater. Er selbst war Boxer in der DDR. Er war in der Parallelklasse von Jan Ullrich. Sie hatten beide denselben Konditionstrainer. Er erzählt, dass er mit 27 Jahren einen Herzinfarkt hatte. Zum ersten Mal sei ihm richtig klar geworden, was da damals so abgegangen sei. „Trotzdem“, sagt er und seine Augen strahlen, „auf die Zeit lass ich nichts kommen.“ Wir schwadronieren noch ein bisschen über das Leben, den Sport und die Kinder und verabschieden uns. Bevor wir fahren, werfe ich mutig einen Blick auf die Ergebnisliste. Als ich zu Mann und Kind zurück gehe, recke ich den Daumen in die Luft. „Hängt erst eine Seite?“, fragt mein Mann. „Nein“, antworte ich lachend, „ich bin erste in meiner Altersklasse“. Dann schicke ich ihn zwecks Überprüfung zur Liste. Nicht dass mir da etwas durcheinander gegangen ist. Stimmt aber. Das ist ja ein Ding. David hat ebenfalls seine Altersklasse gewonnen und ist Gesamtvierter geworden. Den verpassten Podestplatz nimmt er gelassen. „Na, dann nächstes Jahr“, sagt er und strahlt schon wieder. Es habe ihm so viel Spaß gemacht und der Regen wäre eine super Abkühlung gewesen. Man guckt ihn an und kann immer nur denken: „Ja, du liebst, was du tust. Ich glaube, du wirst ein ganz Großer. Ich wünsche es dir.“ Wir nehmen David und seine Mutter mit zurück. Am Ende wollen sie dem Zwerg noch was für´s Sparschwein zustecken. Der Junior schläft zum Glück in seinem Kindersitz auf der Rückbank. Das Geld soll David lieber in sein Sparschwein stecken. „Nimm´s für Hawaii“, sagen wir noch und wünschen ihm zum Abschied alles Gute. |
Mal wieder ein sehr schöner Bericht von dir :Blumen: und allerherzlichsten Glückwunsch zum AK-Sieg :liebe053: und alles Gute für den angehenden Hawaii-Aspiranten und seine Ma.
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Ui! Schön geschrieben...wie immer. :)
Gab's Geschenke? :Lachen2: Gruss kullerbein |
Glückwunsch zum AK-Sieg! :Blumen:
Zu deinen Eltern: Ich verstehe nicht, wie man beim Auto so viel Wert auf Qualität legt und bei den Nahrungsmitteln nicht :( Nicht, dass Aldi per se schlechte Qualität verkauft, doch es ist dort eben alles auf billig getrimmt. Nur meine Meinung :Huhu: |
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Keine Ehrung, keine Urkunden, keine Geschenke. Aber natürlich jede Menge Ruhm. Nachdem mein Mann am letzten Freitag eine neue 10-Kilometer-Bestzeit vorgelegt hat, bin ich jetzt wieder gleichauf. Allerdings bin ich die ungekrönte Familienmeisterin im Tischfußball. DAS ist natürlich richtig was wert, wenn man zwei Kerle im Haus hat. Für jeden Finisher gab´s eine Medaille ohne Jahreszahl (wie praktisch für die nächsten Jahre: "Danke, hab ich schon.") und einen weißen Buff mit vielen bunten Sponsoren-Logos. Den Buff hat mir mein Sohn gleich abspenstig gemacht. |
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Ah, hier ist der helden-bericht von Pentone! :Cheese:
Glückwunsch zum AK-Sieg. Toller Bericht und tolle Aktion, die beiden mitzunehmen :Huhu: |
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So, und wer lobt jetzt mich? :Cheese: |
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