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Duafüxin 18.03.2013 14:36

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 883733)
Was gibt´s denn neues beim Kahlen Hubbel?

Ich fahr Freitag zum Dealer, habs letzte Woche nicht mehr geschafft und denn piekse ich ihn so lange bis er was sagt :Cheese:

Duafüxin 25.03.2013 12:52

Letzte Woche stand nun nicht unter dem Stern der Kraft und Gesundheit. Der Fuß war ja leicht mit Schmerzen behaftet.
Also wollte ich ihn bis zum Besuch beim Osteopathen etwas entlasten und dachte an schöne Radeinheiten.
Montag tagsüber meldete sich jedoch der Herpes, so dass die längere Radtour nach der Arbeit auf eine Stunde geschrumpft wurde.
Dienstag morgen waren dann, wie erwartet, die Lymphknoten geschwollen, also keine Schleifchen vor der Arbeit. Nachmittags hab ich dann doch ein paar Schleifchen gemacht.
Ob das so schlau war, weiss ich nicht, aber ich mußte einfach raus, den Kopf frei kriegen.
Mittwoch morgen war ich schnell noch mal laufen, um auch genau beschreiben zu können wo und wie der Schmerz auftritt.
Wie ich es geahnt hab, es war eine Blockade im Fuß. Beruhigt, dass es keine Überlastung war fing ich schon mal an das WE trainingsmäßig zu planen, aber zunächst gab es erstmal 48 h sportfrei.

Freitag hab ich mal schön lange gearbeitet, damit ich von der Arbeit nachhause laufen konnte. Tolles Gefühl so allein im Büro. Klo und Kaffeemaschine für mich allein.
Freitag nachmittag war ER, dieser kalte Ostwind, schon im Anflug. Nicht genug, dass die Wege am Kanal ordentlich angetaut und überfroren waren, nein, man wurde auch noch rückwärts geschoben. Abartig. In der Eilenriede war anfangs zumindest der Wind etwas weniger und später wechselte ich wieder auf einen Radweg (schnee- und eisfrei). Der ist gefühlt ewig lang und einfach nur gerade (prima Mentaltraining für Kandel). Aber ich hatte Glück und ein Radfahrer bog vor mir ein. Der war etwas behindert und konnte nicht sehr schnell fahren, zappelte und kippelte immer auf dem Rad und hörte dann auf zu treten bis sich das System wieder stabilisierte und dann trat er wieder los. Den schnapp ich mir, das ist doch nen Primazeitvertreib in der Ödnis, dachte ich mir und rannte hinter her. Schneller als oberes GA1 wollte ich aber nicht, schneller sollte es erst auf den letzten 3 - 4 km werden. Ich hab ihn ganz knapp nicht gekriegt. An der nächsten Ampel haben wir uns getroffen und er strahlte mich an und zeigte auf seinen Spiegel "Ich hab Dich gesehen und wollte nicht, dass Du mich einholst". Klasse, ich hab überlegt, ob ich den Bengel nicht mal engagieren kann für etwas schnellere Dauerläufe.

Samstag morgen wollte ich nen kleinen Auflockerungslauf machen, schleppte mich aber nur durch den fiesen kalten Wind als wenn ich das erste Mal laufen würde.
Kurz vorm Dunkelwerden gings nochmal los, warmlaufen und dann ab zu meinem Hausrodelberg. Die flache Seite hoch, die war zum Glück halbseitig schnee- und eisfrei, leicht angetaut, also schön zu laufen im Pamps mit meinen Sofaschuhen, den SpeedCross. Die steile Seite runter. Das ist so eine Lehmrinne, gefroren mit etwas Schotter. Zum runterlaufen ist sie ungeeignet, da müßte man zu viel bremsen. Aber man kann immer quer über die Rinne springen. Unten im Auslauf war Eis. So ein bisschen Kontrolle war angebracht beim runterhüpfen. Mein Minimalziel waren 2 Sätze à 3 x rauf und runter und unten den Weg zurück zum Anfang eine Trabpause. Zwischen den beiden Sätzen wollte ich eigentlich 5 min locker laufen, hab das aber stark verkürzt, weil der Wind so nervig war. Aus 2 x 3 sind 1 x 4 + 1 x 6 geworden. Die letzten beiden waren die schnellsten Wiederholungen. Belastungsdauer war immer bei 50 sec bzw 46 sec (die letzten). Gekonnt hätte ich noch mehr, aber ich wollte nicht gleich übertreiben, da sich der Fuß doch noch ab und zu bemerkbar machte.

Sonntag war nun endlich ein LL geplant. Nun hatte ich am Samstag von meinem Dealer ne Kompressionshose geschenkt bekommen. Dazu muss ich sagen, dass ich die Tage zähle an denen ich meine Kompressionsstrümpfe NICHT mehr tragen muss. 6 Wochen nach jeder OP, also nahtlos 12 Wochen jeden Tag eingezwängt und komprimiert ist nicht meins. Von der Zeit, die man verschwendet, durch das ewige Rein- und Rausgepresse, mal ganz zu schweigen.
Nun hatte ich also die blöde Idee zu meinem LL diese neue Hose anzuziehen. Und da ich nicht für 2XU und für ein Cervelo-Test-Team Werbung laufen wollte, war ich ja ganz froh, dass es frisch war, so dass ich ne zweite dünne Hose drüber ziehen konnte.
Draussen angekommen, hatte ich schon nach ein paar Metern die Ahnung, dass es zu frisch sein könnte, dachte aber beim Laufen wirds ja warm. ER hatte aber was gegen Frühling und die Entstehung von Frühlingsgefühlen. Mein frohes Traben änderte sich recht schnell in nur noch Füße hochheben, von Votrieb war keine Spur. Ich fing an mit mir zu diskutieren, ob es überhaupt Sinn macht, wenn man eh nicht Vorwärts kommt sowas noch als Training zu bezeichnen. Aber da mir eh schon die LL fehlten, dachte ich mir, ich mach erstmal weiter, auch wenns langsam und quälend ist. Nach einer Stunde merkte ich meine Beine kaum noch, dicke Äste fielen links und rechts neben mir runter. Also lief ich wieder zurück in die Masch, da war auf dem Teich richtig Wellengang mit weissen Häubchen, ist ja auch eher selten zu sehen. Anstrengungen wie über Äste hüpfen blieben Wunschdenken, ich hatte einfach keine Kontrolle mehr über die Oberschenkelmuskulatur. Nach 2 Std und etwas über 20 km war der Zauber vorbei. Als Eiszapfen kam ich nachhause. Eigentlich wollte ich ja mit dem Rad zu meinem Vater (32 km one Way), aber mein Freund hatte wohl Mitleid, er kutschierte mich mit Sitzheizung.

jannjazz 25.03.2013 13:17

Schöne Geschichte, happy Training!

Faul 25.03.2013 14:05

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 886080)
....

Wenn ich das lese wird mir schon kalt. Es wird Zeit für Sommer!

Duafüxin 25.03.2013 15:44

Zitat:

Zitat von Faul (Beitrag 886105)
Wenn ich das lese wird mir schon kalt. Es wird Zeit für Sommer!

Ich will nicht anspruchsvoll sein. Mir würds reichen wenn jemand diesen eisigen Wind abstellt :Lachen2:

Teuto Boy 25.03.2013 17:06

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 886151)
Ich will nicht anspruchsvoll sein. Mir würds reichen wenn jemand diesen eisigen Wind abstellt :Lachen2:

Mit IHM hatte ich es am Sonntag auch zu tun :Lachen2: ....

meine lange Runde geht zunächst Richtung Osten, ich hab mich die ganze Zeit auf die letzten 12km gefreut, da hat ER mich dann nach Hause gepustet ;)

Duafüxin 02.04.2013 14:02

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 5)
Die Woche war endlich mal so wie ich mir eigentlich eine schöne Woche vorgestellt hab.

Montag mit Schleifchen mit dem Crosser zur Arbeit und wieder zurück. Auf dem Rückweg hab ich mal gegen den Wind ein bisschen KA auf dem Rad gemacht.

Dienstag morgens bin ich bei uns die 8 km Runde gelaufen. Da hatte ich ne MFG zur Arbeit und brauchte nicht durch die Stadt laufen. Ist ja doch schöner um die Teiche mit all den Zug- und Wasservögeln zu laufen, wenn da ordentlich Betrieb gemacht wird.
Nachmittags bin ich die 14,5 km zurück mit kleinen Tempowechseln.

Mittwoch wieder mit Schleifchen auf dem Crosser hin und zurück. Der Wind war immer noch sehr präsent.
Mit der Morgensonne und dem Wind im Rücken.

Anhang 17791

Zuhause hab ich gleich in die Laufschuhe gewechselt.
Ich dachte nach ner Stunde Crosser fahren bin ich warm und muß nicht mehr so lange einlaufen. Dem war aber nicht nicht so. Hab wieder 4 km gebraucht bis die Oberschenkel locker waren.
Dann gings zum Rodelberg. Diesmal hatte ich mir was lustiges ausgedacht. Ich wollte X Sätze mit 5 Wiederholungen laufen. So schnell hoch, dass ich es grad noch auf der Rückseite runter schaffte, also nicht ganz der Abschuß (aber kurz davor) beim Anstieg. Wenn ich einen Satz angefangen hatte, "mußte" ich die fünf Wiederholungen zu Ende bringen, auch wenn ich durch den Pamps hochkriechen mußte.
Diesmal war ich zwischen 5 und 10 sec schneller als beim letzten Mal (Belastungszeit zwischen 40 und 45 sec, Trabpause 20 sec) Beim zweiten Satz war ich schon stark am überlegen, ob ich noch nen dritten hinterher schieben sollte. Ich habs getan und war froh, dass mein Zuhause nur wenige hundert Meter entfernt ist.

Donnerstag gings nur die 13,5 km Strecke nach der Arbeit nachhause.

Freitag folgte das HiLite der Woche. Mit ordentlich Erdnussbrownies im Gepäck ging es Richtung Deister. Nachts hatte es nochmal schön geschneit. Das lies auf Tiefschnee im Deister schliessen. Zum Glück brauchte ich meine Gamaschen nicht lange suchen. Die Schuhwahl fiel auf meine wollmilchgebende Eiersau, die Crosslight von La Sportiva. Die SpeedCross schienen mir zu hochhackig für das zu erwartende Geläuf. Die Ansage war 2 - 2,5 Std wollten Tanya und ich laufen. Im knöcheltiefen Schnee gings zum Aufwärmen hoch auf den Kammweg zum Einstieg in das Traillabyrint um diverse kleinere Steinbrüche. Der Schnee wurde tiefer, die Trails nicht sichtbar. Jeder Schritt war ein Schritt ins Ungewisse. Was war darunter? Äste, Eis, Spurrillen oder einfach nur Laub? Nach einer halben Stunde war ich schon fix und fertig. Anstiege hochlaufen war für mich utopisch, der Puls sprang fast aus dem Hals. Auch bergab durch den Schnee war keine Erholung. Langsam zweifelte ich an meiner Schuhwahl. Ich rutsche ziemlich oft weg. Stürzte aber nur zweimal auf unter dem Schnee verborgenen Eisplatten.
Natürlich durfte der Abstieg vom Bielstein nicht fehlen. Da der komplette Trail auf der Sonnenseite liegt war der alte Schnee schön angetaut, gefroren und vom Neuschnee überdeckt. Auf allen Vieren ruschte ich die hundert Höhenmeter runter. Kleine Erholungspause auf fast flachen Wegen durchs Tal bevor Tanya auf die glorreiche Idee kam, wir könnten ja die Skipiste (ja sowas gibts im Deister) hochlaufen. Ich konnte nur gehen, mußte aufpassen, dass ich nicht rückwärts runter fiel. Weiter gings zum Springer Steinbruch. Ich hegte die Hoffnung, dass sie irgendwann rechts abbog, aber neee, sie wollte da hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Ich weiss nicht was schlimmer war. Aber schön wars schon durch den meist jungfräulichen Schnee zu springen. Als wir endlich oben an der Wöltjebuche ankamen streikten meine Beine. Den Downhill konnte und wollte ich nicht mehr. Die Downhillstrecke war mal recht beliebt bei den Radsportfreunden So beliebt, dass die Strecke inzwischen gesperrt ist. Mitten im Wald prangt so ein Radverbotsschild und man fragt sich was das da soll, weil man den Eingang zum Trail nicht gleich erkennt. Im Schongang ging es auf Waldautobahnen runter.
Zu allem Überfluß erzählte mir Tanya noch, dass sie neulich, als der Schnee mal fast weg war, die Strecke komplett durchgelaufen ist. Nu hab ich nen Floh im Ohr und werde alles dransetzen um auch die Strecke durchzulaufen. Vor dem RHEX Ende Mai werde ich das wohl nicht mehr schaffen, aber vor dem Trail des Haute Fagnes Ende September ...?
Drei Stunden haben wir gebraucht für 23 km und 800 hm (und ein paar Pics) Der kraftraubende Faktor war aber der Schnee.

Kleine DH bei den kleinen Steinbrüchen. Tanya *einfachlaufenlassen* vorweg

Anhang 17792


Fluffig wie der Untergrund aussieht so tückisch war er auch.
Da hab ich noch richtig gute Laune :)

Anhang 17793

Am Bielstein gehts richtig runter. Heute mal eine richtige Herausforderung (für mich)

Anhang 17794

Am Steinbruch erkennt man gut die Steigung. Auf der einen Seite gehts rauf, auf der anderen wieder runter. Sag nochmal einer Hannoveraner können keine Hubbel trainieren ;)

Anhang 17795


Samstag wollte ich eigentlich auf dem Rad ne lockere Runde fahren, aber mein Körper wollte sich nicht bewegen. Muskelkater überall, nur nicht in den Beinen, die waren einfach alle.

Sonntag ein lockeres 12 km Ründchen, allerdings überraschend schnell im 5:10er Schnitt, wo doch sonst alles Flache in der letzten Zeit zwischen 5:35 und 5:25 lief.

Montag pack ich hier noch dazu, weil es der Abschluß der Woche ist. Geplant waren mindestens 3 Std im Flachen locker zu laufen. Anfangs mußte ich mich stark einbremsen, weil die ersten km in 5:15 weggingen. Schneller als 5:40 wollte ich aber nicht laufen. Bald kam auch die natürliche Bremse, der Kaugummischlamm, der sich unter die Füße setzt und nicht weichen will. Ich hab meine Gamaschen vermißt. Dauernd verirrten sich Klumpen in den Schuh. Ich war tw echt genervt. Was ein Geeier und Gerutsche. Und flach laufen war auch nicht so prickelnd. Aber ich hab 35,7 km in 3:19 Std geschafft. Damit war ich erstmal zufrieden.
Nach dem LL wollte ich eigentlich entschieden haben, ob ich in zwei Wochen den Bilsteinmarathon mit 1100 hm laufe (damit ist der Bilstein bei Kassel gemeint, nicht unserer) oder ob ich mich mit dem Halben begnüge und vorweg und hintendrauf noch ein bisschen was laufe, so dass es mind. 35 km werden. Tanya will den M laufen als Vorbereitung für die HQ. Ich weiss es immer noch nicht. Freitag ist Meldeschluß, ummelden kann man nicht, nachmelden auch nicht. So grübel ich noch ob der M nicht vielleicht zuviel wäre 2 Wochen vor der HQ.

Und sonst?

... sind die Hämatome soweit zurück gegangen, dass ich meine Beine wieder mit der Blackroll bearbeiten kann. Und was soll ich sagen? Die Fußschmerzen, die noch ab und zu auftraten, werden weniger durch die Massage der Waden und des Schienbeins.

... ist heut mein erster Tag ohne Kompression. Mal sehen was da so schwabbelt, wenn ich jetzt laufe.

... und heute ist endlich mal wieder Ostwind :liebe053:

Duafüxin 08.04.2013 11:46

Montag war ja wie schon geschrieben der Lange Lauf.

Dienstag hab ich beim Crosser Cruisen die Beine ein bisschen ausgeschüttelt. Es war auch endlich mal wieder kalter Ostwind.

Mittwoch bin ich die 10 km morgens zur Arbeit gejoggt. Nachmittags auf dem Rückweg standen Intervalle auf dem Programm. Da am WE noch Hügel kommen sollten, hab ich mich für (flache) intermittierende Intervalle entschieden. Ich merk da immer so wunderherrlich wo grad so die Schwächen sind.
Letztes Jahr hab ich eine Strecke gefunden wo die Intervalle grad so rein passen zwischen Strassenquerungen und Ampeln, nur die Pause ist mit fast 15 Minuten etwas länger als die vorgeschlagenen 5 - 10 Minuten.
Der erste Satz mit 10 x 30/30 war eine Katastrophe. Die Koordination klappte überhaupt nicht. Die letzten 3 Wiederholungen waren dann ungefähr so wie ich mir 30 sec all out vorgestellt hab.
Die Länge des 2. Satzes hängt immer von der Tagesform ab. 15 Wiederholungen hab ich schon mal gebraucht als es nicht so gut lief. Jetzt lief es wohl ganz gut, ich brauchte 12 Wiederholungen für die Strecke, davon die letzten drei im Matsch. Ich dachte mir, wenn ich am WE schon nen WK hab wo es matschig sein soll, muss ich auch mal im Matsch schnell laufen üben.

Donnerstag morgen gab es nur ein Schleifchen mit Crosser zur Arbeit. Sonst nix. Nix Sportliches jedenfalls.

Freitag bin ich von der Arbeit die 13,5 km Strecke nachhause gelaufen. Relativ locker und überraschenderweise einen 5:15er Schnitt. Das ist eigentlich nix besonderes, für mich im Moment aber irgendwie schon, weil ich merke wie die kleinen Knoten immer mal platzen und ich mich jedes Mal freue, wenn die km-Zeiten so unbemerkt schneller werden.

Samstag gab es den ersten WK dieses Jahr. Einen von vielen, die ich nicht als WK laufen will, sondern zB als TDL, so wie den Ith-Berg-Lauf an diesem Samstag.
Mit dem Crosser gings zu Tanya, von da aus mit dem Auto zum Ith. Unterwegs fragt sie mich, wie man denn sowas läuft, sowas Kurzes.
Die Strecke kannte ich nicht, Schnee sah man von unten noch im Wald liegen. 300 hm sollte es geben auf 13,6 km. Es sollte sogar SingleTrails geben. Nun haben manche Veranstalter aber andere Definitionen als wir. Also erwarteten wir nicht so doll viel. Tanya sagte, sie stellt sich nach hinten. Lass das, sagte ich, geh nach vorne. Du rockst das Ding. Aber nöö, sie wollte nicht hören.
Es ging gleich los mit ner tollen Steigung, die uns, laut Veranstalter die Schuhe ausziehen sollte. OK, das war schon mal stimmig. Luft bekam ich, wie zu erwarten, keine. Zum Glück kannte ich das schon von den Deisterläufen, dass sich das schlimmer anhört und anfühlt als es tatsächlich ist. Nach 1,5 km überholte mich Tanya endlich und pflügte in affenartiger Geschwindigkeit durchs Feld.
Vor mir war ein Mädel in rot, aber ich liess abreissen. Ich wollte so schnell laufen wie ich ungefähr 2 Stunden laufen könnte. Sinn und Zweck der Übung ist mich auf hügeligem Gelände so langsam an die WK-Geschwindigkeit für den RHEX (33 km) ranzutasten. Da man das nicht nach Zeit machen kann, muss halt das Gefühl ran.
Erst gings noch flach durch Schneepamps am Ith entlang bevor es in die nächste Steigung ging. Da lag noch richtig Schnee. Und ich bekam Probleme, ich rutschte dauernd weg und ärgerte mich etwas. Andere fingen an zu gehen, das gab mir Auftrieb und ich glibberte berghoch. Es hörte einfach nicht auf, aber Überholen machte Spass. Endlich oben angekommen, gings auch gleich im Sturzflug runter. Ich konnte es mal richtig krachen lassen und wieder ordentlich einsammeln. OK, bergauf wurde ich von einigen wieder eingesammelt, aber zunächst freute ich mich einfach über meine Bergabperformance. Das lief ja auch nicht immer so gut. Das nächste Bergabstück war Schneematsch mit richtigem Matsch und Steinen. Wieder flog ich da durch und wurde auch bei dem dann folgenden letzten Hubbel nicht wieder eingeholt. Wieder wanderten einige den Hubbel hoch, sie wehrten sich jedoch bei den Überholvorgängen. Den Kampfgeist musste ich einfach ausschalten. Das war ganz schwer, weil vor mir tauchte auf einmal das Mädel in Rot auf. Also stellte ich mir vor, ich müßte noch ne Stunde dranhängen. Dann kam auch schon mein Lieblingsstück. Eine Rinne mit viel Matsch und Geröll und einigermassen steil war es auch. Klasse, das machte richtig Spass. Kurz danach kam das böse Erwachen: Asphalt durch die Felder und fast flach. Das Rot sah ich vor mir. Eine Kollge überholte, ich überlegte,ob ich mich von dem noch ziehen lassen wollte, dann wäre diese grausame Quälerei schneller zu Ende und ich könnte vielleicht das Rot ... Ich entschied mich hier schon mein Auslaufen zu beginnen.
Was ein geiler Lauf (bis auf die letzten 1,5 km) :liebe053:

Tanya freute sich, dass sie Zweite geworden war und ärgerte sich, dass sie am Start getrödelt hatte, weil die Erste nur kurz vor ihr war. Ich war mit meiner Einteilung glücklich. Der Platz war ja egal (4.Gesamt, 2. AK). Beine ausschütteln konnte ich dann auf dem Rückweg mit dem Crosser.
Glücklich über das schöne Wetter, den Ausflug mit Tanya zum Ith und mein Trainingsergebnis, wollte ich nun mein müdes Haupt auf mein Kissen betten, schlage meine Bettdecke zurück ... ein Schrei entgleitet mir. Da liegt doch tatsächlich eine Frühgeburt im Bett. Mein Seven, mein sehnsüchtig erwartetes MTB, ist 2 Wochen vor dem Termin gekommen. Mein Freund freute sich nen Loch in den Bauch, dass er über Stunden die Klappe halten konnte und nur so unwichtige Geschichtchen von unserem Dealer zu berichten wußte.

Sonntag wollte ich erst nen LL machen. Ich find die Kombi eigentlich ganz nett. Erst was kurzes Schnelleres, dann am nächsten Tag einen LL ohne EB oder sonstigen Schnickschnack. Aber ich hatte überhaupt keine Möge so lange flach zu laufen. Wieder Höhenmeter fand ich etwas viel. Im Moment läuft es zwar gut (immerhin 96 km diese Woche), aber das soll ja auch so bleiben, also kam nur ein reg. Lauf über 8 km und eine Fressattake nach der anderen. So hatte ich auch mehr Zeit mit dem Titanchen auf dem Sofa zu sitzen und es zu streicheln.
Den LL mit Höhenmetern hab ich auf Montag, also heute, verschoben, falls ich denn früh genug hier raus komme.

Und sonst?
Noch ne Annekdote vom Lauf: Sitzt ein älterer Herr (75) neben mir auf der Bank (in der Sonne), wir kommen ins Gespräch über dies und das. Ich sehe, dass er Flyer für nen Kirschblütenlauf in der Hand hält und versuch rauszukriegen, wo denn wohl die Kirschen blühen und überlege, ob er da wohl laufen möchte. Er sieht das, fragt wo ich her komme.
Ich: Hannover.
Er: Ach, dann ist Golmbach wohl zu weit.
Ich: Nö, da kann man prima mit dem Rad hinfahren.
Er: Sie kennen Golmbach?
Ich: Klar, Rühler Schweiz. Ist der Lauf flach?
Er: Nee, da gehts ganz schön hoch. Wenn Sie wirklich mit dem Rad kommen, sagen Sie Bescheid, dann gibts ne Sonderauszeichnung.

Ich fang schon an mir nen Streckenplan im Kopf zurechtzulegen. Wir sitzen noch ne Weile, weil die Siegerehrung nicht passiert. Stellt sich ein Pärchen hinter uns. Er fragt auch die wo sie herkommen. Der Jüngling: Aus Hannover. Wo ist denn Golmbach? Sagt seine Freundin: Da wo wir mal im Trainingslager waren, bei Bodenwerder.
Der Jüngling: Klasse, da kann man mit dem Rad hinfahren.

Der Blick von dem Älteren war einfach nur zum Schreien. Er überlegt jetzt, ob er nicht ne Sonderwertung für die, die mit dem Rad aus Hannover kommen, einrichtet.

bellamartha 08.04.2013 13:00

Bravo, Duafüxin, und vielen Dank für den schönen Bericht!
Ob ich mich jemals an Bergläufe heran traue? Ich schleppe mich die Berge immer so hinauf, aber wenn ich von deinen Abenteuern lese, denke ich, dass das vielleicht auch mal schön wäre.
Gibt es denn harmlose Einsteiger-Läufe, vielleicht sogar in der näheren Umgebung von Essen?
In Essen selbst gibt es ja auch den Isenberg-Lauf, habe ich noch nie mitgemacht.

Viele Grüße!
J.

Duafüxin 08.04.2013 14:24

Letztes WE war der hier http://www.zuckerspiel.de/wo.html

Den kenn ich aber nicht und weiss auch nicht, wie der Trailanteil ist.
Zumindest gibts nen 10er, da kann man schön antesten.

Dann gibts es den Eifel-Ahr-Berg-Cup (OK, ist nicht Essen ;) ), aber bei dem Cup gibt es auch kürzere Strecken um die 10 km in toller Landschaft liebevoll organisiert.

Falls mir im Pott noch was übern Weg läuft, meld ich mich. Ich gugg ja auch immer wie man SchwiMu-Besuche mit schicken Läufen garnieren kann, damit ich hinterher ordentlich essen kann :Cheese:
Jetzt gugg ich mal nach dem Isenberglauf, vielleicht passt der bei mir noch irgendwo rein.

titansvente 13.04.2013 09:25

So, habe damit begonnen, das ultimative Kasterlee-Racebike aufzubauen.
Jetzt muss nur noch die Gesundheit mitspielen...

<<klick>> :Cheese:

Thorsten 13.04.2013 10:16

Wo legst du bei dem die Züge entlang, um einen erneuten Wasserschaden zu vermeiden?

sybenwurz 13.04.2013 11:23

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 892618)
<<klick>> :Cheese:

Das iss ja no nedd so ergiebig...
Wie wird die Kette gespannt?


Zitat:

Jetzt muss nur noch die Gesundheit mitspielen...
Wie hab ich grad wo gelesen: "oberstes Ziel: gesund die Startlinie erreichen..."
:Cheese:

titansvente 13.04.2013 13:36

Ich schlage vor, wir wechseln mal den Thread :Huhu:

Duafüxin 15.04.2013 10:32

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 892618)
So, habe damit begonnen, das ultimative Kasterlee-Racebike aufzubauen.
Jetzt muss nur noch die Gesundheit mitspielen...

<<klick>> :Cheese:

Nächstes WE gehts dann auch bei mir los.
Jetzt hab ich schon über Woche mit meinem neuen Rahmen gekuschelt, Fotos folgen.
Ich hoff mal dass alleÖsen und Ausfallenden, Tretlager etc passen und die Rohloff viel Spass machen wird :liebe053:

Duafüxin 15.04.2013 14:13

Diese Woche fing gleich recht sportlich an.
Nach der Arbeit schnell zum Bahnhof und mit dem Zug zum Deisterrand.
In Hannover wars relativ warm mit 7°C. Am Deisterrand etwas frischer, und ein netter SüdOstWind fegte mir entgegen.
Flugs den Wald in eine Umkleidekabine verwandelt und ich befand mich auch schon im Aufstieg zum Kammweg.
Diesmal hatte ich mich wieder für meine Sofaschuhe entschieden. In der Hoffnung, dass dort oben noch Schnee liegt, wollte ich sie in selbigem testen.
Gut, das Zeug kam eher als erwartet und das was da durch mehrmaliges Antauen und Gefrieren entstanden war, war wieder Krafttrainingsunterlage pur. Manchmal wurde es dann so steil, dass ich gehen mußte. Oben auf dem Kamm wars schweinekalt, die Sonne schien. Also wieder Jacke an, die eigentlich für die Rückfahrt im Zug gedacht war. Nachdem ich die erste Gehpause einlegen mußte, wollte ich dann aber nicht mehr gehen, sondern dachte an mein Durchlaufprojekt auf dem TanyaTrail. Mutterseelenallein rannte ich rauf und runter. Manchmal wars nicht mehr wirklich laufen, aber immerhin nichts was sich eindeutig als Gehen bezeichnen lies. Der Schneepamps meinte es noch mal gut mit mir.
Schlußendlich kam ich zum Bierweg, der im freien Fall bis zum Deisterrand runter führt und bei den richtigen hannoverschen Radfahrern beliebt ist. Die anderen fahren den Nienstedter Pass, und dann noch nicht mal bis zum Nordmannturm. Nun denn ich wollte es mal etwas laufen lassen, da kam mir nach den ersten paar 100 Metern, mit Zunge fast im Kettenblatt, ein RR-Fahrer entgegen. Ein tolles Bild, der Weg war geräumt und der Schnee stapelte sich noch 50 cm hoch am Rand und das Leid stand der coolen Socke ins Gesicht geschrieben. Ich mein, es war einer von den Schlenkrich-Brüdern. Ich glaub, ich bin in den letzten Jahren noch nie da runter gelaufen ohne einen von denen oder den Herrn Papa dort zu treffen. Mein Ehrgeiz war erwacht und ich wollte möglichst weit kommen bevor ich eingeholt werden würde. Ich rannte als wenn der Teufel hinter mir gewesen wäre. Es gibt nur eine Kurve, da wäre ich fast rausgetragen worden, sonst gehts gerade mit tw 15% runter.
Ich war noch nicht ganz unten, da wurden meine Beine etwas schwabbelig, aber das Ende war absehbar. Nun gabs noch das flache Stück am Rand bis zum Bhf. Da lief es noch ganz rund, bis ich auf die schlaue Idee kam, die noch übriggebliebenen Minuten die Anfangssteigung hochzulaufen. Hehe, ich wollte NICHT gehen. Da kam mir eine drathige Frau meines Alters entgegengeprescht. Ha, runter kannst Du auch so, sagte ich mir. Was für ein putziger Gedanke, runter ging genauso wie rauf, nur half die Hangabtriebskraft etwas nach.
Dann war auch schon die Zeit gekommen, ich zog mich um, wackelte zum Bhf und bibberte im Zug vor mich hin. Nun warens nur noch 4,2 km vom S-Bhf nach hause zu laufen. Hier war es wieder kuschelig warm, aber ich brauchte 1 km bevor meine Zähne aufhörten zu klappern.
Meine Füße finden die Speedcross ganz toll, aber nur die erste Stunde. Danach krieg ich ne Macke in den Schuhen. Die sind einfach zuviel gedämpft für mich. Das Gefühl wie der Fuß aufkommt und abstößt geht völlig ab.

Dienstag war ich fix und fertig. Ich dankte demjenigen, der das Fahrrad erfunden hat, als ich nach der Arbeit mein Stundenschleifchen fuhr.

Mittwoch gabs das Stundenschleifchen vor und nach der Arbeit. Richtig fit war ich noch nicht.

Donnerstag morgen schob ich die intermittierenden Intervalle ein. 2 x 10 x 30/30. Ich war begeistert, es lief richtig gut, richtig all out. Bis auf die letzten beiden Wiederholungen, da hatte ich keine Kraft mehr.
Nachmittags frönte ich 2 Std einem Zahnarztbesuch. Der Tag war gelaufen. Mit fetter Betäubung und weggeschnittenem Zahnfleisch.

Freitag war der große Umzugstag unserer Firma. Ich durfte von 7 - 12 Uhr auf die Büros unserer Abteilung aufpassen. Ich hab mir die Zeit mit Treppenläufen in unserem Treppenhaus vertrieben.
Das Zahnfleisch pukerte auch noch fröhlich vor sich hin. Und das Wetter wurde frühlingshaft. Was ja toll ist, nur nicht für meinen Kreislauf. Für den Lauf am Sonntag began ich schwarz zu sehen.
Die neue Rad- und Laufstrecke zur Arbeit ist die gleiche, nur 2,5 km länger. Davon 1 km durch hochfrequentiertes Industriegebiet.

Samstag gab es nur ein 12 km Läufchen in 5:10 min/km. Dann zog mein Uralt-RR um zu meiner Laufkollegin Tanya, die sich nen Loch in den Bauch freute.
Und es gab ne Pastaparty, die ua auch dazu diente um mal auszuprobieren, was ich schon lange vermute: Wenn ich am Vorabend viel esse, neige ich am nächsten Tag beim Bergablauf zu Seitenstichen. Nun hab ich auf ner Ultratrailseite gelesen, es sei schlauer 72 - 48 Std vor dem Rennen ordentlich zu essen. Ich wollte zwar keinen Ultra laufen, noch nicht mal nen Marathon, sondern den HM und nen bisschen, aber die Seitenstiche beim Bergablaufen bekomme ich ja trotzdem manchmal.

Sonntag früh machten Tanya und ich uns auf die Socken Richtung Kaufunger Wald. Das ist so ein Eckchen wo ich noch nie war, glaube ich.
Als wir ankamen wurden grad die Ultras gestartet, so hatten wir noch ausreichend Zeit zu überlegen was wir bei den vorhergesagten 20°C und momentan 8°C wohl anziehen wollten.
Ich hatte meine komplette WK-Verpflegung dabei, weil ich ja eigentlich nach dem HM noch den Marathonis entgegen laufen wollte. Da mich aber schon seit Freitag Schwindel und Kopfschmerz plagten, würde ich auch mit dem HM glücklich sein. Das Streckenprofil für den HM sah nicht sonderlich spannend aus. 10 km hoch, 10 km runter. Ich bevorzuge ja die mehrspitzigen Profile. Aber gut, man muss eben auch mal laufen was man sonst nicht läuft. Das erweitert den Erfahrungsschatz :Lachen2:
Gleich am Anfang bildete sich ein Grüppchen, in dem ich bis km 5 blieb. Dann kam die erste Versorgung, die anderen fielen zunächst zurück. Der Silberfisch überholte als erstes. Der hatte so spacige Klamotten von Salomon an in Schwarz-Silber. Als er überholte merkte ich, dass ich so dauerhaftes bergauflaufen nicht gewohnt war. Noch war ich zufrieden mit meiner Geschwindigkeit. Bei km 10 war ich grad 59:45 min unterwegs. Die meisten von den 600 hm hatten wir hinter uns. Ein kurzer Schwenk nach rechts, ein Schild im Wald "Bilstein 600 m", ab da gehts runter. Aber erstmal gings hoch, ich mußte gehen, mir wurde schwummerig. Das erste Stückchen runter wurde endlich mal trailig. Der Schnee war abgestreut mit Holzspänen. Weiter unten kam ein bisschen Matsch und dann wieder Waldautobahn und viel bergab. Ich drehte auf, wollte runter richtig einen rauslassen. Pustekuchen. Matsch in den Beinen, Seitenstechen, der Fuss stach auch manchmal ein bisschen. Das war wieder so ein Lauf wo man im Selbstmitleid versinkend durch den Wald grummeln konnte. Die Herren um mich herum kamen auch nicht richtig vom Fleck, ich war also nicht allein.
Ich kam zu dem Schluß, dass so lange bergab nicht schön ist. Es war nicht steil, es gab ab und zu mal schöne Ausblicke nach Thüringen. Die Temperatur war optimal. Im Ziel sackte ich dann erstmal zusammen. Die Entscheidung war gefallen, es gab keinen Nachlauf.
Das was dann folgte war sehr schön. Lauter nette Leute. Ganz viel Kuchen, den ich nicht essen konnte, weil mir so ein bisschen übel war. Ich hab den zeitgleichen Zieleinlauf der ersten drei Ultras verfolgen können, den der ersten Frau. Heftig, was das für dürre Hemden sind und wie flott die unterwegs waren.
Dann beschloss ich Tanya entgegen zu gehen und mit ihr zusammen die paar Meter ins Ziel zu traben. Dabei wußten wir noch nicht, dass sie erste Frau auf der M-Strecke werden würde.

Duafüxin 22.04.2013 12:01

Noch leicht angenockt bin ich am Montag nach der Arbeit auf den Crosser und siehe da, es war fantastisch. Knapp über 2 Stunden waren meine Beine frisch, so als ob am Sonntag nix gewesen wäre.
Ich überlegte, ob ich länger fahren sollte, aber ich dachte, vielleicht kommt die Müdigkeit noch und Mittwoch sollte es ja nochmal ordentlich Höhenmeter im Deister geben.

Dienstag morgen habe ich eine 50 Minuten-Runde zur Arbeit entdeckt, was der Sonnenaufgangszeit, meinem Unwillen für wenige Minuten ein Licht ans Rad zu machen und meinem Bestreben um 7:00 Uhr am Platz zu sitzen geschuldet ist. Mit der 50 Min- Runde ist alles abgedeckt für diese Woche.
Nachmittags ging es wieder überraschend locker auf der Stunden-Runde zurück, Wechsel im Keller und auf die 5 km Laufrunde. Ich mußte mich stark einbremsen von der Geschwindigkeit (5:12 min/km im unteren GA1-Bereich) und der Länge der Einheit.

Mittwoch früh packte ich alles was ich für einen schönen Nachmittag im Deister brauchte, fuhr mit der Bahn zur Arbeit, freute mich den ganzen Vormittag und machte wilde Pläne, wo ich denn überall längslaufen könnte. Früh liess ich Sodom und Gomorra hinter mir. Vielleicht hätte ich nicht so böse denken sollen, kaum trat ich vor die Tür bekam ich eins mit dem Hammer über den Schädel gezogen, zumindest fühlte es sich so an. Ich fuhr statt zum Deister nachhause, legte mich hin, hatte noch den Gedanken, dass ich vielleicht stattdessen Radeln könnte. Solange ich saß oder lag war alles OK,bewegte ich mich, schwankte alles und mir wurde schlecht. War ja auch ein wunderbarer Tag mit schöner schwüler Luft draussen. So kam ich unverhofft zum Ruhetag.

Donnerstag gabs zum Frühstück die 50 min Runde zur Arbeit. Nachmittags die 3 Std Runde mit einem lustigen Lüftchen aus West. Da ist ein Stück wo es leicht bergab geht und und ich hatte sage und schreibe 15 kmh während einer KA-Wiederholung auf dem Tacho. In die Ausfahrt hab ich 3 x 10 min KA eingebaut. Ein Novum war, dass ich tatsächlich eine 60er TF hatte. Da haben sonst meine Knie gestreikt. Radfahren geht richtig gut im Moment, obwohl ich dieses Jahr kaum gefahren bin. Kommt vielleicht von der Berglauferei? Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich Multisport betreibe, was würde ich in solchen Wochen ohne mein Radl machen?

Freitag began wieder mit der 50 min Runde, mittags ne Stunde zurück und am späten Nachmittag war mir so nach etwas schneller Laufen, aber etwas länger wollte ich auch. Da hab ich mal die Pyramide probiert. 9 min langsam, 1 min schnell, 8 min langsam, 2 min schnell etc bis man bei 2 min langsam, 9 min schnell gelandet ist. Überraschend war ich schneller als ich angenommen hatte. Die km bei den längeren schnelleren Abschnitten, also ab 5 min gingen konstant in 4:30 min/km weg bei 86% HFMax. Ist jetzt für meine Bergläufe eigentlich Wumpe, aber so als ehemalige Flachläuferin, deren Lebensglück von km-Zeiten abhängt, geben solche Zahlen schon etwas Auftrieb und die Bestätigung, dass es vorwärts geht.

Samstag konnte ich 2 Std locker aufm Crosser unterbringen.

Sonntag stand wieder im Zeichen der absoluten Verausgabung. Tanya sagte, sie wollte nur locker laufen. Hehe, für mich ist das schon WK.
Die erste 1,5 Std liefen fantastisch, der erste Anstieg wurde hochgejoggt, die Trails mit den flachen Bergab-Stücken fühlten sich gut an. Tanya war trotzdem weg, aber immerhin gab sie zu ordentlich Gas gegeben zu haben. Bilstein runter, Skiwiese hoch, da fingen die Waden an zu streiken, ich mußte mich umdrehen und entlasten. Ich merkte dann auch die 300 Radkm in der Woche. Ich konnte noch irgendwie laufen, aber richtig frisch fühlte sich das nicht an. Einige Gehpassagen gab es auch wieder und diesmal auch den Wöltje-Downhill. Das schöne an dem DH ist, dass es nicht nur runter geht wie beim Bilstein, sondern immer wieder ein paar Meter hoch mit Rampen drin, wo man rauf springen kann. Das Rauf klappt bei mir ganz gut, nur das Runter danach ist noch nicht sehr fluffig. Ich muss dann stehen bleiben und guggen wohin ich denn da springen könnte und manchmal auch einfach nur um wieder Luft zu kriegen. Das Ende bestand aus Schlamm mit Rückefahrzeugspuren, also nochmal ordentlich Koordination und Kraft für die müden Beine. 21 km in 2:30 Std haben gereicht, um mich nahezu bewegungsunfähig zu machen.

Ein bisschen hab ich mich geärgert diese Woche. Da war ich so mit Bremsen beschäftigt und auf den Berglauf am Mittwoch fixiert. Hätte ich den Wetterbericht verfolgt, hätte ich mir denken können, dass bei so einem Wetter der Kreislauf spinnen könnte und hätte die Gunst der Stunde am Dienstag nutzen sollen. Naja, nächstes Mal ...
Zum Glück kann ich es verkraften, wenn die HQ diese Woche nicht optimal verläuft und ich nach der Hälfte eingehe. Mein Shuttle-Service wartet auf mich.

Und sonst?
Werde ich nicht im Juli zum Mont Ventoux fahren, weil meine Vertretung Urlaub machen muss wg. Ferien und so.
Alternativ fahre ich ein paar Wochen eher in die Luxemburger Schweiz zum Laufen für ein paar Tage.

Mein Projekt MTB nimmt Formen an. Die Rohloff ist bestellt, der LRS wird gesucht, VR-Nabe und Steuersatz sind bestellt. Sattel und Lenker hab ich noch nicht entschieden.

Mein WK-Gewicht ist fast erreicht und bleibt hoffentlich auch so die nächsten 5 Wochen bis zum Hauptwettkampf.

jannjazz 22.04.2013 14:08

Weiter, nur weiter! Wie ist das Gewicht bei welcher Größe? Und der Hauptwettkampf war doch Rennsteig, nicht war?

Duafüxin 22.04.2013 14:23

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 895295)
Weiter, nur weiter! Wie ist das Gewicht bei welcher Größe? Und der Hauptwettkampf war doch Rennsteig, nicht war?

Neeeeeeiiiin, so ähnlich Rheinsteig Extremlauf, 34 km mit 1200 hm und ein Profil zum Verlieben :Liebe:
Zwar nix wildes trailiges, aber schicke Aussichten.

Gewicht ist im Moment Körpergröße in cm minus 110, sprich 163 minus 110 = 53, also fast im Rennmodus :cool:

Teuto Boy 22.04.2013 18:31

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 895304)
Neeeeeeiiiin, so ähnlich Rheinsteig Extremlauf, 34 km mit 1200 hm und ein Profil zum Verlieben :Liebe:
Zwar nix wildes trailiges, aber schicke Aussichten.

Gewicht ist im Moment Körpergröße in cm minus 110, sprich 163 minus 110 = 53, also fast im Rennmodus :cool:

Ein Bergfloh!

Wenn ich so gebaut wäre, würd ich vielleicht auch gern bergauf laufen :Huhu:

Duafüxin 29.04.2013 11:39

Montag nix (wobei ich im Nachhinein meine, ein bisschen was Lockeres hätte nicht schaden können)

Dienstag plante ich eine Bärlauchjagd per Rad im Deister.
Sonntag haben wir ein paar Blättchen am Bilstein gepflückt und unser Sportleressen damit gewürzt.
Sofort entspann sich der Gedanke nach Mehr.
Nach der Arbeit wurde der Crosser gesattelt und wir, der Major Jake und ich, ritten gegen den Wind gen West, ganze 37 km lang. Meine Beine waren noch nicht wieder frisch.
Jeder Hubbel, immerhin gab es zwei auf dem Weg, den Benther und der Gehrdener Berg, lies mich zweifeln ob ich den Bierweg hoch schaffen würde an diesem Tag.
Zu allem Überfluss verfuhr ich mich auch noch, was im Nachhinein gar nicht so schlecht war, weil dort ein Kiosk war, wo ich meinen Dauerhunger stillen konnte (ich kauf mir nie Riegel unterwegs, aber da war mir mal danach). Im Schatten des Deisters lies der Wind auch nach. Ich konnte mich ein wenig erholen bevors nach oben ging. Vorher hatte ich mir schon gesagt, dass wenn ich den Weg nicht schaffe mit der Crosserübersetzung, ich ja schieben könnte, weil Crosser darf man ja tragen und schieben. Aber im Januar hab ich den Weg noch geschafft mit eben jenem Crosser. Kurz vor der Einmündung huschten zwei dürre Burschen auf ihren Dackelscheidern von links nach rechts den Bierweg hoch. Ich ächzte hinterher. Und dann passierte etwas völlig Unvorhergesehenes. Normal fährt man den Weg hoch und lechzt nach der Spitzkehre, dem einzig flacheren Stück, und die kommt nicht. Aber ich stand auf einmal vor der Spitzkehre und hab gar nicht gemerkt wie es steiler und steiler wurde. Nach der Spitzkehre ist nur noch einmal kurz steil und man ist auch schon oben, naja fast. Fand ich komisch, sonst war der Weg wesentlich länger und steiler. Muss das Alter sein.
Auf dem Kamm wurds dann sehr frisch und als ich zum Bilstein einbog wurde es auch noch schwabbelig im vorderen Bereich. Super, nen Platten an der zugigsten Stelle, wo mir eh schon alles abfror. Erstmal aufpumpen, vielleicht wars ja ein Schleicher und der hält wenigstens bis zu Tanya. Schnell den Bärlauch eingesackt und wieder runter. Aber noch nicht mal einen km später war wieder die Luft raus, also doch wechseln, aber diesmal nicht im Zug.
Die erlegte Beute noch schnell unter das Volk gebracht, das Salomon 4-Trail-Video geguggt.Tanya ist voll infiziert von dem Lauf und zur Motivation guggt sie dauernd das Video, die Musik ist ihr Handyklingelton. Da werd ich ja neidisch, Kasterlee hat das nicht.
Im Halbdunkeln huschte ich dann mit Rückenwind nachhause. Auf einem kurzem Asphaltstück fühlte ich mich wie Captain Hook, mit 39 kmh und ner 120er HF. Rehe kreuzten meinen Weg, wie schön weit die immer springen können. Auch da werde ich neidisch. Irgendwas raschelte im Graben und hörte sich größer an als ne Maus. Plötzlich flog es auf den Baum und starrte mich an. Ein Waschbär, so kurz vor Hannover. Aber immerhin noch im Wald. In Hannovers Innenstadt soll ja einer auf nem Dach wohnen.

Mittwoch morgen und nachmittags mit dem Crosser zur Arbeit und zurück, jeweils ne Std.

Donnerstag morgen lief ich nochmal 8,5 km mit einigen Strides. Es lief nicht sehr locker.

Freitag nix Anreise nach Wernigerode. Stadtbesichtigung, Italienertesten und Dauertratschen mit Marion und Veit (auch über die vom Forum empfohlenen Unterhosen :Cheese: )

Samstag Harzquerung, das Kasterlee für Läufer
Die HQ (51 km/1100 hm) stand schon eine Weile auf meiner To-Do-Liste. Dieses Jahr passte sie gut als Überdistanzlauf ins Training für den RheinsteigExtremLauf. Etwas weniger Höhenmeter hat sie, aber dafür ist sie 18 km länger. Wahrscheinlich ist der Matschanteil auch wesentlich höher als es beim RHEX jemals der Fall sein wird.
Testen wollte ich die Vor-Wettkampfernährung. Ich hatte immer das Gefühl zu verhungern und zu verdursten und hab einige Male deswegen (so meine Theorie) Seitenstechen bei Bergabläufen und/oder Magenbeschwerden bekommen. Nun habe ich von Anfang der Woche bewußt viel getrunken, essen konnte ich sowieso gut. Donnerstag abend war Schluß. Ist ein bisschen blöd, wenn man am Freitagabend zum Italiener geht, aber da muß man sich ja auch nicht voll stopfen.
Den Lauf selbst wollte ich sehr locker gestalten. Durch die Länge wird es automatisch irgendwann zäh. Früh anfangen zu gehen und nicht erst, wenn sowie nix anderes mehr geht als gehen.
Über die Auswahl der Schuhe machte ich mir kurz Gedanken. Ich ging davon aus, dass wir überwiegend Waldautobahnen laufen und wollte schon die New Balance 1080 einpacken, da meine CrossLight aber schon Langdistanzerfahren waren, sollten sie auch dort ihren letzten Einsatz haben (im Nachhinein war ich sowas von froh über diese Entscheidung).
Ausserdem setzte ich auf komplette Eigenversorgung. Fast 2 l Maltoplörre und 400 ml Peronin auf 2 Fläschchen verteilt sollten mich über die Strecke bringen.
Als ich morgens zum Start schlenderte, kam mir das Wetter bekannt vor: Regen, 9°C, etwas Wind.
Ich war etwas erstaunt, das doch recht viele Strassenlaufschuhe an hatten, einige trugen auch Gamaschen (meine würde ich noch vermissen).
Auf dem Weg zum Start kamen wir an Marions Haus vorbei und randalierten dort ein bisschen. Marion liess sich nicht blicken.
Hier und dort traf ich alte Bekannte und plauderte als aus heiterem Himmel der Startschuß fiel. Tanya war mit den Jungs weit vorne, ich ganz hinten.
Meinen Vorsatz frühzeitig zu gehen konnte ich schneller umsetzen als geplant. Nach 1:50 min (verkündete ein Mitläufer, ich war zeit- und pulslos unterwegs) war schon Stau an der ersten Steigung, die auch gleich schön schlammig und rutschig war. Wenige Meter konnten wir laufen, dann gings im Modder runter. Wieder Stau, weil die Strassenschuhfraktion nicht runter kam. Ich war leicht genervt. Im Gegenhang war auch wieder Stau. Ich lauschte den Ausführungen einer Frau über einen Traillauf in Island. Einige Ungeduldige meinten Abkürzungen durchs Unterholz suchen zu müssen, was für einigen Unmut bei den Wartenden sorgte. Andere Läufer kamen von vorne nach hinten, völlig empört schimpften sie " Da kriegt man ja nasse Füsse". Hoffentlich sind die direkt zum Start zurück, sonst haben die sicherlich noch die ein oder andere böse Überraschung erlebt.
Nach dem Feuchtbiotop kam Ruhe ins Feld und wir konnten auf die Suche nach unserem eigenen Rhythmus gehen. Eine Stunde war jetzt schon um und die 10 km-Marke noch weit entfernt. Als wir über die Talsperrenmauer liefen dachte ich an Marion, wie aufgetragen (Hoffentlich hattest Du Schluckauf).
Ich überholte einen Läufer mit Stöcken und fragte ihn, ob er für was Alpines trainiert. Nee, er hätte nach einem Unfall Gleichgewichtsstörungen. Eigentlich sei er Radfahrer ( http://www.hans-peter-durst.de/), den Lauf mache er nur als Ausdauertraining. Immer wieder trennten sich unsere Wege. Bergab war ich schneller, bergauf war er schneller. Zwischendrin unterhielten wir uns sofern die schmalen schlammigen Pfade es zu ließen.
Bei km 20 gab ich mir den ersten Schuß Peronin. Kurz darauf tönte es aus dem Hinterhalt "Hotel Braas, Heiderscheid". Es dauerte eine Weile bis es klick machte. Der meinte mich, Kollege Karsten, der mich bei meinem ersten Ultratrail in Luxemburg unter seine Fittiche genommen hatte. Auch hier war eine gepflegte Unterhaltung schwierig ob des Geläufzustandes. Ein wunderbares Stück Wald mit Moosuntergrund und tückischen Wurzeln darunter führte auf eine der vielen Holzbrücken zu. Gerade als ich meine Fuß drauf setzte ertönte ein markerschütternder Schrei, der gar nicht wieder enden wollte. Direkt vor uns war eine Frau gestürzt und hing halb von der Brücke runter. Ansprache war schwierig, weil sie so schrie, Karsten versuchte sie etwas hochzuziehen, sie schrie noch lauter. Inzwischen liefen andere Läufer auf, die jetzt durch den Bach waten mußten. Mein Handy hatte hier keinen Empfang, ein anderer Läufer erreichte die Feuerwehr, die mochte aber nicht kommen. Wieder ein anderer Läufer hatte die Nummer vom Org.büro. Die wollten einen Läufer von der nächsten Verpflegung uns entgegen schicken. Ich bot der Frau meine Regenjacke an, weil sie die nicht wollte, zog ich sie selber über. Ich schlotterte inzwischen ganz ordentlich. Karstens Rettungsdecke wollte sie auch nicht. Inzwischen lag sie schluchzend auf der Brücke. Wir waren etwas hilfslos, allein lassen wollten wir sie nicht. Immerhin bekamen wir sie von der Brücke runter. Als sie stand meinte sie, sie wollte es wohl mal mit laufen versuchen. Ein Stück liefen wir zusammen, dann nahm ich wieder meinen Rhythmus auf. Kurz darauf passierten wir km 30. Ich fühlte mich taufrisch. Die Anstiege ging ich konsequent hoch, immer wieder versuchte ich mich an schnellere Geher zu heften. Einmal lief ich einen kürzeren Anstieg hoch, merkte gleich, dass die Taktik in meinem Trainingszustand kontraproduktiv war. Runter war immer gut. Ich liess laufen, glitt auf den Wellen der Schwerkraft hinab, mußte mich nur um den Aufprall kümmern, forcierte aber keinen Vortrieb. Als es wieder einmal hochgeht, gingen neben mir zwei Kerlchen, sagt der eine zum anderen "Früher sind wir den Poppenberg immer hochgelaufen, weisste noch?" Ahh, wir befinden uns jetzt am Poppenberg, der letzte längere und gefürchtete Anstieg. Zwischendrin wurde es mal flacher, als ich anlief (im Modder natürlich) fuhr wieder ein Stich durch das Fußgewölbe. War ein bisschen unangenehm, vorallem bei dem folgenden langen Bergabstück über Geröll und Tiefschlamm, weil der Fuß immer wieder wegknickte. Aber km 40 ist erreicht, die 11 km lassen sich schon irgendwie überstehen. Zweimal wurden wir noch durch matschige Bodenwellen gebremst. Plötzlich war Endspurtstimmung im Feld. Ich war etwas überrascht, schon zu Ende? Mir gehts doch noch gut! 6:05 Stunden hab ich gebraucht und mir ging es tatsächlich hervorragend, obwohl ich anfangs Zweifel hatte, weil ja doch ein paar längere Läufe ausgefallen sind.

Fazit: Absolut geiler Lauf (wenn man Schlamm mag), die Frau neben mir in der Umkleide sagte, es wäre ihr furchtbarster Lauf gewesen. Zuviel Modder.
Am Anfang hätte man vielleicht, wie in Belgien, eine Schleife durch den Ort machen können zum Entzerren des Feldes. Dann hätte man die Staus zumindest verkürzen können.
Ich hatte keine Magenprobleme, keine Krämpfe, keine Blasen oder sonstigen Probleme, gut den Fuß zum Ende, aber das wird am Donnerstag wieder weggedrückt. Das Training passt, die Einteilung hat gepasst.
Die Gamaschen habe ich vermisst. Ich mußte einige Male die Schuhe ausleeren, weil zu viel Geröll drin war.
Hinterher hatte ich kaum Muskelkater, nur hinten oberhalb der Kniekehle, da hatte ich noch nie Muskelkater. Ich weiss, dass ich im August den 70 km-Lauf, wieder als lockerem Überdistanzlauf, schaffen kann und ich wage mal eine vorsichtige Prognose für den RHEX. Ich versuche ne sub4, wenn alles passt.

KernelPanic 29.04.2013 13:10

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 897102)
Samstag Harzquerung, das Kasterlee für Läufer

HQ? Bei dem Wetter am Samstag? Du bist ja irre. Und ich hab beim Duathlon rumgebarmt, weil's bissl kalt war.
Respekt! :Blumen:

soloagua 29.04.2013 13:14

Hammerfrau!
Ich werfe mich vor Ehrfurcht auf den Boden!

Wow, da bleiben einfach nur die Worte weg. Klasse Leistung! :bussi:

jannjazz 29.04.2013 13:17

Wahnsinn. Toll!

Teuto Boy 29.04.2013 14:23

WOW!!! RESPEKT

6h auf den Beinen, dein Bericht enthält für mich als Ultra Küken wertvolle Informationen ohne Ende für den Rennsteig, Danke!

Harzquerung ist auf der To Do Liste.

Gute Erholung :Huhu:

Ich bin gestern in die Rennsteigvorbereitung eingestiegen. Ich war als Helfer für den Hermannslauf eingeteilt u. bin anschließend dem Feld hinterhergelaufen. Beim Blick auf die Pulsuhr wurde schnell klar , dass ich alle Steigungen gehen kann....mit dieser Taktik war ich nach 35k ( 3,5h )noch recht frisch. Wobei der Gedanke, diesselbe Strecke nochmal zu laufen....gewöhnungsbedürftig war ;)

Duafüxin 29.04.2013 15:09

Danke euch allen :Huhu:

Das Wetter war nicht schlimm. Man war irgendwie immer abgelenkt, weil man aufpassen mußte wo man hintritt und schwuups war die Zeit um und die km auch.

@ Teuto: Im Training war mein längster Lauf auch knappe 3,5 Std. Vor der HQ hab ich nur gedacht, länger als 4 - 5 Std geht gar nicht. Komischerweise geht das alles.

Das restliche Training wird sich jetzt auf Bergauflaufen konzentrieren, so dass ich zumindest flache Steigungen und kleine Hubbel überlaufen kann. Bergab geht jetzt schon ganz gut. Für den RHEX wirds reichen, der ist ja nicht sonderlich trailig.

Teuto Boy 29.04.2013 15:31

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 897197)
@ Teuto: Im Training war mein längster Lauf auch knappe 3,5 Std. Vor der HQ hab ich nur gedacht, länger als 4 - 5 Std geht gar nicht. Komischerweise geht das alles.

Das macht mir mut :)

Ich bin danach noch 1,5h auf's Rad, das war für die Beine ganz gut, nur für den Rücken u. Nacken sch..., weil ich dieses Jahr noch nie auf dem Renner saß :(

So bin ich dann auf 5h Bewegung gekommen, das möchte ich noch zwei mal machen mit wachsenden Laufanteilen, ist nur von der zeitl. Planung kompliziert, mal schauen...

Noiram 29.04.2013 20:29

Schön geschrieben Steffi!

Ihr habt meine volle Bewunderung. Von dem Läuferbekannten, den ich auch am Freitag im Rustica traf, habe ich schon Bilder gesehen und das war ja echt teilweise der totale Schlamm.

Der Freitag war echt nett, eine voll lustige Plauderei. Schön - und ich freue mich auf Wiederholung.

Am Samstag habe ich mal so gegen 7 Uhr die Augen auf gemacht und an Euch gedacht. Der Blick gen Himmel (aus dem Bett :Cheese: ) hat mir aber nicht gerade Lust auf Rausgehen gemacht, daher habe ich noch ne Runde geratzt.
Eure Randale müssen zurückhaltend gewesen sein. Bin von Samstagabend-Party-Nachhausegehern anderes gewöhnt.

Auf jeden Fall wünsche ich mir selbst immer noch mal die HQ. Ich hoffe ich schaffe es auch mal. Mein blödes ISG steht wieder schief sagt heute gerade die Physio.
Gerade sind die Hamstrings-Schmerzen besser gewesen geht es oben weiter.
Der Piri hat mich aber auch am Sonntag schon geärgert. Zum Trotz war ich heute mal schwimmen - hat aber auch nix geändert.

Liebe Grüße und viel Erfolg für Deine weiteren Pläne!!!!

Marion

Duafüxin 07.05.2013 15:24

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Und etwas verspätet die letzte, recht langweilige Woche:

Diese Woche ist fast plamäßig nicht viel passiert.

Montag und Dienstag jeweils eine Stunde mit dem Crosser hin- und zurück zur Arbeit.

Mittwoch waren wir seit Jahren mal wieder bei ner RTF. Verabredet waren wir mit Vicky (hier ausm Forum) und die wiederum mit Franzi. So wurde es eine nette 80 km-Runde mit ordentlich Ostwind durchs Leinetal und über die Rübensteppe.

Donnerstag morgens schnell ne 13 km-Runde gelaufen, ging so fluffig (5:10 min/km) und hätte ewig so weiter gehen können, aber die Arbeit ...
Nachmittags mal wieder den Osteopathen beschäftigt und dann hatte ich ganze 48 Stunden sportfrei.

Samstag nachmittag war 2 Std lockeres Rollen mit dem Crosser durch die Leinemasch angesagt. Lief aber nicht wirklich gut.

Für Sonntag hatte ich mir was Tolles ausgedacht. 4 x 5 km mit 200 hm rauf und wieder runter nahe dem WKT vom RHEX. Anfahrt sollte mit dem Rad zum Deister sein, aber als ich morgens wach wurde, wußte ich auch warum ich Samstag so matschig war. Herpesblühen und dicke Lymphknoten so fast aus dem Nix.
Stattdessen sind wir zu unserem Windhügel geradelt, haben Wind gesucht zum Kiten. War nicht so richtig zum glücklich werden. Also weiter gings zum Seniorenspielplatz. Ein paar Übungen gemacht, lustige Gesellen beobachtet (da sag nochmal einer Triathleten wären peinlich :Lachen2: ) und ordentlich Muskelkater abgeholt.

Und ich hab noch ein paar Bilder vom Georg von der HQ.
Der hat auch gleich was dazu geschrieben (danke Georg)

Anhang 18219

Anhang 18220

Anhang 18221

Anhang 18222

Anhang 18223

Duafüxin 13.05.2013 11:00

Montag und Dienstag gab es nur Kurzes und Lockeres, weil die Lymphknoten noch leicht geschwollen waren.

Mittwoch morgen 8 km locker gelaufen, danach 50 min locker zur Arbeit gerollt. Nachmittags wieder zurück mit dicken Gängen für die letzten 7 km. Wechsel im Keller in die Speedcross.
Einlaufen für ca. 4 km mit dem Gedanken, dass die Beine ganz schön matschig sind. Dann kam wieder der Rodelberg. Wie letztes Mal 3 Sätze mit 5 Wiederholungen. Diesmal zwischen 3 und 6 Sekunden/Wiederholung schneller als letztes Mal, obwohl es sich nicht sonderlich fluffig angefühlt hat.

Donnerstag lockeres RTF-Rollen über 85 km.

Freitag gab es ein winziges Zeitfenster von 90 min. Da bin ich von der Arbeit die 15,5 km nach hause gelaufen mit ca 5 km EB. Insgesamt ein 5er Schnitt. Mit Duschen waren die 90 min gut genutzt.

Samstag wollte ich nun endlich wieder in den Deister. Eigentlich wollte ich mit dem Crosser an den Deisterrand, 3 Std ganz locker laufen, nur Waldautobahn rauf und runter und wieder zurückradeln. Auf der Hinfahrt hatte ich schon recht garstigen Gegenwind. Wenn 20 auf dem Tacho stand, war das viel. Irgendwie fühlte ich mich kaputt als ich los lief, aber nach wenigen Metern war alles gut. Den ersten Anstieg konnte ich hochlaufen (lag ja auch kein Schnee mehr). Oben angekommen erregte rot-weisses Flatterband meine Aufmerksamkeit. Eine gesperrte Downhillstrecke, wie schön. Also den ersten Vorsatz über Bord geworfen und doch durch den Wald gesprungen. Es war nicht so anspruchsvoll wie der Wöltje-DH, aber durch die vielen Wurzeln und einige Sprünge auch etwas technisch. Ein Downhiller kam mir mit seinem Gefährt entgegen geschoben, grüßte nett. Unten angekommen, wußte ich nicht genau wo ich war und joggte wieder hoch. Tw. mußte ich gehen. Das Stück mal zum Ende eines Laufes eingebaut ist sicher auch recht neckisch.
Nun gings weiter auf Waldautobahnen. Rauf und runter, es ging mir eigentlich zu schnell. Ich wollte ja nur locker, war aber im gefühlten WK-Modus. Auch der Puls lag so im MRT-Bereich. Runter konnte ich nen schnellen großen Schritt ziehen, rauf hatte ich die gleiche Frequenz nur kürzere Schritte. Was sollte ich machen? Ich bemühte mich etwas raus zunehmen, das ging aber nicht wirklich. Ich bog auf einen steilen Trail ab mit der Hoffnung mich dort auszubremsen. Recht bald mußte ich gehen, aber oben angekommen flog ich weiter. Ich beschloß das Tempo beizubehalten und den Lauf auf 2:30 Std zu verkürzen. Einmal bog ich noch auf nen Trail ab, den Bielstein-DH. Als ich unten auf die asphaltierte Strasse kam, sah ich einen DH-Bengel mit seinem ganzen Gelumpe am Rucksack wie er sich die Strasse nach Köllnisch Feld im Zickzack hochquälte (hat um die 15% Steigung, das Ding). Ha, der gehört mir dachte ich und zuckelte hinterher. Ich kam mir vor als wenn ich auf der Stelle treten würde, aber den Bengel wollte ich mir holen. Plötzlich schmiss der sein Rad an den Strassenrand. "Ey, das kannst Du nicht machen, Du solltest mich da hochziehen" sagte ich zu ihm." Ich muss nur was essen und dann kannst Du mich ja hochziehen", kam es von ihm zurück. So gejagt ging das erste Teilstück schnell zu Ende. Er bog dann Richtung Wöltjebuche ab, während ich zum Annaturm etwas seichter bergan lief.
Den Bierweg locker hinab ging es an den Deisterrand, die 2:40 Std waren um und 25 km mit 850 hm im Sack. Ein schneller Wechsel im Wald und mit Rückenwind gings leicht geplättet nach hause.
Von einem 6er Schnitt beim RHEX würde ich gerne träumen wollen, aber da der doch um einiges steiler ist als meine Deisterwände, werde ich einige Gehpassagen mehr haben.
Ausserdem war am Samstag so ein Tag, wo man sich denkt, wenn heute WK gewesen wäre, wärs Klasse gewesen ...

Sonntag gingen nur 2 Std auf dem Crosser locker gerollt.

Duafüxin 21.05.2013 13:31

Nun lief die KW 19 ja wunderbar und ich träumte von einer weiteren Woche die so wunderbar laufen würde, aber ich habe nun mal dieses Gen in mir, was immer nach Unterbrechung schreit.
So also auch diese Woche mal wieder ein Schwank aus "Unverhofft kommt oft".

Montag war ich noch leicht kaputt vom Samstag, also nur locker mit dem Rad zur Arbeit und zurück jeweils eine Stunde. Abends festigte sich der Gedanke, dass ich mir eine Slackline bestellen möchte. War so mein letzter Gedanke vorm Einschlafen. Mitten in der Nacht wurde ich wach und fühlte mich richtig besoffen, so mit voller Umdrehung und Übelkeit, selbst bremsen mit Fuß an der Wand half nicht. Mein Freund mußte mich aufs Klo bringen, weil ich es einfach nicht geschafft hab eigenständig aufzustehen.

Dienstag fiel Arbeit dann erstmal aus. Eigentlich fiel alles aus, weil nix ging. Gegen Mittag konnte ich dann unter großer Anstrengung allein das Bett verlassen. Wie ein Flipperball pongte ich durch die Wohnung. Je mehr ich mich bewegte, desto besser gings aber.
Trotzdem war ich leicht panisch, weil ja in 10 Tagen DER WK stattfinden sollte, mit mir ....

Mittwoch schien wieder fast alles normal zu sein. Bis auf Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen. Radfahren kein Problem. So bin ich dann morgens ne Stunde hin, nachmittags ne Stunde zurück, dann abends noch fast zum Deisterrand zu Tanya geradelt. Geplant war ne Stunde auf ihrem Haushügel. Locker gings los, an den Steigungen wurde ordentlich Dampf gemacht. Hab mich erstmal gewundert, dass nach über 70 km Crosser über den Tag verteilt trotzdem noch meine HFMax beim Bergansprint erreicht wurde. Hatte ich schon ewig nicht mehr. Letztendlich sind es 90 min Hügelknallerei mit ordentlichen Bergabsprüngen geworden. Vom Schwindel beim Lauf keine Spur, erst danach beim Aufstehen wieder.

Donnerstag hatte ich einen Termin beim HNO. Der wußte auch gleich was es sein könnte, nämlich Lagerungsschwindel. Hatte ich bis dato noch nie gehört.. Er schrub mich 2 erstmal Tage krank und überliess mich seiner Gehilfin. Die schleuderte mich ordentlich und mir gings richtig beschissen.
Am späten Abend, zu meiner Bettzeit, war der Schwindel und die Übelkeit fast weg, so wagte ich mich auf den Ergo, aber länger als 30 min ging nicht. Die Beine waren noch richtig matschig vom Vortag.

Freitag morgen plagte mich der Schwindel immer noch. Also nochmal zum HNO. Diesmal testete er noch diverse andere Sachen, die aber dann ausgeschlossen werden konnten. Nochmal die Schleuderung. Diesmal ging es hinterher viel besser.
Abends war ich in der Lage 11 km in 5:10/km locker zu laufen.

Samstag morgen war noch leichter Schwindel. Der Doc mailte ich solle die Übungen weiter machen.
Zum Glück paßte das sinnflutartige Draussen gut zu meiner Laufverfassung. Also den LL im Deister mit Crosseranreise gestrichen.
Abends vor lauter Verzweiflung dann ein Versuch auf dem Ruderergo. Die Idee war nicht so gut.

Sonntag war dann endlich wieder schwindelfrei. Die Sonne brannte sich durch den Nebel. So konnte ich in den Deister, nur Waldautobahnen, weil hüpfen und springen ärztlich nicht genehmigt waren.
Leider war der Deister recht voll und ich hatte auch nicht den richtigen Drive (die richtigen Trailrunner sagen glaub ich Flow) Rauf fiel das nicht so auf, aber runter lief nicht richtig. Ich fühlte mich als würde ich mit dem Gewicht auf meinen Fuß plumpsen und das Abbremsen sei ein ungeheurer Kraftakt. Es war nicht fluffig hinabschwebend wie noch letzte Woche. Naja, kann ja nicht jeder Tag gleich sein. 21 km in 2:10 Std mit 660 hm im mittleren GA1, auch die steileren Stücke bergauf, waren das Ergebniss. Plus die 25 km hin und zurück mit dem Crosser.

Jetzt versuche ich mal zu tapern. Mal sehen obs klappt :cool:

Noiram 21.05.2013 16:46

Alles Gute, viel Spaß und toitoitoi dass es so klappt wie Du Dir vorstellst.
Freue mich schon auf Deinen Bericht!!!

Liebe Grüße
Marion

soloagua 21.05.2013 17:25

Dann taper mal schön!
Du kannst das! :Huhu:

Duafüxin 22.05.2013 10:40

Zitat:

Zitat von Noiram (Beitrag 904355)
Alles Gute, viel Spaß und toitoitoi dass es so klappt wie Du Dir vorstellst.
Freue mich schon auf Deinen Bericht!!!

Liebe Grüße
Marion

Wenn das Wetter so bleibt und der Wind etwas weniger wird, dann wirds super :Lachen2:

@ solo: Tapern ist gar nicht so einfach, wenn man nicht darf wie man könnte, aber im Moment ist das Wetter ja auch nicht so, dass man wollen würde wie man könnte.

soloagua 22.05.2013 12:24

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 904581)
Tapern ist gar nicht so einfach, wenn man nicht darf wie man könnte, aber im Moment ist das Wetter ja auch nicht so, dass man wollen würde wie man könnte.

Genau, tapern ist nicht einfach, aber Du kannst das auch!

Das Rennen ja eh ;)

Diver 22.05.2013 15:18

Ich habe leider jetzt erst deinen Bericht von der Harzquerung gelesen, hört sich toll an, Herzlichen Glückwunsch :liebe053:

Und jetzt viel Erfolg beim Tapern. ! :Blumen:

Duafüxin 24.05.2013 11:56

So, ein kurzer Blick auf die Veranstalter HP:

Die Wetterlage im Siebengebirge ist - wie fast überall in Deutschland - in den letzten Tagen von Regenfällen geprägt gewesen. Der Zustand der Wege im Naturpark Siebengebirge ist nicht besonders läuferfreundlich. Auf der Laufstrecke gibt es viele matschige, teilweise auch morastige Abschnitte. Wir weisen darauf hin, dass vor allem bei den zahlreichen Bergabpassagen besondere Vorsicht notwendig ist.
Dennoch haben wir uns entschlossen, den Lauf nicht wegen Wetterwidrigkeiten abzusagen - das Extrem im Lauf soll seine Berechtigung weiter behalten. Bitte achtet auf passendes Schuhwerk und stellt bei schwierigen Passagen den Ehrgeiz etwas zurück


Puhhh, nochmal Glück gehabt. :)
Gestern nochmal ne kurze Einheit im Morast gemacht, Beine für gut befunden.
Je mehr Schlamm, desto besser für mich :Lachen2:

Und Tapern hat geklappt, jetzt nur noch ein paar Stunden, morgen ein klitzekleines Läufchen nach der Autofahrt ...

Shangri-La 24.05.2013 12:34

Viel Spaß bei der Schlammschlacht! :Cheese: :Huhu:
Ist doch genau das Richtige für Kasterlee....

Ich habe hier letztens erst einen zufällig nach einer RTF getroffen, der die lange Harzquerung dieses Jahr gemacht hat. - Hört sich alles irgendwie interessant an.

Duafüxin 27.05.2013 12:32

Zitat:

Zitat von Shangri-La (Beitrag 905650)
Viel Spaß bei der Schlammschlacht! :Cheese: :Huhu:
Ist doch genau das Richtige für Kasterlee....

Ich habe hier letztens erst einen zufällig nach einer RTF getroffen, der die lange Harzquerung dieses Jahr gemacht hat. - Hört sich alles irgendwie interessant an.

Hoffentlich war er genauso begeistert von der HQ wie ich :)

Montag 2,5 Std Crosserrunde im Deister. Eigentlich sollte es eine lockere Runde werden, haben die Jungs gesagt. Aber mit Crosserübersetzung lange, matschige Anstiege hoch habe ich dann doch deutlichst gemerkt.

Dienstag Zur Arbeit je eine Stunde hin und zurück. Im Anschluß an den Rückweg bin ich die 8 km-Runde gelaufen. Es fühlte sich alles ganz furchtbar an, so als wenn ich nie wieder laufen könnte. Also für die Taperwoche genau richtig.

Mittwoch Nur die Minimalstrecke zur Arbeit hin (12 km) und zurück (17).

Donnerstag 1 Std mit Tanya auf ihrem Hausberg, ganz locker im Schlamm. Es fühlte sich fluffig und geschmeidig an.

Freitag wieder die Minimalstrecke mit dem Rad.

Samstag ging es dann endlich los Richtung SU-Land. Ein kurzer Stopp in Bad Honnef, weil ich da einen Inov8-Dealer entdeckt hab, der sogar Schuhe in meiner Größe hatte UND auf eMails reagiert. Ich probierte die TrailRoc 255 und die RocLite 268 aus. Entschied mich dann für die RocLite, weil die doch etwas mehr Grip im Matsch haben sollen. Tanya hat TrailRocs und war am Donnerstag im Modder nicht sehr glücklich mit ihrer Schuhwahl. Gut, steht auch auf der HP von inov8, dass die TrailRoc-Familie eher für trockene Geläufe ist.
Dann entdeckte ich noch den Hoka. Ist son Teil für Ultras mit sehr viel Dämpfung, hochgelobt auf vielen Ultraseiten. Den durfte ich dann auch mal testen, aber das war so gar nix für mich. Ist vielleicht Gewöhnungssache, aber mir fehlt die Kontrolle in dem Schuh.
Weiter gings zum Globetrotter Outlet nach BN. Das erste was ich sah, war mein absoluter Lieblingsschuh von La Sportiva, der CrossLite 2.0 runter gesetzt auf 70€. Damit war mein Tag schon gelaufen. Ich war glücklich.
Nachmittags zuckelten wir auf unseren alten Strecken durch den Wald. Ich hatte die RocLite an und testete im Modder. Ich war zufrieden. Dann fing es an zu schütten und hat bis jetzt noch nicht wieder aufgehört.

Sonntag war mein Tag. Modder plöteren vertikal, oder so ähnlich :Cheese:

Endlich konnte ich mich nach mehreren Versuchen gesund an die Startlinie des RHEX stellen und die 34 km mit 1200 hm unter die Füsse nehmen. Die Strecke kannte ich von einigen Trainingsläufen in grauer Vorzeit und wußte was auf mich zu kam. Damals war es allerdings immer trocken, aber die steilen Auf- und Abstiege sind geblieben. Da kommen auch meine niedlichen 15% Steigungen aus dem Deister nicht mit. Nun kam eben noch der Schlamm dazu. Am Start wurden wir eindringlich gewarnt vorsichtig zu laufen. Es waren 8°C und es schüttete. Wind mit ordentlichen Böen war auch noch dabei.
Der Start war bei der Telekom in Ramersdorf. Sehr schön, man konnte im Warmen in der Lounge auf Sesseln lümmeln und Schuhe guggen. Salomon macht das beste Marketing, einige La Sportiva und Inov8, aber auch Pearl Izumi und Mizunos waren am Start. Und nicht zu vergessen: Ein Born to Run Schlappen-Paar.
Diesmal war ich schlau und dachte an meine Gamaschen. Kurz vorm Start drängten alle raus in den Regen. Das Feld war recht übersichtlich knapp 300 Starter. Ich passte auf, dass ich nicht ganz nach hinten rutschte. Ursprünglich wollte ich unter 4 Std laufen, aber da war der Modder auch noch nicht aktuell. Nun änderte ich den Plan auf "am Limit laufend" ankommen. Also keinen Trainingslauf, kein Test. Mal guggen, ob ich meine Trainingsweisheiten auch umsetzen kann.
Nix desto trotz wollte ich die ersten 2 Std etwas ruhiger angehen. Ne Uhr hatte ich nicht mit, aber es liefen ja genug mit Uhr mit.
Startschuß und los. Erst ging es flach durch Ramersdorf bis zum Waldrand. Der erste Stau an einer Holztreppe, kurz danach der zweite.
Wie die Verückten rannten meine Mitläufer die ersten Anstiege hoch. Habe ich mich doch falsch eingeordnet? Ich hatte Mühe mich zurück zuhalten. Zum Glück war da noch ein Läufer, der die Rennerei nicht mitmachte. Sein Tempo war angenehm. Wie immer auf solchen Läufen kriegen meine Mitläufer Namen. Dieser hieß ab jetzt Kapuze und sollte mich etwas länger begleiten. Ebenso wie Pinki, der hatte pinkfarbende Ärmel und Schöne Wade, GrünSocke, Drängler etc. Nachdem wir drei kurze Anstiege hinter uns hatten, kam der schöne lange Aufstieg zum Petersberg. Ich wunderte mich auch hier, wie lange viele liefen. Ich fing schon recht früh an zu gehen und selbst das schnelle Gehen liess meine Beine übersäuern und ich wurde von hinten überrollt von schnelleren Gehern. Bei km 13 fragte ich einen Mitläufer wie lange wir schon unterwegs seien. 1:26:00 war die Antwort. Und da waren wir lange noch nicht oben angelangt. Fast mit den Händen auf dem Boden arbeiteten wir uns durch den Schlamm nach oben. An der Verpflegung konnte ich wieder gut überholen und mich an den Abstieg machen. Es standen viele Helfer und warnten vor Glätte. Wiedereinmal war ich von meinen CrossLite begeistert. Ich rutschte nicht und konnte bergab, wenn Platz war, gut überholen.
Direkt nach dem fordernden Downhill kam der nächste Anstieg hoch zum Geisberg. Eigentlich hat man schöne Aussicht von hier oben, heute mal nicht. Alles weiss. Ist auch besser so, höchste Konzentration war wieder gefordert beim sehr steilen und schlammigen Downhill zum Milchhäuschen. Auf glibberigem Kopfsteinpflaster ging es hoch zum Drachenfels. Hier fing ich schon wieder eher an zu laufen als meine kleine Gruppe, die sich inzwischen gebildet hatte. Oben gab es Kuchen. Schön, aber nicht für mich. Mit leicht zittrigen Beinen ging es nun die Stufen hinab, weiter über moddrige Singletrails mit vielen Wurzeln und auch Felsen guggten immer wieder aus dem Schlamm, was das Bergabspringen fast unmöglich machte.
Am gefürchteten endlosen Anstieg zur Löwenburg hoch, konnte ich meine Gruppe verlassen. Immer wieder lief ich, kurze Stücke mußte ich gehen. Irgendwo stand ein km Schild mit der 24. Nur noch 10 km, so langsam konnte ich es mal krachen lassen. Und ich versuchte es. Ich redete mir ein 10 km ist nichts. Das Problem war nur, hier wurde jeder km angezeigt und gefühlt brauchte ich ewig zum nächsten km. Meine 4 Std-Marke hatte ich mir inzwischen abgeschminkt. Meine Getränkeblase war leer, aber Verpflegungsstationen gab es viele. Irgendwann kam ich tatsächlich oben an. Hinab ging es auf der Waldautobahn, mal schön für den Kopf sich nicht auf jeden einzelnen Schritt konzentrieren zu müssen. Ein einsamer Läufer schloss auf, wir grunzten uns kurz an, bevor es in den letzten kurzen Anstieg ging, der aber nochmal alles gab, um uns die Schuhe auszuziehen, Tiefschlamm mit Wurzeln bergauf. Als ich oben ankam,, war ich fix und fertig. Erstmal ein Schluck Cola und nur noch runter. Einfacher gesagt als getan, meine Beine wollten nicht mehr. Grünsocke überholte. Die Cola mußte was bewirkt haben, jedenfalls konnte ich in der kleinen Steigung Grünsocke wieder überholen. Plötzlich ging es rechts runter, ein Helfer warnte wieder. Ich schluckte. Ein reissender Bach, der mal ein Weg war. Steil, am Rand war es schlammig und felsig. Ich entschied mich für die Mitte, aber locker war da gar nichts mehr. Grünsocke zog wieder vorbei und teilte mir mit, dass selbst bei trockenen Verhältnissen viele hier, kurz vorm Ziel, stürzten und sich üble Verletzungen zuzogen. Er flog vorbei. Ich hatte nicht den Hauch einer Chance da dran zu bleiben.
Wieder auf laufbaren Wegen angekommen, war ich allein und mir nicht so schlüssig wo es langgehen sollte. Die Holzspäne, die zur Markierung ausgelegt waren, waren weggespült. Es gab auch lilafarbende Markierung, die aber auch kaum sichtbar war. Ab und zu gab es ein Schild, dass mir sagte, dass ich nicht falsch sei. Inzwischen war Bad Honnef erreicht und ich irrte durch die Stadt. Ich kam an einer Bank vorbei mit Temperaturanzeige und Uhrzeit. 11:48 zeigte sie. Jetzt muß ich mich mal sputen, vielleicht schaffe ich es doch noch unter 4:00 Std.
Ich lief und lief, da kam die Brücke, von der ich schon mal gelesen hatte. Mein Freund stand da und warnte (auch hier) vor Glätte. Rechts runter und dann bist Du da, rief er. Hehe, ich lief und lief. Mir kamen andere Läufer, die zum Duschen wollten entgegen. Nach gefühlter Ewigkeit kam das Ziel und die Uhr. Ich sah eine 3:58. Na, passt doch. 3:58:35 war die offizielle Zeit, 20. in der Frauenwertung und 5. in der AK W45.
Der Kleiderbeutel war schnell gefunden. Direkt im Zelt zog ich mich um. So war das aber nicht gedacht, sagte ne Helferin, aber mir war schweinekalt, der Weg zur Dusche bestimmt nen km. Da nehm ich keine Rücksicht was wie gedacht ist.

Nu hab ich ordentlich Muskelkater und freu mir nen Loch in den Bauch, dass ich mich genau in dem richtigen Jahr für den RHEX entschieden hab. Sonst stand der Lauf immer in Konkurrenz zum PM in Falkenstein (der ja dieses Jahr ausgefallen ist) oder ich hatte irgendwelchen gesundheitlichen Probleme.

Das war ein geiler Lauf. Wer Höhenmeter und Singletrails mag sollte sich den unbedingt antun.

soloagua 27.05.2013 14:35

Bravooooooooo!
:liebe053:

Tiefe Verbeugung!


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:56 Uhr.

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