Ich fühl mich schlecht!:(
Generell versuche ich an den Wochenende digital zu entgiften. Dafür mache ich aber oft eine Ausnahme (Elbaman letztes Jahr als prominentestes Beispiel aber auch für die ein oder andere LD an der mir wichtige Personen teilnehmen).
Also ich heute morgen las, AIMS Frau ist ausgestiegen dachte ich sofort, daß hier eine Aussage notwendig gewesen wäre.
Ich war aber relativ sicher, daß sie die ersten 5 locker durchzieht....

Schade. Ich bin aber 100% sicher, daß es die richtige Entscheidung gewesen ist.
Wenn ich es richtig gelesen habe, hat sie vor kurzen noch einen dopeplten non-stop IM durchgezogen. Der Wahnsinn. :Blumen:

Ihr und den Supportern, gute Erholung....

Ich kenne mich bei Mehrfach-IMs auch nicht aus und bin auf Erfahrungsberichte angewiesen. Da war ein Paar Wochen her ein Typ (in Irland glaube ich), der 60 Stück versuchte. Beim etwa 8. oder so hat er verletzungstechnisch aufhören müssen. Er hatte schon mal einen 10-fachen gefinished und interessant war was sein Empfinden war: Ab den 2. oder 3. ist es ein permanenter Kampf mit dem Schweinehund der andauernd sagt: "Aufhören, Aufhören". Das ist ganz was anders als ein einfacher IM wo solche Momente, bei richtiger Ernährung und Pace, nur selten vorkommen sollten.

I'll try my best. Ich habe den Vorteil das sie selbst Palliativärtztin ist und sich extrem gut mit den Abläufen im Körper auskennt. Dazu kommt das sie sehr vorsichtig mit ihrem Körper umgeht auch wenn das hier vielleicht Paradox klingt. Aber sie schwört nie im Wettkampf Schmerzmittel zu nehmen. Die Schmerzmittel die unkritisch für die Nieren sind wirken bei den Läufertypischen schmerzen nicht und die Mittel die wirken sind unter Wettkampfbedingungen, und damit meine ich nicht nur Ultratriathlon, extrem schädlich für die Nieren. Und auch bei diesem Wettkampf habe ich wieder mitbekommen wieviele den Wettkampf nur unter Schmerzmitteln durch stehen. Ein Läufer vorgestern hat mich konkret nach "Painkillern" gefragt.
Also ich habe den Vorteil das sie eine vernünfitge Athletin ist die weiß welche Grenzen man überschreiten darf und welche nicht.

Danke dir, habe mein Bestes versucht und sie sagte eben das sie ohne meinen Support schon am 3. Tag ausgestiegen wäre. Da ginge es aber noch darum Müdigkeit und den inneren Schweinehund zu überwinden. Gestern auf den letzten Radrunden bin ich dann mitgefahren da es auch irgendwann einfach gefährlich wird völlig übermüdet Rad zu fahren.

Ach ich freue mich über jeden Tipp und was ich aus den Tipps mache kann ich ja dann immer noch in der Situation entscheiden.

Genau so ist es, aber wenn ich verprügelt werde dann sage ich das war nicht meine Idee das hat der Captain mir gesagt :Lachen2: :dresche

Ja, das hat sie. Nach dem Rad fiehlen ihr in der Wechselzone die Augen zu und alleine umziehen war kaum noch möglich. Da wollte sie schon aussteigen. Ich meinte aber wenn sie keine Schmerzen hat dann soll sie einfach wenigstens mal losgehen. Dann ein akloholfreies Radler auf Ex und sie ist losgewatschelt. Nach zwei Runden konnte sie dann aufeinmal sogar wieder laufen. Doch nach ein paar Runden war die Müdigkeit wieder da und dazu Schmerzen in der Sehne hinterm Knie. 10Minuten genappt. Kurz auf die Blackroll dann waren die Schmerzen für kurze Zeit wieder weg. Das ging die letzten Tage sehr gut und kam nicht so häufig vor. Gestern aber gingen die Schmerzen dann kaum noch weg. Nach 14km wollte sie dann wieder aussteigen wobei ich da den Eindruck hatte das es der Kopf war der durch war. Ich sagte ich möchte einen letzten Versuch machen, ein Koffein-shot, einen Pfefferminztee mit Malto und dann bis Kilometer 21 durchhalten. Wenn sie es bis dahin nicht aus dem Loch schaffen würde dann hätte sie echt alles gegeben und ich würde dahinter stehen wenn sie aussteigt. Sie hat dann noch ein paar Runden geschafft aber die Müdigkeit ließ einfach nicht mehr nach und die Schmerzen wurden auch mit BlackRoll einlagen nicht besser.
Dann die Entscheidung aus dem Rennen auszusteigen. Hart, sehr hart aber das einzig Richtige. Ein anderer Athlet der gesehen hat wie sie die Startnummer abgegeben hat hat sie umarmt und fängt völlig an loszuweinen. Sie tröstet ihn und meint es wäre alles gut.
Eine Dusche, sie fällt ins Bett, die Augen fallen zu doch der Kopf arbeitet wie verrückt und das Koffein lässt ihr Herz immer noch heftig weiter pumpen.
Heute Morgen ausgeschlafen und viele gute Gespräche geführt. Wie gesagt geht es um viel mehr als den Sport und sie hat recht wegweisende Entscheidungen gefällt die ich alle sehr gut nachvollziehen kann.
Jetzt sind wir wieder an der Strecke was wirklich nicht einfach ist. Wir backen die 1000 Packungen Pancakes für die anderen Athleten und Supporter die gut nachempfinden können.
Häufig kommt die Frage ob sie denn vielleicht morgen mit den 5-fach Atlethen wieder einsteigen würde. Sie meint wenn die Schmerzen im Knie nicht wären dann würde sie den Gedanken zulassen. Die Müdigkeit könnte nach einem Tag Erholung wieder viel besser sein aber die Schmerzen im Knie würden von Tag zu Tag schlimmer werden. Außerdem sei sie für 10 Stück angetreten und nicht für 5, 6 oder 7. Die letzten Wochen waren an ihrer Arbeit fordernd und vor 10 Tagen noch gegen einen Infekt angekämpft. Der Körper braucht jetzt Ruhe. Letzes Jahr Roth, Frankfurt, 5x in Buchs, 5x Versuch in New Orleans unter katastrophalen Bedingungen und vor ein paar Wochen ihren ersten Double. Dazu sollte man ihre Historie kennen das sie vor 7 Jahren keine 10km am Stück laufen konnte.

Danke dir! Werde ich versuche zu einem späteren Zeitpunk gerne mal ein paar Zeilen zu zu schreiben.

Ich verstehe nicht ganz warum du dich schlecht fühlst?
Vom Training und der Vorbereitung ist alles top gelaufen. Aber häufig ist es so das eine Sache beim zweiten Mal schwieriger ist als beim ersten Mal. Im letzten Jahr ist sie tatsächlich in einem Dauerrunnershigh gewesen. Mit jedem Tag den sie geschafft hatte hat sie sich selbst überrascht. Das beflügelt ungemein. Und bei einem 5x kann man am 3. Tag sagen: So morgen noch und dann ist schon der letzte Tag. Bei einem 10-fach ist man am dritten Tag auch ordenlich durch aber dann muss man sich weitere 7 LD's vorstellen können.

Genau so ist es.

... sie kommt gerade ins Zelt und meint der Veranstalter hat sie auf den 5-fach für morgen angemeldet. Ich will nicht wissen wie das hier weiter laufen würde wenn sie "nur müde" wäre und die Schmerzen nicht im Knie wären. Eigentlich unfassbar wie man so ticken kann. Gestern tief im Loch hatte sie schon komplett mit Triathlon abgeschlossen.

Gerade sagt sie mir noch das sie mit diesem DNF viel besser leben kann als mit dem DNF in New Orleans wo äußere Umstände sie zum DNF gezungen haben. Hier konnte sie an ihre eigene persönliche Grenze gehen und in diesem Zustand wie gesagt auch wesentliche Dinge reflektieren. Das Rennen hier letztes Jahr in Buchs hatte so mega gut geklappt das ein höheres Ziel her musste um herauszufinden wo denn die Grenze ist. Diese hat sie deutlich zu spüren bekommen und da kann sie mit den DNF gut leben. Ich sage oft das ein gutes sehr hoch gestecktes Ziel nur 50% Eintretenswahrscheinlichkeit haben darf. Genau so war es auch mit meiner Hawaii-Quali und dem darauffolgenden DNF beim Sub9h Versuch bei 40°C in FFM.
Und das gilt auch für jeden Volkslauf oder Jederman-Triahtlon. Man darf nicht enttäuscht sein wenn es schief geht und muss das DNF einfach mit einkalkuliern. (und trozdem tut es weh ;-) )

Cheers
aims

Hochachtung vor Ihrer / Eurer Leistung und viele wahre Worte von Dir!:Huhu:
"Gute Erholung" bitte an die Holde ausrichten!
:Blumen:

+1!!! :Blumen: :Blumen: :Blumen:

+2:Blumen: :Blumen: :Blumen:
Wahnsinnige Leistung.

+3 Fetten Respekt vor ihrer Leistung :Blumen: ob sowas sinnvoll ist oder nicht :Cheese: das muss erstmal geschafft werden.
Seid nicht allzu traurig, dass es nicht geklappt hat :bussi:

Danke für die tiefen Einblicke in so eine abgefahrene, unbekannte Welt! Liest sich echt krass. Und ein bisschen Bock auf so einen Quatsch hab ich jetzt natürlich auch.

Aber wo kann ich jetzt dieses Quali-Gel kaufen?:Cheese: