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DocTom 19.01.2021 10:49

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1578931)
...
Ich selbst werde weiterhin die Low-Tech-Ansätze ausprobieren, die mir gelegentlich vor die Flinte kommen.

das hast Du ernsthaft eine ganze Nacht durchgehalte? Was hast Du da für Klebeband benutzt? Gaffertape wie in Kriminalfilmen? Spannend, nur erkältet sollte man wohl nicht sein...
(röchel)

:Maso:

schnodo 19.01.2021 11:12

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1578962)
das hast Du ernsthaft eine ganze Nacht durchgehalte? Was hast Du da für Klebeband benutzt? Gaffertape wie in Kriminalfilmen?

Nein, ein kleines Stück Fixomull Stretch. Das schien mir geeigneter als Gaffer-Tape. ;)

Das Durchhalten war kein Problem, man muss sich halt drauf einlassen wollen, dann geht es auch.

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1578962)
Spannend, nur erkältet sollte man wohl nicht sein...
(röchel)

Ja, die Problematik existiert und ich neige gelegentlich zu einer verstopften Nase. Ich habe allerdings dann ein Video gefunden, in dem jemand (kann sein, dass es Patrick McKeown war) gezeigt hat, wie man die Nase gut frei bekommt und zu meiner Überraschung funktioniert das tatsächlich. Ich habe allerdings vergessen, wie es geht, irgendwas mit Nase zuhalten. :)

Sollte ich vielleicht mal wieder machen. Mit zugeklebtem Mund schnarche ich zumindest nicht. :Cheese:

Helios 19.01.2021 11:57

Mund zukleben?? Hör auf mit dem .aiss!

Deine über 900 Abo-Fans warten auf ein Zugaben-Video wegen der Wasserlage und passendem Trockentraining.

Du hast noch viel vor.

O:-)

schnodo 19.01.2021 12:48

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1578991)
Du hast noch viel vor.

Viel vor und nichts dahinter. ;)

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1578991)
Deine über 900 Abo-Fans warten auf ein Zugaben-Video wegen der Wasserlage und passendem Trockentraining.

Ich weiß nicht, ob ich mich überhaupt nochmal durchringen kann. Zur Wasserlage gibt es schon viel gutes Material. Da würde ich einfach empfehlen, sich den self-coached Workshop von Total Immersion zu schnappen. Man muss nur den Teil des Videos, der sich auf den Vortrieb bezieht möglichst ignorieren oder zumindest mit großer Vorsicht behandeln. ;)

Bei Atmung und Beinschlag sehe ich noch Potenzial für ein schnodo-Style-Video, weil aus meiner Sicht auch da ganz wesentliche Aspekte von den meisten unvollständig und mit wenig Liebe zum Detail behandelt werden (Luftmenge, Luftverteilung, Einfluss auf die Wasserlage, Timing von Kopfbewegung und Atemvorgang, grundsätzliche Mechanik des Beinschlags, Eselsbrücken, Trockenübungen, Koordination der Gesamtbewegung), aber das wären ähnliche Monsterprojekte wie die Armbewegung.

Am ehesten werde ich vielleicht ergänzend zum aktuellen Video noch Schnodos Schnorchelei verfilmen, weil ich meine, dass man damit recht gut die Bewegung schulen kann. Nebenbei sind die Übungen ja auch für die Wasserlage ganz gut. Aber dafür müssten erst mal wieder die Bäder öffnen und ich müsste den ganzen Kram von vorne bis hinten filmen, mit entsprechenden Detailaufnahmen für die Schlüsselstellen, damit sich ein abgerundetes Bild ergibt.

Mal schauen, wie sich alles entwickelt...

tridinski 19.01.2021 13:20

Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 1578889)
Airofit Atemtrainer ...
Wäre ja in der wasserlosen Zeit eine gute Idee, zumindest die Atemmuskulatur zu erhalten und - besser noch - zu verbessern.

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1578931)
Was ist der Grund dafür, dass Du selbst dann nur durch die Nase atmest?

...

Ich selbst werde weiterhin die Low-Tech-Ansätze ausprobieren, die mir gelegentlich vor die Flinte kommen.

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1578977)
N
Ja, die Problematik existiert und ich neige gelegentlich zu einer verstopften Nase. Ich habe allerdings dann ein Video gefunden, in dem jemand (kann sein, dass es Patrick McKeown war) gezeigt hat, wie man die Nase gut frei bekommt und zu meiner Überraschung funktioniert das tatsächlich. Ich habe allerdings vergessen, wie es geht, irgendwas mit Nase zuhalten. :)

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1578991)
Mund zukleben??

zu dem Airo-Dings kann ich nichts sagen, aber eine prima LowTech-Variante zum Atemmuskulaturtraining, die zudem auch Lockdown-kompatibel ist, ist Laufen mit Nasenatmung. Also Mund zu und nur durch die Nase. Langsam anfangen, langsam steigern. Bin vor ein paar Jahren bis 4:45er Tempo gekommen nach ein paar Wochen. Am Anfang eines solchen Laufes rotzt du erstmal die ganze Nase frei, beim aktuellen dunklen Sauwetter fällt das aber nicht weiter auf :Cheese:
Am besten eine ungerade Anzahl Schritte pro Atemzug, zB 3 Schritte einatmen, 4 aus, bei gerades Anzahl atmest du immer gleich, da gibts leichter Seitenstechen o.ä.

und jetzt zurück zum Schwimmen - Glückwunsch an Schnodo zum Erfolg des Videos! :Blumen:

schnodo 19.01.2021 14:02

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1579006)
...eine prima LowTech-Variante zum Atemmuskulaturtraining, die zudem auch Lockdown-kompatibel ist, ist Laufen mit Nasenatmung. Also Mund zu und nur durch die Nase. Langsam anfangen, langsam steigern. Bin vor ein paar Jahren bis 4:45er Tempo gekommen nach ein paar Wochen. Am Anfang eines solchen Laufes rotzt du erstmal die ganze Nase frei, beim aktuellen dunklen Sauwetter fällt das aber nicht weiter auf :Cheese:
Am besten eine ungerade Anzahl Schritte pro Atemzug, zB 3 Schritte einatmen, 4 aus, bei gerades Anzahl atmest du immer gleich, da gibts leichter Seitenstechen o.ä.

Danke dafür! Das ist interessant, da kriege ich fast mal wieder Lust zu laufen. :)
Was hat Dich dazu bewogen, nicht durch den Mund zu atmen?

Ich kann mich erinnern, dass Matt Damon in The Bourne Supremacy ohne erkennbare Atembewegung gerannt ist wie ein Gestörter. Ich fand, das sah sehr badass aus, auch wenn die Szene natürlich geschickt geschnitten wurde, um Matt Damon nicht in einer einzigen Einstellung für den Rest seines Lebens zugrunde zu richten. :Cheese:

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1579006)
Glückwunsch an Schnodo zum Erfolg des Videos! :Blumen:

Lieben Dank! :Blumen:

tridinski 19.01.2021 14:18

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1579020)
Danke dafür! Das ist interessant, da kriege ich fast mal wieder Lust zu laufen. :)
Was hat Dich dazu bewogen, nicht durch den Mund zu atmen?

Ein Trainingskollege kannte das und hat das als Trainingsvariante vorgestellt, geht auch gut wenns richtig kalt ist, zweistellig minus oder so.

Helios 19.01.2021 17:39

O.K. - Ihr habt mich überredet das graue 3m Panzertape über den Mund zu babben - da Wohnort in Bayern, hab ich eine ffp2-maske (die mit dem umgedrehten Kaffeefilter) drübergezogen - Luft bekomme ich, aber sporteln (oder Schneeschippen) wollt ich damit nicht - Kaffeetrinken geht auch nicht.

Wenn ich umkippe, dann hab ich zuviel co2 im Blut :Lachen2:

schnodo 19.01.2021 17:46

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1579081)
O.K. - Ihr habt mich überredet das graue 3m Panzertape über den Mund zu babben...

Wäre ja auch ein Wunder gewesen, wenn Du irgendeinen Wahnsinn nicht spontan mitmachst. :Cheese:

speedskater 19.01.2021 21:44

Ich habe diverse Fragen im Wim-Hof-Thread beantwortet.
Scheint mir da leichter für die Allgemeinheit auffindbar zu sein.

schnodo 19.01.2021 21:52

Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 1579126)
Ich habe diverse Fragen im Wim-Hof-Thread beantwortet.
Scheint mir da leichter für die Allgemeinheit auffindbar zu sein.

Hab's dort gerade gesehen, gute Idee. Danke! :Blumen:

DocTom 19.01.2021 21:56

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1579006)
..., aber eine prima LowTech-Variante zum Atemmuskulaturtraining, die zudem auch Lockdown-kompatibel ist, ist Laufen mit Nasenatmung. ...
zB 3 Schritte einatmen, 4 aus, ...

Zumindest einen Versuch wert, irgendeinen Mullverband muss ich auch noch liegen haben.
:Huhu: :Blumen: :Danke:
Thomas

schnodo 19.01.2021 22:23

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1579132)
Zumindest einen Versuch wert, irgendeinen Mullverband muss ich auch noch liegen haben.

Ich glaube, den brauchst Du nur in der Nacht, falls Du Nasenatmung erzwingen willst; beim Rennen traue ich Dir so viel Konzentrationsvermögen zu, den Mund geschlossen zu lassen. :Lachen2:

schnodo 07.02.2021 18:22

schnodo vertrocknet...
 
...müsste der Thread mittlerweile heißen. ;)

Eigentlich wollte ich warten, bis es umwerfende Neuigkeiten gibt, bevor ich poste, aber eine Kleinigkeit hat mich so amüsiert, dass ich aus dem Corona-Schneckenhaus herauskrieche. Die Lockdown-Situation wird für mich und Teile meiner Familie mittlerweile ziemlich belastend, ohne dass ich jetzt im Detail darauf eingehen will. Kreative Lösungen sind gefragt und zum Glück sind nur touristische Reisen verpönt. Zumindest habe ich mir nicht das falsche Eheweib genommen: Wir haben immer noch eine zärtlichen Umgang miteinander, obwohl wir uns seit Monaten Tag und Nacht ohne nennenswerte Unterbrechung auf der Pelle hocken. Tatsächlich meine ich festzustellen, dass wir beide nachsichtiger geworden sind wenn es darum geht, wie mit kleineren Verfehlungen und Nachlässigkeiten umgegangen wird. :Liebe:

Nun bin ich aber komplett vom Thema abgekommen (die Holde hätte es mir schon rot angestrichen). Die problematische familiäre Situation was nicht das Amüsante, sondern das hier: Google hat mein Photoalbum, das ich hauptsächlich pflege, um textbegleitend aus dem Forum darauf zu verlinken, "verschlagwortet". Eigentlich hatte ich die Übernahme der Weltherrschaft durch eine künstliche Intelligenz in naher Zukunft befürchtet oder erhofft (ich bin mir nicht ganz sicher, was davon) aber nun meine ich, dass es noch einige Zeit dauern wird:


Bildinhalt: "Künstliche Intelligenz"

Phelps – cooler than cool? Ice cold! – man weiß es nicht. Zumindest die Geschichte mit dem Segeln ist nicht komplett daneben. :Cheese:

Ansonsten habe ich mich der Selbstanalyse mit dem Zugseil gewidmet. Dabei habe ich festgestellt, dass ich dringend an der Restauration meiner rechten Schulter arbeiten muss. Diese hat vor etlichen Jahren ein Impingement-Syndrom erlitten und zwickt immer mal wieder. Ich habe nun aber erkannt, dass dadurch auch die Funktion des kompletten Armes negativ beeinträchtigt wird. Ich kann z.B. tatsächlich keine Ellenbogenvorhalte herbeiführen, die der linken Seite entspricht. Selbst wenn ich den Schmerz ignoriere, so fehlt einfach die Kraft den Unterarm in die notwendige Position zu bringen, ohne die Schulter durch Ausweichbewegungen zu entlasten. Das ist für meine Schwimmerei auf jeden Fall eine wichtige Baustelle, die ich auch außerhalb des Wassers angehen kann.

Bei der Gelegenheit habe ich aber auch begriffen, dass die Streckung der Armes und das Vorschieben der Schulter nicht nur die Zuglänge positiv beeinflusst, sondern die einhergehende Rotation des Oberkörpers auch dafür sorgt, dass man ziemlich mühelos die Bewegung durchführen kann, die dafür sorgt, dass die Ellbogenspitze nach oben zeigt, was eine notwendige Voraussetzung für den hohen Ellbogen ist. Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich das noch in meinem Schwimmvideo unterbringen.

Ich habe mir Gedanken über ein neues Lehrvideo gemacht. Wenig überraschend liegt der Fokus dabei momentan auf Trockenübungen. Einen Titel habe ich mir schon ausgedacht: "Freestyle Swimming: Dryland Guide to Kick Timing"

Die Idee ist, die Notwendigkeit eines koordinierten Beinschlags zu beleuchten und dann Anregungen zum Erlernen eines produktiven Kick-Timings außerhalb des Wassers auszuwalzen. In etwa so, wie man Schritte beim Tanzen lernt. Ich bin der Überzeugung, dass es leicht möglich ist, die Koordination ins Wasser transportieren, wenn man in der Lage ist, diese an Land reproduzierbar zu simulieren. Im Endeffekt läuft das auf albern aussehende Schrittfolgen hinaus, die man am besten spät nachts einübt, wenn man sich sicher sein kann, dass niemand ein Video davon auf YouTube stellt. :Lachen2:

Helios 08.02.2021 11:43

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1583159)
.........
Wir haben immer noch eine zärtlichen Umgang miteinander, obwohl wir uns seit Monaten Tag und Nacht ohne nennenswerte Unterbrechung auf der Pelle hocken.
.........

mach einfach Hausmeister-Triathlon ;)
-Kaffeetrinken
-Frau ärgern
-Schneeschippen
:)

so bringt man den Tag auch rum (im Homeoffice seit Ende 1998)

Den Kraftschluss über die Diagonale im Körper (Fuß/Hand) an Land einschleifen??.... - hab ich nur waagrecht liegend auf einer Bank, vorne mit Zugseil hinbekommen - den Effekt im Wasser muß man kennen, damit man freiwillig den Fußschlenker macht.

schnodo 08.02.2021 12:45

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1583273)
...so bringt man den Tag auch rum (im Homeoffice seit Ende 1998)

Ich bin auch schon seit 2006 oder so die meiste Zeit im Homeoffice. Die Holde aber Vollzeit erst seit den Schulschließungen. :)

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1583273)
Den Kraftschluss über die Diagonale im Körper (Fuß/Hand) an Land einschleifen??.... - hab ich nur waagrecht liegend auf einer Bank, vorne mit Zugseil hinbekommen - den Effekt im Wasser muß man kennen, damit man freiwillig den Fußschlenker macht.

Ob man den Kraftschluss nun diagonal oder auf der gleichen Seite macht, darüber lässt sich trefflich streiten, was ich an dieser Stelle nicht tun will. Ich habe den Eindruck, dass manche Schwimmer so besser zurecht kommen, andere so.

Was mir aber an mir selbst aufgefallen ist, ist dass die Synchronisation von Armen und Beinen besonders beim Sechserbeinschlag alles andere als automatisch richtig erfolgt. Aus meiner Sicht ist das aber eine Abfolge von Positionen, die sich gut an Land einstudieren und im Wasser abrufen und überprüfen lässt, wenn man das Prinzip begriffen hat und sich in jedem Zyklus auf ein paar Eckpunkte konzentriert. Außerdem finde ich es hilfreich, zu wissen, dass es einen Rhythmus gibt, der die Bewegung treibt.

Es ist eine ganze Weile frustrierend und man verhaspelt sich, aber irgendwann klappt es, ähnlich wie beim Jonglieren, wo nach ewigem scheinbar erfolglosem Üben nahezu von einer Minute auf die andere die Bälle in der Luft bleiben.

Estampie 08.02.2021 13:00

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1583303)
Ich habe den Eindruck, dass manche Schwimmer so besser zurecht kommen, andere so.

Ach, beruhigend das zu lesen. Ich hatte mich unlängst mit einer Freundin (auch Musikerin )über Beinschlag unterhalten und sie meinte das ich eher einen betonten 6/8 Schwimme als einen 3/4..... wir haben dann gedacht das wir wohl ne Schraube locker haben.:Lachanfall:

Ich fändes das sehr schön wenn es ein Beinschlagvideo gäbe, das Armzugvideo fand ich sehr gut und lehrreich. Ich habe den Armzug damals (sic) in kleinen Nuancen anders gelernt, aber war erfreut dass das Grundprinzip doch recht nah drann ist.

Gruß
Thomas

schnodo 08.02.2021 18:25

Zitat:

Zitat von Estampie (Beitrag 1583310)
Ach, beruhigend das zu lesen. Ich hatte mich unlängst mit einer Freundin (auch Musikerin )über Beinschlag unterhalten und sie meinte das ich eher einen betonten 6/8 Schwimme als einen 3/4..... wir haben dann gedacht das wir wohl ne Schraube locker haben.:Lachanfall:

Und das könnt Ihr per Augenschein auseinanderhalten? Wow! Ich bin froh, wenn ich einen Unterschied überhaupt höre und bin mir gar nicht sicher, ob ich das Konzept richtig begriffen habe. :Cheese:

Zitat:

Zitat von Estampie (Beitrag 1583310)
Ich fändes das sehr schön wenn es ein Beinschlagvideo gäbe...

Nach Deinem Post bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob ich der richtige für den Job bin. Womöglich rücken mir hinterher die Musiker auf die Pelle und teeren und federn mich, weil ich sehr schön anschauliche aber grottenfalsche musikalische Analogien präsentiere. ;)

Zitat:

Zitat von Estampie (Beitrag 1583310)
...das Armzugvideo fand ich sehr gut und lehrreich. Ich habe den Armzug damals (sic) in kleinen Nuancen anders gelernt, aber war erfreut dass das Grundprinzip doch recht nah drann ist.

Danke schön! Ich habe mich beim Erstellen des Videos auf das beschränkt, was bei mir gut funktioniert hat, was ich als Gesamtbild nachvollziehbar darstellen kann, und was auch in der Literatur halbwegs gut untermauert ist. Natürlich ist in der Kürze des Videos keine umfassende Abhandlung aller Varianten möglich. So bedaure ich beispielsweise, dass ich nicht ausdrücklich darauf hinweise, dass ein Winkel von 90° keine harte Vorgabe, sondern auch ein "open arm" mit 120° und 130° gut oder sogar besser funktionieren kann.

Weil mich sowas immer interessiert: Was genau hast Du denn anders gelernt?

Estampie 09.02.2021 09:17

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1583397)
Und das könnt Ihr per Augenschein auseinanderhalten? Wow! Ich bin froh, wenn ich einen Unterschied überhaupt höre

Ach, das ist bei mir recht einfach, ich mache drei mal Bein auf einmal Arm. Und von den drei Beinschlägen betone ich einen, den etwa beim Handausheben. Der Kick halt. Da ich normalerweise links atme, betone ich beim links Ausheben stärker mit dem rechten Fuß. (ich würde jetzt gerne ins Wasser um das nochmal bewusster nachzuvollziehen) Also quasi 1 -2-3 1-2-3

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1583397)
Weil mich sowas immer interessiert: Was genau hast Du denn anders gelernt?

Wie gesagt, ich bin schon froh dass das nicht alles ganz verkehrt war aus heutiger Perspektive, und ich freue mich etwas im Prinzip wieder zu erkennen :-)
Unser Schwimmtrainer hatte das mit dem Wasserwerfen auch als Beispiel und so.
Der Unterschied lag in der, hmmm, wie schreib ich das, Bewegungsebene.

Mal den rechten Arm genommen, der wurde ganz nach vorne geführt und die Hand auf einer gedachten Mittellinie vor dem Kopf eingetaucht, nicht rechts daneben.
Schulter nach vorne gestreckt. Dabei die Hand nicht flach aufs Wasser, sondern mit der Daumenseite voraus ins Wasser. Möglichst nicht platschen.
Dann aus der Schulter eine Bewegung nach aussen. der Ellenbogen bleibt geknickt. (ist er ja, sonst käme die Hand nicht vor den Kopf) Von der leichten Aussenbewegung geht es wenn die Hand etwa auf Schulterhöhe ist wieder zu Mitte.
Die Hand beschreibt also ein leichte S-Kurve. Die Handfläche zeigt immer in Druckrichtung.
Wenn die Hand wieder direkt neben dem Körper ist kommt die Streckung des Ellenbogens mit Wasser nach hinten werden.

Ui, ich hoffe das Geschreibsel ist in etwa verständlich, ich bin nicht so der Wortakkrobat :Gruebeln:

Die Idee war IIRC mit der Hand eine lange Strecke zu ziehen und schön den Lat mit ins Spiel zu bringen. OK, das war Provinzschwimmtraining vor 40 Jahren :-)
Aber hey, wir sind richtig weit so geschwommen. Und zum Teil recht fix, ja.

Wenn du Gelegenheit hast das mal auszuprobieren kann es sein dass du auch meinst das es sich gar nicht so fremd anfühlt. Ich habe mir mein gelbes Zugseil, das fürs Kinder-, und Technikprogramm, in Griffweite gehängt und übe schön die Abläufe aus dem Video. Ich brenne schon darauf das endlich im Wasser ausprobieren zu können.

Gruß
Thomas

schnodo 09.02.2021 11:01

Zitat:

Zitat von Estampie (Beitrag 1583486)
Ach, das ist bei mir recht einfach, ich mache drei mal Bein auf einmal Arm. Und von den drei Beinschlägen betone ich einen, den etwa beim Handausheben. Der Kick halt. Da ich normalerweise links atme, betone ich beim links Ausheben stärker mit dem rechten Fuß. (ich würde jetzt gerne ins Wasser um das nochmal bewusster nachzuvollziehen) Also quasi 1 -2-3 1-2-3

Interessant! Über die Feinheiten des Taktes werde ich nochmal nachdenken müssen.

Übrigens ist es so, dass Sheila Taormina in der zweiten Auflage von Swim Speed Secrets den ersten Kick auf den Catch legt. Sie meint, dass dadurch die anderen Kicks fast von selbst ins richtige Raster fallen. Ich denke, nachdem ich es ausprobiert habe, dass sie Recht hat. Zumindest methodisch passt das für mein geplantes Kick-Video ganz gut, weil ich als Grundposition die nehmen möchte, die Paul Jaeger den oberen Totpunkt nennt. Und der Kick, der mit dem Catch zusammenfällt wäre auch da der erste.

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1418673)
Es gibt einen Typen, der Paul Jager heißt und der besser schwimmen möchte. In einem seiner Videos beschäftigt er sich mit etwas, das er top dead center nennt, einer Haltung, die es im Schwimmen einzunehmen gilt. Eigentlich ist das ein Begriff aus der Mechanik. Die deutsche Übersetzung ist Totpunkt.

Darauf aufbauend beschreibt er, wie man das richtige Timing für den 6er-Beinschlag erlernt. Seine Methoden erinnern mich sehr an meine eigene Art, ans Schwimmen heranzugehen. Vielleicht bin ich deshalb so fasziniert und willens seinem Beispiel zu folgen. ;)

Der Kernpunkt ist, dass man alle drei Beinschläge in eine bestimmte Position findet, in der der führende Arm gestreckt ist und das Bein auf der gleichen Seite angehoben, man also auf einer Körperseite eine maximale Streckung hat.


Bildinhalt: Top dead center, dryland

Zitat:

Zitat von Estampie (Beitrag 1583486)
Die Hand beschreibt also ein leichte S-Kurve. Die Handfläche zeigt immer in Druckrichtung.

Das hört sich nach dem klassischen S-Zug an, den wir natürlich auch schon lebhaft diskutiert haben.

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1359457)
Herrschaften, mit den Tomaten auf den Augen solltet Ihr einen Gemüseladen aufmachen. Das wäre ein Riesenerfolg. :Cheese:

Das hier ist der klassische S-Zug. Garry Hall Sr. macht nicht mal ansatzweise einen outsweep.


Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1477428)
Was den S-Zug auszeichnet ist der Anfang, der outsweep, bei dem die Handfläche in der Streckung nach außen zeigt und der Arm nach außen drückt. Das sieht aus wie beim Brustschwimmen. Wenn es aussieht wie Brustschwimmen, ist es ein S-Zug. :)

Heutzutage wird nicht mehr gelehrt, dass die Hand ruhiges Wasser auf der Seite suchen soll, sondern die Handrichtung ist überwiegend nach hinten. Dadurch, dass die Schulter ein Kugelgelenk ist und die Bewegung aus der Streckung leicht nach außen und dann wieder nach innen geht, lässt sich eine angedeutete S-Kurve nicht vermeiden, was aber auch völlig in Ordnung ist. Es gibt Schwimmer, die tatsächlich ziemlich gerade nach hinten ziehen, aber das sieht dann eher nach Paddeln auf dem Surfboard aus und das verträgt nicht jede Schulter.

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1359425)
Wem ich zutrauen würde, tatsächlich schnurgerade wie ein Roboter zu ziehen, das wäre Karlyn Pipes. Und selbst die hat leichte Wackler drin, weil die menschliche Anatomie nicht dafür geschaffen ist, perfekte Linien durchs Wasser zu ziehen.

Zitat:

Zitat von Estampie (Beitrag 1583486)
Die Idee war IIRC mit der Hand eine lange Strecke zu ziehen und schön den Lat mit ins Spiel zu bringen. OK, das war Provinzschwimmtraining vor 40 Jahren :-)
Aber hey, wir sind richtig weit so geschwommen. Und zum Teil recht fix, ja.

Wenn alles komplett falsch gewesen wäre, was vor 50 oder 90 Jahren im Schwimmen gelehrt wurde, dann wäre Mark Spitz keine 51,22 s auf 100 m geschwommen und Johnny Weissmuller hätte mit Wasserballkraul keine 57,4 s schwimmen können. Das sind Zeiten von denen wie ich vermute 99,9 % der Forumsmitglieder nur träumen können. Ich bin schon zufrieden, wenn ich weniger als doppelt so lange brauche. :)

Estampie 09.02.2021 11:34

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1583551)

Das hört sich nach dem klassischen S-Zug an, den wir natürlich auch schon lebhaft diskutiert haben.

Ja, genau das ist das.

Ach, es ist dein Blog, genug gekapert, weiter in der eigentlichen Richtung.
Ich kann hier auch nicht weiter mitschreiben, ich werde sonst zu wehmütig und versuche 400m Lagen in der Badewanne zu schwimmen.......:Maso:

Gruß

Thomas

canoeist 09.02.2021 11:45

Wo wir gerade beim Beinschlag sind: Ein Bekannter schwimmt seit Jahrzehnten mit einem 4er-Beinschlag. Den hat er sich selber "beigebracht", weil er´s nicht anders wußte und ihn bisher auch wohl noch niemand drauf hingewiesen hat. Mir ist das vor Monaten zufällig mal aufgefallen; er ist aus allen Wolken gefallen, als ich´s ihm gesagt habe.

Er würde gern mal das Atmen auf der Nicht-Schokoladenseite bzw. eine 3er-Atmung lernen; bisher atmet er ausschließlich auf eine Seite. Der 4er-Beinschlag macht´s halt vermutlich sehr schwer, zur anderen Seite zu atmen, weil die Beine dann ja "dagegen arbeiten". Er kriegt´s aber absolut nicht gebacken, von diesem 4er-Beinschlag wegzukommen, da fehlt ihm irgendwie das Körpergefühl bzw. das Bewegungsmuster steckt zu tief drin. Da sagt er dann halt sofort: "Okay, hat keinen Zweck, ich kann halt nur den 4er-Beinschlag bzw. ich kann halt nur auf der einen Seite atmen".

Würdest du ihm empfehlen, trotzdem dran zu arbeiten (er ist begeisterter Open-Water-Schwimmer) und hast du evtl. Tipps, wie er vorgehen könnte? Ich habe seinen Schwimmtrainer mal drauf angesprochen, der meinte, das lohnt den Aufwand nicht, weil er auch so schon recht schnell unterwegs ist und einen gut ausgeprägten Beinschlag hat. Die Umstellung würde mehr kaputt machen als Vorteile bringen. Deshalb habe er ihn bisher auch nie drauf hingewiesen.

Matthias75 09.02.2021 12:10

Zitat:

Zitat von canoeist (Beitrag 1583567)
Wo wir gerade beim Beinschlag sind: Ein Bekannter schwimmt seit Jahrzehnten mit einem 4er-Beinschlag. Den hat er sich selber "beigebracht", weil er´s nicht anders wußte und ihn bisher auch wohl noch niemand drauf hingewiesen hat. Mir ist das vor Monaten zufällig mal aufgefallen; er ist aus allen Wolken gefallen, als ich´s ihm gesagt habe.

Er würde gern mal das Atmen auf der Nicht-Schokoladenseite bzw. eine 3er-Atmung lernen; bisher atmet er ausschließlich auf eine Seite. Der 4er-Beinschlag macht´s halt vermutlich sehr schwer, zur anderen Seite zu atmen, weil die Beine dann ja "dagegen arbeiten". Er kriegt´s aber absolut nicht gebacken, von diesem 4er-Beinschlag wegzukommen, da fehlt ihm irgendwie das Körpergefühl bzw. das Bewegungsmuster steckt zu tief drin. Da sagt er dann halt sofort: "Okay, hat keinen Zweck, ich kann halt nur den 4er-Beinschlag bzw. ich kann halt nur auf der einen Seite atmen".

Würdest du ihm empfehlen, trotzdem dran zu arbeiten (er ist begeisterter Open-Water-Schwimmer) und hast du evtl. Tipps, wie er vorgehen könnte? Ich habe seinen Schwimmtrainer mal drauf angesprochen, der meinte, das lohnt den Aufwand nicht, weil er auch so schon recht schnell unterwegs ist und einen gut ausgeprägten Beinschlag hat. Die Umstellung würde mehr kaputt machen als Vorteile bringen. Deshalb habe er ihn bisher auch nie drauf hingewiesen.

Was ist denn bei dir ein 4er-Beinschlag? Vier Beinschlag auf einen Armzug (links oder recht) oder 4 Beinschläge auf einen Zyklus (linker Armzug und rechter Armzug)? Egal, unsymmetrisch ist's auf jeden Fall ;)

Die Frage ist: was verspricht sich dein Kumpel von der Umstellung? Beidseitig Atmen ist sicher ein Vorteil, gerade im Freiwasser, damit man z.B. auf der wellen- oder sonnenabgewandten Seite atmen oder sich besser orientieren kann. Wenn es aber bislang gut für ihn funktioniert hat, würde ich mir an seiner Stelle ersthaft überlegen, ob ich an die Baustelle rangehe, wenn es nicht unbedingt sein muss: "Never chance a running system!":Huhu:

Ansonsten wäre meine Idee um das Gefühl für den richtigen Zeitpunkt des Beinschlages zu bekommen: Beinschlag in Seitenlage (Geht auch mit Flossen), der obere Arm liegt hinten, der untere vorne - mit einem Armzug (inkl. Atmen) auf die andere Seite drehen und weiter Beinschlag machen. Dadurch lernt er, die Drehung mit dem Beinschlag einzuleiten bzw. den Beinschlag zum richtigen Zeitpunkt zu setzen.

M.

Helios 09.02.2021 12:49

Ich hab jetzt grad keine Video-Quelle zur Hand, aber Katie Ledecky macht 4er Beinschlag - man nennt es Hybrid zwischen Hip und Shoulder-driven.

schnodo 09.02.2021 13:56

Zitat:

Zitat von Estampie (Beitrag 1583561)
...ich werde sonst zu wehmütig und versuche 400m Lagen in der Badewanne zu schwimmen.......:Maso:

Dann aber bitte die Kamera mitlaufen lassen! :Cheese:

Zitat:

Zitat von canoeist (Beitrag 1583567)
Wo wir gerade beim Beinschlag sind: Ein Bekannter schwimmt seit Jahrzehnten mit einem 4er-Beinschlag. Den hat er sich selber "beigebracht", weil er´s nicht anders wußte und ihn bisher auch wohl noch niemand drauf hingewiesen hat. Mir ist das vor Monaten zufällig mal aufgefallen; er ist aus allen Wolken gefallen, als ich´s ihm gesagt habe.

Ein Viererbeinschlag ist auch überhaupt nichts Anstößiges, obwohl ich niemandem empfehlen würde, dieses aktiv einzustudieren. Es gibt viele Spitzenleute, die auf längeren Distanzen damit reihenweise Goldmedaillen abräumen (wie die von Helios erwähnte Katie Ledecky). Damit sich alle einig sind, worum es denn genau geht, hier ein Video, das Zweier-, Vierer- und Sechserbeinschlag definiert: Freestyle 246 beat Kick Timing自由泳踢腿時機. Da ist übrigens auch Katie das gewählte Beispiel für den four-beat kick.

Zitat:

Zitat von canoeist (Beitrag 1583567)
Würdest du ihm empfehlen, trotzdem dran zu arbeiten (er ist begeisterter Open-Water-Schwimmer) und hast du evtl. Tipps, wie er vorgehen könnte? Ich habe seinen Schwimmtrainer mal drauf angesprochen, der meinte, das lohnt den Aufwand nicht, weil er auch so schon recht schnell unterwegs ist und einen gut ausgeprägten Beinschlag hat. Die Umstellung würde mehr kaputt machen als Vorteile bringen. Deshalb habe er ihn bisher auch nie drauf hingewiesen.

Man muss kein Hellseher sein, um meine Antwort vorhersagen zu können: Ich empfehle alles, das dem Schwimmer zusätzliche Optionen bringt und Spaß macht. :Lachen2:

Natürlich lohnt sich die Atmung auf beide Seiten auch im Hinblick darauf, dass der Körper nicht einseitig belastet wird. Allein aus dem Grund wäre es eine gute Idee, zumindest im Training die Seiten zu wechseln und im Wettkampf das zu machen, was am besten und leichtesten funktioniert.

Ich glaube, die Frage dabei ist, ob sein sonstiges Training darunter leidet. Bei mir ist das Schwimmen Selbstzweck, deswegen spielt es keine Rolle, womit ich mich wie lange beschäftige – es ist immer gut. Wenn ich allerdings ernstzunehmende Wettkämpfe geplant hätte, müsste ich meine Experimentierfreude vermutlich einschränken und mich auf die Dinge konzentrieren, die zur Erreichung des Zieles wirksam sind. Ich weiß also nicht, wie frei Dein Bekannter seine Trainingszeit einteilen kann.

Es hört sich aber so an, als hätte er Lust darauf, die Atmung auf der anderen Seite zu erlernen. Wenn er das Gefühl hat, dass sein Beinschlagrhythmus das verhindert, würde ich den Beinschlag einfach mal komplett wegnehmen und mit Pull Buoy schwimmen.

Anfangen würde ich vermutlich mit einarmigem Schwimmen, Seitenwechsel jede Bahn, so dass er das Gefühl der bisherigen Atemseite mit der ungewohnten Seite vergleichen kann, Zeitpunkt der Kopfdrehung aus dem Wasser und ins Wasser zurück, Blickrichtung, Lage des Kopfes, Stärke der Körperrotation, Wasserlage etc. Danach würde ich in Abschlagschwimmen übergehen und auch da jede Bahn die Atemseite wechseln. Danach Abschlagschwimmen mit Dreierzug. Und dann Variationen der ganzen Lage probieren, mal Zweier-, mal Dreieratmung.

Wenn das sitzt, würde ich schauen, wie sich die Geschichte ohne Pull Buoy anfühlt und nötigenfalls das Ganze von vorne beginnen. Ich würde auch mal schauen, ob fürs Einüben ein Zweierbeinschlag klappt, damit ist es leichter eine gewisse Symmetrie zu wahren. Wenn die Gleichförmigkeit da ist, würde ich wieder in den natürlich empfundenen Rhythmus zurückfallen.

Das basiert natürlich auf Versuch und Irrtum, aber ich meine, dass es so klappen könnte. Gut wäre es natürlich, wenn ab und zu jemand von außen draufschauen kann, damit er keine unerwünschten Kompensationsbewegungen macht, Scherenbeinschlag oder Ähnliches, die er selbst vielleicht gar nicht wahrnimmt.

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1583574)
Wenn es aber bislang gut für ihn funktioniert hat, würde ich mir an seiner Stelle ersthaft überlegen, ob ich an die Baustelle rangehe, wenn es nicht unbedingt sein muss: "Never chance a running system!":Huhu:

Ich wäre da entspannter. Es geht ja nicht darum, einen Atomreaktor im laufenden Betrieb umzubauen. ;)

Schwimmen und Tanzen sind sich aus meiner Sicht sehr ähnlich, was den koordinativen Anspruch angeht. Und es käme niemand auf die Idee, zu sagen, dass man keine Rumba lernen darf, weil sonst der Tango darunter leiden könnte. Oder auch die anderen Lagen im Schwimmen: Ich habe noch nie gehört, dass man als Brust-Spezialist nicht Kraul, Schmetterling oder Rücken schwimmen soll, weil das der Hauptlage schaden könnte. Das Gegenteil ist der Fall, es wird im Normalfall alles geschmeidiger und kontrollierter und der Schwimmer wird "kompletter".

Ich sehe nicht, dass der Wechsel der Atemseite grundsätzlich anders oder dramatischer wäre. Es geht "nur" um die Erweiterung und Verfeinerung eines bekannten Bewegungsablaufs. Versuch macht kluch. :)

canoeist 09.02.2021 14:30

Ui, hätte nicht gedacht, dass es Spitzenschwimmer gibt, die mit 4er-Beinschlag unterwegs sind. Danke für die tollen Tipps!!!

Letztlich muss der Impuls wohl tatsächlich von ihm kommen - wenn er sich umstellen WILL, ist es auch erfolgsversprechend. Aber er ist eher der Typ, der argumentiert: "Ich muss einfach nur härter trainieren, dann gleiche ich meine technischen Nachteile wieder aus". Und wenn ich jetzt berichte, dass man mit 4er-Beinschlag in der Weltspitze mithalten kann ... :Holzhammer:

Ist schon spannend, was für unterschiedliche Charaktere es im Sport gibt. Ich bin eher der Typ, der riesig Spaß dran hat, neue Bewegungsmuster auszuprobieren und zu lernen, und er interessiert sich nicht wirklich für Technik und will einfach nur ballern bis zum Umfallen. In diesem Sinne zumindest von meiner Seite ein ganz fettes Dankeschön an schnodo (und natürlich auch alle anderen!) für die unerschöpflichen Anregungen und Erleuchtungen! :Blumen:

schnodo 09.02.2021 15:03

Zitat:

Zitat von canoeist (Beitrag 1583616)
Ist schon spannend, was für unterschiedliche Charaktere es im Sport gibt. Ich bin eher der Typ, der riesig Spaß dran hat, neue Bewegungsmuster auszuprobieren und zu lernen...

Das geht mir genauso. Das ist aber auch meine Rettung, ansonsten hätte ich das Schwimmen vor vielen Jahren frustriert aufgegeben. Meine Liebe zum Schwimmen ist leider reziprok proportional zu meinem Talent. ;)

Dadurch, dass ich aber jeden Tag aufs neue daran herumfrickeln kann, ohne Angst haben zu müssen, jemals ein Ziel zu erreichen, wird es mir hoffentlich bis zu meinem letzten Atemzug Freude bereiten. :)

Zitat:

Zitat von canoeist (Beitrag 1583616)
...er interessiert sich nicht wirklich für Technik und will einfach nur ballern bis zum Umfallen.

Das hört sich aber doch nun sehr, sehr auffällig nach unserem lieben Mirko aka Schlafschaf an. Der hätte ruhig selbst anfragen können anstatt Dich vorzuschicken. :Cheese:

...er kann es aber dann doch nicht sein. Mirko macht einen ziemlich krassen Sechserbeinschlag.

Zitat:

Zitat von canoeist (Beitrag 1583616)
In diesem Sinne zumindest von meiner Seite ein ganz fettes Dankeschön an schnodo (und natürlich auch alle anderen!) für die unerschöpflichen Anregungen und Erleuchtungen! :Blumen:

Gern geschehen! Vielen Dank auch an Dich und alle anderen, die mir mit Ideen und Fragen helfen, meinen Horizont zu erweitern und das Schwimmen besser zu begreifen! :Blumen:

Matthias75 09.02.2021 15:08

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1583605)
Ich wäre da entspannter. Es geht ja nicht darum, einen Atomreaktor im laufenden Betrieb umzubauen. ;)

Für manche wäre vermutlich der Umbau des Reaktors leichter :Cheese: :Cheese:

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1583605)
Schwimmen und Tanzen sind sich aus meiner Sicht sehr ähnlich, was den koordinativen Anspruch angeht. Und es käme niemand auf die Idee, zu sagen, dass man keine Rumba lernen darf, weil sonst der Tango darunter leiden könnte. Oder auch die anderen Lagen im Schwimmen: Ich habe noch nie gehört, dass man als Brust-Spezialist nicht Kraul, Schmetterling oder Rücken schwimmen soll, weil das der Hauptlage schaden könnte. Das Gegenteil ist der Fall, es wird im Normalfall alles geschmeidiger und kontrollierter und der Schwimmer wird "kompletter".

Ich sehe nicht, dass der Wechsel der Atemseite grundsätzlich anders oder dramatischer wäre. Es geht "nur" um die Erweiterung und Verfeinerung eines bekannten Bewegungsablaufs. Versuch macht kluch. :)

Solange du nicht versuchst auf einen Tango einen Rumba zu tanzen ;)

Gegen eine Erweiterung des Repertoires spricht natürlich grundsätzlich nichts. Kommt eben darauf an, wieviel Spass man dabei hat und wie viel Aufwand es ist.

M.

Zum Glück muss man bei Schwimmen nicht Dauerlächeln wie beim Tanzen....

schnodo 09.02.2021 15:41

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1583633)
Für manche wäre vermutlich der Umbau des Reaktors leichter :Cheese:

Auch wieder wahr. :Cheese:

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1583633)
Solange du nicht versuchst auf einen Tango einen Rumba zu tanzen ;)

Und selbst das kann sehr lehrreich sein. Apropos Tango, das ist der einzige Tanz, in dem ich meiner Gemahlin etwas voraus habe. Sie ist ein großes Bewegungstalent, beispielsweise habe ich ihr das Kraulen in weniger als einer Stunde ("mach mal etwas schneller, die Übung kann ich jetzt...") beigebracht, inklusive Dreieratmung. Sehr ernüchternd für mich, angesichts meiner jahrelangen Bemühungen. Nur beim Tango höre ich den Takt meist besser raus als sie. :)

Tanzen könnten wir mal wieder, schon ewig nicht mehr gemacht...

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1583633)
Gegen eine Erweiterung des Repertoires spricht natürlich grundsätzlich nichts. Kommt eben darauf an, wieviel Spass man dabei hat und wie viel Aufwand es ist.

Ich glaube, das sind im vorliegenden Fall die Knackpunkte. Machbar wäre es meiner Meinung nach ohne Weiteres.

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1583633)
Zum Glück muss man bei Schwimmen nicht Dauerlächeln wie beim Tanzen....

So weit, dass das eine Anforderung gewesen wäre, haben wir es nie gebracht. Der Tanzlehrer war schon froh wenn die Holde und ich nicht lautstark darüber gezankt haben, wer denn nun Schuld war, dass eine Schrittfolge gescheitert ist. :Cheese:

Matthias75 09.02.2021 15:44

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1583655)
So weit, dass das eine Anforderung gewesen wäre, haben wir es nie gebracht. Der Tanzlehrer war schon froh wenn die Holde und ich nicht lautstark darüber gezankt haben, wer denn nun Schuld war, dass eine Schrittfolge gescheitert ist. :Cheese:

OT: Aber das ist doch nie die Frage: Als Frau schaut man den Mann vorwurfsvoll an und sagt dann so etwas wie: "Du musst schon richtig führen!":Cheese: :Cheese:

M.

schnodo 09.02.2021 16:00

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1583657)
OT: Aber das ist doch nie die Frage: Als Frau schaut man den Mann vorwurfsvoll an und sagt dann so etwas wie: "Du musst schon richtig führen!":Cheese:

Das ist prinzipiell richtig, allerdings braucht es dafür eine Frau, die man nicht dauernd mit sanftem aber festem Griff wieder einfangen muss, weil sie am liebsten selbst das Heft in die Hand nehmen würde, da ihrer Meinung nach dem Partner die notwendige Fachkompetenz zum sicheren Führen fehlt. Irgendwann hatten sich die anderen – durchweg stillen und harmonisch kooperierenden¹ – Paare an unseren Redebedarf gewöhnt. Und mit der Zeit ging es dann zum Glück auch ohne Diskussionen auf der Tanzfläche ganz gut. :Lachen2:

-----
¹ Dennoch oft nur mit mäßigem Erfolg, was die Ästhetik betrifft. ;)

schnodo 11.02.2021 19:22

This video has gotten 100,047 views since it was published
 
Ich bin erstaunt und erfreut: Mein Schwimmvideo hat eine magische Grenze überschritten. :liebe053:


Bildinhalt: 100 000 Klicks

FMMT 11.02.2021 20:47

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1584297)
Ich bin erstaunt und erfreut: Mein Schwimmvideo hat eine magische Grenze überschritten. :liebe053:


Bildinhalt: 100 000 Klicks

Super und verdient :Blumen:

dr_big 11.02.2021 20:54

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1584297)
Ich bin erstaunt und erfreut: Mein Schwimmvideo hat eine magische Grenze überschritten. :liebe053:

Vielleicht kannst du das Video noch mit chinesischen Untertiteln versehen, dann geht es richtig viral ;)

schnodo 11.02.2021 21:42

Zitat:

Zitat von FMMT (Beitrag 1584322)
Super und verdient :Blumen:

Danke schön! :Blumen:

Verdient oder nicht, ich freue mich. :Lachen2:

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1584324)
Vielleicht kannst du das Video noch mit chinesischen Untertiteln versehen, dann geht es richtig viral ;)

Das sollte man vermuten, aber so einfach ist es nicht. YouTube ist in Mainland China offiziell gesperrt. Der meiste Traffic für die chinesischen Untertitel, die mir netterweise tatsächlich vor einigen Tagen Huang, ein begeisterter und hilfsbereiter Schwimmer, aus freien Stücken handübersetzt zur Verfügung gestellt hat, kommt aus Taiwan. Seine Übersetzung ist so gut, dass bei der Rückübersetzung mittels Google Translate (ich wollte sicher gehen, dass ich keine Schweinereien verbreite) fast der englische Originaltext herauskommt. Bemerkenswert.


Bildinhalt: Chinesische Untertitel

Ich gebe aber zu, dass ich schon überlegt habe, den Versuch zu unternehmen, das Video komplett auf Chinesisch einzustellen, d.h. auch mit entsprechender Tonspur und sonstigen Texten, die eingeblendet werden. Dabei hat mich bisher, nach schneller Sondierung des Angebots, hauptsächlich der Preis für die professionelle Narration abgeschreckt. ;)

qbz 11.02.2021 21:51

finde ich total Klasse! Meinen Glückwunsch.

Nun sieht man hoffentlich bald überall den "Schnodo-Style". :)

schnodo 11.02.2021 22:01

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1584338)
finde ich total Klasse! Meinen Glückwunsch.

Herzlichen Dank! :Blumen:

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1584338)
Nun sieht man hoffentlich bald überall den "Schnodo-Style". :)

Hoffentlich nicht! :Lachen2:

Ich baue darauf, dass die Menschen erstens erkennen, dass ich nur Vorhandenes übersichtlich aufbereitet und mit einer oder zwei eigenen Ideen gewürzt habe, und dementsprechend die Urheber würdigen, und zweitens nicht meine – für Dich sicher offensichtlichen – Fehler nachschwimmen, weil sie meinen, dass ich insgesamt überzeugend daherkomme. :Cheese:

DocTom 11.02.2021 22:08

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1584297)
Ich bin erstaunt und erfreut: Mein Schwimmvideo hat eine magische Grenze überschritten. :liebe053:
...
Bildinhalt: 100 000 Klicks

Gratulation, lieber Schnodo, fantastisches Video!
:Blumen: :Danke:
Thomas

schnodo 11.02.2021 22:13

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1584347)
Gratulation, lieber Schnodo, fantastisches Video!

Danke schön! :Blumen:

Hat auch lange genug gedauert bis ich endlich beschlossen hatte, dass es nun fertig zu sein hat. :Cheese:

schnodo 13.02.2021 20:17

Swim Speed Secrets auf Französisch
 
Hat hier jemand französische Freunde und weiß nicht, was er zum Geburtstag schenken soll? Hier eine Idee. :Cheese:


Bildinhalt: Swim Speed – les secrets de la vitesse en natation

Das Buch ist gerade eben als französische Übersetzung herausgekommen. Warum habe ich es gekauft? Statt zu schwimmen beschäftige ich mich gerade mit der französischen Sprache, die ich als alter Lateiner seinerzeit zu faul war auch noch zu lernen. Später habe ich das etwas bereut, weil Latein im Alltag ziemlich nutzlos ist (und ich mittlerweile alles vergessen habe, außer "sub aqua! sub aqua!"), Französisch aber nicht, besonders wenn man in Grenznähe wohnt. Und was gibt es Interessanteres als sich mit der französischen Schwimm-Fachterminologie zu beschäftigen? Und das fällt natürlich leichter wenn man den Kontext schon ziemlich gut kennt. :Lachen2:


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