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captain hook 18.05.2014 11:48

Moin, dann will ich mich mal nicht lumpen lassen und vom Erlebten berichten. Fotos hab ich dieses Mal leider erstmal keine, weil meine Freundin ebenfalls am Start war. Wird sich aber im Laufe der Zeit sicher ein bisschen was finden. Besten Dank Tetze soweit. Das Interview war sehr lustig.

Am Freitag wurde ich nicht so richtig locker. Das hat mich etwas abgenervt. Erstaunlicherweise änderte sich das aber Richtung Samstag. Früh genug da waren wir auch und konnten zumindest ein kurzes Stück in die neue Radstrecke abbiegen. Hmmm... sehr rauher Asphalt und übers freie Feld genau in den Gegenwind. Der war ja wie nicht vorhanden angekündigt, aber warum drehten sich dann die Windkraftanlagenräder dort so schnell?!

Also Sachen eingechecked und Flaschen ans Rad und kurz eingelaufen und dann gings auch schon los. Die Kamenzer hatten richtig gute Laune und so liefen wir erstmal die ersten 2km zusammen los. 3:12min/km sagte die Uhr bei den KM Schildern. Kann garnicht sein... Und da war ich dann auch schon alleine und der Vorsprung wuchs an. Das Wetter hatte dem Wachstum im Wald gutgetan und so waren manche Wege komplett Kniehoch mit Gräsern zugewachsen. Gut, dass ich kein Loch erwischte. Nen bisschen tiefen Sand gabs auch noch, aber dafür geht die Strecke halt idyllisch durch den Wald. Letztes Jahr mit 1:06h schon zügig unterwegs, sagte die Uhr beim Abbiegen in die Wechselzone 1:04:58h. Ups...

Eigentlich das Gegenteil vom Plan, der aber ja auch wieder verworfen war. Also langsam zu laufen und dann aufm Rad richtig was abzubrennen. Aber das eine schließt das Andere ja nicht aus. Also Feuer frei.

Die Beine waren eher nicht so "ging so". Und dann ging es auch schon auf die Gegenwindpassage. Alter Schwede... Na das konnte ja lustig werden.

Achso, als ich aufs Rad stieg - natürlich nach einem elendigen Wechsel wie immer - hatten der Zweite und Dritte noch ein kleines Stück zu laufen, aber angesichts meiner Zeit mussten die ebenfalls fix gerannt sein.

Besonders Basti Guhr war in der Vergangenheit schon mehrfach mit guten Radsplits aufgefallen. Das war also noch lange nicht gegessen.

An zwei Stellen der neuen Radstrecke galt es dann jeweils für rd. 200m über einen Parkplatz zu fahren und einen schmalen Fußweg zu passieren.

Trotzdem nach Runde ein ein gefahrener Streifen von rd. 41,5kmh. Und dann fängt das Rechnen an... Was müsste jemand fahren um 2-3min aufzuholen wenn ich 41,5kmh fahre?! Egal, dazu reichte das Blut im Kopf nicht. Rd. 1kmh mehr schätze ich, aber das konnte ich mir nur schwer vorstellen.

Also immer rein mit dem ISO... 2,7l betrug der Verbrauch auf den 88km. Der Wind wurde immer ärger und viele Überrundete fuhren am Basislenker und nicht aufm Auflieger. Die Rückenwindpassagen lagen dann mehr oder weniger im Wald oder wo es durch nen Ort ging. So richtig rollen wollte es also nirgendwo.

Die Rundenzeiten waren dann auch einigermaßen stabil, was ich allerdings an Vorsprung hatte... keine Ahnung.

Am Ende betrug der gefahrene Schnitt 41,2kmh. Schneller als letztes Jahr bei wesentlich schlechteren Bedingungen.

Das merkte ich dann auch beim Einlaufen in die Wechselzone. Die Beine waren "ein bisschen (grob untertrieben)" steif.

Aber nix zu sehen von irgendwem also rauf auf die Pendelstrecke. Schnell war das nicht mehr, der Rücken "leicht" fest und so konzentrierte ich mich darauf den leichten Druck auf der Lunge unter Kontrolle zu halten.

Als ich es dann nicht mehr weit ins Ziel hatte kam mir der Zweite entgegen. Das Ding war also im Sack.

Am Ende war ich dann glücklich im Ziel zu sein. Der Radsplit war dann auf den zweitschnellsten Biker 8,5min schneller und der Dritte war dann schon 13min langsamer. Und die duschen bekanntlicherweise auch nicht warm. Da war es OK, dass der letzte Lauf dann unlocker war. :Cheese:

Allerdings konnte ich noch rel. gut aufrecht stehen, was nicht jedem gelang der da ins Ziel kam. Die Bedingungen waren bretthart!

Dann noch etwas Aufregung, als meine Freundin mit einem angeknacksten Fuß humpelnd von der Laufstrecke zurückkam. Hmmm... :(

Vor der Siegerehrung gabs dann zur Überbrückung nen kurzes Interview gemeinsam mit Damensiegerin, die ebenfalls für meinen Verein unterwegs war und die gesamt 12te wurde! Stark! War irgendwie ziemlich lustig, weil immer auf die harten Bedingungen angespielt wurde, aber schließlich weiß man, dass das im Spreewald eigentlich jedes Jahr so ist und genau deshalb kommt man ja dahin. Einfach kann ja jeder. :Cheese: :dresche

Nach der Siegerehrung dann zusammen mit der Damensiegerin zur Goldenen Möwe. Sie hat da natürlich nix gegessen, die anderen Anwesenden (inkl. mir) dafür um so mehr. Musste mal nen anderer Geschmack her als ISO Plörre.

Heute morgen wurde ich dann früh wach... Ich hatte abartigen Hunger! Es gab dann erstmal diverse Rühreier. LECKER!

Ansonsten gehts mir garnicht so schlecht. Das war im letzten Jahr ja auch noch etwas anders.

Es war bestimmt nicht der letzte Besuch im Spreewald. :bussi: :Liebe:

ps. Da ich ja etwas Zeit hatte im Ziel konnte ich mir dann in Wechselzone ein paar Bikes anschauen - die Besitzer waren ja noch auf der Laufstrecke. Da waren richtige Rakten dabei. Am besten hat mir ein S-Works Shiv mit integriertem Trinksystem gefallen.

Faul 18.05.2014 19:59

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1042175)
Spreewald... Check. ;-) gut ueber 10 min Vorsprung, damit kann ich leben. Lalalalala. :-)))

Ich bin immer wieder beeindruckt und fasziniert, dass du dich zu so einem Vorsprung quälen kannst!!! Du schreibst zwar, dass du keine Ahnung hattest, wie groß der Vorsprung sei, aber dass dir der Nächste nicht im Nacken sitzt, wirst du wohl gemerkt haben. Du bist echt ein Kämpfer! Hammerhart!

Carlos85 18.05.2014 20:27

Mein Tipp für den BerlinMan:

Du kommst mit ca. 8min hinter der Spitze aus dem Wasser, steigst mit 4-5min Vorsprung vom Rad ab und gewinnst das Ding mit 1-2min Vorsprung!

Festgehalten in Bild und Ton :Cheese:

niksfiadi 19.05.2014 06:33

Krass, dass du dich trotz abartigen Niveau trotzdem ständig weiterentwickelst. Wie geht das? :Cheese:

Jedenfalls: Chapeau!

Nik

captain hook 19.05.2014 08:21

Zitat:

Zitat von Faul (Beitrag 1042346)
Ich bin immer wieder beeindruckt und fasziniert, dass du dich zu so einem Vorsprung quälen kannst!!! Du schreibst zwar, dass du keine Ahnung hattest, wie groß der Vorsprung sei, aber dass dir der Nächste nicht im Nacken sitzt, wirst du wohl gemerkt haben. Du bist echt ein Kämpfer! Hammerhart!

Das führt dann dazu, dass man Dinge zugerufen bekommt wie " nichts zu sehen hinter Dir"... Was bedeutet das schon? Das können auf dem Rad dann 60s oder 10min sein. :Cheese:

Es ist ja ein "Gemisch" an Motivationen was da zusammenkommt. Aber ein großer Teil entfällt darauf, dass ich selber wissen will, was ich kann. Und wenn ich rumeier werde ich es nicht erfahren. Und wenn man schon anfängt mit "ich könnte ja auch langsam machen" oder so... Das ist der Anfang vom Ende.

Zitat:

Zitat von Carlos85 (Beitrag 1042355)
Mein Tipp für den BerlinMan:

Du kommst mit ca. 8min hinter der Spitze aus dem Wasser, steigst mit 4-5min Vorsprung vom Rad ab und gewinnst das Ding mit 1-2min Vorsprung!

Festgehalten in Bild und Ton :Cheese:

Man sollte den Respekt vorm Gegner nicht verlieren! Die Kamenzer machen einen super Job. Und als Triathlet, der normalerweise vorher schwimmt ist es vielleicht auch nicht so leicht vorher fast einen Halbmarathon zu laufen und dann zu radeln. Beim Berlinman würden sich die Relationen komplett verschieben.

Zitat:

Zitat von niksfiadi (Beitrag 1042406)
Krass, dass du dich trotz abartigen Niveau trotzdem ständig weiterentwickelst. Wie geht das? :Cheese:

Jedenfalls: Chapeau!

Nik

Ich selber sehe bei mir noch viele Punkte wo ich etwas verbessern könnte (auch relevante). Und... es ist immernoch Freizeitsport mit den entsprechenden Bedingungen.

Aber das am WE hat mir trotzdem gut gefallen. Offenbar funktioniert mein Training (jedenfalls für mich). Die diversen hammerharten Windeinheiten im Bereich von 80km mit richtig Dampf haben sich bei den Bedingungen voll ausgezahlt.

Auf Tetzes Bild sieht man auch meine Feststellung am Morgen vor dem Rennen... so leicht wie dort am Start war ich schon lange nicht mehr. Vielleicht lief es mit dem Laufen deshalb so gut?!

sevenm 19.05.2014 08:51

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1042422)
Und als Triathlet, der normalerweise vorher schwimmt ist es vielleicht auch nicht so leicht vorher fast einen Halbmarathon zu laufen und dann zu radeln. Beim Berlinman würden sich die Relationen komplett verschieben.

Zumindest ich für meinen Teil kann das voll unterschreiben. Der Lauf am Samstag hat mich so geschlaucht, dass ich eigentlich von Beginn an keinen richtigen Druck auf dem Rad hatte und anfangs der zweiten Runde erstmalig ans Aussteigen gedacht habe. Zu Beginn der dritten Runde hatte ich dann Schwierigkeiten 150W zu treten :confused: Ende der dritten Runde hast du mich dann überholt, da wusste ich was die Stunde geschlagen hat und bin schließlich ausgestiegen... Es war mein 2. und wohl auch letzter Duathlon.

Was ich aber eigentlich sagen wollte... Herzlichen Glückwunsch! Ganz starke Leistung! :Blumen:

LG Seven

ArminAtz 19.05.2014 09:30

Zitat:

Zitat von sevenm (Beitrag 1042438)
Ende der dritten Runde hast du mich dann überholt, da wusste ich was die Stunde geschlagen hat und bin schließlich ausgestiegen... Es war mein 2. und wohl auch letzter Duathlon.

Ein weiterer Beleg, wieso Duathlon nicht so beliebt ist, bzw. die Starterzahlen nicht zufriedenstellend sind.

Duathlon ist einfach härter als Triathlon und schreckt deshalb viele ab.

drullse 19.05.2014 09:32

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1042264)
Der Radsplit war dann auf den zweitschnellsten Biker 8,5min schneller und der Dritte war dann schon 13min langsamer.

Die Ergebnisliste sagt aber was anderes: 4:22 und 5:23 min Abstand hatten Platz zwei und drei auf dem Rad.

Also falls die Messung stimmt - trotzdem deutlicher Vorsprung.


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