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Ravistellus 04.09.2017 17:32


macoio 04.09.2017 18:51

coole Sammlung. Du darfst nur nicht alles gleichzeitig lesen da es sich gegenseitig widerspricht :) (Total-Immersion vs. SwimSmooth)

Mirko 04.09.2017 20:17

Zitat:

Zitat von macoio (Beitrag 1326551)
coole Sammlung. Du darfst nur nicht alles gleichzeitig lesen da es sich gegenseitig widerspricht :) (Total-Immersion vs. SwimSmooth)

Welche Lektüre würdest du als Schwimm-Profi empfehlen?
Das Total-Immersion boomt gerade in meinem Strava-Bekanntenkreis. Taugt das was? Hatte vor das mal anzuschauen.

macoio 04.09.2017 21:39

du kannst dich glücklich schätzen dass das bei deinen Kollegen gerade boomt, da bist du in Zukunft bald mit Abstand als erster aus dem Wasser :) . Total Immersion ist so ziemlich das schlechteste Konzept wenn man Schnellschwimmer werden will. Für Schönschwimmer ohne Interesse an der Stoppuhr aber eventuell ein Ansatz ;) . Die machen zwei megagroße Fehler:
Sie legen Wert auf eine übertriebene Körperrotation bis 90 Grad weil das wohl im "Strömungskanal" besser ist, bei den meisten führt das aber zu absinkenden Beinen, Scherenbeinschlag und anderen Katastrophen. Außerdem hängen sie der Theorie an das man besonders gut schwimmt wenn man nach einem schönen kunstvollen Armzug möglichst lange in einer Stormlinienförmigen Position verharrt bis man den nächsten Zug macht. Damit gewinnt man beim Schwimm-golf aber sonst nirgends, durch die hohe Dichte des Wassers braucht man einen kontinuierlichen Antrieb sonst geht gar nix, auch wenn es bei den Profis aussieht als würden sie mühelos dahin-"gleiten", wenn man nachmisst ist die Überlappung der Armzüge bei +- 0.1 sec. also keine "Pause".
Den modernsten Ansatz hat eigentlich Swimsmooth, sie haben diesen "Fehler" mit dem Übergleiten in der Trainingslehre als erstes erkannt bzw. großflächig die Gegenvariante promotet was schon vielen Schwimmern die zwar bereits schön aber noch nicht schnell schwimmen konnten weitergeholfen haben. Außerdem teilen sie in verschiedene Schwimmtypen ein und versuchen nicht alle in ein Schema F zu pressen, was von Körpertyp, Statur und Beweglichkeit nicht zur individuellen Person passt. Das ist bei sehr vielen Büchern das Problem, es wird ein idealtypus vermittelt den nur Profischwimmer hinbekommen, alle anderen verrenken sich beim Versuch diesen zu erreichen in für sie persönlich unnatürlichen Posen in welchen man auch keine Kraft ins Wasser bringen kann. Könnte man noch besser machen als Swimsmooth denke ich aber ist schon ein super Ansatz. Außerdem kommt von denen die Tempo-angabe in CSS+-X mit Fokus auf CSS selbst was ich auch sehr praktisch finde, auch wenn die Pläne für meinen Geschmack zu sehr Schwelle und Ausdauer basiert sind, ich finde auch als Langstreckenschwimmer muss man auch an der Grundschnelligkeit und VO2max arbeiten um sich zu entwickeln, zumindestens macht es das einfacher (Stichwort USRPT).
Des weiteren finde ich den Schwimmansatz von Sutton ziemlich gut der hat aber leider noch kein Buch geschrieben und wird es wohl auch nicht tun, für sein Konzept brauchts nur ne halbe DinA4-Seite ;) . Er betont im Gegensatz zu den meisten anderen die meinen Technik sei alles den entscheidenden Anteil des Fitnesstrainings beim Schwimmen, viele Triathleten schwimmen ja gerne "nur" Technik und sonst gar nix. Von ihm kommen auch die Sprüche "gliding is for sea-gulls" und "drills are for dentists" :)

schnodo 04.09.2017 22:21

Zitat:

Zitat von macoio (Beitrag 1326551)
coole Sammlung. Du darfst nur nicht alles gleichzeitig lesen da es sich gegenseitig widerspricht :) (Total-Immersion vs. SwimSmooth)

Keine Angst, die Kaufzeitpunkte liegen da Jahre auseinander. Total Immersion war mein erstes Buch - und Schwimmseminar. In letzter Zeit bin ich eher auf der Swim Smooth und Swim Speed (Sheila Taormina) Schiene.

Ich habe ein paar Jahre gebraucht, um die in den frühen Jahren bestehenden "Ungänzen" der Total-Immersion-Methode wieder bei mir hinzubiegen ("dropped elbow", sieht man bei vielen Total-Immersion-Schwimmern und eben die Überrotation). Wenn man etwas am Anfang falsch lernt und sehr lange so übt, ist es eine Heidenarbeit, das wieder zu korrigieren. :)

Zitat:

Zitat von macoio (Beitrag 1326606)
Die machen zwei megagroße Fehler:
Sie legen Wert auf eine übertriebene Körperrotation bis 90 Grad weil das wohl im "Strömungskanal" besser ist, bei den meisten führt das aber zu absinkenden Beinen, Scherenbeinschlag und anderen Katastrophen.

Ganz verblödet ist Terry Laughlin natürlich auch nicht; er hat schon gemerkt, dass da etwas schief läuft, weil die Leute sich teilweise auf den Rücken gelegt haben. Die Rotation soll mittlerweile "just enough" sein.

Zitat:

Zitat von macoio (Beitrag 1326606)
Außerdem hängen sie der Theorie an das man besonders gut schwimmt wenn man nach einem schönen kunstvollen Armzug möglichst lange in einer Stormlinienförmigen Position verharrt bis man den nächsten Zug macht.

Der Punkt besteht allerdings weiterhin. Das liegt daran, dass Terry sagt - ich verkürze jetzt seine üblicherweise ausschweifenden Aussagen stark - er will keine schnellen Schwimmer heranzüchten, sondern entspannte.

Mein Hauptkritikpunkt an Total Immersion ist das sektenhafte Auftreten. Total Immersion ist eine Art Glaubenbekenntnis. Und wer es wagt, daran Kritik zu üben, hat verschissen.

Auf Reddit habe ich mal einen Kommentar gelesen (im Verlinkten der zweite mit dem Stern), dessen Einschätzung ich, nachdem ich lange Zeit im Total-Immersion-Forum aktiv war, teile. Hier die Schlussequenz, aber der komplette Kommentar ist an sich sehr lesenswert weil er den Unterschied zwischen Total Immersion und Swim Smooth gut darstellt:
Zitat:

A final problem with TI is Terry Laughlin himself. Although he is reported to be a likeable man, in his online postings he frequently comes off as a defensive, narcissistic, pompous ass. He frequently makes wild claims about having won Open Water Masters National Championships, even when he was competing against only one other person. He brags about finishing the Manhattan Island Marathon Swim on minimal training volume, even though "just finishing" MIMS basically requires floating down a river in a large current. (Note: finishing well at MIMS is a different issue.) He does this, I think, because it impresses people who don't know any better and helps drive customers. To everyone else, it's just laughable.

Was ich Total Immersion zugute halte, ist, dass sie einem wirklich beibringen, wie man flach im Wasser liegt und das gleich am Anfang. Das finde ich keinen schlechten Ansatz.

macoio 04.09.2017 22:29

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1326622)
er will keine schnellen Schwimmer heranzüchten, sondern entspannte.

ja das könnte tatsächlich funktionieren, wobei selbst ein langsames Tempo XY ohne Übergleiten geschwommen lockerer ist als mit.

Mirko 04.09.2017 22:34

Zitat:

Zitat von macoio (Beitrag 1326606)
du kannst dich glücklich schätzen dass das bei deinen Kollegen gerade boomt, da bist du in Zukunft bald mit Abstand als erster aus dem Wasser :)...

Sehr schön. Hatte schon Angst die haben was total tolles entdeckt und holen bald auf. Krass, dass du das alles kennst. Du bist schon ein guter Trainier, deswegen bezahl ich dich gerne! :Blumen: :Cheese: :Lachanfall: (Aber jetzt genug von uns, hier geht's ja um den lieben schnodo)

schnodo 04.09.2017 22:37

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1326627)
Aber jetzt genug von uns, hier geht's ja um den lieben schnodo

Das ist ja auch für mich interessant, also tut Euch keinen Zwang an. Wenn Ihr anfangt, Katzenbilder zu posten, werde ich mich schon beschweren. :Cheese:


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