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ThomasG 01.07.2019 09:11

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1460965)
Ich habe das jetzt schon oft gesehen, dass jemand wie Sarah True gestern den Körper nicht mehr kontrollieren kann und hin und her schwankt wie ein/e Betrunkene/r.
Wenn man sich ab 23:30 am Finishline stellt ist die Chance gross dieses Phänomen zu begegnen. Z.B. dieses Jahr in Lanzarote kann ich mich 2 Leute sofort erinnern, und als in 2018 der Hawaii-Stream noch lief nach 16:30 Rennzeit lief eine Frau ein genau gleich wie Sarah True gestern.
Meistens kriegt das grosse Publikum das nicht mit.

Über die Ursache gibt es aber viele Meinungen im Netz.
Der eine sagt die Hitze (kann es nicht sein, weil nachts um 12 sieht man es auch oft), der andere Dehydrierung oder gestiegen Körpertemperatur und der Dritte sagt nein es ist ein Hungerast.

Also meine Frage an die Experten: was ist jetzt letztendlich die medizinische Ursache für den Kontrollverlust über den Körper?

Ich vermute Koordinationsstörungen aufgrund u.a. mangelnder Hirndurchblutung.
Es geht um das Überleben in solchen Fällen und wenn da noch so viel verharmlost wird.
Wenn man die Schwelle nicht überschritten hat, wo der Untergang von Körpergewebe noch aufgehalten werden kann oder noch nicht allzu sehr fortgeschriiten ist, hat man einfach viel Glück gehabt.
Es sagt auch nicht ünbedingt etwas darüber aus wie bedrohlich es war, wenn man sich danach rasch erholen sollte oder relativ rasch.
Niemand kann sicher wissen, ob der eigene Körper immer rechtzeitig in den Notfallmodus umschalten kann.

tobi_tri 01.07.2019 09:17

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1460981)
Niemand kann sicher wissen, ob der eigene Körper immer rechtzeitig in den Notfallmodus umschalten kann.

Vor allem bei den Athleten die von den Kurzdistanzen kommen. Die sind doch regelmaessig an der Kotzgrenze - viele von denen sind Meister im Ingnorieren der Warnsignale des Koerpers.

Bischi 01.07.2019 09:22

Zitat:

Zitat von tobi_tri (Beitrag 1460984)
Vor allem bei den Athleten die von den Kurzdistanzen kommen. Die sind doch regelmaessig an der Kotzgrenze - viele von denen sind Meister im Ingnorieren der Warnsignale des Koerpers.

Das gestern von Sarah True war weiter über dieser ‚Kotzgrenze‘ ...

ThomasG 01.07.2019 09:27

Zitat:

Zitat von tobi_tri (Beitrag 1460984)
Vor allem bei den Athleten die von den Kurzdistanzen kommen. Die sind doch regelmaessig an der Kotzgrenze - viele von denen sind Meister im Ingnorieren der Warnsignale des Koerpers.

Ich habe mal einen längeren Artikel gelesen, der sich mit Hitzebelastungen und Hitzeschäden inklusive dragischer Vorfälle beschäftigte.
Es ist nicht so, wie man ja eigentlich eher vermuten würde, dass die Leute umso gefährdeter sind, je länger die Belastungszeiten sind.
Hitzekollaps und ähnliche sehr gefährliche Ereignisse drohen vor allem Leuten, die sich hochintensiv belasten über relativ kurze Zeiten (sonst ginge es ja nicht hochintensiv) und die nicht an die Verhältnisse angepasst sind.
Die ersten Hitzeperioden in einer Region sind für die Leute, die sich dort vorher über Monate ausschließlich aufgehalten haben und da auch trainiert haben, besonders gefährlich.
Mediziner habe da Vorfälle ausgewertet und so kam es zu diesem Artikel (er erschien im Triathlonjahrbuch der Ärzte und Apotheker 1986).
Im dem Jahr gab es einen tragischen Vorfall.
Ein Student kollabierte kurz nach Zieldurchlauf eines Kurztriathlons und war trotz sehr schnell eingeleiteter Intensivmaßnahmen nicht mehr zu retten.
An den Folgen starb er Tage später in der Intensivstation.
Die Todesursache war das Versagen mehrerer Organe infolge der Überhitzung und der Elektrolytentgleisungen.

captain hook 01.07.2019 09:46

Zitat:

Zitat von Bischi (Beitrag 1460986)
Das gestern von Sarah True war weiter über dieser ‚Kotzgrenze‘ ...

Ich glaube das war ne andere "Kotzgrenze". Das was sie da hatte hätte sie ja vorher leicht beheben können als sie noch bei Sinnen war. Hat sie aber nicht. Kurios un diesem Zusammenhang, dass sie im Interview immer wieder sagten, dass sie nach ihren Erfahrungen peinlichst genau drauf achten ausreichend zuzuführen. Das war spätestens auf der Laufstrecke nicht mehr der Fall.

Das war auch kein Ignorieren. Das war schlicht Dummheit in Verbindung mit den äußeren Umständen. Die ist vorher easy durch die Verpflegungen gelaufen und hat mal zwei kleine Becher reingeschüttet, wo andere versucht haben zu kühlen um jeden Preis. Das mit den Erfahrungen die sie gemacht hat... alter Schwede.

MatthiasR 01.07.2019 09:48

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1460959)
"Im Feld der 3000 angemeldeten Triathleten gab es eine erfreulich hohe Anzahl Einsichtiger, die kurzentschlossen die Reißleine gezogen haben und gar nicht erst gestartet sind. 300 blieben dem Rennen fern – eine gute Entscheidung dieser Altersklassenathleten."

Genau, die 300 haben alle gesagt "Och ne, ist mir zu heiß, ich bleib mal lieber weg."
Sicherlich mag eine sehr geringe Zahl so gedacht haben, aber die meisten Nichtstarter entstehen doch durch (kurzfristige) Verletzungen,

Also bei mir war es z.B. eine Radiusköpfchenfraktur und das stand schon knapp vier Wochen fest, dass ich nicht starten kann.

Gruß Matthias

MatthiasR 01.07.2019 09:54

Zitat:

Zitat von Klatu (Beitrag 1460963)
Ich war gestern am Start und habe das Rennen gut beendet. ca. 30min langsamer als sonst.

Glückwunsch, da bist du ja noch gut durchgekommen. Bei meinen beiden Arbeitskollegen waren es eher zwei Stunden.

Gruß Matthias

KnutHansen 01.07.2019 09:58

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1461003)
Kurios un diesem Zusammenhang, dass sie im Interview immer wieder sagten, dass sie nach ihren Erfahrungen peinlichst genau drauf achten ausreichend zuzuführen. .

Das hab ich mir auch gedacht. Lorang sagt davor noch, dass man sie neu eingestellt hätte bzgl Mineral- Flüssigkeits- und Carbozufuhr und zack torkelt sie schon wieder da rum. Da frag ich mich wirklich ob sie vorher schon so im Tunnel war, dass sie alles vergessen hat oder ob sie dachte, dass es die letzen Kilometer vielleicht doch auch so klappen würde.

Und dann wurde noch ständig was von 3 Litern pro Stunde Flüssigkeitszufuhr geredet? Das hab ich nicht verstanden. Die knallt sich doch nicht 3 Liter Wasser in der Stunde rein. Oder hatte sie eine Hyperdydratation und ist deshalb umgefallen?


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