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carolinchen 25.07.2022 14:43

Das ist recht knackig ,mit Gepäck die Höhenmeter. Darfst du Stöcke nutzen?
Ich bin am letzten Freitag 1500hm in 2:47 mit deutlich weniger als 15kg auf die Topalihütte hoch und hab geschnauft wie eine Lok. Der Anfang lag aber auch schon auf1200 Meter und ging auf 2700 hoch.

sybenwurz 25.07.2022 23:01

Ja gut, diesmal ist kein Müssen oder Dürfen.
Der Eignungs-/Konditionstest war 2018, da hab ich 1:36Std. gebraucht.
Oben hab ich etwas rausgenommen, weil erstens klar war, dasses locker reicht, und ich zweitens nicht wusste, was das weitere Programm war.
Hätte ich gewusst, dass wir gute 2 Std. Pause haben, hätte ich noch n paar Minuten weniger gehabt.

Diesmal ists halt der Aufstieg, um da oben n bissl rumzuklettern. Ob ich da nu zwo oder drei Stunden brauch, iss an sich wumpe, nur muss ich halt zum Abendessen droben sein.
Ob mit oder ohne Stecken.
Diesmal aber mit, die 280gr. gönn ich mir. Zumal mein Gepäck eh leichter sein wird, da ich viel weniger Kletterzeug mitnehmen werd, keine Klemmkeile und sonstiges Brutalogedöns, und das Seil wiegt nichtmal die Hälfte von dem damals.
Das war eh n Witz: wir mussten 60m mitbringen, ich hatte nur so n knüppeldickes Tau mit 10,xmm Durchmesser.
Fragte daher bei den Kollegen der BW, ob ich nicht eins von unsren mitnehmen könnte. Klar, ging.
Ich also Donnerstag abends aufm Weg nach Ramsau da hin und drum gebeten, mir die Schnur auszuhändigen.
Krieg natürlich nicht eins der dünnen, leichten Beal Opera, sondern so n Ding wie ich es hab, nur eben noch 10m länger und damit schwerer als meins.
Tolle Wurst.
Den Prügel dann auf meinen Rucksack gespannt, der zwar selbst leicht war, dafür aber null Rücken-/Tragesystem hatte und windig dünne Träger, die unter dem Gewicht einschnitten wie Hölle.
Das beste war dann eh morgens, als es los ging.
Ne halbe Stunde vorher kommen zwo an mit nem Ausbilder und haben gar kein Gepäck dabei. Materialseilbahn gabs keine, also, ich war schon leicht verwundert.
Ok;- sie waren beide langsamer als ich, insofern war ich halbwegs versöhnt, aber des Rätsels Lösung war, dass sie mittwochs schon anreisten, auf die Hütte raufhatschten, dort heimlich mit dem Ausbilder übten und morgens dann ohne Gepäck einmal runter und danach direkt mit uns wieder rauf sind.
Und der Konditionstest aktuell iss eh n Witz;- letztes Jahr warens nur noch gut 500hm und die Rucksäcke sind per Materialseilbahn rauf(-aufs Gimpelhaus-)gekarrt worden.
Keine Ahnung, welche Zeit da gefordert wurde, wir habens mit Kletterzeug im Gepäck und ohne Stress vor n paar Jahren in 45Minuten gepackt.
Naja, wurscht.

Weniger, dass nu der Notfallmedizinkurs für dieses Jahr abgesagt wurd. Waren nur 6 Teilnehmer, wäre wohl zu intensiv, persönlich, effektiv und teuer geworden.
Also wieder ein Jahr mehr aufgebrummt bekommen, damit.
Sind wir dann bei 6,5 Jahren insgesamt, wenn ich jetzt immer überall teilnehmen kann, nicht krank werd und letztlich natürlich auch alles besteh.
Fuck. Fuck. Fuck.
Ich hätte echt die Reissleine ziehen sollen.
So denkste nu wieder jedesmal, es lohne sich jetzt nimmer, alles noch in den Acker zu kicken unds wär doch eh schon alles egal.
Isses vielleicht auch, kotzt mich halt dennoch oder vielleicht auch genau deshalb granatenmässig an.

sybenwurz 02.08.2022 23:58

Es freut mich heut besonders, n paar Zeilen absondern zu können, denn fast wärs bitter ins Auge gegangen dieses Wochenende, im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Aufstieg ging in Ordnung. Ganz anders, als ichs in Erinnerung hatte. Unten flacher, oben krasser.
Naiss wars nicht, brütend heiss, aber unter den gegebenen Bedingungen iss ne halbe Stunde mehr als vor vier Jahren mit explizitem Training dafür absolut ok.




Kein Wasser auf der Hütte;- vier Tage keine Dusche. Klimawandel lässt grüssen.

Nachm Aufstieg und Abendessen noch ne kleine Übungseinheit, dann Schlafen wie ein Stein.
Seltenes Phänomen: kein Schnarcher in ner Stube mit sieben Leuten!
Die Wetteraussichten für die nächsten Tage waren so übel, dasses eigentlich nur noch besser kommen konnte als angesagt.
Dafür hatten wir brutales Glück, wurden nie wirklich nass, und legt man die Temps beim Aufstieg zugrunde, wars wirklich mehr als akzeptabel.
Der erste Morgen ging direkt mit ein wenig Klettern los, nur leider gabs dann ne kleine Havarie, wenngleich inszeniert.




Aber die Dame musste runter.
Weil ich die Schinderei bereits kannte, wir waren auf Platten unterwegs, das geht gut in die Oberschenkel, durfte ich mich der Fauna widmen.




Dann zog sichs zu und begann zu schiffen, so dass wir in die nahe Hütte einrückten für ne Kaffeepause.
Nachdems wieder aufgehört hatte, fanden wir nen nahen Felsklotz mit Überhang, der darunter natürlich trocken war.
Also gleiche Chose nochmal, diesmal mit etwas mehr Frei-Baumeln.




Da lachense, die zwo. Die eine (zufällig wieder) hat keine wirklichen Schmerzen, der andre plagt sich nicht mit nem eventuell sogar bewusstlosen, tendenziell aber auf jeden Fall nicht sehr bewegungsfähigen Opfer rum.

Am gleichen Klotz übten wir noch ein paar Flaschenzugvariationen;- auch wieder nix neues für mich, aber gut zum üben.

Der nächste Tag sah uns wieder am Fels, diesmal ne komplette Route mit 8 Seillängen, inklusive voll ätzendem Abstieg.
Keine speziellen Übungsszenarien, bestenfalls n bissl was eingestreut, aber da Kletterschuhe doch sehr 'passend' sitzen und keinesfalls so wirklich bequem sind, schauten wir, dass wir hochkommen.




Ei weiss, das sieht harmlos aus und hat tasächlich nur 35-40° da links, aber dennoch spaziert man da nicht mal eben rauf. Grad wenns nass ist und das ists nunmal speziell in Rinnen, in denen man besonders gut Halt finden würde, kackste da leicht mal ab und das geht tierisch auf die Tapete.
Das fiese iss echt, du stehst unten, einer müht sich oben und du denkst dir, was der sich doch so deppert anstellt, aber kaum biste drei Meter unterwegs, weisste, was die Stunde schlägt und kommst dir vor, als ringste um dein Leben.
Nem andern hinterhersteigen iss ja easy, aber vorneweg haste echt Puls, denn je weiter man ne Zwischensicherung aufm Weg zur nächsten übersteigt, umso weiter purzelt man erstmal wieder runter, ehe das Seil greift, sich dann erstmal noch deeeeehnt (und bremst), wo man dann froh sein muss, wenn man unterwegs nicht irgendwo aufklatscht oder sich sonstwie halb oder noch mehr umbringt.

Ne besondre Spezialität ist dann in so Platten der Steinschlag.
Ists mehr oder weniger senkrecht, dotzt so n Heimer irgendwo auf, wird rausgeschleudert und fällt dann unten irgendwo hin, fertig.
Auf Platten dotzt er alle naslang auf, wechselt seine Richtung dabei, fliegt mal hier, mal dort hin und macht, bis er unten irgendwo ausrollt, was er will.
Das hatten wir dann Sonntag.
Von oben brüllt einer 'STEEEIIN!', nem depperten Reflex folgend guck ich rauf, denk im gleichen Moment, bisst bleed, was machstn???, duck mich, und im selben Sekundenbruchteil streift das Drecksding meinen Helm, die Nase, mein Knie, auf dem ich die Hand aufgestützt hab und verabschiedet sich weiter in die Tiefe.
Nen Zentimeter weiter rechts, links, oben oder unten und mich häts voll erwischt.
Hätte ich ne Sekunde später den Kopf eingezogen, dito.
Natürlich alle voll geschockt, ich genauso, aber hilft nix: wiedermal gutgegangen. Irgendwie muss ich doch n Liebling der Götter sein.
Helm ne Scharte, Nase n Kratzer, ebenso der Daumen, aber alles nix ernstes.
Unglaublich.
Von der Theorie und Simulation knapp an der Realität vorbeigeschrammt, im wahrsten Sinne des Wortes.
So n 5kg-Trumm mit Schwung in die Fresse ist wohl sicher nicht nur für die Knabberleiste nicht gut.
Darfste eigentlich keinem erzählen...


Wennst oben das erste Bild anschaust, der grüne Drahtverhau auf/an meinem Rucksack, damit biste bei der Bergwacht bei egal welcher Aktion durchgefallen, noch ehe es wirklich losgeht, wennst so auftauchst.
Das war mein Lamento das komplette lange Wochenende durch.
Sechs Leute, sechs Seile, fünfmal so n Wildwuchs.
Ich hätte ja am ersten Abend - wir haben ja derlei Seilverhau schon so rauf getragen - keine Knoten, keine Standplätze und nix anderes geübt als Chef d'Equipe, als Seilaufschiessen, notfalls noch nach der Hüttenruhe um Zehn und die die es nicht auf die Reihe kriegen, draussen pennen lassen.
Ich kanns wirklich nicht gut, aber wenn mir jemand so n Wust in die Hand drückt wie das gelbe hier, krieg ich Plack.


DocTom 03.08.2022 03:20

Wow, was ein geiler Bericht...
Weiter viel Spaß, A.! Und herzlichen Glühstrumpf zum neuen Geburtstag, den du dann ab heute wohl an diesem Datum feiern wirst.
Gruß
T.

sybenwurz 03.08.2022 13:36

...heut ging mir dann noch ein Licht auf und ich brachte die eigentlich unbedeutende Rötung am Bein mit nem Zeckenbiss an der gleichen Stelle vor anderthalb Monaten in Verbindung.
Der eilends aufgesuchte Arzt bestätigte den verdacht und verschrieb mir fieserweise ein Medikament, das um diese Jahreszeit eher Folter als Heilung verspricht, die Haut wird nämlich sehr UV-empfindlich, dazu verträgt sichs nicht mit der Einnahme von Kalzium und kalziumhaltigen (Milch-...)Produkten.
Das hab ich trotz eindringlicher Warnung gleich gemerkt, weil der letzte Kaffee mit Milch gradmal 2,5Stunden zurücklag.
Naja, nedd so begeisternd.
Da freut mich eher, dass ichs nach Jahren des Wollens endlich bis zur FSME-Impfung gepackt hab, die ich mir gleich mitverkaufen liess.

Ich geh dann mal den Kleiderschrank nach leichter, dünner und luftiger Langarmbekleidung durchforsten...

(Fast hab ich die Hoffnung, ich find nix, dann könnt ich ja mal wieder beim Ausrüstungsladen vortanzen zwecks nem kleinen Einkauf...:Cheese:
Grad neulich bei der Gletschergeschichte fiel mir auf, dass doch Karohemden eigentlich immer noch, wieder, oder generell immer nen gewissen Flair haben, ich aber kein einziges so rot-weiss-gemustertes Wanderhemd hab)

FMMT 06.08.2022 17:46

Zeckenbisse können ziemlich doofe Folgen haben, toi, toi, toi :Blumen:

sybenwurz 06.08.2022 19:36

Hajoo, mich hats schon mehrfach fast gehimmelt.
Wenn ich das erste Mal nicht morgens zu nem Alpencross hätte aufbrechen wollen (der natürlich ins Wasser gefallen ist damit) und den Rucksack inklusive Trinkblase (und natürlich Riegeln) nicht bereits gepackt gehabt hätte, zudem ich mich aufm Zahnfleisch kriechend hab retten können, hätte ich an dem Tag den Abend wohl nicht erlebt oder so…
Dass der Zeckenbiss zwo Tage vorher der Auslöser sein könnt, ist mir erst beim nächsten Mal, rund ein Jahr später eingefallen.
Aber nu bin ich ja, 10Jahre später, endlich gegen FSME geimpft…:Cheese:

sybenwurz 09.08.2022 13:18

Nach ein paar ausgebufften Deals mit fragwürdigem Ausgang war mir letzte Woche spontan nach nem Wochenende Auszeit.
Also Wohnwagen, Fränkische.
Da muss ich nicht frühmorgens schon aus den Federn, um zeitig an irgendwelchen Felswänden zu stehn, sondern pennen bis in die Puppen, Kaffeetrinken, lesen, gut essen und einheimische Biere geniessen.

Eine hier nicht unimstrittene Person hat mir dieser Tage ein paar heisse Schnittchen vermacht, das MTB darunter vom Stadler wie gewohnt komplett nicht passend verkauft, daher so gut wie neu, und glücklicherweise eher zu klein denn zu gross, so dass ich hervorragend drauf Platz finde.

Ideal, um dort n bissl rumzustreunern damit und Platano Azul Gesellschaft zu leisten.

Und, allerdings unfreiwillig, nen 'walk not without my bike' damit zu unternehmen.







Das passende T-Shirt hatte ich leider nicht mit, aber egal, musste wegen des depperten Medikaments eh Langarm tragen.

So ganz untätig wie gewollt konnte ich dann doch nicht sein, so hab ich Samstach kurzerhand den schon ewig rumliegenden Frischwasserschlauch erneuert, den Marderschutz am Bulli erweitert und n neues Solarpanel aufs Dach gepappt.

Mein favorisierter Laden zum Spachteln hatte leider keine Küche Fr./Sa, so bin ich ein paar Kilometer weitergeradelt und kam dann unverhofft noch in den Genuss einer Serenade nachm Essen.




Alles wunderbar, nur die Heimfahrt am Sonntag hätte ich ein klein wenig weniger deppert legen können, um nicht im kompletten Urlauberstau nach Hause zu schleichen.
Aber irgendwann hatte ich die Schnauze dann so voll, dass ich auf die Landstrasse abgebogen bin.
Auch mal wieder ganz cool, jedenfalls, solange man keine Eile hat.
Vielleicht sollte ich einfach auch mal ein Wochenende auf die Tpur schlicht 'irgendwohin' ins Blaue fahrn, wohin es mich halt verschlägt.


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