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noam 16.09.2021 13:56

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1623614)
... als wenn das CDU/CSU Wahlkampfteam ihren Kandidaten gut eingestellt habe. ....

Wenn Ziel der Übung war möglichst unkonkret und verschwurbelt auf einfache und klare Fragestellungen zu entgegnen (weil antworten kann man das wohl eher nicht nennen), dann haben sie ihn wirklich gut vorbereitet.

Ich hatte permanent den Eindruck, dass Laschet wirklich keiner Frage konkrete Pläne entgegenstellte, sondern jedesmal abschloss mit dem Fazit, ja darum müssen wir uns dann auch kümmern.

Eigentlich hatten alle seine Antworten absolut klare Muster.

1. Frage wird mit eigenen Worten wiederholt
2. Es wird der gestellten Frage eine Berechtigung zugesprochen (als wenn es das bräuchte)
3. Es wird auf seine Amtsausübung in NRW verwiesen
4. Es wird mit dem Finger auf andere gezeigt, die bislang das Thema auch nicht angegangen sind
5. Er kommt zu dem Schluss, dass es Aufgabe der Politik ist, sich um die Anliegen der Wähler*innen zu kümmern


Im Ernst? Da kam so gar nichts konkretes. Weder dass entsprechende Summen im Haushalt für den Themenbereich vorgesehen sind (was Scholz sehr häufig angeführt hat) oder entsprechende Verweise auf das eigene Wahlprogramm (auf das Baerbock häufig verwiesen hat). Scholz und Baerbock kamen in der Beantwortung der Anliegen immer zu dem Schluss mit "darum haben wir das und das vor oder stellen die und die Summe bereit". Bei Laschet kam ein joa, ist wohl wichtig, müssen wa uns drum kümmern.


Da hat man finde ich das größte Manko der CDU gesehen. Man hört sich die Probleme zwar an, aber man hat außer Weiterwurschteln und Flickschuterei keine Vision in der Tasche.

Nepumuk 16.09.2021 15:46

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1623707)
Eigentlich hatten alle seine Antworten absolut klare Muster.

1. Frage wird mit eigenen Worten wiederholt
2. Es wird der gestellten Frage eine Berechtigung zugesprochen (als wenn es das bräuchte)
3. Es wird auf seine Amtsausübung in NRW verwiesen
4. Es wird mit dem Finger auf andere gezeigt, die bislang das Thema auch nicht angegangen sind
5. Er kommt zu dem Schluss, dass es Aufgabe der Politik ist, sich um die Anliegen der Wähler*innen zu kümmern


Im Ernst?

Wohl schon. Das ist eine standardisierte Antworttechnik, mit der man vermeidet, "falsche" Antworten zu gehen. Sowas muss man natürlich nur anwenden, wenn man inhaltlich so schwach ist, dass man nicht adhoc zum Kern seinen Geschäftes antworten kann.
Wie so jemand eine führende Industrienation führen können will, ist mir allerdings schleierhaft.

Drop 16.09.2021 16:36

[quote=noam;1623707

Eigentlich hatten alle seine Antworten absolut klare Muster.

1. Frage wird mit eigenen Worten wiederholt
2. Es wird der gestellten Frage eine Berechtigung zugesprochen (als wenn es das bräuchte)
3. Es wird auf seine Amtsausübung in NRW verwiesen
4. Es wird mit dem Finger auf andere gezeigt, die bislang das Thema auch nicht angegangen sind
5. Er kommt zu dem Schluss, dass es Aufgabe der Politik ist, sich um die Anliegen der Wähler*innen zu kümmern[/QUOTE]

:Lachanfall:

Zu 2 würde ich noch hinzufügen wollen, dass er das Thema / die Frage durch eigene Erfahrungen anreichert indem er ausführlich berichtet, was ihm widerfahren ist. Immerhin wissen wir nun u.a., dass er mal eine Schülerzeitung gemacht hat.

Trimichi 16.09.2021 16:59

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1623651)
Kann man ja heutzutage problemlos machen:
Wahlarena - mit Armin Laschet

Aber ich will den Typ möglichst überhaupt nicht mehr sehen.

Musst du auch nicht. Geh der Thematik einfach aus dem Weg. Was wissen wir über Armin Laschet:

1. er nervt
2. er hat schon mal eine Schülerzeitung gemacht
3. Er will Bundeskanzlerin werden
4. er lächelt alles Weg

und ist, wie wir dank Körbel wissen auch auf dem falschen Weg. Wir wissen auch, dass die CDU/CSU Wähler_innen überwiegend ältere Damen und Herren sind. Diese Bevölkerungsgruppe hat einen Anspruch auf sichere Renten. Wir können uns a) keinen Kohlekanzler leisten wegen dem Umweltthema und b) keine Annalena wegen dem Walpurgisnacht und Waldorfpädagogik-Faktor (in den Termini der ewig Gestrigen: Rudolf Steiner regiert die Welt mit Hilfe der Technologie von vorvorgestern?). Musste just an Lance Armstrong denken, der wird ja am Sonntag 50 Jahre alt und ist mit dem T-Shirt "we won two world wars" auf seinem Youtube-Kanal zu sehen.

Lange Rede kurzer Sinn: Scholz kommt in schwarz-weis auf den Wahlplakaten gut rüber, Baerbock ist um 10 Jahre jünger gemacht in Farbe und

5. Laschet hat wohl ein gutes Team um sich herum. In Farbe auch. Zumindest in den Zeitungen. Armin ist auch ein schöner Vorname. Olaf klingt irgendwie hohl und Annalena nach Gendermainstream usw.

So bin ich beruhigt, da ich doch, als CSU'ler, die CDU auf Bundesebene wählen kann. Und so spiegelt sich mein diesbezügliches Ich doch in der Außenwelt - oder ist es anders herum? ;) :Lachen2:

Mo77 16.09.2021 21:03

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1623659)
Habe ich da was falsch verstanden? Die Fragende in der Wahlarena war doch kein Kind, sondern eine Schülerin? Deine Wortwahl ist sehr suggestiv.

Lässt du es mir hier durchgehen, dass ich von Kindern rede??

merz 16.09.2021 21:15

Ich hab heute 5 min von dem Pro7 Kinder fragen …. mit Armin Laschet gesehen und fand es suspekt und ärgerlich, soll sich der Sender mal äussern wie er 10jährige so „scriptet“.
(Andere Folgen habe ich nicht gesehen, gut vorstellbar, dass da die Situation besser verstanden wird)

m.

Hafu 16.09.2021 22:15

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1623769)
Ich hab heute 5 min von dem Pro7 Kinder fragen …. mit Armin Laschet gesehen und fand es suspekt und ärgerlich, soll sich der Sender mal äussern wie er 10jährige so „scriptet“.
(Andere Folgen habe ich nicht gesehen, gut vorstellbar, dass da die Situation besser verstanden wird)

m.

Ich habe erst Scholz, dann Laschet gesehen. Die Fragen bei Scholz waren genauso "unkindlich" und durchaus unbequem, aber Schulz war zwar langweilig, hatte sich aber bis zum Schluss im Griff. Keine unangebrachte latente Aggressivität.

Late Night Berlin ist nunmal keine Kindersendung und das gesamte Setting mit rosanem Zelt und scheinbar lieben und naiven Kindern ist bewusst ausgelegtes Glatteis.
Das muss jedem Gast von vornherein bewusst sein und es geht bei dem Format nicht primär um die Fragen, sondern darum, wie der Befragte antwortet und wie er sich im Griff hat.

Laschet hat ein weiteres mal auf ganzer Linie versagt und sein auch in vielen anderen Situationen bereits gezeigter Hang zum Jähzorn war in den letzten Minuten des Interviews wieder zu erkennen.

TRIPI 16.09.2021 22:39

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1623774)
Ich habe erst Scholz, dann Laschet gesehen. Die Fragen bei Scholz waren genauso "unkindlich" und durchaus unbequem, aber Schulz war zwar langweilig, hatte sich aber bis zum Schluss im Griff. Keine unangebrachte latente Aggressivität.

Late Night Berlin ist nunmal keine Kindersendung und das gesamte Setting mit rosanem Zelt und scheinbar lieben und naiven Kindern ist bewusst ausgelegtes Glatteis.
Das muss jedem Gast von vornherein bewusst sein und es geht bei dem Format nicht primär um die Fragen, sondern darum, wie der Befragte antwortet und wie er sich im Griff hat.

Laschet hat ein weiteres mal auf ganzer Linie versagt und sein auch in vielen anderen Situationen bereits gezeigter Hang zum Jähzorn war in den letzten Minuten des Interviews wieder zu erkennen.

Vor allem waren die Fragen an Laschet weniger "volatil". Einen zukünftigen Bundeskanzler fragen ob Putin ein Mörder ist, mit dem er dann vielleicht regelmäßig verkehren muss, ist schon heftig. Scholz hat das gut gelöst finde ich.

noam 16.09.2021 22:47

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1623774)

Late Night Berlin ist nunmal keine Kindersendung und das gesamte Setting mit rosanem Zelt und scheinbar lieben und naiven Kindern ist bewusst ausgelegtes Glatteis.
Das muss jedem Gast von vornherein bewusst sein und es geht bei dem Format nicht primär um die Fragen, sondern darum, wie der Befragte antwortet und wie er sich im Griff hat.

Manchmal frag ich mich ja schon, wer diese sicherlich überaus gut bezahlten professionellen Wahlkampfvorbereiter sind.

Wenn wir hier einen etwas kämpferischen Wahlkampf hätten, würde ich als Baerbock hier einfach mal so richtig Klartext reden. Liebe Wählerinnen und Wähler mit dem Gedanken der CDU ihr Votum zu geben. Ihr sprecht einer Annalena Baerbock aus sexistischen, egoistischen oder aus Ignoranz die Fähigkeit ab, Kanzler zu können. Ihr habt Angst davor dass diese junge Frau Deutschland international vertritt? Aber einem Mann, der es nicht mal schafft 10min die Fassung gegenüber Kindern zu bewahren, dem traut ihr es zu dir Probleme unserer Zeit und Welt als Galionsfigur anzugehen?

Bitte nicht!

merz 16.09.2021 23:43

Buuh, vergesst meine Empörung - ich kannte Late Night Berlin nicht, Kontext nicht gecheckt. (zur Entschuldigung: private Lineare kenne ich seit Jahren nicht mehr, vor kurzem erstaunt, dass Kloeppel noch sendet…)

m.

Aber Print geht immer: @noam, passender money quote aus dem Spiegel: wer ins Kanzleramt will, muss was aushalten können, denn kaum ist man da muss man Putin, Xi und Slomka gegenübertreten :)

deralexxx 16.09.2021 23:49

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1623783)
Buuh, vergesst meine Empörung - ich kannte Late Night Berlin nicht, Kontext nicht gecheckt. (zur Entschuldigung: private Lineare kenne ich seit Jahren nicht mehr, vor kurzem erstaunt, dass Kloeppel noch sendet…)

m.

Ja ist wie wenn du ins Sportstudio als Gast geladen wirst und überrascht bist, auf ne Torwand zu kicken.

LNB ist bekannt for Sketche, ebenso kann man bei Kurt Krömer nicht die gleichen Themen wie bei Lanz erwarten.

Mo77 17.09.2021 06:41

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1623783)
Buuh, vergesst meine Empörung - ich kannte Late Night Berlin nicht, Kontext nicht gecheckt. (zur Entschuldigung: private Lineare kenne ich seit Jahren nicht mehr, vor kurzem erstaunt, dass Kloeppel noch sendet…)

m.

Aber Print geht immer: @noam, passender money quote aus dem Spiegel: wer ins Kanzleramt will, muss was aushalten können, denn kaum ist man da muss man Putin, Xi und Slomka gegenübertreten :)

Achso weil das immer so ist in dem Format ist es nicht so empörend?

Drop 17.09.2021 08:15

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1623780)
Manchmal frag ich mich ja schon, wer diese sicherlich überaus gut bezahlten professionellen Wahlkampfvorbereiter sind.

Wenn wir hier einen etwas kämpferischen Wahlkampf hätten, würde ich als Baerbock hier einfach mal so richtig Klartext reden. Liebe Wählerinnen und Wähler mit dem Gedanken der CDU ihr Votum zu geben. Ihr sprecht einer Annalena Baerbock aus sexistischen, egoistischen oder aus Ignoranz die Fähigkeit ab, Kanzler zu können. Ihr habt Angst davor dass diese junge Frau Deutschland international vertritt? Aber einem Mann, der es nicht mal schafft 10min die Fassung gegenüber Kindern zu bewahren, dem traut ihr es zu dir Probleme unserer Zeit und Welt als Galionsfigur anzugehen?

Bitte nicht!

ja, das vermisse ich einerseits auch bei den Grünen. Anderseits muss man auch den themenkonzentrierten Wahlkampf der Grünen begrüßen. Das Bashing der Kandidatenkonkurrenz scheint bei den Schwarzen zentrales Mittel zu sein. Und irgendwie scheint das auch bei den Wählern anzukommen. :(

merz 17.09.2021 09:24

Wahlprognosen sind in den letzten Jahren schwieriger geworden, hängt u.a. wohl auch ganz trivial mit dem Verschwinden den Festnetzanschlusses zusammen - der zeitliche Effekt der massiven Briefwahlnutzung ist wohl auch sicher da.
Ich wäre von einer Überraschung am 26. nicht sehr überrascht.

m.

qbz 17.09.2021 09:38

Mal ein politisch-inhaltliches Hintergrundthema über die Grünen. Der Artikel erklärt den Einfluss des Soziologen Armin Nassehi auf die ganz ursprünglich von der Grünen Führung angedachte, bevorzugte Koalitionsstrategie CDU-Grüne im Bund.

Zitat:

"Eine denkbare Erklärung findet sich in der strategischen Neuausrichtung der Grünen im Jahr 2018. Armin Nassehis Vordenkerrolle ergab sich nämlich just zu der Zeit, als Robert Habeck und Annalena Baerbock gemeinsam den Parteivorsitz übernahmen. Als Stichwortgeber im Hintergrund wirkte das „Zentrum Liberale Moderne“ um Ralf Fücks und Marieluise Beck, in dessen Beirat Nassehi sitzt. Vorbereitet wurde hier das lagerübergreifende Projekt einer schwarz-grünen Koalition im Bund, wohl wissend, dass die Mehrheit der Grünen-Mitglieder das nicht wollten. Der grünen Partei war dabei jene Funktion zugedacht, die in den Nachkriegsjahrzehnten die FDP erfüllt hatte: zuverlässig für bürgerliche Mehrheiten zu sorgen.
........
Der schwarz-grüne Plan schien zeitweise unausweichlich und wäre wohl auch aufgegangen, hätte es nicht fünf, sechs Wochen vor der Bundestagswahl diesen abrupten Absturz der Unionsparteien (und der Grünen) gegeben. Plötzlich scheint schwarz-grün keine realistische Option mehr zu sein, die Zustimmung zu diesem „lagerübergreifenden Bündnis“ ist von 60 auf 40 Prozent gefallen. Und die Grünen müssen sich ernsthaft fragen, ob die unpolitische Anpassungsstrategie nach dem Modell ihres „Meisterdenkers“ Nassehi nicht ein Fehler war, eine groteske Fehleinschätzung, die dazu beigetragen hat, dass die Grünen ihren Vorsprung in den Umfragen wieder eingebüßt haben: Lagen sie im Mai noch bei 26 Prozent Zustimmung, so stehen sie derzeit nur mehr bei 16 Prozent."
Der Papst der Grünen. Porträt: Armin Nassehi gilt als Vordenker einer schwarz-grünen Koalition. Hörten Baerbock und Habeck auf den Falschen?

Drop 17.09.2021 10:12

Inhaltlich haben derzeit die Grünen mehr gemeinsam mit den Roten als mit den Schwarzen. Und wenn es das Ziel ist, in die Regierung zu kommen, kann es den Grünen doch zunächst egal sein, ob schwarz oder rot. Ich denke nicht, dass die Grünen wirklich daran glauben, jetzt den Kanzler stellen zu wollen. Frühestens bei der nächsten Wahl.

TriVet 17.09.2021 11:46

Manchmal überlege ich, ob die CDU nicht bewußt das Kasperle als Bauernopfer aufgestellt hat, um den "sowieso kommenden Wechsel" nolens volens zu akzeptieren und dann mit einem "neuen starken Mann" (vulgo: Söder) die laschen Grün-Roten wieder abzulösen...

Trimichi 17.09.2021 11:57

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1623774)
Laschet hat ein weiteres mal auf ganzer Linie versagt und sein auch in vielen anderen Situationen bereits gezeigter Hang zum Jähzorn war in den letzten Minuten des Interviews wieder zu erkennen.

Du darfst das Jahr 2024 nicht vergessen. Hier und jetzt dann wird ja Donald Trump wieder der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sein? Zumindest ist nicht unrealistisch, dass DT auf die politische Bühne zurückkehrt, und somit dann würde Laschet, falls AL gewählt würde Anno 2021, sich gut mit DT verstehen, und somit und überdies auch gute Chance zur Wiederwahl haben. Ist es nicht so? So hätten die beiden, DT und AL, sogar etwas gemeinsam, 2025 erst, dieses ist schon klar.

Körbel 17.09.2021 13:56

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1623874)
Manchmal überlege ich, ob die CDU nicht bewußt das Kasperle als Bauernopfer aufgestellt hat, um den "sowieso kommenden Wechsel" nolens volens zu akzeptieren und dann mit einem "neuen starken Mann" (vulgo: Söder) die laschen Grün-Roten wieder abzulösen...

Bin ja selten deiner Meinung, aber das denke ich auch.

Die Lage wird wahrscheinlich in Politikerkreisen als so prekär angesehen, das wohl keiner so richtig bei der CDU die Lust hat, den Chef zu mimen.
Also stellt man den Schlechtesten zur Wahl, geht nach verlorener Wahl in die Opposition und lacht sich ins Fäustchen weil die anderen daran scheitern.
Sie scheitern an einer Politik, die 16 Jahre lang christdemokratisch versaut wurde.

Siebenschwein 17.09.2021 14:02

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1623896)
Bin ja selten deiner Meinung, aber das denke ich auch.

Die Lage wird wahrscheinlich in Politikerkreisen als so prekär angesehen, das wohl keiner so richtig bei der CDU die Lust hat, den Chef zu mimen.
Also stellt man den Schlechtesten zur Wahl, geht nach verlorener Wahl in die Opposition und lacht sich ins Fäustchen weil die anderen daran scheitern.
Sie scheitern an einer Politik, die 16 Jahre lang christdemokratisch versaut wurde.

Ähem.. dass diese Taktik nach Kohls Abgang mit der Wahl Merkels schon mal ganz kräftig in die Hose gegangen ist und die nach damaliger allgemeiner Auffassung schwache Übergangskandidatin den Laden plötzlich komplett übernommen und 20 Jahre lang beherrscht hat, hat in de CDU mit Sicherheit keiner vergessen. Sie mögen gierig, sie mögen korrupt, sie mögen verantwortungslos sein - aber DIESEN Fehler macht in dem Verein wenn es um die Macht geht mit Sicherheit keiner nochmal.

Körbel 17.09.2021 14:11

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1623898)
Ähem.. dass diese Taktik nach Kohls Abgang mit der Wahl Merkels schon mal ganz kräftig in die Hose gegangen ist und die nach damaliger allgemeiner Auffassung schwache Übergangskandidatin den Laden plötzlich komplett übernommen und 20 Jahre lang beherrscht hat, hat in de CDU mit Sicherheit keiner vergessen. Sie mögen gierig, sie mögen korrupt, sie mögen verantwortungslos sein - aber DIESEN Fehler macht in dem Verein wenn es um die Macht geht mit Sicherheit keiner nochmal.

Da ging es aber noch steil bergauf,
der Klimawandel war nicht existent, bzw es wurde nicht darüber geredet,
Corona war auch noch kein Thema,
die Alterspyramide war noch richtig rum und
"Made in Germany" war der Verkaufsschlager.

Siebenschwein 17.09.2021 14:26

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1623902)
Da ging es aber noch steil bergauf,
der Klimawandel war nicht existent, bzw es wurde nicht darüber geredet,
Corona war auch noch kein Thema,
die Alterspyramide war noch richtig rum und
"Made in Germany" war der Verkaufsschlager.

Nope. Ende der Neunziger war D ziemliches Schlusslicht beim Wachstum n Europa, alles stagnierte in der allgemeinen Regungslosigkeit der späten Kohl-Jahre. Italien wurde als das Musterland hinsichtlich Wirtschaftswachstum und Dynamik dargestellt (echt jetzt) und die Neoliberalen in den USA lachten über uns. Rente war immer ein Thema - nicht umsonst musste Blum schon in den 80ern die Leute mit "sischä" beruhigen. Und die Industrie hatte vor lauter Marktwachstum nach der Wiedervereinigung die Innovationskraft verloren.
Dann kam Schröder mit Hartz vier und Arbeitsmarktreform... und der Rest ist Geschichte.
Irgendwie wiederholen sich die Muster. Ich glaube, wenn man 200 Jahre alt werden könnte, wäre man irgendwann nur noch gelangweilt ob der allgemeinen Hyperventilation über Probleme, die man dann schon zig-mal erlebt hat.

deralexxx 17.09.2021 14:31

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1623902)
Da ging es aber noch steil bergauf,
der Klimawandel war nicht existent, bzw es wurde nicht darüber geredet,
Corona war auch noch kein Thema,
die Alterspyramide war noch richtig rum und
"Made in Germany" war der Verkaufsschlager.

Stimmt, 2005 hatte sie nur Terror, 2008 Finanzkrise, 2011 Fukushima. Dazu noch Snowden und der Überwachungsskandal und 2015 die Flüchtlingskrise.

Will nicht sagen, dass Klima und Corona nicht Monster Aufgaben sind die vor uns stehen, aber 9-5 Job war das damals auch nicht. Das wir heute auf diese Ereignisse blicken können zeigt, dass wir (mit einem blauen Auge und mit grossen Anstrengungen) durchgekommen sind. Aber steil bergauf, ne

noam 17.09.2021 15:14

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1623906)
Stimmt, 2005 hatte sie nur Terror,


Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1623906)
2008 Finanzkrise,

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1623906)
2011 Fukushima.

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1623906)
Dazu noch Snowden und der Überwachungsskandal

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1623906)
und 2015 die Flüchtlingskrise.

Allein die schiere Anzahl an zu bewältigenden Krisen zeigt doch auf mit wie wenig Weitblick und in welcher Blase man das Geschehen in der wirklichen Welt betrachtet hat und aktuell können wir resümieren welche Lehren man gezogen hat.

Terror?!? 20 Jahre Afghanistankriegseinsatz der Bundeswehr mit welchem strategischem Erfolg? Dass fundametalistische Islamisten nun stärker denn je mit einem modernisierten Waffenarsenal darstehen? Ham wa gut hinbekommen.

Finanzkrise weil sich Banken auf dem Markt verzockt haben. Anleger haben viel verloren, Banken mussten durch ungeheuren Steueraufwand "gerettet" werden, trotzdem wurde der Chefetage dicke Boni ausgezahlt. Man sollte meinen, dass man daraus schließt, dass der Finanzmarkt deutlich besser überwacht und reguliert werden müsste. Ahhhh besser nicht. Wirecard und Cum Ex lassen schön Grüßen.

Fukushima.... Ja seit Jahrzehnten wird auf die Endlagerproblematik hingewiesen und spätenstens seit Tschernobyl sollte jedes Kind um die Gefahr und die Möglichkeit eines GAUs wissen. Kümmern wir uns morgen drum, wir schließen langfristige Laufzeitverträge mit den privatisierten Energiekonzernen ab (die wir nebenbei auch noch massiv subventionieren). Dann wird sich plötzlich in Anbetracht einer sehr medienpräsenten Katastrophe sehr kurzfristig dazu entschlossen aus der Atomkraft auszsteigen. Also praktisch innerhalb von wenigen Jahren. Aber nun verdienen die Energiekonzerne doppelt. Erst bekommen sie Schadensersatz, weil wir die Verträge einseitig kündigen und auf der anderen Seite werden die neuen Kraftwerke (Kohle) wieder subventioniert, obwohl man zu der Zeit auch schon um den CO2 Ausstoß und dessen Verantwortlichkeit für den Klimawandel wusste. Huch.... Und nun kommt der Kohleausstieg bis 2030 (oder auch 38) mit der selben Problematik.

Joa Snowden, Internet ist doch Neuland und Ausspähen unter Freunden macht man ja nun mal gar nicht. Dann kam Trump. Eine bessere Chance die "Freundschaft" neu zu ordnen, gab es nicht. ABER, neeeeeeee. Alles weiter wie bisher. Roten Linien können auch auch mal den ein oder anderen Bogen haben.

Flüchtlingskrise. Joa. Wir haben immernoch kein Zuwanderungsgesetz. Wir haben immernoch eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit bei den Asylverfahren. Wir bezahlen einen Despoten dafür uns die Flüchtlinge vom Leib zu halten und überlassen die Überwachung des Mittelmeers NGOs, die teilweise zweifelhafte Motive und Vorgehensweisen an den Tag legen.



Ich glaube in der Schule würde man dieses Verhalten Arbeitsverweigerung nennen.



Die Ära Merkel hatte das unglaubliche Glück, dass die Wirtschaft das gesamte Politikversagen auffangen konnte. Ich mag mir diese Politik gar nicht in einer strengen Rezession vorstellen

NBer 17.09.2021 15:59

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1623912)
.....dass die Wirtschaft das gesamte Politikversagen auffangen konnte......

....in einem Rahmen, den die Politik setzt.

noam 17.09.2021 16:27

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1623919)
....in einem Rahmen, den die Politik setzt.

Ist halt der selbe Rahmen, der das Entstehen der Krisen zugelassen hat.

NBer 17.09.2021 22:52

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1623921)
Ist halt der selbe Rahmen, der das Entstehen der Krisen zugelassen hat.

Welche Krisen? Von Deutschland verursachte Krisen?

noam 18.09.2021 07:33

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1623996)
Welche Krisen? Von Deutschland verursachte Krisen?

Ich finde es schwer bei Systemkrisen von Verursachern zu sprechen. System in der Form, dass man eine Entwicklung nicht erkannt hat und für dessen Bewältigung einen rechtlichen Rahmen geschaffen hat wie auch, dass man als aufsichtspflichtiger Staat einfach weggesehen hat, in dem man sie entsprechenden Exekutivbehörden nicht adäquat rechtlich und personell ausgestattet hat.


Krisen werden ja in den seltensten Fällen durch ein Schlüsselereignis ausgelöst, sondern schwelen Lage an, bis der Tropfen kommt, der das Fass zum Überlaufen bringt. Da hieß es zum Beispiel im Finanzsektor, dass eine Blase geplatzt ist. Ich halte Politik dafür verantwortlich, dass diese Blasen entstehen können.



Ich bin halt der Meinung dass solche wie die oben angeführten Dinge passieren können und man dann akut reagieren muss. Aber genauso muss man die Wirkmechanismen erörtern und neue Rahmenbedingungen aufstellen damit zum einen so eine Krise verhindert wird oder der Staat in die Lage versetzt wird besser darauf zu reagieren.

Nehmen wir zB die Flüchtlingskrise. Wir haben weder unser Asylrecht noch die Asylverfahren verbessert. Ein Zuwanderungsgesetz ist nicht mal angegangen worden. Stattdessen bezahlen wir einen Despoten dafür potentielle Asylbewerber aufzuhalten und überlassen den Seeweg Kriminellen und fragwürdig handelnden ideologisch getriebenen NGOs oder schauen halt weg. Das sind doch keine Rahmenbedingungen. Das ist allergrößte Scheiße.

HerrMan 18.09.2021 07:54

Ob nun der U-Boot-Deal mit Australien "eine fast schon brutale Lehrstunde in Geopolitik" war, kann man sicherlich diskutieren. Der Artikel schießt für mich ein wenig über das Ziel hinaus.

Er erinnert einen aber daran, wie das ganze Thema außenpolitische Positionierung komplett aus dem Wahlkampf rausgenommen wurde. Die Linke will die Nato verlassen, dass war es dann auch schon im wesentlichen. Ansonsten scheinen wir uns selbst genug zu sein.

Das finde ich mindestens so irritierend wie die Tatsache, das Geld keine Rolle spielt.

https://www.tagesspiegel.de/politik/.../27623422.html

Trimichi 18.09.2021 08:21

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1624017)
Ob nun der U-Boot-Deal mit Australien "eine fast schon brutale Lehrstunde in Geopolitik" war, kann man sicherlich diskutieren. Der Artikel schießt für mich ein wenig über das Ziel hinaus.

Er erinnert einen aber daran, wie das ganze Thema außenpolitische Positionierung komplett aus dem Wahlkampf rausgenommen wurde. Die Linke will die Nato verlassen, dass war es dann auch schon im wesentlichen. Ansonsten scheinen wir uns selbst genug zu sein.

Das finde ich mindestens so irritierend wie die Tatsache, das Geld keine Rolle spielt.

https://www.tagesspiegel.de/politik/.../27623422.html

Mm-Hm. Du solltest allerdings auch erwähnen, dass THYSSEN KRUPP MARINE SYSTEMS zwei neue U-Boote Richtung Norwegen losgeschickt hatte? Vgl. z.B. hier das Contracting betreffend? https://www.bundeswehr.de/de/organis...oerper-5109534
Also falls du "Schiffeversenken" spielen willst, bitte zu Hause am Computer.

Jedoch ja, wir sollten die Außenpolitik auch mit in den Wahlkampf einbeziehen. Von daher widerspreche ich der Analyse von qbz, von wegen schwarz-grün, und glaube eher an eine GroKo schwarz-rot. Off-Topic: die Fussballfans im Großraum Nürnberg finden die Farben schwarz-rot gut. Ich wähle CDU in Sachen Bundeskanzler und als Außenminister könnte ich mir Herrn Heiko Maas (SPD) sehr gut vorstellen, zumal überdies Hr. Maas ja auch Triathlet ist.

Körbel 18.09.2021 14:21

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1623912)
Die Ära Merkel hatte das unglaubliche Glück, dass die Wirtschaft das gesamte Politikversagen auffangen konnte. Ich mag mir diese Politik gar nicht in einer strengen Rezession vorstellen

Das war ein Geben und ein Nehmen und solange ich denken kann, war das schon immer so.
Trotz aller Krisen ging es in -DE- nur durch massiven Schuldenaufbau immer weiter nach oben an der Fahnenstange.

Wird Zeit das die alle mal so richtig auf die Fresse fallen.:dresche

NBer 18.09.2021 14:34

Nach aktuellen Umfragen wird bei der Bundestagswahl die AFD in Sachsen stärkste Partei werden. Wundert mich dort allerdings nicht.....

Siebenschwein 18.09.2021 19:13

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1624062)
Nach aktuellen Umfragen wird bei der Bundestagswahl die AFD in Sachsen stärkste Partei werden. Wundert mich dort allerdings nicht.....

Als geborener Leipziger kann man bei dem Thema gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte.
Ich verstehe die Leute einfach nicht mehr.

LidlRacer 18.09.2021 20:21

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1624062)
Nach aktuellen Umfragen wird bei der Bundestagswahl die AFD in Sachsen stärkste Partei werden. Wundert mich dort allerdings nicht.....

Man könnte aber auch dazu sagen, dass das nichts Neues ist, dass sie mit 26 ggü. 27% 2017 leicht verlöre, währen SPD, Grüne und FDP teils sehr deutlich zulegen.
https://www.tag24.de/nachrichten/reg...-kraft-2125685

Körbel 19.09.2021 14:04

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1624062)
Nach aktuellen Umfragen wird bei der Bundestagswahl die AFD in Sachsen stärkste Partei werden.

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1624158)
Ich verstehe die Leute einfach nicht mehr.

Ich denke da werden noch mehrere Bundesländer mit zu kämpfen haben und ich vermute das da in Gesamt-DE mehr als 11% zusammenkommt.

Du verstehst die Leute nicht?
Ich auch nicht und das schon seit vielen Jahren.

Unverständnis findet man in fast allen Bereichen.
AfD-Wähler fühlen sich wahrscheinlich auch unverstanden.
Manche wählen sie aus Protest, andere aus Überzeugung manche weil sie die einzige Partei ist, die viele Coronamassnahmen in Frage stellt.
Es gibt viele Gründe eine Partei zu wählen oder eben nicht.

Für mich hat diese Partei zwei Punkte in ihrem Wahlprogramm,
die mich zur Überzeugung gebracht haben, das ich sie nicht wähle.

NBer 19.09.2021 14:09

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1624252)
Ich denke da werden noch mehrere Bundesländer mit zu kämpfen haben und ich vermute das da in Gesamt-DE mehr als 11% zusammenkommt.....

Hmm, worauf gründet sich die Vermutung? Die 11% stehen praktisch seit Monaten stabil in den Umfragen.
Was mich zZ nervt sind die Kommentare praktisch unter JEDEM Facebookartikel, der sich mit der Wahl beschäftigt, dass die Wahl sowieso manipuliert ist usw.
Auf die Aussage hin dann doch bitte selbst in die Wahllokale zur Stimmenauszählung zu gehen (was das Recht jedes Bürgers ist) kommt dann aber meist nichts mehr oder nur noch Gestammel.

Stefan 19.09.2021 14:19

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1624256)
Was mich zZ nervt sind die Kommentare praktisch unter JEDEM Facebookartikel, der sich mit der Wahl beschäftigt, dass die Wahl sowieso manipuliert ist usw.

Evtl. geht es darum, dass die Meinungsbildung manipuliert sein soll?
Du deutest ja an, dass es um die Auszählung geht. Wie will man die in Deutschland grossflächig manipulieren?

tandem65 19.09.2021 16:08

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1624257)
Evtl. geht es darum, dass die Meinungsbildung manipuliert sein soll?

Das wüder ich als Fakt bezeichnen. Meinungsbildung findet immer durch Manipulation statt.:Cheese:

merz 19.09.2021 19:55

Bunte Bilderwelt, Rezo III. ist seit gestern raus https://t.co/3CMNFfG68s?amp=1

3. Triell, wer es aushält, startet 20:15, stream ohne Anmeldung beim YT Kanal von Galileo (Kubicki (FDP) liess anfragen, warum Baerbock eigentlich noch dabei ist …. Der Ton wird rauer :])

m.

Mo77 19.09.2021 20:09

......


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