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Rather-Lutz 11.02.2009 06:57

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 191407)

Mich würde ja interessieren, was du noch für Wünsche und Träume hast.

Tja das ist eine gute, eine verdammt gute Frage...
Es gibt natürlich auch für mich große und kleine Träume, manche davon so klein und lächerlich das du vielleicht verwundert den Kopf schütteln wirst.
Eins meiner größten Probleme ist mein Schwarz/Weiß denken.
Es gibt eben für mich keinen Mittelweg also die von mir auch im Rahmen der Therapie verzweifelt gesuchten Grautöne, entweder Alles oder Nichts.
Aber ich werde mal versuchen ein paar Dinge die ich so vermisse aufzuzeigen.

Also ich träume von dem Weg aus der sozialen Isolation, mir wieder einen realen Bekanntenkreis aufzubauen, Menschen die mir lieb und teuer sind zu treffen, einfach so ans Telefon gehen zu können, ohne Angst und Panik die Wohnung verlassen zu können, mal wieder eine Pizzeria, ein Cafe, ein Geschäft, eine Fußgängerzone, ein Schwimmseminar, einen Spinningkurs oder so betreten, vor und mit anderen Menschen essen zu können, Veranstaltungen aller Art zu besuchen , eine Sportveranstaltung, ein Konzert oder eine Radausfahrt vom Verein.

Meine Körperschemastörung zu überwinden und mich so zu sehen und zu akzeptieren wie ich wirklich bin.
Einfach nur geregelt schlafen zu können, zurück in einen ganz normalen Tagesablauf zu finden, wieder zu arbeiten, Freude, Stolz und Glück zu empfinden, nochmal zu fliegen oder immer autofahren zu können, mein seit 3 jahren stillstehendes Motorrad zu bewegen.
All dies ist ein kleiner Teil meiner Wünsche und Träume.
So nah und einfach und doch so fern von meiner augenblicklichen Situation.

Ich möchte meinen Sport machen und immer trainieren können, auch kleine Fortschritte wahrzunehmen und mich daran freuen zu können.
Das Problem ist eben auch das mein ganzes Tun und Streben so an mein Training gekoppelt sind.
Es ist die große Chance meinem Käfig zu entfliehen aber in schlechten Zeiten, bei Verletzungen und sonstigen negativen Erfahrungen, versetzt mir das nicht trainieren können auch den Todesstoß und läßt mich in die Abgründe meines Bewußtseins fallen.
Nur wenn ich den Sport nicht hätte dann wäre auch meine einzige Triebfeder die mich jeden Tag weitermachen läßt verschwunden.
Wie gerne würde ich mal wieder eine Radrunde in der Gruppe drehen anstatt meine Stunden auf der Rolle zu sitzen oder alleine und unerkannt meine Runden zu drehen. Einen Trainingspartner haben der mich auch mal mitzieht und auch bremst wenn es nötig ist....
Meine großen Träume liegen eben in der Langdistanz, einem Urlaub in Kanada, Neuseeland oder Skandinavien.
Ein Leben in der Natur, weg von der schnellebigen Gesellschaft mit ihren Intrigen und Ellbogen die mich an den unteren Rand gedrückt hat. Eben weg vom Abstellgleis des Lebens....

So das war jetzt mal ein kleiner Einblick in meine Wünsche und Träume, aber nun reicht es auch erstmal sonst hab ich ja hier voll den Psychoblog ins Leben gerufen und werde nach von Arne des Feldes verwiesen...

Rather-Lutz 11.02.2009 09:01

So hab jetzt trotz aller Hindernisse den Wocheneinstieg geschafft.
Waren zwar nur 90 min auf der Rolle obwohl ich 2 Stunden wollte, aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist...:Cheese:

Triarugger 11.02.2009 09:03

Lieber Lutz,

ich lese auch still und heimlich mit und muß sagen, daß ich Dein Durchhaltevermögen durchaus bewundere.

Zitat:

Zitat von Rather-Lutz (Beitrag 191884)
Tja das ist eine gute, eine verdammt gute Frage...
Es gibt natürlich auch für mich große und kleine Träume, manche davon so klein und lächerlich das du vielleicht verwundert den Kopf schütteln wirst.

Es gibt keine lächerlichen Träume und Wünschen. Nur solche, die kurzfristig und solche die langfristig erfüllbar sind.

Zitat:

Zitat von Rather-Lutz (Beitrag 191884)
Also ich träume von dem Weg aus der sozialen Isolation, mir wieder einen realen Bekanntenkreis aufzubauen, Menschen die mir lieb und teuer sind zu treffen, einfach so ans Telefon gehen zu können, ohne Angst und Panik die Wohnung verlassen zu können.........

Daran ist nichts lächerlich oder klein. Das ist ein wichtiger, erfüllbarer und auch realisierbarer Traum und Wunsch. Ob er lang- oder kurzfristig realisierbar ist liegt an vielen Faktoren.

Zitat:

Zitat von Rather-Lutz (Beitrag 191884)
Das Problem ist eben auch das mein ganzes Tun und Streben so an mein Training gekoppelt sind.
Es ist die große Chance meinem Käfig zu entfliehen aber in schlechten Zeiten, bei Verletzungen und sonstigen negativen Erfahrungen, versetzt mir das nicht trainieren können auch den Todesstoß und läßt mich in die Abgründe meines Bewußtseins fallen.
Nur wenn ich den Sport nicht hätte dann wäre auch meine einzige Triebfeder die mich jeden Tag weitermachen läßt verschwunden.
Wie gerne würde ich mal wieder eine Radrunde in der Gruppe drehen anstatt meine Stunden auf der Rolle zu sitzen oder alleine und unerkannt meine Runden zu drehen. Einen Trainingspartner haben der mich auch mal mitzieht und auch bremst wenn es nötig ist....
Meine großen Träume liegen eben in der Langdistanz, einem Urlaub in Kanada, Neuseeland oder Skandinavien.
Ein Leben in der Natur, weg von der schnellebigen Gesellschaft mit ihren Intrigen und Ellbogen die mich an den unteren Rand gedrückt hat. Eben weg vom Abstellgleis des Lebens....

Und das sind erfüllbare, realistische und schöne Wünsche. Du hast doch Angebote (soweit ich das aus dem Forum sehen kann) von Leuten die anbieten mit Dir zu trainieren. Deine Träume sind nicht weit weg. Sie sind einen Einzeiler in einer PN an diejenigen die in Deiner Nähe wohnen und leben bei Dir vorbei zu kommen. Die meisten davon werden keine "Rücksicht" auf Deine Situation in diesem Moment nehmen sondern Dich mitziehen und damit bis Du doch schon auf dem Weg? Ich bin weder Psychologe noch habe ich Ahnung von diesen Krankheiten, aber greif zu, wenn die Hand zur Hilfe da ist.

Gruß,

Triarugger

Triarugger 11.02.2009 09:04

Zitat:

Zitat von Rather-Lutz (Beitrag 191910)
So hab jetzt trotz aller Hindernisse den Wocheneinstieg geschafft.
Waren zwar nur 90 min auf der Rolle obwohl ich 2 Stunden wollte, aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist...:Cheese:

90 Minuten sind nicht Kleinvieh. 90 Minuten sind Klasse und gut. Sieh es doch mal positiv! (90 Minuten Rolle? Vergiß es, das würde ich niemals machen, dazu bin ich mental nicht stark genug) :)

AndreasW 11.02.2009 10:07

Hallo Lutz
Wenn ich die letzten beiträge so lese, sind da sehr viele Wege aus dem "ist" schon positives zu ziehen..
Man kann auch lernen wieder die Dinge, die schon da sind, als positiv zu sehen. Und die Summe dieser täglichen Kleinigkeiten ist der Weg zu den Träumen.
Dazu gehört auch mal ein Rückschlag und Trainingsausfall. Jeder hat in der Vorbereitung auf ein ziel (nicht nur sportlich) Rückschläge gehabt, mit den (Selbst)Zweifeln gekämpft..
Also: schau mal hin, welche positiven Dinge dir hier aufgezeigt werden..
:Huhu:

Lecker Nudelsalat 11.02.2009 10:14

Zitat:

Zitat von Rather-Lutz (Beitrag 191910)
So hab jetzt trotz aller Hindernisse den Wocheneinstieg geschafft.
Waren zwar nur 90 min auf der Rolle obwohl ich 2 Stunden wollte, aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist...:Cheese:

Super!!

Ich kämpfe mich nach 12 Wochen Trainingsausfall auch langsam wieder ran. ;)

Ich freue mich auf Uerdingen, wir sehen uns dort. :Huhu:

Gruß strwd

Raimund 11.02.2009 10:23

Lutz, hast du mal überlegt ein Buch zu schreiben? Du schreibst sehr gut und wenn dir jemand dabei helfen würde, könntest du gerade in Verbindung mit dem Sport, sicher eine tolle Story bieten!

Eventuell wäre deine Geschichte auch etwas fürs Fernsehen. Allerdings ist das zuerst sicher nix für DICH...

Rather-Lutz 11.02.2009 12:49

Zitat:

Zitat von Raimund (Beitrag 191963)
Lutz, hast du mal überlegt ein Buch zu schreiben? Du schreibst sehr gut und wenn dir jemand dabei helfen würde, könntest du gerade in Verbindung mit dem Sport, sicher eine tolle Story bieten!

Eventuell wäre deine Geschichte auch etwas fürs Fernsehen. Allerdings ist das zuerst sicher nix für DICH...

Ja da hab ich wirklich schonmal drüber nachgedacht.
Mir fehlt aber noch der richtige Aufhänger um das Projekt anzugehen...
Ich schreibe nämlich zur Zeit wirklich an meinem ersten Buch, welches von meinen Erlebnissen während des ersten Klinikaufenthalt 2006 in der Psychatrie handelt.
Hab bis jetzt 7 Kapitel geschrieben und hoffe in diesem Jahr damit fertig zu werden, im Moment fehlt mir aber die Lust.

Kurzgeschichten über mich im Sport und Gedichte schreibe ich auch manchmal, wurde sogar schon einmal in der "Rheinischen Post" abgedruckt....:Cheese:

Fernsehen wäre der nackte Alptraum wenn ich dann irgendwann mal in ein volles Studio müßte....:cool:


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