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keko# 30.09.2021 13:46

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1626352)
...
social media-Nutzern, die sich v.a. für Dinge wie Klimaschutz, vegane Ernährung, Ökologie interessierten haben von der FDP Wahlwerbung eingeblendet bekommen, in denen sich die FDP als moderne liberale Klimaschutzpartei inszeniert hat, die die etablierten Parteien vor sich hertreiben würde, wenn sie es in die Regierung schafft.

social media-Nutzern, die sich dagegen für schnelle Autos, exotische Urlaubsreisen, Fleischessen usw. interessierten bekamen dagegen eine komplett andere FDP-Werbung eingeblendet, in denen die FDP sich als Partei präsentiert, der individuelle Freiheit über alles geht und die sich Dingen wie Tempolimit, Einschränkung von Flugreisen oder Einschränkungen beim Fleischkonsum mit aller Macht verweigern wird. ("aus der Erinnerung zitiert")...

Je mehr Daten wir hinterlassen, desto besser funktioniert das, denn desto besser kann die Person kategorisiert und mit spezifischer "Werbung" gefüttert werden. Durch Vergleich mit ähnlichen Personen, dessen Verhalten man aus der Vergangenheit bereits kennt, weiß man, mit was man die Person füttern muss, damit sie dies und das tun. Im Idealfall merkt sie es natürlich nicht mal. Wenn es im Einzelfall auch Ausreißer gibt, dann spielt das keine Rolle, es zählen nur statistische Werte und die passen dann wieder.

Foxi 30.09.2021 13:47

Sehr guter Beitrag, HaFu! Das hab ich noch nicht gewusst - erklärt aber auch sehr nachvollziehbar, warum gerade die jüngere Generation bei der BTW so größe Stimmengewinne erzielt hat.

Für die Generation, die den Kanzlerwechsel 1982 - durch das Verhalten der FDP - bewusst miterlebt hat, fällt die FDP in eine besondere Kategogie... Oder weiß heute noch jemand, dass wir mal einen FDP-Innenminister, später Außenminister, hatten, der sich den Spitznamen "Wendelin" redlich verdient hatte??

qbz 30.09.2021 14:07

Hier nochmals die Zahlen bei den Erstwählern nach der Auszählung. Demnach erreichten sowohl FDP wie Grüne je 23 %.

HerrMan 30.09.2021 16:27

Analysen, warum die jungen Wähler FDP und Grün gewählt haben, werden jetzt von alten weißen Männern erstellt, die traditionell Jugendliche unterschätzen.

Ist es denkbar, dass Grün und FDP deswegen so sexy für diese Wählerschicht ist, weil sie in ihrer Unvoreingenommenheit sensibler auf Inhalte ansprechen? Und Grün und Gelb die einzigen mit einer klar erkennbaren, eigenständigen DNA waren? Zumindest in diesem Prima Klima Wahlkampf.

Siebenschwein 30.09.2021 16:36

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1626377)
Analysen, warum die jungen Wähler FDP und Grün gewählt haben, werden jetzt von alten weißen Männern erstellt, die traditionell Jugendliche unterschätzen.

Was willst Du uns mit diesem rassistischen, gerontophoben Beitrag sagen?

HerrMan 30.09.2021 16:39

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1626381)
Was willst Du uns mit diesem rassistischen, gerontophoben Beitrag sagen?

:Lachanfall: herrlich, du machst mir Freude.

Rälph 30.09.2021 16:46

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1626214)
Ich wundere mich über die moralischen Abgründe momentan

Im Geschichtsunterricht lernten wir alle, wie selbstlos sich die "weiße Rose" den Nazis entgegenstellte. Die meisten Leute verneigen sich zu Recht vor diesen mutigen Menschen.
Selbst der gescheiterte Tyrannenmord von Stauffenberg wird als große Tat gefeiert, derer bis heute gedacht wird.

"Die sind gar nicht so schlimm" - das hatte man damals anfangs auch gedacht.
Ich aber mag mir nicht vorstellen, was die AfD täte, wenn sie könnte, wie sie wollte...
Von daher: Wehret den Anfängen. Ein wahrer Geniestreich ZPS!!!

Siebenschwein 30.09.2021 16:52

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1626382)
:Lachanfall: herrlich, du machst mir Freude.

Immer gern :Blumen:

Trimichi 30.09.2021 19:05

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1626386)
Immer gern :Blumen:

Na-ja. Ich finde, Lidlracer ist Schuld. Er will mit mir kein Bier trinken. Immer gern? Hier hickt es doch so langsam. Ich darf doch sehr bitten. Wo gehts hier zur nächsten Kneipe?

Also, ich wette über die Firma HTH 50 philippinische Pesos, ein Bier der Marke Öttinger als Gegengewicht, dass der Lidl es nicht schafft ein Bier zu trinken. !Wir können auch in Rubel wetten. Dann aber würde ich sagen wir 1000 Rubel wetten.

Und somit ist diese unsinnige Diskussion beendent. :liebe053:

Überlassen wir es den gewählten Experten wer mit wem.

--

Trimichi 30.09.2021 19:18

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1624806)
Grün leben is halt besser als nur Grün wählen finde ich.

:Blumen:

Was du alles findest. Bitte vertagen wir uns ins Wintersemester. Soweit ich weis startet heute bei Arne D. eine Vorlesungsreihe? Tut mir leid, das ich late und verschwurbelt bin.

Wir sehen uns dann im Hörsaal.

P.S.: vielleicht steckte ich Lidlracer heimlich eine kleine Schnapsflasche zu. tilt

OLEH-HA HO! DAS BIER OLHEHA ALAPLOMA OoHE OLE OH-OH! Ich haife, dass iquillt als Gauss fede, die Trinkflsches zu entprofen ohle ah ho FC Klee for ever NUMBER EINS:

Trimichi 30.09.2021 19:21

Nicht so schlimm. Arne ist beschäftigt. Er löscht das später raus. Pause Leute.

Merke(lll): wer Bier trinken kann ist klar im Vorteil. :Lachanfall: :Blumen: ;) :liebe053: :Liebe:

Trimichi 30.09.2021 19:23

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1626419)

Überlassen wir es den gewählten Experten wer mit wem.

--

Das stimmt zumindest.

Oj-je, mein Account wurde gehackt. Ich erstatte hiermit Anzeige gegen unbekannt. Sorry. Und icke lasse das so stehen. Wegen der Beweissicherung.

TRIMICHI

Schwarzfahrer 30.09.2021 20:37

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1626385)
Im Geschichtsunterricht lernten wir alle, wie selbstlos sich die "weiße Rose" den Nazis entgegenstellte. Die meisten Leute verneigen sich zu Recht vor diesen mutigen Menschen.
Selbst der gescheiterte Tyrannenmord von Stauffenberg wird als große Tat gefeiert, derer bis heute gedacht wird.

"Die sind gar nicht so schlimm" - das hatte man damals anfangs auch gedacht.
Ich aber mag mir nicht vorstellen, was die AfD täte, wenn sie könnte, wie sie wollte...
Von daher: Wehret den Anfängen. Ein wahrer Geniestreich ZPS!!!

Die Vergleiche werden immer unsäglicher; Jana aus Kassel läßt grüßen. Mitglieder der Weißen Rose riskierten und opferten ihr Leben beim bekämpfen einer menschenfeindlichen und mächtigen Staatsmacht. ZPS muß nicht den geringsten Mut zeigen, da ihnen der Mainstream-Applaus sicher ist, wenn sie offen gegen eh schon geächtete der Gesellschaft auf- und nachtreten. Der Vergleich ist eine Beleidigung der Weissen Rose. Und die AfD mit der NSDAP gleichzustellen ist eine üble Verharmlosung von letzterem. Da finde ich die Erklärung mit der Schadenfreude eher nachvollziehbar (wenn auch nicht mein Humor).

tandem65 30.09.2021 21:13

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1626428)
Die Vergleiche werden immer unsäglicher;

...

Der Vergleich ist eine Beleidigung der Weissen Rose. Und die AfD mit der NSDAP gleichzustellen ist eine üble Verharmlosung von letzterem.

q.e.d.
Die Gleichsetzung machst alleine Du.:Huhu:

Hafu 30.09.2021 21:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1626428)
Die Vergleiche werden immer unsäglicher; Jana aus Kassel läßt grüßen. ...

Die "Jana aus Kassel", die du erwähnst ist Querdenkerin und steht damit selbst der AFD nahe. Der von dir gewählte Vergleich ist also selbstreferentiell.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1626428)
ZPS muß nicht den geringsten Mut zeigen, da ihnen der Mainstream-Applaus sicher ist

Schützt einen der mainstream-Applaus neuerdings vor durchgeknallten, gewaltbereiten AFD-Anhängern? ich würde mir so eine Aktion nicht trauen.

Dem Kassierer, der vor drei Wochen von einem AFD-Anhänger erschossen wurde, war der mainstream-Applaus für das Engagement fürs Einhalten von Hygieneregeln, die auch du gerne in Frage stellst, auch sicher. Hat ihm das irgendwie geholfen?

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1626428)
wenn sie offen gegen eh schon geächtete der Gesellschaft auf- und nachtreten.

Vorsichtig Täter-Opfer-Umkehr: AFD-Wähler definieren sich keineswegs als Geächtete der Gesellschaft (und sind es leider auch nicht in der Praxis, weil sie z.B. von der Union als relevantes Wählerpotenzial weiter heftig umworben werden), sondern eher als die Vertreter, die das denken und machen, was ein großer Teil der Gesellschaft, maipuliert von gleichgeschalteten Staatsmedien sich nicht trauen oder mangels Medienmanipulation noch nicht erkannt haben.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1626428)
Und die AfD mit der NSDAP gleichzustellen ist eine üble Verharmlosung von letzterem. Da finde ich die Erklärung mit der Schadenfreude eher nachvollziehbar (wenn auch nicht mein Humor).

Eine Gleichstellung hat Rälph in keiner Weise semantisch vorgenommen. Aber wenn es eine Situation gibt, in der in Deutschland Vergleiche mit 1933 zulässig sind, dann ist es dann der Fall, wenn eine Partei, die rechtsradikale Nazis in ihren Reihen toleriert erneut in den deutschen Bundestag einzieht, der im historischen Reichtstag, in dem auch die NSDAP einst von vielen unterschätzt als parlamentarische Minderheit der Weimarer Republik eingezogen ist, seine Sitzungen abhält. Ein soeben frisch gewählter AFD-Abgeordneter namens Helferich hat sich selbst nachweislich als "freundliche Gesicht des Nationalsozialismus" bezeichnet. Wenn also Teile der AFD selbst solche Vergleiche formulieren und sich damit in der Nachfolge der NSDAP sehen, sollen Außenstehende dies nicht tun dürfen?

tandem65 30.09.2021 21:41

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1626431)
Die "Jana aus Kassel", die du erwähnst ist Querdenkerin und steht damit selbst der AFD nahe. Der von dir gewählte Vergleich ist also selbstreferentiell.

Das nur als Aufhänger, aber das hast Du über den gesamten Post mal wieder wunderbar seziert. Danke sehr.:Blumen:

HerrMan 30.09.2021 21:52

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1626433)
Das nur als Aufhänger, aber das hast Du über den gesamten Post mal wieder wunderbar seziert. Danke sehr.:Blumen:

Er: ich finde, das wir ganz ganz tolle Kinder haben
Sie: ja, da haben wir wirklich außergewöhnlich tolle Kinder
Sie: was für ein Glück
Er: ja, ich ....:Blumen: :Blumen:

Vollkommen richtig darauf hinzuweisen, daß hier der Widerstand im 3. Reich herangezogen wurde, um der Kritik an eine zugegeben witzige Aktion gegen eine demokratische Partei den Wind aus den Segeln zu nehmen. Und selbstverständlich drängt sich da die Analogie zum besagten dummen Mädel aus Kassel auf. Das ist der Kern der Diskussion, an dem auch wortreiches 'sezieren' nix ändert.

tandem65 30.09.2021 21:58

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1626435)
Vollkommen richtig darauf hinzuweisen, daß hier der Wiederstand im 3. Reich herangezogen wurde, um der Kritik an eine zugegeben witzige Aktion gegen eine demokratische Partei den Wind aus den Segeln zu nehmen. Und selbstverständlich drängt sich da die Analogie zum besagten dummen Mädel aus Kassel auf. Das ist der Kern der Diskussion, an dem auch wortreiches 'sezieren' nix ändert.

Offensichtlich hätte ich etwas anderes aus Hafus Posts zitieren sollen. Aber auch egal, Du hast ebenso offensichtlich Hafus Kritik an Schwarzfahrers Vergleich nicht verstanden.
plönk.

qbz 30.09.2021 22:25

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1626435)
Vollkommen richtig darauf hinzuweisen, daß hier der Widerstand im 3. Reich herangezogen wurde, um der Kritik an eine zugegeben witzige Aktion gegen eine demokratische Partei den Wind aus den Segeln zu nehmen. Und selbstverständlich drängt sich da die Analogie zum besagten dummen Mädel aus Kassel auf. Das ist der Kern der Diskussion, an dem auch wortreiches 'sezieren' nix ändert.

Ob die AFD jetzt eine demokratische Partei ist, darüber gehen die Auffassungen zahlreicher Institutionen und Politologen auseinander, weil demokratisch gewählt ja per se nicht auf den demokratischen Inhalt schliessen lässt. Bisher würde sogar die CDU die AFD nicht zum demokratischen Parteienspektrum zählen.
National-völkische Positionen: Die AfD – bürgerlich und populistisch? Nein, rechtsextrem und rassistisch. Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat Programm, Personal und und Wortmeldungen der AfD analysiert.

noam 30.09.2021 22:51

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1626440)
Ob die AFD jetzt eine demokratische Partei ist, darüber gehen die Auffassungen zahlreicher Institutionen und Politologen auseinander, weil demokratisch gewählt ja per se nicht auf den demokratischen Inhalt schliessen lässt. Bisher würde sogar die CDU die AFD nicht als zum demokratischen Parteienspektrum zählen.
National-völkische Positionen: Die AfD – bürgerlich und populistisch? Nein, rechtsextrem und rassistisch. Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat Programm, Personal und und Wortmeldungen der AfD analysiert.

Solange eine Partei zur Wahl zugelassen ist, muss man sie wohl oder übel zum demokratischen Spektrum zählen, ob einem die Positionen der Partei gefallen oder nicht.

Nazivergleiche und Analogien zum Dritten Reich jedweder Form verbieten sich von selbst, da man das durch die Nazis verursachte Unrecht, Leid und Vernichtung ( ich kann gar kein Wort dafür finden) durch industriellen Massenmord in seinem Ausmaß gar nicht erreichen kann. Selbst international kommen nur wenige diesem menschenverachtenten Weltbild nahe ( Stalin, Mao, Pots,…)

Spannend ist eben festzustellen, dass Aktionen der politischen Einflussnahme je ne Intention als gerechtfertigt angesehen werden oder eben nicht. Gegen AFD ist super. Gegen Linke oder Grüne wäre staatsgefährdend.


Schade dass unsere Gesellschaft an einem Punkt angekommen ist, wo ein Arzt Angst vor Anhängern einer zur Wahl zugelassen Partei hat und sich daher rein fiktiv nicht trauen würde diese Partei schlitzohrig übers Ohr zu hauen.

qbz 30.09.2021 23:00

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1626443)
Solange eine Partei zur Wahl zugelassen ist, muss man sie wohl oder übel zum demokratischen Spektrum zählen, ob einem die Positionen der Partei gefallen oder nicht.
......

Für Dich ist also die NPD eine demokratische Partei bzw. eine die zum demokratischen Spektrum gehört?

Du argumentierst rein formal, wo es stattdessen einer inhaltlich-politischen Analyse bedarf bei der nicht das subjektive Gefallen / Missfallen den Ausschlag gibt, sondern die konträren Positionen der NPD oder AFD zum GG, die sich objektiv feststellen lassen.

Das Verbot der NPD scheiterte z.B., weil sich der Antrag auf zuviele V-Leute in der NPD stützte und nicht, weil die Äusserungen der NPD GG-konform sind.

LidlRacer 30.09.2021 23:08

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1626443)
Solange eine Partei zur Wahl zugelassen ist, muss man sie wohl oder übel zum demokratischen Spektrum zählen, ob einem die Positionen der Partei gefallen oder nicht.

Nazivergleiche und Analogien zum Dritten Reich jedweder Form verbieten sich von selbst, da man das durch die Nazis verursachte Unrecht, Leid und Vernichtung ( ich kann gar kein Wort dafür finden) durch industriellen Massenmord in seinem Ausmaß gar nicht erreichen kann. Selbst international kommen nur wenige diesem menschenverachtenten Weltbild nahe ( Stalin, Mao, Pots,…)

Spannend ist eben festzustellen, dass Aktionen der politischen Einflussnahme je ne Intention als gerechtfertigt angesehen werden oder eben nicht. Gegen AFD ist super. Gegen Linke oder Grüne wäre staatsgefährdend.

Es ist mir schleierhaft, warum manche hier die Neigung haben, diese Arschlochpartei permanent schön zu reden.

qbz 30.09.2021 23:14

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1626443)
.......
Schade dass unsere Gesellschaft an einem Punkt angekommen ist, wo ein Arzt Angst vor Anhängern einer zur Wahl zugelassen Partei hat und sich daher rein fiktiv nicht trauen würde diese Partei schlitzohrig übers Ohr zu hauen.

Mitglieder des Zentrums für politische Schönheit standen auf der Feindesliste von Franco A., die bei den Terrorermittlungen gegen Bundeswehrsoldaten ab 2017 bei seinem Kameraden Maximilian T. gefunden wurde. Und der Gründer, Ruch, erhielt mehrfach Morddrohungen. Damit schüchtern die Neonazis ihre Gegner ein. Leider ist das Teil der gesellschaftlichen Realität.

noam 30.09.2021 23:34

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1626444)
F
Du argumentierst rein formal

Hätten diverse Behörden aus dem Geheimdienstbereich mal vernünftig gearbeitet bzw. oder wäre es ihnen möglich gewesen miteinander vernünftig zu arbeiten, anstatt alle nebeneinanderher, wäre die NPD denke ich ganz sicher verboten worden.

Und da sind wir eben in dem von mir immer wieder angeführten Bereich. Auch wenn das Ziel noch so wichtig und richtig ist. Man darf die Regeln die unsere Gesellschaft ausmachen nicht brechen, um Feinde unsere Gesellschaft zu bekämpfen. Damit würden wir nämlich genau das Aufgeben, was unsere Gesellschaft ausmacht. Wir müssen mit den Mitteln des Rechtsstaats kämpfen.




Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1626445)
Es ist mir schleierhaft, warum manche hier die Neigung haben, diese Arschlochpartei permanent schön zu reden.

Und mir ist es schleierhaft wie sich jemand freiwillig nach einem Konzern wie Lidl benennt, der seine Angestellten nicht gut behandelt und der durch den von ihm ausgeübten Preisdruck auf Erzeuger mittelbar Tierleid und Umweltzerstörung verursacht. So haben wir alle unsere Verständnisprobleme. Aber vielleicht hast du auch nur eine Leseschwäche. Ich rede diese Partei nicht schön. Ich bin nur der Meinung, dass man diese Arschlochpartei eben nicht Auge um Auge bekämpfen sollte und sich damit auf ihr Niveau herablassen sollte. Die Partei gehört inhaltlich und rechtsstaatlich angegriffen.


Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1626446)
Mitglieder des Zentrums für politische Schönheit standen auf der Feindesliste von Franco A., die bei den Terrorermittlungen gegen Bundeswehrsoldaten ab 2017 bei seinem Kameraden Maximilian T. gefunden wurde. Und der Gründer, Ruch, erhielt mehrfach Morddrohungen. Damit schüchtern die Neonazis ihre Gegner ein. Leider ist das Teil der gesellschaftlichen Realität.

Naja. Wo wir wieder beim wechselseitigen Aufwiegen wären. Morddrohung und Einschüchterung war schon immer Mittel von Extremen. Die RAF hat ja nun auch nicht wahllos gehandelt. Auf Indymedia wurden auch schon mal Bilder und Privatadressen von Personen veröffentlicht, deren einziger Makel war als Teil einer Hundertschaft in einem Einsatz gegen Autonome eingesetzt worden zu sein. Oder halt sowas Eine Gruppe linker Demonstranten hatte das Haus eines Polizisten im Wendland belagert. Die organisierte Kriminalität bedienst sich ebenfalls seit je her dieser Mittel um ihren Einfluss zu sichern und "Projekte" durchzusetzen.

Ist jetzt keine Überraschung, dass es auf der rechten Seite der Medaille ebenfalls solche Listen gibt.

longo 01.10.2021 00:56

Der kleine Noam und der kleine Schwarzfahrer wollen bitte von ihren Eltern aus dem Bällebad abgeholt werden.
Bällebad?

"Bällebad war gestern: Nehmt heute ein einmaliges Bad in frischer Nazipropaganda, die mit Eurer Hilfe dem Wahlkampf entzogen wurde! Erlebt hautnah, was Ihr ohne die schlechte Arbeit des Flyerservice Hahn vermutlich in Eurem Briefkasten gefunden hättet!

Andere Parteien haben Mitglieder, die ihre Flyer aus Überzeugung verteilen. Die AfD hat nur uns – und wir verteilen aus Überzeugung keinen einzigen ihrer Flyer.

Wir stellen heute die erste Hälfte der nichtverteilten AfD-Wahlkampfflyer (ca. 30 t) öffentlich aus.

Wann?
Heute, Donnerstag, 30.9.2021 zwischen 15 – 19 Uhr

Wo?
AfD Recyclinghof
Holzmarkstr. 19, 10243 Berlin (Zugang über Michaelbrücke)"


Mannomann kommt mal wieder runter auf die Erde und raus aus der Opferrolle.
Wir unterhalten uns wieder, wenn die Gerichte gesprochen haben, falls sie im Zusammenhang mit dieser hervorragenden Aktion überhaupt jemals angerufen werden sollten..

Wie sieht´s aus? Mag einer von den hier angesprochenen den Strafantrag/die Strafanzeige stellen?

Schlafschaf 01.10.2021 05:19

Zitat:

Zitat von longo (Beitrag 1626449)
Der kleine Noam und der kleine Schwarzfahrer wollen bitte von ihren Eltern aus dem Bällebad abgeholt werden.
Bällebad?



Mannomann kommt mal wieder runter auf die Erde und raus aus der Opferrolle.

Unterirdischer Post...

tandem65 01.10.2021 07:01

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1626443)
Solange eine Partei zur Wahl zugelassen ist, muss man sie wohl oder übel zum demokratischen Spektrum zählen, ob einem die Positionen der Partei gefallen oder nicht.

Ich kann mich täuschen, aber die Zulassung zur Wahl hat wenig damit zu tun ob eine Partei antidemokratische Programminhalte hat oder nicht und damit zum demokratischen Spektrum zu zählen ist oder nicht. Sie ist dann lediglich demokratisch wählbar, das ist ein großer unterschied. nach Deinen Kriterien betrachtet war auch die NSDAP eine demokratische Partei und zum demokratischen Spektrum zu zählen oder.

Thomas W. 01.10.2021 07:18

Das Thema Machtergreifung NSDAP finde ich im Übrigen so gruselig wie spannend .

Damals als auch heute galt/gilt :

„Als Ausdruck einer wehrhaften Demokratie sind Parteien, "die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden", verfassungswidrig (Art. 21 Abs. 2 Satz 1 GG). Der Bundestag, die Bundesregierung oder der Bundesrat können beim Bundesverfassungsgericht einen Antrag auf Feststellung der Verfassungswidrigkeit einer Partei stellen.“

Hafu 01.10.2021 07:29

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1626448)
Hätten diverse Behörden aus dem Geheimdienstbereich mal vernünftig gearbeitet bzw. oder wäre es ihnen möglich gewesen miteinander vernünftig zu arbeiten, anstatt alle nebeneinanderher, wäre die NPD denke ich ganz sicher verboten worden.
...

Und hätte die Polizei bei den Ermittlungen im Zusammenhang mit den NSU-Morden vernünftig gearbeitet und von Anfang an in Erwägung zu gezogen, dass es sich dabei um rechtsextrem motivierte Morde handelte, anstatt sie unter dem Oberbegriff "Dönermorde" der türkischen Community zuzurechnen, dann hätte es nicht über 10 Jahre gedauert, bis man die Täter gefasstt hätte und eine junge Polizistin könnte dann heute noch leben

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1626448)
Naja. Wo wir wieder beim wechselseitigen Aufwiegen wären. Morddrohung und Einschüchterung war schon immer Mittel von Extremen. Die RAF hat ja nun auch nicht wahllos gehandelt. ...Ist jetzt keine Überraschung, dass es auf der rechten Seite der Medaille ebenfalls solche Listen gibt.

Der Vergleich mit den linksextrem motivierten Morden der RAF aus den 70er-Jahren ist in diesem Zusammenhang durchaus zulässig.
Man muss aber zur Kenntnis nehmen, dass in den letzten 30 Jahren politisch motivierte Morde in Deutschland v.a. (wenn nicht ausschließlich) aus der rechtsextremen Ecke heraus begangen worden sind (NSU, Lübcke, Tankstellenmord) und alle diese Täter hatten Sympathien zu den Positionen, die in der AFD toleriert wurden.

"Morddrohung und Einschüchterung" ist nochmal was anderes als ein tatsächlich begangener Mord.

HerrMan 01.10.2021 07:56

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1626445)
Es ist mir schleierhaft, warum manche hier die Neigung haben, diese Arschlochpartei permanent schön zu reden.

Schönreden - das machen die doch mit den RKI-Zahlen auch immer. Kennen wir doch nun schon zu genüge, was da aus dieser Ecke kommt....:o

qbz 01.10.2021 08:07

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1626448)
.....
Naja. Wo wir wieder beim wechselseitigen Aufwiegen wären.
......

Das war erkennbar nicht meine Absicht, was Du mir unterstellst. Der Hinweis auf die Morddrohungen gegenüber dem Zentrum für politische Schönheit dient doch explizit und erkennbar zur Erklärung, dass folgendes durchaus seine Berechtigung hat:

Zitat:

Schade dass unsere Gesellschaft an einem Punkt angekommen ist, wo ein Arzt Angst vor Anhängern einer zur Wahl zugelassen Partei hat und sich daher rein fiktiv nicht trauen würde diese Partei schlitzohrig übers Ohr zu hauen.
Du fängst damit an, als Whataboutism die RAF (vor 40 Jahren, notabene) ins Spiel zu bringen und wechselseitig aufzuwiegen.

Schwarzfahrer 01.10.2021 08:23

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1626445)
Es ist mir schleierhaft, warum manche hier die Neigung haben, diese Arschlochpartei permanent schön zu reden.

Dieses Zitat nur stellvertretend für die meisten Postings als Bezug. Es zeigt schön das Mißverständnis, daß es hier nicht um die AfD geht, sondern um den generellen Umgang mit politischen Gegnern: da darf es keine verschiedenen Maßstäbe geben, und jelgiche Handlung, die andere schädigt oder in ihren Rechten einschränkt, liegt dank Gewaltmonopol beim Staat allein.

Mir ist es z.B. schleierhaft, wieso ein Hinweis darauf, daß moralische Maßstäbe der eigenen Handlung und Haltung (oder von Handlungen des "eigenen Lagers") nicht vom gefühlten moralischen Wert des Gegenübers abhängen sollten, so vehement abgelehnt wird.

Ich habe an diesem Land unter anderem jahrzehntelang toll gefunden, wie anständig und mit Wertschätzung man mit den Mitmenschen umgeht, ohne Vorbehalte und Diskriminierung, unabhängig von Meinungsverschiedenheiten oder Gruppenzugehörigkeit. (ja, natürlich galt das nicht für 100 % der Menschen, aber für eine sehr große Mehrheit, die den Alltag prägten). Das habe ich in meinen Herkunftsländern ganz anders erlebt.

Was ich in den letzten Jahren erlebe, finde ich traurig: Zunehmend mehr Menschen (mit sehr unterschiedlichen politischen Hintergründen) finden es richtig, unterschiedliche Maßstäbe an den Umgang mit unterschiedlich "wertvoll" angesehenen Ansichten und Menschen anzulegen. Ich finde, wer damit anfängt oder dabei mitmacht, verwirkt bei mir den Anspruch, selbst als moralische Instanz akzeptiert zu werden. Für mich ist es auch eine Frage der Selbstachtung, daß ich allen Menschen gegenüber den gleichen Respekt erweise, unabhängig davon, ob mir seine Ansichten gefallen. Das heißt ja lange nicht, daß ich ihm zustimme oder es gut finde, ihn gewähren zu lassen. Wem aber das Trennende wichtiger wird, als der Respekt vor Mitmenschen, wirkt an der Zerstörung/Zersplitterung einer Gesellschaft mit, nicht an ihrem Zusammenhalt.

Matthias75 01.10.2021 08:35

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1626457)
Der Vergleich mit den linksextrem motivierten Morden der RAF aus den 70er-Jahren ist in diesem Zusammenhang durchaus zulässig.
Man muss aber zur Kenntnis nehmen, dass in den letzten 30 Jahren politisch motivierte Morde in Deutschland (v.a.wenn nicht ausschließlich) aus der rechtsextremen Ecke heraus begangen worden sind (NSU, Lübcke, Tankstellenmord) und alle diese Täter hatten Sympathien zu den Positionen, die in der AFD toleriert wurden.

"Morddrohung und Einschüchterung" ist nochmal was anderes als ein tatsächlich begangener Mord.

Wenn ich mir mal eine Statistik der extremistischen Straftaten von 2020 anschaut, würde ich sagen, dass sich beide Seiten zumindest bei den schweren Straftaten nicht viel geben (bei den sonstigen Straftaten führen allerdings die Rechtsextremen die Statistik mit großen Vorsprung an). Einem Tötungsdelikt und zwei Versuchen von rechtextremer Seite stehen z.B. 5 versuchte Tötungen auf linker Seite entgegen. Die Brandstiftungen würde ich nicht als Maßstab nehmen, da dort vermutlich alle brennenden Straßensperren reinfallen, während Brandstiftungen von rechtsextremer Seite vermutlich eher gegen Gebäude gerichtet sind.

Was ich sagen will: Verharmlosen darf man keine der beiden Seiten. Es geht von beiden ein extremes Gewaltpotential aus. Und hier sehe ich auch eine große Gefahr durch Einschüchterungen und Drohungen, auch wenn es nicht zu Körperverletzungen oder Schlimmerem kommt, da auch durch solche Aktionen politische Gegner oder Andersdenkende massiv eingeschüchtert und unterdrückt werden sollen.

Was aber, da gebe ich dir Recht, die rechtsextreme Seite derzeit gefährlicher macht, ist eben die Nähe zwischen AFD und Rechtsextremismus, womit die rechtsextreme Seite gewissermaßen eine politische Vertretung hat, während die Linksextremen weitgehend losgelöst von der Politik agieren und nur gelegentlich mal unterstützende Worte von einzelnen politischen Vertretern erhalten.

Unabhängig davon, ob man jetzt die AFD direkt mit der NSDPA vergleichen kann/soll/muss, sollte uns deshalb das Beispiel unserer eigenen Geschichte als Mahnung dienen, dass man solchen Parteien keinen Raum geben darf. Wo es hinfahren kann, haben unsere Vorfahren selbst erfahren. Für weitere Beispiele, wo eine zunächst demokratisch gewählte Regierung einen Staat diktatorisch umgestaltet, müssen wir gar nicht so weit in der Geschichte zurückgehen.

Was mir allerdings fast mehr Sorgen macht als die Partei selbst, ist, dass fast 5 Mio. Wähler (nur die Zweitstimmen gezählt) diese Partei gewählt haben!

Hier sollten wir uns und vor allem die Politik sich Gedanken machen, wieso so viele sich von dieser Partei besser vertreten fühlen als von anderen Parteien und wie man diese wieder für die andere Parteien gewinnen kann. Wenn nicht alle, dann zumindest so viele, dass die AFD nicht mehr in politischen Gremien vertreten ist. Aktuell möchte ich noch nicht glauben, dass wir 5 Mio. Nazis in Deutschland haben.

Die großen Parteien waren leider viel zu sehr damit beschäftigt, sich gegenseitig zu beharken, als dass sie Zeit gehabt hätten, sich um die Gefahr von rechts zu kümmern. Vielleicht hat die CDU mit ihrem Wahlkampf und ihren Warnung vor einem Linksruck sogar der AFD in die Karten gespielt.

Die Partei lächerlich zu machen ist zwar ohne Zweifel eine gelungene Aktion. Das kann auch in Zukunft ein Weg sein.

Allerdings wurde diese Aktion erst nach der Wahl bekannt, hatte also aus meiner Sicht kaum einen Einfluss auf die Meinung der Wähler und deren Wahlverhalten. Gut, viele Wähler hatten keinen blauen Zettel im Briefkasten. Der wäre aber bei den meisten sowieso mit der übrigen Werbung ungelesen in der Papiertonne gelandet wäre. Die Aktionen hat aber keinen Wähler, der überlegt hat, sein Kreuz bei der AFD zu machen, vom Gegenteil überzeugt oder zumindest Argumente geliefert, dies nicht zu tun. Insofern nett für die Galerie, aber wenig Einfluss auf die Wahl.

M.

dr_big 01.10.2021 08:55

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1626461)
Für mich ist es auch eine Frage der Selbstachtung, daß ich allen Menschen gegenüber den gleichen Respekt erweise, unabhängig davon, ob mir seine Ansichten gefallen.

Nazis kann und darf man keinen Respekt erweisen.

longo 01.10.2021 08:55

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1626450)
Unterirdischer Post...

Nein, geerdeter Post.

noam 01.10.2021 11:31

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1626457)
Und hätte die Polizei bei den Ermittlungen im Zusammenhang mit den NSU-Morden vernünftig gearbeitet und von Anfang an in Erwägung zu gezogen, dass es sich dabei um rechtsextrem motivierte Morde handelte, anstatt sie unter dem Oberbegriff "Dönermorde" der türkischen Community zuzurechnen, dann hätte es nicht über 10 Jahre gedauert, bis man die Täter gefasstt hätte und eine junge Polizistin könnte dann heute noch leben

Da hast du absolut recht. Wobei man da entschuldigenderweise anmerken muss, dass es (zumindest für mich) kaum vorstellbar war, dass es ein herumreisendes fast wahllos mordendes Nazitrio geben könnte. Bzw. reichte meine Vorstellungskraft dazu nicht aus. Ich bin auch der Meinung, dass hier den Strafverfolgungsbehörden deutlich Verbesserungspotential aufgezeigt wurde. Ich hoffe man lernt daraus.


Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1626457)
Der Vergleich mit den linksextrem motivierten Morden der RAF aus den 70er-Jahren ist in diesem Zusammenhang durchaus zulässig.
Man muss aber zur Kenntnis nehmen, dass in den letzten 30 Jahren politisch motivierte Morde in Deutschland v.a. (wenn nicht ausschließlich) aus der rechtsextremen Ecke heraus begangen worden sind (NSU, Lübcke, Tankstellenmord) und alle diese Täter hatten Sympathien zu den Positionen, die in der AFD toleriert wurden.

"Morddrohung und Einschüchterung" ist nochmal was anderes als ein tatsächlich begangener Mord.

Sollte ja keine Relativierung sein, sondern eine Einordnung. Morddrohung und Einschüchterung funktioniert aber auch nur, wenn das Opfer diese für glaubwürdig hält. Dazu ist es wohl auch erforderlich, dass von den Drohenden und oder ihrem Umfeld solche oder ähnliche Taten in der Vergangenheit begangen worden sein könnten. Es ist eben in seiner Wirkung ein Unterschied, ob eine Morddrohung von einem Mitglied der Hells Angels, eines bekannten arabischen Clans, der Ndrangheta oder dem Taubenzüchterverein Westfriesland ausgesprochen wird.

noam 01.10.2021 11:32

Zitat:

Zitat von longo (Beitrag 1626468)
Nein, geerdeter Post.

für manche ist der Rechtsstaat eben nur in die eine Richtung bindend

Körbel 01.10.2021 14:16

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1626462)
Was ich sagen will: Verharmlosen darf man keine der beiden Seiten. Es geht von beiden ein extremes Gewaltpotential aus. Und hier sehe ich auch eine große Gefahr durch Einschüchterungen und Drohungen, auch wenn es nicht zu Körperverletzungen oder Schlimmerem kommt, da auch durch solche Aktionen politische Gegner oder Andersdenkende massiv eingeschüchtert und unterdrückt werden sollen.

Dir ist aber schon klar das die grosse Masse an extremen Gewaltdelikten EU-weit nicht politisch motiviert sind?

Als in den 70ern die RAF ihr Unwesen trieb, wurde seitens der Bundesregierung nur die linksextreme Szene beobachtet und drastisch bekämpft.
Sehr lange, eigentlich viel zu lange wurde die "rechte Szene" garnicht beachtet, geschweige denn bekämpft.

Es hiess immer: "Die Gefahr kommt von links"!

HerrMan 01.10.2021 21:58

Hat die Brugger in den Tagesthemen gerade jemand gesehen? Klasse, warum war die bislang kaum präsent ?

noam 01.10.2021 23:00

Der Chef des Paritätischen Gesamtverbandes Ulrich Schneider übt nach dem 4,9-Prozent-Debakel scharfe Kritik am Wahlkampf der Linken. In einem Brief an die Parteispitze kommt vor allem Sahra Wagenknecht schlecht weg.

[...]

»Wenn diese Botschaft (Verweis auf das Buch von Sahra Wagenknecht) aus berufenem Munde dann auch noch in sämtlichen Talkshows verkündet wird, kann es doch wohl niemanden wirklich verwundern, dass Hunderttausende von Wählern der Linken am Wahlsonntag zur SPD abwanderten«, schreibt Schneider.

[...]

Schneider bezieht sich auf Wagenknechts Bestseller »Die Selbstgerechten«, in dem sie der Linken vorwirft, die Arbeiterschaft zu vernachlässigen und zu sehr auf Themen wie Klima- oder Antidiskriminierungspolitik zu setzen.

[...]

Programmatisch sei die Linke bei Renten, Steuerpolitik, Kindergrundsicherung, Mieten- und Wohnungspolitik eigentlich gut aufgestellt gewesen, zeigt sich Schneider überzeugt. Gepunktet hätten mit diesen Themen aber SPD und Grüne. »Es ist vor allem der medial nach außen getragene Mangel an Geschlossenheit und an Entschlossenheit, der die Wählerinnen und Wähler dazu veranlasste, dann doch lieber woanders ihr Kreuz zu machen.



Müsste man da nicht der PR Abteilung der Partei respektive dem Wahlkampfteam um die beiden Spitzenkräfte den Vorwurf machen die angesprochenen guten Bereiche nicht in den Mittelpunkt der Öffentlichkeitsarbeit gestellt zu haben? Hat Frau Wagenknecht vielleicht doch nicht ganz unrecht, wenn sie eben genau das in ihrem Buch anmahnt?

Die TAZ sieht das ganze wohl ähnlich und verweist auf eine Wahlnachtsnalyse der Partei

Als Gründe werden in einer der taz vorliegenden Wahlnachtanalyse aus der Geschäftsstelle Kompetenzverluste auf allen Themenfeldern genannt, und zwar sowohl bei den Spitzenthemen „soziale Gerechtigkeit“, „angemessene Löhne“ und „Altersvorsorge“ als auch bei anderen Themen wie Familienpolitik, Steuerpolitik, Gesundheitspolitik und Flüchtlingspolitik. Bei der Außenpolitik verlor die Linkspartei auf niedrigem Niveau noch einmal, nur zwei Prozent der Wäh*le*r:in*nen trauen der Linken eine gute Außenpolitik zu. Eben so viele sehen sie als kompetent bei den Themen Umwelt und Klima an.


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