Heute ist so ein Tag, an dem ich denke: Die haben wirklich Recht gehabt. Wenn du jung bist, ist Wetter für dich überhaupt gar kein Thema. Es sei denn, du bist auf dem Heimweg von der Schule auf´m Rad ´mal wieder bis auf die Knochen durchgeweicht worden. Dann musst du dich abtrocknen und umziehen und das war´s.
Wenn du ein paar Jahre später dann Auto fahren kannst, verbringst du im Sommer jede freie Minute am Strand oder im Freibad. Später machst du dann ausschließlich dort Urlaub, wo es mindestens 30 Grad Außentemperatur hat und bei unter 20 Grad fängst du an zu frieren. So geht das viele viele Jahre. Mit Ü40 ist es dann so, dass es dir langsam aber sicher zu warm wird im hiesigen Sommer. Natürlich ist nicht dein Körper Schuld, sondern die Klimaerwärmung, aber das nützt dir auch nichts. Am Ende haben die Seniorinnen und Senioren Recht: Du willst nicht mehr am Strand liegen und in der Sonne braten. Schwimmen ist gut, Rad fahren geht gerade noch, aber Laufen schon überhaupt nicht mehr. Nein, du willst im angenehmen Halbschatten vor dich hin dösen und gelegentlich einen Schluck aus einem großen Glas mit bunter Flüssigkeit und einem kleinen kecken Papier-Schirmchen schlürfen. Das genügt dir bei 30 Grad vollkommen.
Aus aktuellen meteorologischen Gründen hat mich gerade heute eine kleine Panik-Attacke erwischt: Bitte, Petrus, lass es nächstes Jahr am 8. Juli in Frankfurt nicht so heiß sein. Und im Zweifelsfall würde ich sogar die 11 Grad Celsius vorziehen.
Die nächste Stufe dürfte dann sein, dass ich über die feuchte Kälte klage, die so in die Knochen geht. Aber bis dahin ist es hoffentlich noch eine Weilchen.
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