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Lieber Klugschnacker,
es ist lustig, dass gerade du jetzt hier was schreibst. Denn bevor ich jetzt in die dusche (ich bin nämlich schon wieder gelaufen!) und dann in die Küche entfleuche, hatte ich nämlich noch geschaut, was so im EMU Forum los ist und habe deinen Beitrag zu dem Artikel über die Sinnfrage des Lebens gelesen. Als ich damit fertig war, dachte ich an meinen Quatsch hier, den ich mal wieder von mir gegeben habe und kam mir echt dämlich vor. Wie ein Klassenclown, der mehr nicht kann als herum zu albern...:( Ich schätze dich, weil du so klug bist. Sehe ich dich in Sifi, damit du mich mit deinen Kluggeschnacke unterhalten kannst? LG J. |
Hast Du schon Post von Shakira bekommen?
Die ist doch jetzt bestimmt voll neidisch auf Deinen wundervollen Bauch :Lachen2: |
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Bei der Befreiungsaktion hatte ich mit der Laden-Wächterin noch darüber gesprochen, ob die Befreiung eines Zweiteilers bei der derzeitigen Bauch-Situation überhaupt Sinn macht. Ich habe mich dann nur aus rein humanitären Gründen dafür entschieden... Ich habe mich dann heute Morgen seit langem mal wieder auf die Waage gestellt, um zu sehen, wie schlimm es ist. Ich sag nur so viel: Seit letztem Sommer, als ich mich tatsächlich in Shakira-Form wähnte, sind ca. 4 kg dazu gekommen. Aber vielleicht ist das blonde Luder wieder schwanger und ich versuche mitzuhalten? LG J. |
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Wird Zeit, dass ich mal wieder die Laufschuhe schnüre. Ich wär ne ganz schlechte Befreierin von missachteten Bademoden. Restbestände von Schuhen haben grad absolutes Glück :Huhu: |
Selbst wenn du sie befreien würdest: Sie würden ja bei dir ein ebenso klägliches Dasein fristen wie in den muffigen Läden, aus denen du sie geholt hast, weil du ja meines Wissens nach nicht schwimmen gehst. Wie sollen sie da ihre naturgemäßen Bedürfnisse befriedigt bekommen?
Solltest du also doch mal so eine Kreatur befreien, musst du unbedingt schauen, ob du jemanden bezahlen kannst, der ab und zu damit ins Chlorwasser geht. Sie brauchen das wie wir die Luft zum Atmen. Gruß Shaki... äh ... Judith PS: Das eine oder andere Paar Schuhe genießt bei mir auch Asyl... |
Liebe Shaki... äh bellamartha,
das ist, mit Verlaub gesagt, jammern auf hohem Niveau! Mir als verheiratetem Mann steht es natürlich nicht zu, hier genauer hinzusehen :Cheese: aber alles, was ich bei einem kurzen verschämten Blick auf deine Bilder erhaschen konnte, sprach doch von einer sehr artgerechten Haltung der Badebekleidung. Ich bin sicher, einige der Herren hier im Forum würden viel häufiger und mit sehr viel mehr Spaß zum Schwimmtraining gehen, wenn Körper wie deine sich in den Fluten der Schwimmbäder und Seen tummeln würden. Ob das zu wirksamen Trainingsreizen im Hinblick auf Triathlon-Training führen würde, diskutieren wir ein andermal (sicherheitshalber...) LG, sutje P.S.: Ich bin derzeit auch ca. 4 kg von meiner 'Bikini-Figur' entfernt, das ist nun mal im Herbst/Winter so, kein Grund dich zu Grämen :Blumen: P.P.S.: Allerdings: meine 4 kg plus noch VOR den ersten Weihnachsleckereien geben mir auch zu denken... |
Notizen aus Indien - Teil 4 - Mit dem Zug nach Kottayam
Kottayam ist so wie Thrissur: Unglaublich voll, unglaublich zugemüllt, voller Geschäfte, voll quirligen Lebens.
Der nette Tuk-Tuk-Fahrer Maddou hat uns nicht nur zum Bahnhof in Thrissur gefahren und dort mit Björn zusammen ein Ticket gekauft, sondern hat uns auch zum richtigen Bahnsteig gebracht: Bis zur Abfahrt des Zuges ist's noch eineinhalb Stunden Zeit, also verabschieden wir uns von Maddou und lassen uns noch ein wenig durchs laute, schmutzige Thrissur treiben. Wir erwerben zwei Regenschirme, denn hier gehen aktuell noch jeden Rag heftige Regengüsse hinunter. Einigermaßen stolz erwerben wir zwei des gut aussehenden Modells für 500 Rupien. Das sind zwar nur 100 Rupien weniger als der ausgezeichnete Preis, aber im ersten Laden wollte der Händler für so einen Schirm 600 Rupien pro Stück! Es ist glühend heiß und wir schwitzen wie Sau mit den Rucksäcken auf den Rücken und gehen deshalb zeitig zurück, um am Bahnhof lieber im Schatten zu warten. Ich sitze beim Gepäck, nachdem ich erstmalig auf dieser Reise ein öffentliches WC besucht habe und es gar nicht sooo schlimm fand - die Vorstellung, im Zug aufs Klo zu müssen schreckte mich definitiv mehr, zu Recht übrigens, wie sich später bei einem kurzen Blick in die entsprechende Einrichtung und dem daraus hervor strömenden Geruch herausstellt - ich sitze also beim Gepäck und Björn stromert noch ein wenig über den Bahnhof und kommt dann zurück und berichtet, dass Maddou da vorne steht, er sei zurück gekommen, um mit uns zu warten, damit wir auch in den richtigen Zug steigen. Wie nett ist dann denn bitte? Wir warten mit ihm und einem anderen Typen, den Maddou angesprochen hat und erfahren, dass wir für 50 Rupien, das sind knapp 60 Cent, eine "Grundfahrkarte" erworben haben, die aber beim Ticket-Officer aufstocken können, wenn wir z.B. in einem klimatisierten Waggon sitzen wollen. ich hab' ja manchmal einen seltsamen Geiz-Knall und will deshalb lieber in normalen Wagen sitzen, zumal der freundliche Typ, den Maddou angesprochen hatte, auch da fährt. Meine Rechenschwäche hat aber auch dazu geführt, dass mir nicht klar war, wie billig das Ticket war und dass ein Upgrade uns vermutlich auch nicht das letzte Hemd kosten würde... Der Zug fährt dann endlich ein und die normalen Wagen sind rappelvoll und außerdem kommt Maddou außen am Zug entlang gelaufen und ruft uns zu, dass im klimatisierten Waggon Sitzplätze frei sind. Wir drängeln uns zurück, steigen aus und rennen außen am langen Zug entlang bis zu den klimatisierten Waggons. Dort angekommen, fährt der Zug schon an und wir müssen auf den fahrenden Zug aufspringen, was eigentlich sehr leicht ist, weil er entweder keine Türen hat oder sie jedenfalls immer offen stehen. Ich muss allerdings erst mal noch die vor mir in der Tür stehenden Inder unsanft wegschubsen damit Platz für Björn ist. Bevor wir das erst Mal in den Zug gestiegen sind, hatte Maddou mich noch beschämt, in dem er mein Trinkgeld ablehnte, das ich ihm für die ganze Mühe geben wollte. Und ich hatte noch gedacht, ob es für vielleicht lohnender ist, in der Hoffnung auf ein schönes Trinkgeld reiche Europäer in den richtigen Zug zu setzen, als in dieser Zeit Taxi zu fahren. Er hat fast zwei Stunden seiner Zeit geopfert, damit wir sicher im Zug sitzen. Und er hat es einfach so aus Nettigkeit gemacht und lehnt mein Trinkgeld ab! Für meine Gedanken schäme ich mich nun in Grund und Boden! IM Zug läuft dann alles super. Durch die Klimatisierung und den dadurch gesicherten Sitzplatz verteuert sich die Zugfahrt um das ca. neunfache, was aber immer noch ein super Preis-Leistungsverhältnis ist, zumal alle naselang Verkäufer vorbei kommen, die Tee, Kaffee und Snacks anbieten, die wir aus Sorge vor Durchfallerkrankungen aber lieber nicht kaufen. Der Zug schleicht gemächlich durch Kerala. Wir kommen durch Ernakulum, was einer der Teile von Kochi ist, der Stadt, in der wir ankamen und von der aus wir auch zurück fliegen werden, fahren durch Thalayolaparambu, Mannaman und erreichen Kottayam am frühen Nachmittag. Der nette Typ vom Bahnhof in Thrissur wartet am Bahnsteig auf uns uns nennt uns den Preis, den ein Tuk-Tuk zu den von uns angepeilten Hotels kosten sollte. Und los geht's wieder mal durch den unglaublichen Verkehr. Welch ein Gedränge, welch ein Gehupe, welch ein Ignorieren sämtlicher Verkehrsregeln - wobei ich mir nicht sicher bin, ob es derer hier überhaupt nennenswert viele gibt - welch ein Spaß! Ich liebe ja die Apé von Piaggo, hätte gerne selbst so eine und genieße die Fahrten in diesen wunderbaren Fahrzeugen deshalb sehr. Hier haben sie aber Dieselmotoren und es gibt nahezu identische Gefährte der indischen Firma Mahrindra. In ersten Hotel ist alles voll, aber beim zweiten kriegen wir ein hässliches Zimmer, dafür nicht direkt an der Straße und klimatisiert. Weil es noch früh ist, streunen wir noch ein wenig durch Kottayam. Wieder staune ich: Über all die Menschen, über die unzähligen kleinen Geschäfte, die völlig vollgestopft sind mit Waren, über fein säuberlich gestapeltes Obst und einzeln an den Stielen zu großen Trauben festgebundene Äpfel, über vollreife Ananas, Mangos und Papayas, alles zum reinbeißen frisch - und direkt daneben der allgegenwärtige Müll. Im öffentlichen Raum sind Mülleimer schlichtweg nicht existent. (Einen Tag später trinken wir in einem Supermarkt in Alleppey eine Dose Cola und wollen die Dose weder mitschleppen noch nach indischer Manier auf die Straße werfen. Björn geht noch mal in den Supermarkt hinein, um zu sehen, ob es dort vielleicht einen Mülleimer gibt und kommt ohne Dose wieder raus. "Ah, gab es einen Mülleimer?" frage ich. "Nein, aber da war schon in einer Ecke ein Haufen Müll und man sagte mir, ich solle es einfach dazu werfen.") Ich finde, bzw. Mr. Orientierungsgenie Björn findet problemlos den Weg zum Busbahnhof, von dem aus wir morgen Früh zu einem Vogelschutzgebiet fahren wollen und wir finden auch eine Stelle, von der aus evtl. die Schiffe nach Alleppey fahren, was unser nächstes Ziel nach Kottayam sein wird. Am Abend bestellen wir im Restaurant des Hotels mit Mühe etwas zu essen, denn hier spricht man kein Englisch und bekommen leckeres, scharf gefülltes indisches Brot mit zwei undefinierbaren Dips. Ich probiere noch mal Chai (den Tee mit Mich) und beschließe, das in Zukunft zu lassen, weil es mir überhaupt nicht schmeckt. Wir stellen den Wecker auf 6 Uhr, weil wir früh am Vogelschutzgebiet sein wollen, denn im Reiseführer steht, dass man die Vögel morgens am besten sieht. |
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Bild 1: Der nette, hilfsbereite Maddou
Bild 2: Selten gibt es mal Ampeln. Noch seltener sind die funktionsfähig. In Thrissur sahen wir keine. Bild 3: Religion ist penetrant in Indien und allgegenwärtig. Bild 4: Überall binden sie die Äpfel so schön fest, alle einzeln an den Stielen zu solchen hübschen Gebilden. Was für eine Arbeit! |
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Oder sind das keine weissen Socken in Sandalen??? :dresche |
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LG J. |
Heute Inder Post äh ich meine in der Post: eine Postkarte von Mahathma ach nee, der war nur auf der Briefmarke, nein, von bellamartha. Viel Obst drauf, dafür nur ein Inder und zwei Inderinnen. Wow, Respekt, meine Adresse mit nach Indien genommen. Danke! Und ging viel schneller als von Mallorca.
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Hast du die Details eigentlich alle im Kopf oder hast du dir in Indien Stichpunkte gemacht :Huhu:
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Ich führte ein ziemlich ausführliches Reisetagebuch. Viele Erinnerungen kommen dann noch beim Schreiben dazu. Guten Abend allerseits! Ich war mir nicht sicher, ob ich noch mal was zur Indien-Reise schreiben soll. Ich mag nicht so, was ich bisher geschrieben hab. Naja, ich versuch's trotzdem noch mal. Hier also die Fortsetzung: Notizen aus Indien - Teil 5 Nach Alleppey Der Tag der Deutschen Einheit beginnt für uns früh morgens mit über Lautsprecher verbreiteten, religiösen Gesängen, vermeintlich Hindu- oder Moslem-Gesängen. Als wir aber auf die Straße kommen, stellen wir fest, dass sie aus der katholischen Kirche gegenüber vom Hotel kommen. Die spinnen, die Inder! Hier wird's niemanden stören, auch nicht die Mehrzahl der Nicht-Katholiken (ca. 20 % der Menschen in Kerala sind Christen, in manchen Gegenden sogar bis zu 40 %), denn fast ausnahmslos alle Menschen hier sind tiefreligiös und bringen viel Verständnis für die religiösen Eigenheiten Andersgläubiger auf. Dass die Religionen in Indien überwiegend sehr friedlich nebeneinander existieren (auch wenn es in Teilen Indiens seit den 50er Jahren teilweise blutige Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Moslems gibt), hat sicherlich auch mit dem friedfertigen, nicht missionierendem Charakter des Hinduismus zu tun. Der Hinduismus ist die vielleicht toleranteste Religion der Welt, die jeden Andersgläubigen akzeptiert. Atheismus gibt es in Indien allerdings fast gar nicht und ihm wird mit Unverständnis begegnet. Am frühen Morgen ist es noch ganz angenehm in indischen Städten: Es ist noch ziemlich kühl, bzw. noch nicht so schwül, viele Läden haben noch geschlossen, es sind weniger Menschen unterwegs und weniger Autos, Rikschas und Motorräder. Am Busbahnhof finden wir schnell den richtigen Bus und er ist nicht einmal voll, so dass wir problemlos Sitzplätze bekommen. Die Fahrt zum 16 km entfernten Vogelschutzreservat Kumarakorum kostet pro Nase 30 Rupien. Am Eingang sagt man uns, es sei off saison, aber wir gehen trotzdem rein, weil wir schon mal hier sind und wir keine Lust haben, schon wieder in die lärmige Stadt zurückzukehren. Vögel sehen wir dann im Reservat fast keine, dafür aber reichlich Plastikmüll sogar dort und das, obwohl es hier tatsächlich mal Müllbehälter gibt mit Schildchen dran, man solle seinen Plastikmüll hier herein werfen. (Für Müll, der nicht aus Plastik ist, gibt es keine Behälter.) Wir laufen einmal durch das Reservat, sehen eine Schlange, ein paar Raupen, ein paar wenige Vögel, viele Schmetterlinge und eine Spinne und machen uns dann auf den Rückweg nach Kottayam. Am Mittag brechen wir in Richtung Alleppey auf. Dorthin wollen wir mit dem Boot durch die Backwaters fahren. Die Backwaters sind ein weit verzweigtes Netz von Lagunen, Seen und flachem Schwemmland zwischen Kollam im Süden, Kochi im Norden und Kottayam im Osten, vernetzt durch künstliche Kanäle, die die Bevölkerung seit Jahrhunderten als wichtige Verkehrsadern nutzen. Im Norden der Backwaters wird Reis angebaut, weil es dort nur Süßwasser hat. Südlich der Schleuse bei Kayankulam gibt es immer wieder größere Zufülle von Meerwasser, weshalb das Gebiet für den Reisanbau ungeeignet ist. Mit dem Tuctuc, der Motorrikscha wollen wir zum Anleger der Fähre nach Alleppey fahren, aber die Rikschafahrer , denen wir das zu erlkären versuchen, sprechen offenbar kein Englisch. Ich hole den Englisch sprechenden Mann von der Rezeption des Hotels und er klärt das für uns. ... Mist, ich bin zu müde, um den Bericht fertig zu schreiben. Ich schreibe das morgen weiter. Sorry. Fotos auch morgen. Gute Nacht! J. |
Fortsetzung Tag 4
Wo war ich? Ach ja, der Mann der Rezeption half uns, den Tuk-Tuk Fahrern zu erklären, wohin wir wollen. Und weiter:
In der Eile vergessen wird, den Fahrpreis vor Antritt der Fahrt zu klären und so haut der Fahrer uns übers Ohr, wie uns scheint, denn er will für die kurze Fahrt 40 Rupien, also knapp 50 Cent! Immer, wenn ich das Gefühl habe, dass uns jemand "zu viel" Geld abgeknöpft hat, muss ich den Betrag umrechnen und dann den Kopf schütteln, angesichts meines lächerlichen Gefühls, übers Ohr gehauen worden zu sein. An der Fährstelle erfahren wir, dass das Boot nach Alleppey hier gar nicht losfährt, sondern in ca. 12 km Entfernung. Mit demselben Rikschafahrer, der uns herbrachte, handeln wier diesmal einen Festpreis aus und er bringt uns hin. Es geht ein Stück der Strecke von heute Morgen in Richtung Kumarakom, dann links rein, immer kleinere Sträßchen entlang, vor bei an einer Brückenbaustelle, die offenbar der Grund dafür ist, dass das Boot ur Zeit nicht bis Kottayam fährt. Wir kommen pünktlich an und das Bott ist nicht voll. Außer uns nur ein paar Einheimische und eine kleine Gruppe indischer Touristen. Das sind vier junge Frauen und zwei junge Männer. Alle tragen westliche Kleidung, Jeans und T-Shirts, die Mädels karierte, kurzärmelige Blusen und ich komme mir in meiner langen, pseudo-indischen Fludderkleidung zum erstem Mal richtig albern vor. Ich sehne mich plötzlich stark nach meiner Armyhose und einen eng anliegenden Top ohne Ärmel.. Nachdem wir losgefahren sind, starten die jungen Inder einen Fotomarathon, in dem sie viele Fotos von der Umgebung, vor allem aber unzählige, immer gleiche Fotos von einander machen, wie sie in wechselnden Konstellationen mit ihren schönen, weißen Zähnen in die Kamera lachen. Die Einheimischen steigen an entlegenen Stellen mitten in den Backwaters aus, andere ein. Meist handelt es sich um Anleger an einer Ansammlung von nur zwei, drei oder vier Häusern, die auf schmalen Dämmen zwischen dem Kanal und dem Schwemmland erbaut sind. Eine verrückte Vorstellung, auf so einem kaum 10 bis 15 Meter breiten Stückchen Land inmitten einer amphibischen Umgebung zu leben und sein Haus nur mit einem Boot zu erreichen... Auf der Fahrt sehen wir Kormorane beim Fischen und Einheimische in ihren einfachen Booten. Kurz vor Alleppey kommt ein geschäftstüchtiger, junger Inder aufs Boot und bietet uns ein Zimmer an. Wir entscheiden, es uns anzuschauen und nehmen es, obwohl es extrem einfach und nicht klimatisiert ist. Erstmalig bin ich froh über den mitgenommenen Hüttenschlafsack, denn die Decke auf dem Bett ist ordentlich siffig. Eine Klimaanlage hat das Zimmer nicht, aber wie überall gibt es einen gut funktionierenden Ventilator unter der Decke. Wir machen uns gleich wieder auf den Weg, um einen Supermarkt zu finden, wo wir Wasser und die leckeren Cashew-Kekse kaufen wollen, die unser Herz und unsere Mägen im Sturm erobert haben. Unterwegs spricht uns ein junger Straßenhändler an, der Gewürze verkauft und sogar ein bisschen Deutsch spricht. Er sagt, dass er sich das selbst beigebracht habe, Hut ab! Er mischt uns verschiedene Beispiele von Gewürzmischungen zusammen, erklärt uns die Gewürze und ihre Verwendung. Wir kaufen ihm eine Mischung ab und ich habe nicht mal den Eindruck, , allzu sehr übers Ohr gehauen zu werden. Wir streunen noch ein wenig durch das Chaos von Alleppey, ängen dann ein bisschen im Zimmer rum und essen Kekse, weil's draußen eh zu heiß ist und gehen dann am Abend die paar Kilometer zum Strand. Dort ist es wie überall auf der Welt am Strand: herrlich! Ein leichter Wind geht und pustet die Schwüle weg, es ist ganz angenehm warm. Die Sonne ist soeben untergegangen und viele Inder sind am breiten, schönen Sandstrand. Familien mit Kindern, die das tun, was alle Kinder am Strand machen: In den Wellen springen, Krebse bestaunen, Sandburgen bauen. Paare, die am Wasser entlang schlendern, aber nicht Händchen haltend, weil "so viel" Intimität in Indien in der Öffentlichkeit nicht schicklich ist. Gruppen junger Männer, die Fußball oder Frisbee spielen. Händler, die Kamelritte anbieten. Es wird rasch dunkler und kurz sieht das Meer mit den sanft anlandenden Wellen ganz zauberhaft aus, in diesem diffusen Restlicht, das Weiß der kleinen, sich brechenden Wellen hell angestrahlt von Scheinwerfern an der Strandpromenade. Die allgegenwärtige Religiösität wird auch hier am Strand sichtbar, wo jemand einen Götter-Kopf kunstvoll aus Sand geformt hat. Leider ist es zu dunkel, um ihn noch vernünftig zu fotografieren. |
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Bild 1-3: Die Backwaters
Bild 4 (das größer nicht hochgeladen werden konnte, wie auch Bild 5, keine Ahnung, warum es bei den drei Bildern davor ging): Unser 6 € Zimmer (für beide zusammen!) Bild 5: In Kerala sind die Kommunisten an der Regierung und Politik ist hier so allgegenwärtig wie Religion |
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Bild 1: Klar, alle Heiligen beten für uns...
Bild 2 und 3: Strandleben in Alleppey Bild 4: Gut, für 6 € kann man halt kein klinisch reines Badezimmer erwarten... :) |
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Da ich wahrscheinlich in in diesem Leben nicht nach Indien fahren werde, mag ich gerne darüber lesen :Huhu:
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Ich lese gern, was du schreibst.
Im Prinzip könntest du wohl auch die Gebrauchsanleitung von deinem Föhn, deines Backofens oder von sonst was in eigenen Worten aufschreiben und ich würde es gern lesen. :Blumen: |
Schreib unbedingt weiter :bussi:
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:Huhu: |
Na denn,...
... wenn's doch einige hier gerne lesen, schreib' ich einfach mal weiter.
Mal gucken, wie weit ich komme, denn es ist ja immerhin schon sieben Minuten vor 21 Uhr und ich bin schon wieder hundemüde.... |
Mach mal, muss ja nicht heute sein ;)
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Eeeeeh, Sinnkrise?
Weitermachen!, ohne Frage. |
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Dann schläfst du auch gut... Cheers, aims. |
Notizen aus Indien - Teil 6: Reise auf eine Zwergeninsel
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Leider gibt es aktuell nicht die im Reiseführer erwähnte Fährt mit dem öffentlichen Boot von Alleppey nach Kollam. Es sind um diese Zeit wohl noch zu wenig Touristen da, die diese Fahrt überwiegend machen. Also fahren wir mit dem Bus.
Eine gute Entscheidung, denn es eine super Fahrt! Als unser Bus kommt, ist er schon rappelvoll und jetzt wollen noch all diese wartenden Inder hinein und wir mit unseren monströsen Rucksäcken! Auf die Drängelei bin ich Dank der Beschreibungen im Reiseführer bestens vorbereitet und gebe keinen Millimeter nach. Mit vollem Körpereinsatz quetsche ich mich vor dem drängelnden und fluchenden Indern hinein, der mich wegschubsen wollte. Ha! Nicht mit mir! Björn kommt auch noch rein, aber unglücklich mitten im Eingang zum Stehen. Manche Inder murren. Er wird angesprochen und sagt, dass er nach hinten durch geht, sobald da Platz ist. Ein paar Inder machen ein bisschen Platz und Björn macht einen mutigen Vorstoß ins Heck des Buses, ich hinterher. Es ist so eng und die Situation so absurd, dass ich erst mal einen kleinen Lachanfall bekomme, zur allgemeinen Erheiterung der umstehenden Inder. Björn kriegt seinen Rucksack vom Rücken, ich irgendwie unter Gelächter von mir und den Indern auch und dann bietet mir ein junger Typ doch tatsächlich seinen kostbaren Sitzplatz an! Wie unglaublich freundlich von ihm, zumal er noch eine ganze Weile fährt, bevor er aussteigt. Irgendwann steigt sogar noch der Typ neben mir aus, so dass auch Björn sitzen kann und wir so ganz bequem, mit meinem Rucksack auf dem Schoß, sitzen und zum offenen Fenster hinaus staunen können. Der Fahrer macht dem Namen des Buses "super fast" alle Ehre und fährt wie ein Henker. Wild hupend überholt er beinahe alles und jeden und für mich ist es wieder ein Riesenspaß! Mir, der sonst in Bussen fast grundsätzlich kotzübel wird, wird nicht mal schlecht, weil die indischen Busse herrlich ungepolstert und ruppig sind und ihnen alles Sanfte, Schaulende abgeht, was bei mir sonst immer Übelkeit auslöst. Die Fahrt macht viel Spaß, weil's draußen fast immer was zu sehen gibt, drinnen Leute zu begucken sind und ich mit einem bildhübschen, etwa siebenjährigen Mädchen flirte, die einen Keks von mir annimmt und mir immer wieder mit einem strahlenden Lächeln zuwinkt, als sie auf der Hälfte der Strecke mit ihrer ebenso hübschen Mutter aussteigt. Dann bleibt der Bus auch viel leerer und nach ca. zwei Stunden erreichen wir Kollam, eine Stadt mit etwa 400 000 Einwohnern, die bisher größte Stadt unserer Reise. Hier ist es extrem heiß, laut und voll und vermüllt natürlich sowieso. Wir sind kaum aus dem Bus ausgestiegen, als Vimal anruft, ein Freund von Soji, bei dem wir heute übernachten werden. Er kommt, um uns abzuholen und als wir mit ihm mit einem Taxi fahren, denke ich, dass wir ihn mal aus dem Bus hätten anrufen sollen, denn wir fahren das ganze Stück bis zum Hafen und noch ein bisschen weiter zurück, also denselben Weg, den wir gekommen sind. Dann biegt das Taxi von der Hauptstraße ab, kutschiert uns eine Weile durch immer kleinere Straßen, bis wir in einer Sackgasse am Wasser halten, an einem gelben Fischerhaus, wo der Hausherr auf uns wartet, um uns in seinem Einbaum artigen Boot die paar Hundert Meter rüber zu der Mini-Insel zu rudern, wo "The Island Retreat" liegt, das Vimal vor ca. drei Monaten aufgebaut hat. Ich glaube, dass wir neben einem Engländer, der wohl Anfang der Woche hier war, die ersten Gäste sind. Die Insel hat eine Umfang von vielleicht 400 oder 500 Metern und auf ihr stehen drei Gebäude. Das Haus, in dem Vimal und sein Angestellter wohnen, solange keine Gäste in diesen Zimmern sind (wenn welche da wären, würden sie drüben bei dem Fischer unterkommen), eine Art offene "Halle", die laut Vimal für "conferences" der Gäste ist, wenn ich ihn richtig verstanden habe, wobei mir nicht klar ist, welche Gäste hier was für eine Art Konferenzen machen sollten. Das dritte Gebäude bewohnen wir, das "Heritage House", ein kleines Häuschen ganz aus dunklem Holz mit einem Schlafzimmer und einem kleinen Vorraum und einer überdachten Terrasse. Angebaut ist noch ein Badezimmer ohne Dach. Es ist sehr einfach, aber sauber. Ameisenbesuch darf den Gast hier allerdings nicht stören. Vimal und sein Angestellter (er nennt ihn in kolonialer Manier seinen "Boy") sind überaus freundliche Gastgeber, die sehr um uns bemüht sind. Vimal ist zudem ein hervorragender Koch, der uns vegetarische Köstlichkeiten auftischt. Bild 1: Viele Leute haben den Plan, heute in Richtung Kollam zu reisen... Bild 2: Eine Duke. Bild 3: Ich liebe diese Obst- und Gemüsestände! Bild 4: Ich habe täglich an Herrn Sybenwurz tollen Vorschlag gedacht, eine Enfield zu kaufen und damit nach Hause zu fahren. Diese hier ist vor einem Royal Enfield Händler in Kollam fotografiert, wo wir auf Vimal warten. Bild 5: Ankunft auf der Zwergen-Insel von Vimal. |
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Wenn ich übrigens alles so gut könnte wie schlafen, dann wäre ich eine höchst erfolgreiche Frau... Dafür muss ich nämlich nicht viel schwimmen. Viele Grüße J. |
Wenn ich von Partys von einigen meiner besten Freunde komme, fühle ich mich oft klein, hässlich und talentfrei.
Heute war wieder mal so ein Fest. Bei Gaby. Gaby ist extrem hübsch, sehr fröhlich und lustig, klug, charmant und vor allem kann sie UNGLAUBLICH gut singen. Ich liebe ihre Stimme und ihre ganze Art, Musik zu machen. Und wie immer in diesem Freundeskreis konnten neben ihr noch andere Leute Musik machen und/oder singen. Heute waren es Dieter, Peer, Neeltje, Peer und Annette. Ich höre immer fasziniert zu und bekomme Gänsehaut, wenn sie dreistimmig "Creep" singen oder so und denke, dass ich echt nix kann. Ich hatte das wirklich schon oft, dass ich mich dann auf einmal so mies fühle und denke, dass meine Hobbys doch echt kacke sind gegenüber so einem wunderbaren Hobby. Manchmal "muss" ich dann gehen, weil mein Selbstbewusstsein so leidet, wenn ich mich mit ihnen vergleiche. Bescheuert vermutlich, aber vielleicht kennt ihr so was ja auch... Gleichzeitig ist es ein Geschenk, mit Ihnen befreundet zu sein, weil sie so nett sind und sich kein bisschen auf ihre Talente einbilden. Wer Gaby singen hören möchte, kann das am 7.12. im Sailor's Pub in Essen tun. Das kostet meistens nix, da treten immer einfach Musiker auf, die Bock haben, auf der Bühne zu stehen und jeder gibt, was er mag. Viele Grüße, gute Nacht! Selbstzweifelnd: J. |
Guten Morgen Sunshine,
na, ausgeschlafen ? Ich kann heute auch nix, bin faul, nutzlos und gefräßig... Aber Deine tollen Geschichten bringen mich immer zum Lachen und man fährt auf Deinen Abenteuern mit ! Bitte mehr davon :Blumen: Schöne Grüße Oliver |
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Dann werden eh alle futtern und niemand mehr singen. Überhaupt: zum Glück kann das nicht jede/r. Und dafür jede/r irgendwas anderes. Ich mein, wenn alle dauernd nur singen würden und sonst nix könnten, wo sollte das hinführen? Deine Klientel in der Klinik oderm Altenheim hätten echt nix davon, wenn du nur so gut aussehen und singen würdest, wie Gaby und sonst nix draufhättest. Also pfeif drauf. Und so mitm Schreiben hier klappts ja auch ganz gut;- sogar Bilder finden wir mittlerweile ab und an in deinen Beiträgen...:) |
Ich kenne das Gefühl, was du beschreibst, nur zu gut. Aber wie Sybi schon schrieb: es kann halt nicht jeder singen können (obwohl ich das sehr gerne wirklich könnte!). Aber so haben wir alle verschiedene Talente, mal mehr mal weniger entdeckt, und vermutlich werden deine Freundinnen blass, wenn du ihnen deine Badeanzugskollektion im Schwimmbecken präsentierst. Aber vermutlich traut sich keine von denen dann auch zu sagen, dass sie dich um deine Fähigkeiten im Wasser und den ShakiraBauch beneiden. :bussi:
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Boah! Will der Drecks-Computer mich verarschen oder was?!?
Ich hatte hier gerade einen Beitrag geschrieben und es hat nicht geklappt, weil der Computer, als ich auf Antworten klickte, das Anmeldefeld einblendete und alles war weg. Ich war angemeldet! Toll! Liegt das an meinem Rechner oder passiert euch das auch öfter? Ich hatte natürlich vergessen, das Geschriebene in den Zwischenspeicher zu legen und jetzt ist's weg. Ich schreibe es nachher noch mal. Viele Grüße J. |
Wenn du nicht angemeldet wärst, würdeste keinen Beitrag schreiben können.
Kann aber sein, dass deine Texteingabe grad auf ne Ebene von der NSA gespiegelt wurde und der Google Translator, der deinen Text auf Englisch aufbereitet, dich einfach rausgekickt hat...:Cheese: Haste die Nummer deines Kundenbetreuers bei denen? :Lachanfall: |
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Ich hatte es zumindest auch schon, dass ich auf einmal nicht mehr angemeldet war. |
Im Motivationstief...
Guten Morgen!
Ich kriege im Moment nicht ganz so viel auf die Reihe und das ärgert mich. Folgende Dinge klappen alle nicht:
Wie jeden Morgen nehme ich mir gerade vor, dass heute alles anders wird. Mal sehen, ob ich tatsächlich heute die Kurve kriege... Leicht frustriert: J. PS: Hook, das einzige, das im Moment klappt, ist erstaunlicherweise, das Rückenturnen zweimal in der Woche. Aber da ist ja auch die Strafandrohung drakonisch. |
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Mir geht es genauso :-(( Die Zeit verfliegt und ich bekomme nichts richtig auf die Reihe. Meine To-Do Liste wird immer länger und ich immer frustrierter. Allerdings mache auch ich regelmäßig Rückenübungen, leider aber bisher ohne Erfolg.... Ich hoffe ab nächster Woche oder wann immer ich es schaffe mein Physio / MT Rezept einzulösen, wird es unter Anleitung besser - mit dem Rücken, nicht mit meiner To-Do Liste :cool: Brrrr, und jetzt muss ich los zur Arbeit, damit ich heute Abend früh zu hause bin, um für unseren Wochenendbesuch die Wohnung halbwegs vorzeigbar zu machen :Lachen2: LG S. |
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Aber morgen iss auch noch n Tag... |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:11 Uhr. |
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